Wofür braucht man Erleuchtung? Was ist das Motiv für die Suche danach?

wie wäre es mit einer roten Latüchte, wenn ich sie jetzt als Pseudo-Erleuchtung hier reinstelle.

Haltet ihr das aus :lachen:
 
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Brrrrrr, wieder die super "Experten" am Werk, die theoretische Luftgebilde über die Erleuchtung produzieren.
Ich halte es eher mit Osho. Um ihn sinngemäß wiederzugebebn: Du bist seit Geburt von der Gesellschaft geistig verkrüppelt worden. Um wieder heil und ganz zu werden, mußt du dich ent-krüppeln. "Erleuchtet" bist du schon, nur ist dir eines dabei im Weg: Dein eigenes Ego, das dich ständig, 24 Stunden am Tag und sogar im Traum, mit sinnlosem Zeug beplappert.
Der Beplapperungsmechanismus namens "interner Monolog" ist dir eingepflanzt worden und es ist deine vornehmlichste Aufgabe, ihn wieder loszuwerden.
Alles, was du über dich selber "weißt", weißt du nicht aus einer Art Selbstbeschau heraus, sondern ist genaugenommen eine Beschreibung, die dir die ANDEREN, also die Gesellschaft, geliefert hat.
Selbst wenn diese Selbstbeschreibung wahr wäre (was sie aller, aller, allermeistens NICHT ist!): Die Selbstbeschreibung ist immer unvollständig und immer "statisch", während du hingegen ein vollständiges, wandelbares und dynamisches Wesen bist. Ergo folgt: KEINE Beschreibung von dir wird jemals 100% komplett sein oder 100% stimmen!

Um das innere Plappermaul aus dem Weg zu schaffen, ist eine Technik namens Meditation notwendig. Sie funktioniert manchmal sofort (z.b. "Guillotine Meditation" von Osho), manchmal dauert's etwas länger. Diese Reise nach innen namens Meditation verschiebt letztendlich den "Energieknödel" vom Hirn (mit dem wir uns fälschlicherweise identifizieren) ins Herz, wo er hingehört.

Sehe Erleuchtung auch am ehesten als wie Du sie so schön beschreibst. Ich nenne es gerne, mich von den "Verstrickungen" lösen, in mich horchen (auf meine Gedanken und meinen Körper), nicht wertend, einfach alles zulassen, was da hochkommt. Achtsam alles nur beobachten, ohne etwas erzwingen zu wollen. Schon gar nicht die Erleuchtung, die will nur das Ego.

Stimmt schon, dass wir von Geburt an von der Gesellschaft geistig verkrüppelt werden. Wir lernen, gut zu funktionieren, wer wir sind, interessiert keinen - wir werden ständig manipuliert, meist auf SEHR subtile Weise, und genauso verfahren wir dann auch mit uns selber, ganz selbstverständlich und "automatisch", ohne es im entferntesten zu merken.

Grenzgänger;4190025 schrieb:
:D ... würde dem ja (größtenteils) zustimmen wenn nicht u.a. folgender Satz wäre: "Um wieder heil und ganz zu werden, mußt du dich ent-krüppeln"

Er impliziert, dass etwas falsch ist und gerichtet gehört. Somit werden erneut Karotten vor die Suchenden geschnallt. Du musst dieses oder jenes machen um dieses oder jenes (in Folge) zu erreichen...

Das ist eben das Hartnäckigste beim Meditieren: sich nicht "bessern" zu wollen. Gestern fühlte ich mich bei der Meditation so wohl, heute muss ich das unbedingt wieder hinkriegen. So bin ich aber ganz und gar nicht im "Hier und Jetzt", sondern im Ego, das etwas von mir will.

Das IST paradox: ich meditiere um Erleuchtung zu erlangen, wenn ich mich aber auf ein Ziel (Erleuchtung) fixiere, falle ich ins Ego, will ich etwas erzwingen, manipulieren. Dadurch häufe ich nur noch mehr Ego an.
Wohl darum heisst es so schön: "Wenn Du unterwegs Buddah antriffst, so töte ihn." :zauberer1

Schöne Grüsse und gute Nachtruhe
Ghostwriterin
 
ich gehöre zu den Spekulanten und den früheren suchenden, inzwischen such ich nicht mehr, aber weshalb überhaupt gesucht wird, ist weil das Leben einfach total Scheisse ist. Man sucht nach etwas was einem Ruhe und Frieden bringt.

