Wofür stehen Ratten?

Die Werbung hatte ich schon länger unter den Beiträgen gesehen, da konnte ich mir auch kein Schmunzeln verkneifen. Aufgrund des ernsten Themas hatte ich mir jedoch einen scherzhaften Hinweis verkniffen.

Fast könnte man glauben, dass dies eine versteckte Botschaft aus der Anderswelt ist.:lachen:


Merlin

....ja genau das dachte ich auch.....so nach dem Motto Das Universum hilft mit........

Aber du hast recht, das Thema IST ernst, und ich komme auch wieder zur Geigenbogenthematik zurück, wenn ich mich wieder gesammelt habe :mad2:

Lieben Gruß,
Fischemond
 
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Da hast du Recht. Und wenn man Ratten beobachtet, dann merkt man schon irgendwie, daß Sie zwar für Lebewesen recht klein und flink sind, aber die Umgebung oft auswittern und auch sehr umsichtig sind :D

Ja, offenbar sehr schlau, intuitiv.

Das wusste ich auch im Traum, und das war auch ein Grund, weshalb ich von vornherein resigniert hatte.

Gruß,
Fischemond
 
Es ist schon seltsam, aber es fällt mir sehr schwer, für die Geigenbogengeschichte die richtigen Worte zu finden.....

Und es fällt mir irgendwie schwer, überhaupt darüber zu schreiben.

Deshalb glaube ich, dass da noch ein dicker Hund begraben ist.



Ich bin mit der Frage gegangen, für was der Bogen stehen könnte,
und so langsam kann ich die Gefühle in Worte fassen.

Es ist so, dass ich mit dem Geigespielen Zwiespältiges, Gegensätzliches verbinde:

Einerseits ist da das Wissen, dass ich das einmal gut konnte, andererseits die Erinnerung an das schlimme Gefühl, auf der Bühne zu stehen, mit Versagensängsten, die mich so zittern ließen, dass ich den Bogen nicht mehr unter Kontrolle hatte. Das war nicht nur Lampenfieber, das war irgend eine Form von Panik. Und das Gefühl war Ausgeliefertsein, Ohnmacht, Demütigung. Und das Gefühl, dass ich mich nicht auf meine Fähigkeiten verlassen kann, dass das, was ich kann, durch Unberechenbarkeit einfach unterspült werden kann. Die Tragweite dessen war für mich sehr groß, weil ich unter dem Druck stand Ich muss gut sein , bzw. besonders gut.

Wie gesagt, ich fühle mich nicht gut, wenn ich das schreibe, möchte eigentlich mit der Person, die ich damals war, nichts zu tun haben.

Ich kann schon fühlen, wie gnadenlos hart ich mich selber verurteile, trotzdem überwiegt das Gefühl, selber daran schuld zu sein.

Ich weiß nicht, ob Ihr mir folgen könnt, weil ich viel Hintergrundinfo weggelassen habe........ich wollte nicht so arg weit ausholen.


Ich weiß natürlich schon, woher dieser ganze Leistungsdruck kam, und dass ich in einem irgendwie psychisch manipulierten Zustand war, der mich daran hinderte, aus diesem Denkschema auszubrechen - das habe ich erst "Jahrzehnte" später geschafft und bin offensichtlich immernoch dabei....

Das hat auch eine selbstzerstörerische Komponente, denn ich war so in dem gedanklichen Fahrwasser meiner Eltern, dass ich sogar Geige studierte, und erst, nachdem ich an beiden Handgelenken erkrankte, endlich umschwenken konnte.

Als ich dann Mutter wurde, war ich so froh, diesem ganzen Leistungszwang entrinnen zu können .....um nach 15 Jahren zuhause festzustellen, dass ich von meinen Wurzeln abgeschnitten bin, aber eigentlich dahin auch nicht zurückkehren möchte...

Die Manipulation kommt von meiner Mutter, und sie versucht es heute noch, wobei ich drüber raus bin sie für irgendetwas verantwortlich zu machen. Sie war eben so. Punkt.

