Wolfgang Döbereiner

Da sagst Du etwas sehr Wertvolles und Wichtiges! Wer erkennt, dass er für sich und sein Heil selbst verantwortlich ist, der geht dennoch fehl, wenn er damit glaubt, andere vor den Kopf stoßen, verletzen, vernichten oder sonst was zu dürfen, um es mal überspitzt zu forumlieren....

hehe ;) ja..
eigenverantwortlich und verantwortlich zu handeln ist ja im grunde verlinkt..
und diese 'aufgabe kann man nur im geiste der liebe erfolgreich bewerkstelligen..


Wohl wissend, dass dennoch jeder diese Verantwortung anders definieren, vermitteln und leben darf.

naja.. ich glaube nicht, dass es so beliebig ist.. wie das sinnvoll zu 'definieren sei..
sonst würde das ganze oben nämlich nichts bedeuten ausser leere worthülsen.. das wäre eher schade denke ich..
vielmehr ist es eine kleine wissenschaft für sich.. da die richtige zu entdecken..

Wer seine Erkenntnisse bunkert, sie nur für sich selbst auspackt und andere belächelt, weil er "es" angeblich weiß, der hat u.U. die Ganzheit des Seins nicht integriert.

genau.. um glück braucht/kann man nicht konkurrieren.. da es in gerechtigkeit und liebe verbindet.. wer da was dagegen hat.. ist nicht glücklich.. und auch kein besonders guter 'führer..

Liebe Grüße
Martina

lg :)
 
