Wohlerzogen und funktionierend...

Naja, sie sind ja jetzt erwachsen, also geht das mit dem Stacheldraht nicht mehr...:computer:
Auch das noch. Das eigene Versagen erst bemerkt als es zu spät war. Das ist jetzt wirklich bitter...

Ich würde ,wenn ich nochmal beginnen müsste oder könnte,tatsächlich vieles anders machen...!...
Was denn?

ich hoffe,dass ich damit nicht mein Karma-Rad der Reinkarnationen ankurble,denn ich hab ja nicht wirklich Lust wieder zu kommen....
Also wenn das Deine einzige Motivation ist, da kann ich Dir Hoffnung machen. Aber ob Dich das jetzt, hier und heute unbedingt glücklicher macht möchte ich bezweifeln...


weiss nicht ob ich Dich falsch verstehe..?..was wolltest Du denn sagen...?..:brav:
Zeige mir einen Menschen von dem Du glaubst das er/sie das Leben "im Griff" hat und ich helfe Dir zu verstehen, dass auch diese Person nicht glücklicher ist als Du. Guck mal etwas genauer hin und schau, wie es denen geht von denen Du glaubst, es geht ihnen gut. Guck in ihre Gesichter, guck in ihre Augen und sag mir nochmal, dass es denen gut geht...

Wenn wir das Gefühl haben, dass wir in der Vergangenheit etwas lieber anders gemacht hätten ist es gut, dieses Gefühl "einfach" nach draußen zu bringen. Das nimmt mehr als nur den Druck, aber was dahinter kommt muss man selbst entdecken sonst isses Theorie. Und jetzt bitte nicht ein "jetzt habe ich mehr Verständnis für meine Eltern, die haben sich schließlich auch Mühe gegeben". Gute Ablenkung wäre das...

Jeder von uns macht Dinge, die er/sie als Fehler einordnet. Ob es wirklich welche wahren (freudscher Vertipper) oder ob es vielleicht auch andere Motivationen, andere Gründe gab, diese Dinge so zu tun zeigt sich auf einem späteren Zeitpunkt des Weges. Vielleicht sollte man auch mal hier über den sog. freien Willen nachdenken oder das berühmte "Dein Wille geschehe"... JEDER erntet, was er/sie säht. Ob Groß oder Klein, und wer wer ist muss auch nochmal genauer betrachtet werden...

Also, ruhig unzufrieden sein und dieses Gefühl zulassen aber immer im Hinterkopf haben: Das ist nur eine Momentaufnahme. Dahinter steckt was anderes. Einfach durchgehen und gucken, was hinter dem Schleier ist. Das ist spannend...

Lieben Gruß
Andreas
 
Werbung:
Also, ruhig unzufrieden sein und dieses Gefühl zulassen aber immer im Hinterkopf haben: Das ist nur eine Momentaufnahme. Dahinter steckt was anderes. Einfach durchgehen und gucken, was hinter dem Schleier ist. Das ist spannend...

Lieben Gruß
Andreas

Kann nur für mich sprechen:
Das eigentliche "Problem" scheint mir zu sein, dass man lediglich sich selbst beurteilen kann und dann ein geeignetes Feedback bekommt. Die Blumen, Hunde, Katzen, Fussmatten... ja, auch die Kinder oder Partner sind denkbar schlecht zum beurteilen geeignet.
Habe bei mir selbst beobachtet, dass ich dazu neige, sobald ich das Wörtchen *MEIN* mit ins Spiel bringe.
Anderer Leutz Kinder sind glücklicher, erfolgreicher, lustiger, schöner...? Hm, tja, wem gehören die denn? Hat da wer einen Vertrag auf sie geschlossen... so nach der Art Faustus?
:)
 
Meine Tochter kommt so gar nicht nach mir. Ich war in ihrem Alter lang nicht so vernünftig, ich bin nächtelang durch die Stadt geflogen und ich hatte auch nicht so einen intensiven Bezug zu meinen Beruf. Mein Beruf war damals da um Geld für meine div. Vergnügungen zu verdienen .....

Meine Tochter wollte Buchhändlerin werden und ist Buchhändlerin geworden. Sie lebt diesen Job mit jeder Faser ihres Körpers, liest alles was ihr zwischen die Finger kommt und möchte später nebenher unbedingt bei einer Zeitung Buchkritikerin werden. Der Beruf ist in ihrem Leben das wichtigste für sie. Anpassen an andere Jugendliche würde sie sich eher nicht, weil die Interessen halt schon ganz anders liegen.
Manchmal gibt mir das schon zu denken und ich mach mir schon auch ein bissl Sorgen, dass sie sich nicht zu sehr in ihre Bücherwelt vergräbt und irgendwie zuwenig Kontakte pflegt - sie ist 21 und in dem Alter sollte sie tanzen gehen und nicht zuhause Goethe lesen ....

Allerdings in der Pubertät hat sie auch nichts ausgelassen und hat ihre Lektionen sehr hart lernen müssen.



:)
Mandy
 
dazu möcht ich nur bemerken: wehe wenn die "Funktionierenden" jemals eigene Gefühle und Sehnsüchte erfahren, dann ist das Chaos vorprogrammiert.

Vorallem in diesen Kindern selbst, denn ihnen wurde die Erfahrung, sich eine eigene Meinung zu bilden vorenthalten.
Diese Vorgefertigte Lebens- und Meinungs-Schablone trennt dann meist ihr Gefühl von ihrem "Verstand" (Erlerntes Denken) und sie werden zerrissen.

