Hi Aldebaran,
mitunter kann es dienlicher sein mit "Außenstehenden" zu sprechen, da sie eine andere Perspektive anbieten, was den Blickwinckel verändert und den Horizont erweitert.
Meinen oder Deinen? Sorry, böse Frage. Beide natürlich.
Nach allem was ich hier so lese bzw. was Du an Infos anbietest, bist Du einfach viel zu sehr im Kopf! Deinem Muster entsprechend hast Du Dir diese Therapieform, wenn man sie so nennen kann, ausgesucht.
Mit der Kopflastigkeit dürftest Du recht haben. Trotzdem halte ich mein emotionales Leben nicht für verarmt oder verkorkst. Ich könnte mehr Gefühle ausdrücken als ich es tue, aber könnte das nicht jeder?
MindWalking war ja nicht ganz mein einziger Versuch nur mein letzter.
Da waren andere viel Gefühlsbetontere und auch nach Gefühl gewählte. Während einer Sitzung arbeitet man zwar mit dem Intellekt, erforscht dabei aber die Gebiete die am stärksten mit Emotionen belegt sind.
Es geht aber wie oben schon mal angesprochen darum an Deine Blockaden zu kommen, sicher spielen Denkmuster eine Rolle, doch darin findest Du nicht die Lösung. Blockaden entstehen in erster Linie auf emotionaler Ebene, der Verstand übernimmt dann die Kontrolle darüber. Sie können nur dort gelöst werden wo sie entstanden sind und zwar über die Gefühle (Wahrnehmung, Ausdruck).
Ich zweifle da ein wenig. Es mag stimmen, dass Blockaden auf der Gefühlsebene entstehen. Einfach weil diese Ebene viel früher ausgebildet ist als der Verstand. Aber muss ich nicht meine Gefühle verstehen, um auf deren Ebene ein Problem zu lösen. Wenn, wie Du sagst der Verstand das Kontrollorgan gefühlsbedingter Blockaden ist, dann ist das doch ein Denkmuster, dass die Blockade aufrecht erhält. =Kontrolle entfernen - Gefühl zulassen - Blockade umgehen. Diese Lösung müsste auf jedenfall im Jetzt stattfinden, dorthin zurück wo die Blockade entstand, kann ich doch höchstens mit Hilfe des Erinnerungsvermögens und ändern kann ich es nicht rückwirkend.
Mind-Walking hat Dir meiner Ansicht nach nicht gut getan. Diesen ganzen Reinkarnationssch...... kannst Du Dir genauso sparen, wie die Analyse von irgendwelchen Anteilen (Ichs) von Dir das bringt Dich kein Stück weiter. Das was Du erlebt hast, ordnest Du deren Glaubenmuster (Mind-Walker-Therapeuten) unter und zu, so scheint mir. Nur nach allem was Du so von Dir gibst scheinen die wenig Ahnung, auch in Bezug auf Inkarnationen,zu haben.
Na, na. Das MindWalking hat mir schon was gebracht. Nur leider nicht das erhoffte. Ich denke schon, dass eine Erinnerung an eine Reinkarnation etwas bringen kann, auch ohne die Lösung zu sein. Ob ich Gefühlen, die eine Blockade ausgelöst haben, in diesem Leben in die Vergangenheit folge oder eben noch weiter zurück in frühere Leben, die Lösungstauglichkeit ist doch die selbe. Vergangen ist vergangen.
ABER ich hatte gar kein klassisches Reinkarnationerlebnis während der MindWalking-Sitzung. "Nur" ein Inkarnationserlebnis, ohne Re. Ich bin noch nie gestorben.