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Hallo Frank!
Scheinbar gehst Du auch davon aus, dass Du z.B. deine Worte hier im Forum auch nicht zu verantworten hast.
Wie zum Hugo kannst Du denn das aus meinen Postings herauslesen? Ich denke, ich bin unmissverständlich für die Eigenverantwortung erwachsener Menschen eingetreten...
Wie Du dir denken kannst, bin ich vollkommen anderer Meinung. Dein Argument der Selbstverantwortung ist auch nur eine große Ausrede, weil man es als anmaßend betitelt, wenn man sich dafür verantwortlich fühlen sollte, für das, wie man und was man vor allem mitteilt und den daraus entstehenden Folgen.
Ausrede wofür??? Selbstverständlich verantworte ich das, was ich mitteile... aber keineswegs die daraus entstehenden Folgen so generell und ohne im Einzelfall genau hinzuschauen. Es ist kontextsensitiv... und darauf habe ich verwiesen. Die Verantwortlichkeiten in einem Beratungs- oder gar Therapiesetting sehen anders aus als die Verantwortlichkeiten in einem Austausch über die Befindlichkeit der Gesellschaft und wiederum anders als die Verantwortlichkeiten eines Elternteils. Wenn der Kontext dergestalt ist, dass er mir aus spezifischen berufsethischen oder persönlichen Gründen einen erweiterten Blick auf meine Verantwortung abverlangt, werde ich diese Verantwortung wahrnehmen, und auch die ist begrenzt - mehr auf mich zu nehmen, als ich zu tragen habe, halte ich eher für einen Psychodefekt als für besonders qualifiziertes Ethos. Das ist genau die Grenze, an der zum Beispiel die beliebten Vermischungen von eigenen Dingen mit den Dingen von Anderen beginnen.
Im Grunde fällt dieser Ansatz alles in die Schiene der systemischen Beratungsstrategie, der ich nichts abgewinnen kann, weil wir uns alle gegenseitig immer beeinflussen und auch für unseren EInfluss verantwortlich sind. Deswegen brauche ich noch lange kein Guru sein, sondern es ist einfach ein Naturgesetz.
Da verallgemeinerst Du eine These, die Du zuvor selbst aufgestellt hast... ich stimme Dir aber gern zu, dass wir permanent in Wechselbeziehung stehen und einander beeinflussen. Und genau das zu sehen und die Art und Weise zu sehen, in der das geschieht, gehört zum Kern systemischer Betrachtungsweisen. Egal, ich hab kein Problem damit, wenn Du dem nichts abgewinnen kannst und andere Beratungs-Settings bevorzugst. Ich stelle aber entschieden in Abrede, dass systemischen Verfahren eine nachlässigere Beziehung zur Verantwortung des eigenen Tuns zueigen ist. Die konkrete Art und Weise dieser Beziehung sehen andere vermutlich anders - ich zum Beispiel hätte für mich massive ethische und fachliche Bedenken, einen Klienten mit affirmativen Deutungen zu beeinflussen. Das sähe ich dann tatsächlich als Beeinflussung jener Art, die ich - wiederum für mich - als anmaßend und potenziell übergriffig empfinde. Nochmals: Dass andere damit anders umgehen, kann ich gut akzeptieren, ich urteile nicht darüber, ich hab einfach eine Meinung dazu. Naturgesetze sehe ich in diesem Zusammenhang weit und breit keine, allenfalls Glaubenssätze.
Wenn dies so ist, wie ich schreibe (lasse mir gerne das Gegenteil beweisen), dann würde ein das Herz an der rechten Stelle und ein gesunder Hausverstand sehr wohl eine Verantwortung empfinden lassen, ob das, was ich tue aus moralischer Sicht auch für andere von Vorteil ist.
Wie machst Du denn das bei deinen Kindern. Hast Du hier kein Verantwortungsgefühl für deine moralische und ethische Handlungsweise an den Tag gelegt? Ich bin mir relativ sicher, dass auch Dir viel daran gelegen war, dass dein Einfluss eine positive Wirkung auf ihre moralische und ethische Entwicklung ausübt! Oder nicht?
Wie gesagt, das sind jeweils konkrete Kontexte, in denen sich Verantwortlichkeit auch jeweils sehr konkret definiert. Bei unseren Kindern haben wir sehr früh damit begonnen (und freilich auch dadurch Einfluss ausgeübt aus einer gewissen Ethik und pädagogischen Überzeugung heraus), ihnen im Rahmen ihrer altersgemäßen Entwicklung möglichst wenig von dem abzunehmen, was sie selbst zu Ihrem machen konnten, und das hat sich sehr bewährt. Ganz wesentlich gehörte dazu, ihnen Verantwortung zuzumuten, statt sie ihnen abzunehmen und uns selbst dafür verantwortlich zu fühlen, was ihre Entscheidungen waren bzw. sind. Das ist keine Theorie, das ist sehr erfreulich gelebte Praxis, die ich gerade an diesem Wochenende wieder sehr genießen durfte.