Das ist (auch) ein (teil) Erleuchtung !! :)

was ist also das motiv?
es gibt keins
da ist wie gesagt ...diese kraft ,die dich zieht...bist du dir dich ihrer sicher fühlst und es dann auch bewusst so willst

JA


erleuchtung...wenn die suche nach dem licht zuende ist
alles ist so richtig wie es ist...mit oder ohne sie
denn das licht hat jetzt dich als empfänger gefunden...
und du hast deinen frieden:D

JA

:):zauberer1

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Sidala,

Viele suchen nach Erleuchteten, Meistern, Weisen etc. Um von ihnen zu lernen.
Warum?
Was macht man, wenn man Erleuchtung gelernt hat? Was bringt mir das? Was ist so erstrebenswert
daran?

Threads über Erleuchtung gibt es bereits massenhaft, tausende sind bereits erleuchtet und berichten
über ihre Erfahrungen oder über die Erfahrungen von einem Bekannten oder einem Bekannten von
einem Bekannten... Aber ich verstehe nicht den Sinn dahinter.

Ein Blitz, Leere im Kopf oder ähnliches für ein paar Sekunden. Deswegen läuft man jahrelang den
erleuchteten Meistern hinterher, um das auch zu erleben?

Oder ist da noch etwas anderes? Wer kann mich aufklären? Warum sucht ihr Erleuchtung?
Meine Fragen sind hauptsächlich an die gerichtet, die Erleuchtung suchen und an die, die bereits
erleuchtet sind.
Aber natürlich darf auch spekuliert werden von Nicht-Erleuchteten.

Wenn ich Deinen Anfangsbeitrag lese und auf mich selbst reflektiere - nein, ich bin weder erleuchtet, noch suche ich nach Erleuchtung - sondern ich habe mich auch mal gefragt, was soll "Erleuchtung" sein. Diese Frage steht entweder wirklich zwischen den von Dir geschriebenen Zeilen oder ich interpretiere sie nur in Deine Zeilen hinein, dann würde ich mich also gerade selbst betrachten...

...ich sage dazu, ich antworte lediglich auf Deinen Eingangsbeitrag, ohne die anderen gelesen zu haben - bewusst! Warum bewusst? Um zu erkennen ob ich mich selbst betrachte oder doch zwischen Deinen Zeilen lesen kann.

Könntest Du mir dazu etwas schreiben?

Nun zu der Antwort, die ich je nach Sichtweise entweder mir selber gebe - oder an Dich richte.
Ich muss gerade innerlich lachen, denn mein chinesischer Kollege erzählt mir eine passende Geschichte. Gestern hat es bei uns extrem stark geregnet, so dass die Straßen teilweise überflutet und unpassierbar waren. Jetzt kommt die Sonne raus und ich sage - oh dann wird es zu warm.

Ein Mann hat zwei Söhne, einer verkauft Schirmmützen, der andere Regenschirme. Der Vater klagt bei einem weisen Mann: "An Regentagen kann der eine Sohn keine Mützen verkaufen und an Sonnentagen kann der andere Sohn keine Regenschirme verkaufen."
Entgegnet der Weise: "Warum klagst du? freu dich, an Regentagen kann der eine Sohn Regenschirme verkaufen und an Sonnentagen kann der andere Sohn Mützen verkaufen."

Es sind unsere eigenen Sichtweisen. Wenn ich nicht erleuchtet bin, warum frage ich nach Erleuchtung? Oder warum frage ich was Erleuchtung ist oder sie ausmacht? Warum frage ich nach dem Sinn, den andere Menschen darin sehen jahrelang hinter einem Meister herzulaufen auf dem Weg nach Erleuchtung?