Ich glaube auch, dass Du Dich täuschst, in Bezug auf eine Unterordnung unter ein fremdes Glaubenssystem. Das müsste telepathisch oder ungeheuer geschickt manipulativ angestellt worden sein. Durch die gesamte Sitzung habe ICH geführt, der Therapeut war ich selbst. Der "Trainer" forderte mich nie zu etwas anderem auf, als mich zu erinnern, zu erinnern und nochmals zu erinnern und das in Bildern. Dann werde ich gebeten, zu versuchen eine andere "Kameraperspektive" zu suchen. Wenn ich eine finde, kommt die Frage "Wer hält diese Kamera?" Ausserdem bestätigt er mir mit Hilfe eines Art Lügendetektors, ob, was ich von mir gebe, wirklich Erinnerung ist, oder ob ich etwas zusammenphantasiere (was selten, aber auch der Fall war). Die damit verbundenen Glaubensätze, werden mir angeboten, nicht aufgedrängt. Also die Existenz eines mir zugehörigen Geistwesens oder Astralkörpers der sich möglicherweise situationsbedingt ausserhalb meines Körpers befindet und so den Blick aus einer zweiten oder dritten Perspektive erlaubt, wird zwar erfragt, aber wenn ich keine andere Erinnerungskamera finde, dann geht die Sitzung halt ohne weiter. Auch die Benennung wird mir überlassen. Wenn ich sage, dass die zweite Kamera von Quetzalcotl, Ramses dem Dritten oder eben von meinem Astralköper gehalten wurde, dann wird das übernommen, ausser der Lügendetektor schlägt in typischer Art aus. Nie wurde gewertet. Der einzige Vorschlag zu einer Lösung, war der, zu kommunizieren.
Den Glauben an einen Astralkörper und eine höhergestellte Kontroll oder Führungsinstanz, an mehr Dimensionen als unsere materielle und den Glauben an einen Gott hatte ich schon vorher. In den MindWalking-Büchern habe ich nur einen Glaubensatz gefunden, von dessen Wahrheit die MindWalker überzeugt sind, und das ist der Glaube an Mental-Dateien die nach traumatischen Geschehnissen oder durch Bösartigkeit im Raum hängenbleiben können und sich an andere andocken können. Währen meiner ganzen Sitzung, kam aber nie eine solche ins Spiel.
Das Du Deinen Hintern nicht hoch kriegst (arbeitest Du?) könnte an einer Depression liegen.
Ich bin seit bald zwei Jahren arbeitslos. Habe vorher zusammen mit einem Freund selbstständig eine Musik-Bar geführt, ein finanzielles Hungertuch. Vorher war ich zehn Jahre in einer Bildagentur, deren Umsatzvolumen sich in dieser Zeit rund verzwanzigfachte. An allen Positionen wurden mehr und mehr Leute eingestellt, nur ich blieb in meinem Arbeitsbereich alleine. Nach den letzten 1 1/2 Jahren Dauerstress und totaler Ueberlastung bin ich kollabiert, hatte keine Kontrolle über meinen Tränenfluss und meine Gesichtszüge. Nervenzusammenbruch, Burnout, was immer. Mein Chef brachte mich direkt zum nächstbesten Psychiater, der mir eine Packung mit schrill pinken, kleinen Pillen gab und meinte ich solle mich in 3 Wochen wieder melden, falls es mir nicht besser ginge. 3 Monate nachdem ich gekündigt hatte, besuchte ich meine alte Arbeitsstelle und durfte feststellen, dass meine alte 80%-Stelle inzwischen von drei Leuten mit insgesamt 240% Prozent Arbeitspensum besetzt war. Keiner erschien zur morgendlichen Kaffeepause, keiner hatte eine Minute Zeit, sich mit mir zu unterhalten. Ich habe verdammt nochmal bis zu meinem Zusammenbruch also tatsächlich übermenschliches geleistet. Trotz so gewonnener Erkenntniss blieb ein Gefühl der Unzulänglichkeit, des Versagens ja der Scham noch lange erhalten.