Und in mir haben diese Dinge eine sehr schmerzhafte Spur hinterlassen, auch Punkt.


...



Und wenn ich nicht versucht hätte, mit einem Geigenbogen Ratten zu verscheuchen, hätte ich euch nicht so zugetextet :D

Dann wäre ich jetzt aber auch um ein paar Erkenntnisse ärmer......;)

Danke fürs Zulesen!!

Fischemond
 
Einerseits ist da das Wissen, dass ich das einmal gut konnte, andererseits die Erinnerung an das schlimme Gefühl, auf der Bühne zu stehen, mit Versagensängsten, die mich so zittern ließen, dass ich den Bogen nicht mehr unter Kontrolle hatte. Das war nicht nur Lampenfieber, das war irgend eine Form von Panik. Und das Gefühl war Ausgeliefertsein, Ohnmacht, Demütigung. Und das Gefühl, dass ich mich nicht auf meine Fähigkeiten verlassen kann, dass das, was ich kann, durch Unberechenbarkeit einfach unterspült werden kann. Die Tragweite dessen war für mich sehr groß, weil ich unter dem Druck stand Ich muss gut sein , bzw. besonders gut.

Eine gute Idee, sich alles einmal von der Seele zu schreiben. Nur so lassen sich Gedanken ordnen und auch Platz für neue Erkenntnisse schaffen. In deiner Schilderung zum Geigenbogen spiegelt sich im Grunde die ganze Botschaft deines Traumes. Ich bin immer wieder von der Fähigkeit der Bildersprache unserer Seele tief beeindruckt, wenn ich sehe, wie eine komplexe Geschichte in ein schlichtes Symbol verpackt werden kann.

Welch eine Aussagekraft, erinnere dich einmal an die Sequenz mit der Vertreibung der Ratten, der Geigenbogen verdeutlicht ganz klar deine Erwartungen, welche du ihm Erfolg deiner Bemühungen siehst. Das ist auch der Grund, warum diese Aktion so zaghaft und unterkühlt ausgefallen ist und nicht von Elan und Zuversicht getragen wurde. Es zeigt auch, dass mit dem Geigenbogen kein Weg zum Erfolg führen wird.

Deine Prägung aus der Kindheit wird dich leider wohl durch dein ganzes Leben begleiten, sie ist so tief in deiner Seele verankert, dass gewisse Auslöser die alten Gefühle immer wieder hochspülen werden. Du wirst dich dagegen nicht wehren können, aber man kann lernen damit umzugehen.

Betrachte es als Teil deiner Selbst und nehme es mit Güte an. Du solltest auch hier nicht den Anspruch an dich selbst stellen perfekt zu sein – das ist ein Anspruch, der von deiner Mutter an dich gestellt wurde und nicht dein eigener ist. Hier kommt das innere Kind in dir zum Tragen, hab den Mut ihm mit Güte und Sanftmut zu begegnen.

Vordringlich erscheint mir, dich selbst mit all´ deinen Fähigkeiten und Schwächen zu erkennen und dir konsequent treu zu bleiben (bitte nicht mit Starrsinn verwechseln). Das verkörpert in deinem Traum auch der Sand und Schutt, der alles zudeckt und verstopft.

Das Heim deiner Seele muss ja nicht für immer eine Baustelle bleiben, denn mit Beharrlichkeit entsteht daraus auch ein Haus. Du wirst sehen, sobald Sand und Schutt verschwinden, werden auch die Ratten keinen Platz mehr finden, um sich zu verbergen.

Du siehst also, nicht die Schläge mit dem Geigenbogen führen zur Vertreibung der Ratten, sondern die Beseitigung des Sandes.


Om mani padme hum
Merlin :zauberer2
 
Hey FischeMond. Ich hab mal vor ein paar Jahren so nen buddistischen Test gemacht. Da mußte man zu Dingen hinschreiben was einem so einfällt. Unter Anderem stand da auch Ratte. In der Auflösung des Testes stand die Ratte dann für meine Feinde :D vielleicht waren die Ratten in deinem Traum auch Feinde. Deine feindlichen Gefühle damals auf der Bühne, die du jetzt ohne Probleme selber vertreiben kannst, ohne Rat von Außen zu benötigen.
 