Idealfall:
Nachahmen als ein wichtiger Lernfaktor schon vom Babyalter an, dann kommt die Zeit in der man, denk ich, genau dagegen ankämpft und dann eine Zeit in der man die Möglichkeit hätte daraus seinen eigenen Mischmasch zu machen.
klingt einfach oder? :lachen:

Entity
 
hm

was heisst schon wohlerzogen?

heisst das dass man zu allen Freundlich ist, auch wenn man den gegenüber für einen Wichser hällt? oder ist Wohlerzogen dann doch eher, dass man offen und erlich seine Meinung sagt, selbst dann, wenn das aus egoistischen Gründen nicht angebracht währe (also gegenüber Vorgesetzten, der Grünen Strassengang, oder einem Richter)?

ich bin da lieber schlecht erzogen, laber dafür wie mir der Schnabel gewachsen ist, habe meine Meinung und geh auch in Extremsituationen nicht kaput und lande immer wieder auf den Füssen

ich hoff, dass, wenn ich mal Kinder haben, die genau so ungezogen unerzogen sind wie ich :)

lG

Stefan



Dann wäre es auch legetim die "Kopftuchtürkin" zu beleidigen, weil einem danach ist...
Man kann wohlerzogen und höflich sein und dennoch seine Meinung vertreten.
Kommt oft besser, als wenn man primitiv rumpöbelt.
Und bei Amtspersonen hilft´s nun mal am besten, wenn man sich über den Sachverhalt und die rechtlichen Möglichkeiten vorher informiert und dann ruhig und mit netten Worten(die hauen mehr rein als Beleidigungen) sein Recht durchsetzt.


Sage
 
Ich hab das Gefühl, dass hier "wohlerzogen" mit "duckmäuserisch" verwechselt wird.

Die wenigsten, die eine gute Erziehung genossen haben sind meinungsfreie Idioten. Weniger Bildung und eine gewisse Desorientierung haben eher diejenigen, die von den Eltern mehr oder weniger verwahrlost wurden. Ausnahmen gibt es natürlich auf beiden Seiten.


:)
Mandy
 
Ich denke wann sollte vielleicht unterschieden zwischen "erziehen" und " beim reifen helfen"

Ein Kind beim reifen zu helfen,bedeutet für mich,ihm die Möglichkeit zu geben, Sachen zu erkennen und zu begreifen.Manchmal muss ein Kind halt 3 Stücke Sahnetorte essen um zu verstehen,das es keine gute Idee ist. Meiner hat sich ne Zeit lang grundsätzlich im Auto die Schuhe ausgezogen, weil er lustig fand das ich sie ihm wieder anziehen muss. Bis zu dem Tag, wo ich ihm vor der Fahrt die Wahl gegeben habe, die Schuhe anzubehalten oder barfuß durch den Schnee zu laufen.Er hat sich für die Barfuss-Variante entschieden. Und nach 30 Minuten Fahrt, hat er mich gebeten seine Schuhe wieder anzuzuziehen und mir versprochen das er es nicht wieder tut. Hat er dann auch nicht. Zum Glück hatte er da vergessen, das wir ne Garagen mit Durchgang zum Haus haben :D

Eine gute Erziehung bedeutet für mich eher, dem Kind Sachen zu zeigen und "anzutrainieren" deren Sinn es vielleicht erst versteht,wenn die Reife auch passt.

Mein Kind findet es zum Beispiel vollkommen in Ordnung, nach dem Essen seien Sachen wegzuräumen.Weil es jetzt verstanden hat, das gemeinsames essen auch bedeutet gemeinsames Aufräumen.Und wenn er nicht helfen will, ist das auch in Ordnung, dann muss er halt warten bis wir fertig sind.Heute weiß er , das es gemeinsam schneller geht und er schneller wieder spielen kann.Früher hat er es nur gemacht,weil wir es gesagt haben^^ Der Kleine findet es richtig empörend wenn ihn jemand beim sprechen unterbricht,weil er das bei anderen auch nicht macht. Naja , er versucht es^^

Eltern müssen halt versuchen, ein gutes Gleichgewicht aus Erziehung und Reife zu finden.Und sanft das Kind vor Gefahren schützen und vielleicht mal in eine Richtung schubsen^^

Von angepassten Kindern würde ich erst reden, wenn man merkt das die Kinder etwas machen oder sich gegen ihr eigenen Kern verhalten. Das kann ein Punkerbaby genauso betreffen, wie ein Bankerbaby. Aber das ist aus der Weite immer schwer zu erkennen und zu beurteilen.

Wie auch immer, Kinder zu haben ist eines der wirklich letzten Abenteuer auf dieser Welt.Und gute Eltern zu sein, bedeutet für mich auch die Bereitschaft von seinen Kindern zu lernen. Und wenn mich mein 7 jähriger Sohn heute maßregelt, weil man mit vollem Mund nicht redet oder das Nutellamesser nicht ablutscht,dann finde ich das absolut in Ordnung und berechtigt *G* Jetzt müssen wir noch daran arbeiten, das man das bei vollkommen fremdem Menschen vielleicht nicht in der Deutlichkeit macht, wie bei Mama und Papa....
 
Ich hab das Gefühl, dass hier "wohlerzogen" mit "duckmäuserisch" verwechselt wird.

Die wenigsten, die eine gute Erziehung genossen haben sind meinungsfreie Idioten. Weniger Bildung und eine gewisse Desorientierung haben eher diejenigen, die von den Eltern mehr oder weniger verwahrlost wurden. Ausnahmen gibt es natürlich auf beiden Seiten.


:)
Mandy

... da fällt mir grad ein: "nur, wer die Regeln kennt, darf sie brechen ... " (ansonsten wirds maßlos peinlich!!!)
 
Werbung:
Zurück
Oben