Liebe Amethystlady
Danke für deine Antwort bezüglich deines verwendeten Decks! Ich hatte es mir fast gedacht, dass du mit Waite gelegt hast - und mir das Bild auch bereits vor einer Woche schon einmal angesehen.
Luo hat bereits eine wunderbare Zusammenfassung geschrieben - ich brauche immer mehr Zeit und Worte
...
Gern möchte ich dir meine Gedanken dazu aufschreiben. Vielleicht ist ein Impuls für dich dabei?
Im ersten Draufschauen dachte ich sofort: Die Königin, das bist du - zumindest ein gerade sehr wichtiger Wesensaspekt von dir. Sie liegt in der Mitte, eingerahmt von zwei Situationen, die in kräftemäßigem Widerspruch stehen (Wasser der Kelche und Feuer der Stäbe). Sie selber trägt eines der beiden Elemente und signalisiert damit ihre "offene Freundschaft" mit den 9 Stäben.
Aber sie hat auch eine Affinität zu den Kelchen, werden die Königinnen doch dem Wasserelement zugedordnet (so steht diese Stab-Königin für das "Feuer von Wasser").
Genau zwischen diesen beiden Elementen thront sie nun. Obwohl sie sitzt, ist ihr Kopf von allen dargestellten Personen am höchsten gelegen - sie scheint die gesamte Situation von einem sicheren Platz aus gut zu überblicken. Ihre Hinwendung gilt den 9 Stäben, sie sieht scheinbar die abgebildete Person an, bzw. beobachtet deren Tun, und öffnet sich von der Körperhaltung in diese Richtung. Es wirkt, als böte sie dem 9 Stäbemann die Sonnenblume an, oder?
Von ihrer Haltung her habe ich das Gefühl, sie wendet sich ab vom Geschehen der 8 Kelche-Szene. Ihr Stab wirkt fast abwehrend / schützend gehalten gegen dieses Bild.
Offenbar befindet sich die Königin in einem Zwiespalt von Gefühlen / Wünschen / Sehnsüchten und dem Mut / Antrieb / Willen, aktiv etwas zu tun. Dabei sympathisiert sie doch eher mit dem "Anpacken" und "Machen".
Die drei Karten lese ich auch in einer zeitlichen Abfolge, die in den 8 Kelchen die nahe Vergangenheit abbildet und in den 9 Stäben die nahe Zukunft wiedergibt. Interessanterweise folgen hier auch die Zahlen in richitger Reihenfolge aufeinander: 8 - 9. Eine Entwicklung zum Ende einer Phase wird hier vermutlich angezeigt (in der 9 vollendet sich ein Zyklus und etwas Neues beginnt).
Allein von der Betrachtung der Bilder assoziiere ich in den 8 Kelchen, dass du dich auf die Reise begeben hattest / dich auf ein Wagnis eingelassen hattest (die 8 kommt aus der 7 -> Trumpf VII Der Wagen) und nun den Punkt zu fassen hast oder hattest, an dem du merkst, dass es hier nicht mehr weitergehen kann. Die Szene zeigt eine Figur, die alle Kelche in einem ordentlichen Muster aufgestellt hat - doch zeigt sich hier die Unvollständigkeit, es bleibt eine Lücke unausgefüllt, die sich in dieser Umgebung nicht schließen lässt - alle 8 vorhandenen Kelche sind verwendet worden. Um ein harmonisches Bild zu erhalten, fehlt es an einem Kelch... Also wird in dieser Situation deutlich empfunden, dass an dieser Stelle alles getan wurde, es nichts mehr zu tun gibt. "Ein Aufbruch schweren Herzens" wird uns gezeigt. Die Figur hat viel Gefühl und Herzblut in die Angelegenheit investiert und muss an diesem Punkt feststellen, dass hier das Potential ausgeschöpft ist. Ein neuer Weg sollte gefunden werden, um die eingebrachten Gefühle (Hoffnungen / Wünsche) nicht ungenutzt brachliegen zu lassen. "Durchhalten" ist eine mögliche Aussage dieser Karte.
Auf die 8 folgt die 9. Doch ändert sich das Element: Aus dem passiven Empfinden folgt ein aktiver Antrieb / Tatendrang. Die Person zeigt sich mit Blessuren (Kopfverband), die in den vorangegangenen Auseinandersetzungen / Kämpfen erworben wurden. Doch sie steht weiter aufrecht, immer noch von starkem Willen geprägt (der Stab ist deutlich größer als die Figur und unversehrt). Die Stäbe im Hintergrund könnten für "Trophäen" stehen, für Erfahrungen, die gemacht wurden (jeder Stab könnte für eine Erfahrung stehen), die ihr den Rücken stärken und schützen, sogar ein "Schlupfloch" ist (instinktiv?) freigelassen worden... Ich empfinde die Haltung als abwartend - da kommt noch eine Auseinandersetzung / ein Kräftemessen. Wenn das "gewonnen" wird, kann auch der letzte Stab zu den anderen gesteckt werden und bildet dann eine Art lückenlosen Zaun - anders als bei den 8 Kelchen kann hier der Leerraum geschlossen werden.
Die Elemente Luft und Erde treten nicht in Erscheinung - möglicherweise fehlt es noch an den nötigen Ideen und Konzepten, um sich konstruktiv in eine Richtung zu bewegen?
Mir drängen sich dabei Fragen auf wie: Was stellst du dir konkret vor? Welche Idee
möchtest du umsetzen? Womit hast du angefangen, einen "Fehlschlag" erlitten und steckst nun in einer Durststrecke, die doch scheinbar fast überwunden ist?
Genug meiner vielen Worte - zurück zu Luo, die es immer unnachahmlich auf den Punkt zu bringen vermag:
... vom passiven fuehlen zum aktiven handeln. dich selbst ueberwinden.
Alles Liebe
von Phine