Auch Du gibst hier zum Beispiel im Forum immer wieder deine Meinung zum Besten und ich könnte Dir hunderte Textstellen zeigen, wo eindeutig eine persönliche Meinung herauskommt, aus welcher man schließen könnte, dass Du etwas gut oder schlecht findest.
Ja klar ist das so. Und wie auch nicht... und ich steh auch dafür gerade und ich weiß auch, dass ich hier und da Dummheiten schreibe oder das gewaltig überziehe, was ich zu einem anderen Zeitpunkt für eine Grenze hielte... man könnte auch sagen, ich setze mich sozusagen auf's Spiel und lasse mich von dem bewegen, was sich da im Austausch ergibt. Und es ist eindeutig der Kontext eines Internet-Diskussionsforums mit seinen eigenen Formen von Kommunikation. Was wollen wir daraus nun schlussfolgern?
Ich kritisiere das ja nicht, nur mache ich auf die Scheinheiligkeit aufmerksam, wenn man einer Philosohpie folgt, die in der Realität überhaupt nicht zu realisieren geht. Deswegen sollte sich Astrologen noch lange nicht als Gurus oder ähnliches sehen, sprich die Schublade, wo Du das hineinstecken willst, nur weil man sich für das, was man tut auch in seiner Auswirkung auf die Einstellung und das Handeln anderer verantwortlich zu fühlen.
Vielleicht habe ich da gerade eine ganz besondere Blindheit, aber: welche Philosophie? Habe ich behauptet, dieser oder jener Philosophie zu folgen, oder unterstellst Du mir, dass ich das tue? Und welche Schublade? Ich bin der, der die Vielfalt der Möglichkeiten, Astrologie zu betreiben, betont und hervorhebt ... so ziemlich das Gegenteil von Schubladen.
Wie könnte man Astrologie unterrichten, ohne das Moral und Ethik bzw. Charakterentwicklung eine bedeutende Rolle spielen. Wie könnte man astrologische Beratungen ausführen, ohne dass man sich bewusst ist, dass man mit dem, was man von sich gibt, seinen Klienten in die eine oder andere Richtung beeinflussen wird und deswegen auch Verantwortung dafür hat, abgesehen davon, dass dich die Herren des Karmas ohnedies damit konfrontieren werden.
Wenn ich unterrichten wollte, sähe ich meine eigene ethische Herausforderung zum Beispiel darin, das von mir Weitergegebene klar definiert als meinen Zugang zur Astrologie zu demonstrieren und nicht als "die Astrologie". Ich hätte auf die erkenntnistheoretischen Aspekte von Deutungsprozessen ebenso Rücksicht zu nehmen wie auf die astrologische Tradition und würde außerdem die kognitive und spirituelle Bandbreite meiner ZuhörerInnen in Betracht ziehen, um eine Terminologie zu wählen, die mehrheitlich geteilt werden kann. Und wenn sich im Verlauf solcher Curricula ... etwa in der Konkretisierung von Deutungen ... weltanschauliche Diskussionen ergeben, dann wäre das ebenso willkommen wie es auch deutlich zu kennzeichnen wäre als philosophischer Exkurs oder was auch immer. Die moralische, ethische oder charakterliche Entwicklung meiner Hörerschaft wäre hingegen in keiner Weise ein Unterrichtsziel oder ein Motiv zur Gestaltung von Kurseinheiten - wie käme ich dazu, deren Moralität oder Charakter zu bewerten und/oder Ist-Zustände und Soll-Ziele zu definieren?
Selbstverständlich hat auch der Klient seinen Teil der Verantwortung. Keine Frage! Aber das entbindet noch lange nicht den Lehrer oder Astrologen von seiner Verantwortung!!!!
Selbstverständlich nicht - worin diese Verantwortung allerdings besteht und in welchen Beziehungsräumen sie welche Formen annimmt, darüber haben wir offenbar sehr unterschiedliche Ansichten. Was mich durchaus freut, weil's die Diskussion bereichert und wieder mal Dinge thematisiert, die oft so leicht und unhinterfragt zur schlechten Gewohnheit mutieren. Es hat letzten Endes vermutlich auch mit unterschiedlicher Spiritualität zu tun. Ich seh der Begegnung mit "den Herren des Karmas" zuversichtlich entgegen - in meinem Weltbild ist das ein Dialog, den ich täglich mit mir selbst führe.

Alles Liebe,
Jake
 
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Herrn W. Döbereiners umfangreiche Veröffentlichungen und seine umfangreiche Kritik an allen möglichen Tatbeständen und Zuständen auf seine eher seltene Kritik an einige seiner Schüler zu reduzieren, ist eine unzulässige Pauschalisierung und geht am eigentlichen Thema voll vorbei. Er kritisiert durchaus auch sich selber.
Was seine Verantwortung für seine Schüler angeht: bekanntermaßen ist jeder Volljährige für sich selber verantwortlich; und nicht irgendein Lehrer.
Wer seinen "vermeintlichen" Lehrer für sein Reden und Tun verantwortlich macht, der soll sich entmündigen lassen und nicht die Rechte eines Erwachsenen in Anspruch nehmen.
 
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