Freunde von mir haben als WG vor rund 10 Jahren ein Haus mit großem Garten gekauft.
Es sind 5 Erwachsene, zwei Kinder und das Haus hat drei Wohnungen (zwei davon sehr groß), einen riesigen Garten und ein großes Gartenhaus (zum Feiern oder auch nur Zusammensitzen, denn wenn weitere gemeinsame Freunde dazukommen, wird es zu zehnt oder zu 30 Personen in jeder Wohnung zu eng).
Alle Erwachsenen verdienen gut bis sehr gut, haben gesichertes Einkommen (öffentliche Arbeitgeber und Verbeamtung), alle arbeiten Vollzeit.
Die Renovierung haben sie überwiegend in Eigenleistung und mit anderen Freunden gestemmt, das hieß aber nicht nur Tapeten, Schalter, Lampen, Neuinstallation von Badezimmer, Küche usw., das waren auch Rohre, Pflaster, elektische Leitungen u.ä.. (das Haus ist in den 60ern gebaut worden, war in gutem Zustand und das alles ist dann mit der Zeit trotzdem mal fällig).
Die Kredite werden sie mit Eintritt in die Rente abbgezahlt haben.
(die Älteste war damals schon 50 und hat aufgrund ihres Alters keinen so hohen Kredit mehr bekommen, sie wohnt bei den anderen, die mehr als 10 Jahre jünger sind, zur Miete)
Ein gewagtes Unterfangen, aber diese Leute kannten sich alle seit ihrer Jugend, haben vorher etliche Jahre als WG in einem Haus zur Miete gewohnt (jeder hatte nur ein Zimmer in diesem Haus).
Das Mietshaus vorher war sehr groß (sonst wäre es wahrscheinlich schwierig geworden), hatte ebenfalls einen großen Garten und die Miete lag damals schon bei 1500 Euro Kaltmiete.
Das war von Anfang an ein Projekt auf Zeit, denn irgendwann nervt es, zu fünft (die Kinder kamen erst dazu, als das andere Haus gekauft war) eine Küche und zwei Bäder zu teilen, die zwei Wohnzimmer "abzusprechen" (jeder bekam mal von eigenen Freunden/ Kollegen/ der eigenen Familie Besuch und dafür brauchte man auch Raum) ... .
Zudem lag das Haus ländlich - jeder brauchte ein Auto, um zur Arbeit zu kommen.
Sicher kosten Häuser z.B. in Norddeutschland im ländlichen Bereich längst nicht so viel, aber dann kommt ggfs. das Problem der Mobilität dazu, die Frage der Arbeitsmöglichkeiten, das Pflegen von Hobbies und anderen sozialen Kontakten, ... allein das Einkaufen, wenn nur begrenzt Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Wenn man so etwas plant, dann sollte man nicht die Haltung haben, dass es schon irgendwie gehen wird, sondern alle evtl. entstehenden Probleme vorher genau abklären.
Vertraglich sollte klar geregelt sein, dass die Finanzierung steht - in vielen Studenten WGs ergibt sich immer wieder das Problem, dass einer plötzlich auszieht (Studienortwechsel, mit der Freundin zusammenziehen, zurück zu den Eltern u.ä.) und die anderen die Miete nicht mehr aufbringen können.
Einen "Ersatzstudenten" für das freie Zimmer findet man wahrscheinlich deutlich schneller als eine "Ersatzperson" für eine Wohngemeinschaft auf dem Land (die dann ja auch wirklich "passen" sollte).