Wo weitermachen? Mein Leben erscheint mir derzeit ohne Sinn.

"...aber dich hindert doch keiner daran dein Leben so zu gestalten wie du es gern hättest ausser Du selbst!"
Der Satz von Phönix triffts sehr gut. Ich stehe mir glaube ich tatsächlich meist selbst im Weg. Leider ist es nicht so leicht sich selber beiseite zu schieben.

Es gibt verdammt viel Leid auf dieser Welt, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Ich komme mir ziemlich lächerlich vor wenn ich hier leben und arbeiten darf und dann noch immer "rumzicke".

Heute wollte ich bei einem Familientreffen einfach nur mehr weg. Ich habe keinem mehr was zu sagen, ich will meine Ruhe. Eigentlich schlimm. Meine Kindheit empfand ich als, sorry, einfach beschissen. Sowohl in der Schule als auch Zuhause. Das hängt mir wohl heute noch nach.

Vor ein paar Tagen habe ich mich (habs übersehen) seit langem wieder mal mit Alkohol "weggesprengt". Ich konnte gerade noch zu einem Taxi kommen, beim aussteigen kroch ich schon auf allen Vieren zur Wohnung. Mein Körper gab mir die Quittung, das ist echt nix für mich!
Möchte irgendwie ständig mit jemandem reden, hab keinen dafür. Die schnellen Ratschläge haben nix mit zuhören zu tun - ich rede von Gesprächen aus der echten Welt.

Im Endeffekt fühle ich mich von alles und allem missverstanden, wohl auch von mir selbst. Ich bin mit meinem persönlichen Latein am Ende, bräuchte Hinweise und Wegweiser die ich auch gehe - bin aber teils zu feig/faul tiefer einzutauchen oder verstehe diese einfach nicht.

Ich sehne mich nach einem (echten) GesprächpartnerIn, irgendwie so einfach und doch so schwer. Meine Probleme habe ich bisher immer alleine gelöst, manchmal besser, manchmal solala. Aber jetzt müsste ich mich einfach nur wieder mal "ausrotzen" um mir selbst wieder helfen zu können. :confused:

Die Angriffe gegen Dich entspringen gefühllosen Geistern.
Es ist uninteressant wie es anderen geht, wenn es DIR nicht gut geht!
Dein Problem ist wie bei sehr vielen die Kindheit und solange man die nicht aufgearbeitet hat, kann man noch so gute Gedanken/ Ideen haben und gutes Geld verdienen, dennoch wird es einem psychisch nicht besser gehen.
Wenn man sich selbst im Weg steht, braucht man sich von Anderen nicht die dummen, gefühllosen Spiegeleien antun.
Du hast jedes Recht darauf zu zicken zu jammern Dich zu bedauern. Nur das kann und wird Dich weiterbringen.
Höre nicht auf Andere, lasse Dich nicht unter Druck setzen. Suche Dir jemand unbeteiligten. Versuche Deiner Familie so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen und überlege, ob Deine Freundin Dir gut tut, wenn Du nicht mit ihr über Deine Problem reden kannst.
Auch Du weißt, dass Alkohol keine Lösungen bringt, sondern Deine Gefühle nur verschlimmert. Gehe stattdessen an die Luft und power Dich da aus.
Du schaffst das schon, auch ohne Druck. Einfach nur mit der Zeit. Es fließt und wenn es mal stockt soll es so sein.
Alles Gute!
 
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Ich sehne mich nach einem (echten) GesprächpartnerIn, irgendwie so einfach und doch so schwer. Meine Probleme habe ich bisher immer alleine gelöst, manchmal besser, manchmal solala. Aber jetzt müsste ich mich einfach nur wieder mal "ausrotzen" um mir selbst wieder helfen zu können. :confused:

Dann rotz dich entweder hier aus, was dir aber, wie du sagst nicht so viel bringt oder stelle hier ein ganz konkretes Bittgesuch, dass du jemanden dafür suchst. Dann meldet sich vieleicht genau die gewünschte Person bei dir. Viele können eben einfach nicht sagen, was sie wirklich wollen.
 
Das kann ich nur unterstreichen.

Sport ist wirklich eine gute Idee. 5 km laufen und du bist mit dir und der Welt zufrieden (falls das zeitlich machbar ist...)

Andererseits könnte es sich bei dir um eine (längere) Lebensphase handeln und jede Lebensphase bringt so seine Eigenheiten mit sich... wenn man die vorigen Phasen nicht ordentlich gemeistert hat, d.h. deren positive Seiten nicht ausgenutzt und ausgekostet hat, dann schleppt man diese Unvollständigkeit mit in die nächste und so geht das Chaos weiter.... da hilft es an sich selbst zu arbeiten in den Momenten, in denen man Lichtblicke hat.
 
Hallo!

Wo macht man weiter wenn man irgendwo festgefahren ist? Ich habe das Gefühl, schon lange, dass ich hier wo ich nun mal bin einfach nicht weiterkomme. Natürlich ändert sich nur etwas, wenn man aktiv wird. Ich habe dazu aber nicht die Ausdauer bzw. Kraft. Nicht mehr.