Hi DrunkenMonkey,

Hey FischeMond. Ich hab mal vor ein paar Jahren so nen buddistischen Test gemacht. Da mußte man zu Dingen hinschreiben was einem so einfällt. Unter Anderem stand da auch Ratte. In der Auflösung des Testes stand die Ratte dann für meine Feinde :D vielleicht waren die Ratten in deinem Traum auch Feinde. Deine feindlichen Gefühle damals auf der Bühne, die du jetzt ohne Probleme selber vertreiben kannst, ohne Rat von Außen zu benötigen.


.....hört sich gut an. :)

Ich habe auch wirklich das Gefühl, dass ich mich dem Punkt nähere, wo ich wieder zu mir zurückfinde.......endlich.........mann wenn ich mir vorstelle, wie lange diese Reise schon geht, diese Orientierungslosigkeit, das Nichtwissen Was bin ich eigentlich und was bin ich nicht......

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich sehr früh verloren habe.....

Ich hatte diese Tage zum ersten mal das Gefühl, dass sich das alles gelohnt hat .....*freu*

Lieben Gruß,
und danke :umarmen:

Fischemond
 
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Lieber Merlin,

Eine gute Idee, sich alles einmal von der Seele zu schreiben. Nur so lassen sich Gedanken ordnen und auch Platz für neue Erkenntnisse schaffen. In deiner Schilderung zum Geigenbogen spiegelt sich im Grunde die ganze Botschaft deines Traumes. Ich bin immer wieder von der Fähigkeit der Bildersprache unserer Seele tief beeindruckt, wenn ich sehe, wie eine komplexe Geschichte in ein schlichtes Symbol verpackt werden kann.

.....ja! Es war echt schwer, diesen Gefühls-Mix, den die Assoziation hervorrief, überhaupt in Worte zu fassen......

Und was entscheidend war: ich "weiß" diese Dinge ja schon lange, aber erst durch dieses Bild konnte ich es fühlen....schwer zu beschreiben, denn ich konnte diese Gefühle vorher schon auch spüren, aber irgend etwas war anders - es war plötzlich kristallklar, wo ich es vorher irgendwie nur verschwommen wahrnehmen konnte.

Deine Prägung aus der Kindheit wird dich leider wohl durch dein ganzes Leben begleiten, sie ist so tief in deiner Seele verankert, dass gewisse Auslöser die alten Gefühle immer wieder hochspülen werden. Du wirst dich dagegen nicht wehren können, aber man kann lernen damit umzugehen.

....wahrscheinlich ist es so, und bisher war das eine Bedrohung für mich, dass ich das nicht loswerden kann.

Irgendwas hat sich verändert in der Sicht der Dinge, so dass ich darin nicht mehr so verwickelt bin.........ich bin gespannt, wie es weitergeht!

Betrachte es als Teil deiner Selbst und nehme es mit Güte an. Du solltest auch hier nicht den Anspruch an dich selbst stellen perfekt zu sein – das ist ein Anspruch, der von deiner Mutter an dich gestellt wurde und nicht dein eigener ist. Hier kommt das innere Kind in dir zum Tragen, hab den Mut ihm mit Güte und Sanftmut zu begegnen.
Vordringlich erscheint mir, dich selbst mit all´ deinen Fähigkeiten und Schwächen zu erkennen und dir konsequent treu zu bleiben (bitte nicht mit Starrsinn verwechseln). Das verkörpert in deinem Traum auch der Sand und Schutt, der alles zudeckt und verstopft.


.........ich nehme mir das zu Herzen.


Danke lieber Merlin - du hast mich ein elementares Stück weiter gebracht :danke: :umarmen: :)

Alles Liebe,
Fischemond
 
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