Wenn ich meine Sichtweise ändere, beantworte sich die Frage von ganz alleine - nur aus einer anderen Sichtweise heraus. Die Beantwortung liegt in der Sichtweise selber - ändere ich die Sichtweise zu dem Thema, beantwortet sich die Frag dadurch, das sie nicht mehr gefragt wird.
Denn wenn ich selber anderen Menschen ihren Sinn in ihrem Suchen belasse - akzeptiere - dann gibt es diese Frage nicht mehr.

Und mein Beitrag hat für Dich keinen Sinn, wenn ich mir selbst antworte - denn dann reflektiere ich lediglich meine Sichtweise in Deine Zeilen und lese nicht wirklich zwischen Deinen Zeilen - verstehst Du mich?
 
...nun habe ich die Beiträge gelesen und aus Deinen Antworten erkenne ich, das ich mir selbst geantwortet habe...
Ich weiß, was du meinst. Habe selbst schon festgestellt, daß jede Antwort, die ich hier im Forum
gebe, hauptsächlich eine Antwort für mich selbst ist.
Alles fällt auf mich zurück. Bin ich bemüht, eine hilfreiche Antwort zu geben, erhalte ich (auch)
Hilfe.
Andersrum dürfte es genauso sein: Will ich jemanden verletzen mit meiner Antwort, dann verletze
ich in erster Linie mich selbst.

Du hast nicht nur dir selbst geantwortet @Lifthrasir, ich und sicher noch einige andere haben auch
die Antwort erhalten. :)
 
Ich danke euch allen für die bisherigen Antworten.

Kann man wohl zusammenfassend sagen, DIE Erleuchtung gibt es nicht, es gibt nur
individuelle LICHT-Blicke?
Etwas, das wir als Licht wahrnehmen und von dem wir uns durchdrungen fühlen?
Und Erleuchtung kann man nicht finden, sondern das Licht findet uns?

Aber jeder hatte ein anderes Erlebnis und nimmt das Licht anders wahr als sein Nachbar.
Das bedeutet doch, daß es nicht das wahre Licht sein kann, denn es kann doch nicht so viele
Varianten von Licht geben?

Demnach könnte die sogenannte Erleuchtung genauso so eine Täuschung sein wie die Wahrheit,
die jeder zu kennen glaubt und die bei jedem eine andere ist. Oder wie die Liebe, die ebenfalls
jeder zu kennen glaubt und die doch wieder jeder anders definiert.
 
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Kann man wohl zusammenfassend sagen, DIE Erleuchtung gibt es nicht, es gibt nur
individuelle LICHT-Blicke?
Etwas, das wir als Licht wahrnehmen und von dem wir uns durchdrungen fühlen?
Und Erleuchtung kann man nicht finden, sondern das Licht findet uns?

Aber jeder hatte ein anderes Erlebnis und nimmt das Licht anders wahr als sein Nachbar.
Das bedeutet doch, daß es nicht das wahre Licht sein kann, denn es kann doch nicht so viele
Varianten von Licht geben?

Demnach könnte die sogenannte Erleuchtung genauso so eine Täuschung sein wie die Wahrheit,
die jeder zu kennen glaubt und die bei jedem eine andere ist. Oder wie die Liebe, die ebenfalls
jeder zu kennen glaubt und die doch wieder jeder anders definiert.

Das Fatale am Begriff "Erleuchtung" ist, dass sofort der Gedanke an Licht entsteht.
Hat aber nicht wirklich was mit Licht zu tun, eher mit Durchblick und Verstehen.

Buddha hat in seinen 3 Nachtwachen die Erleuchtung erreicht. Am Ende eines jahrelangen Bewusstwerdungsprozesses. In der ersten Nachtwache verstand Buddha sein eigenes Sein mit allen Inkarnationen. In der zweiten Nachtwache verstand Buddha den Sinn der Reinkarnation. Und in der dritten Nachtwache verstand Buddha, wie dieser Kreislauf beendet werden kann.

Buddha wurde in dieser Nacht zu einem anderen Menschen, einem Menschen, der versteht. Und das ist Erleuchtung.

Hat natürlich ziemliche Auswirkungen: Gelassenheit, Frieden, Weisheit.

Erleuchtung ist also durchaus Etwas, was sich lohnt. Und möglich, aber durch eigenes Zutun.
 
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