Ich fühle mich sehr leer, nichts ergab bisher einen Sinn für mich. Mit fortschreitendem Alter muss ich erkennen, dass ich eigentlich nichts zustande gebracht habe worauf ich aufbauen könnte oder sagen wir möchte!

Leider sehe ich aber keinen Weg wo ich weitermachen könnte. Die Psychotherapie Sache habe ich zweimal hinter mir. Wie oft hättens wir denn gerne damit man Ergebnisse sieht? Freunde mit denen man das besprechen könnte gibt es nicht. Meine Freundin sieht in mir nur (übertrieben dargestellt) einen faulen Sack was das "weiterkommen" betrifft. Ein ausschütten darüber was mich quält stößt auf taube Ohren, evtl. auch weil ich mich nicht genau mitteilen kann.

Mein ganzes Leben ist eher dunkel gefärbt, mit ein paar selbstmotivierten hellen Punkten. Diese hellen Punkte verlangen aber ungleich viel Energie von mir. Mittlerweile kann ich nicht mehr. Ich bin unglücklich, mit der Situation, mit mir, mit allem. Es fehlt an Ausdauer. Eine Änderung herbeizuführen, die Anstrengung dafür (so hat mich die Vergangenheit "gelehrt") führt im Endeffekt zu nichts.

Selbsthilfeprogramme teste ich kurz an und gebe sie nach einigen Tagen der ersten Motivation frustriert auf. Man könnte sagen, ich habe das richtige halt nicht gefunden. Nur wie findet man das richtige. Ich bin kein Abenteurer, kein sozial fähiger Zeitgenosse. Ich schotte mich am liebsten von der Umwelt ab. Leider ist die heutige Zeit anders gepolt als dass ich reinpasse.

Ich bin überzeugt davon, dass es mehr als nur dieses Leben gibt. Umso mehr schmerzt es mich, dass ich mein Leben derzeit und schon lange nicht mehr wertschätzen kann. Erschreckend oft wünsche ich mir, dass dieses, mein Leben schnell und schmerzlos vorbei wäre. Ich sehe nichts mehr dass auf mich wartet. Suizid kommt für mich glücklicherweise (noch?) nicht in Frage, da ich glaube dass das schlimme Folgen hätte.

Und so treibe ich ohne einen Sinn zu sehen herum, wartend darauf dass ich alt werde und eines für mich natürlichen Todes sterbe. Schlimm dass es so weit gekommen ist. Dabei fehlt es mir an eigentlich nichts. Ich habe Geld um nicht hungern zu müssen, ein Zuhause. Meine Grundbedürfnisse was das überleben betreffen wären erfüllt. Wieviele Menschen können das global gesehen behaupten?!

Wohin soll das nur gehen? Wohin kann ich mich wenden? Ich weiß es nicht mehr! Immer wieder der gleiche negative Kreislauf.

seit wann ist das denn ungefähr schon so? Hattest du irgendwann mal irgendwelche Operationen,Traumas,etc?
 
Du hast es doch selbst geschrieben...deine Grundbedürfnisse sind erfüllt. Du hast ein Zuhause, du brauchst nicht hungern. Warum grämst du dich so? Wenn du eine Aufgabe sucht, dann suche sie in sozialen Einrichtungen, ehrenamtlich. Fang an zu helfen. Wenn du dir helfen willst, dann hilf Anderen und deren Dankbarkeit wird auch dich mit Dankbarkeit erfüllen. Du kannst vielleicht jetzt noch gar nicht vorstellen, wieviel Liebe in dir steckt, aber es gibt Etliche die dich brauchen. Ich weiss nicht wer du bist und wo du lebst, aber ich bin mir sicher, dass es allein in deinem Umfeld Möglichkeiten gibt Liebe zu geben. Mach deine Augen auf und sehe nicht nur dich selbst in deiner Situation, denn es gibt Abertausende, die um Etliches ärmlicher und ängstlicher sind als du. Hilf Anderen und du hilfst dir selbst. Wenn ich könnte, würde ich dir ganz viel Kraft über diesen vermaledeiten Bildschirm schicken, aber ich bin mir sicher das diese Kraft in dir schlummert und nur darauf wartet, das du sie entlich nutzt. Werde aktiv!!!!!Und viel Erfolg!!!
 
da find ich "hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner weil sich keiner so gut um dich kümmert wie du" schon viel besser!
 
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da find ich "hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" noch besser.

Hab mal eine Geschichte gelesen, weiss nicht mehr genau den Wortlaut, aber ungefähr so:
Ein Mensch sitzt in einem Boot im Meer, ringsum nur Wasser, kein Land in Sicht. Er fleht zu Gott "hilf mir!" Ein Schiff fährt vorbei, man fragt "sollen wir dich mitnehmen?" Er: "Nein, ich warte auf Gottes Hilfe!" Die Tage vergehen, Wasser u. Essen wird knapp. Ein zweites Schiff kommt vorbei, gleiche Frage, gleiche Antwort. Ein drittes, gleiche Frage, gleiche Antwort. Der Mensch stirbt elendig, ausgedörrt von der brennenden Sonne, erfroren in der kalten Nacht. Bei seinem Schöpfer angekommen fragt er diesen: "Gott, warum hast du mir nicht geholfen?" Gott antwortet: "Ich habe dir doch drei Schiffe vorbeigeschickt..."
 
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