Aber Depression? Nein. Ich rutschte mal in eine, hab mich völlig aufgegeben (Liebeskummer), fand mich in Dunkelheit wieder. Die ganze Welt war schal, dumpf, sinnlos. Geruch- und Geschmackssinn abgestumpft, ich blickte wie durch einen grauen Schleier auf die Welt, alles war reduziert. Ich habe schon nach wenigen Stunden in diesem Zustand alle meine Kraft zusammengenommen und kam schon nach 24 Stunden aus eigener Kraft da wieder raus. Ich will nie wieder in diesen Zustand fallen. Ausserdem kenne ich mehrere Leute, die Depressionen haben oder hatten. Mit einer echten Depression schreibt man nicht in Foren (zumindest nicht in der Art, wie ich das hier tue). Man sucht auch keine Hilfe. Da läuft eigentlich gar nichts mehr. Eine Depression kann ich nicht für mich reklamieren, das wäre eine Verharmlosung dieser Krankheit, schon beinahe eine Verhöhnung der Betroffenen.
Uebrigens, für die Horizonterweiterung, und weil ich das selber noch nicht lange weiss: Es gibt einen deutschen Ausdruck für Depression: Grübelsucht. Interessant, nicht.
Ich bin vielleicht schwermütig, nehme zu vieles zu ernst, und leide am Weltschmerz, will sagen: Das Leid in dieser Welt zieht mich runter, ich leide mit.
Hast Du Dich schon mal bei normalen Therapeuten behandeln lassen?
Drei kurze Abenteuer. Die gehen mir auf die Nerven, die Nervenärzte, machen mich aggressiv, diese überheblichen, besserwisserischen Theorieschnösel. DAS ist entweder reine Gehirnakrobatik oder aber Medikamenten-PR.
Begleitend oder alternativ könntest Du Ausschau halten nach jemanden der Körpertherapieformen anbietet, um Zugang zu Deinen Gefühlen zu bekommen. Alles was nur über den Kopf geht, auch reine Gesprächstherapie, ist Deiner Genesung abträglich.
Da muss ich mich informieren. Warum Körpertherapie? Geht man da tatsächlich davon aus, dass die Gefühle im Körper und die Gedanken im Kopf sind. DEM Glaubenssatz müsste ich mich erstman annähern.
Am Besten Du verschwendest an Mind-Walking keinen Gedanken mehr. Klopfst diese Erlebnisse in die Tonne und fängst neu an! Diese Rumanalysiererei bringt Dich nicht weiter!
Möglich. Aber ich möchte wirklich versuchen Kontakt zu MindWalking-Teilnehmern aufzunehmen und wissen, wie die ihre Erfahrungen in ihre Leben integrieren. Das Problem, den Hintern nicht hochzukriegen, wurde zwar nicht gelöst, aber so einige andere Altlasten und falsche Vorstellungen, die mein Leben negativ beeinflussten, wurden zügig und vollständig aufgelöst. Ausserdem war es wirklich ein Wahnsinns-Trip in fantastische Welten, den ich liebend gern in Erinnerung behalten würde, wenn ich nur besser damit umgehen könnte. Die Option, dies alles in die Tonne zu werfen, hatte ich vor und während der ganzen Sitzung und halte sie auch jetzt noch offen.
Das ich mich nicht so gewählt ausdrücke mag für Dich gewöhnungsbedürftig sein. Ich bin gerne direkt, alles andere ist Energieverschwendung.
Du schreibst sehr deutlich und wählst Deine Ausdrücke mit Bedacht und sorgfältig. Direkt ist gut. Ansonsten empfinde ich Deine Ausdrucksweise überhaupt nicht als gewöhnungsbedürftig. Vielleicht manchmal etwas bestimmend, aber damit kann ich umgehen. Vielleicht willst Du mir auch durch die Blume (also nicht so direkt) sagen, dass ich hochgestochen und ausufernd mich gerne in Belanglosigkeiten verheddere und zuviele Fremdwörter benutze. Da hättest Du nach meiner Selbsteinschätzung sogar recht. Es ist mir zwar unangenehm, wenn ich arrogant erscheine, aber mich zu zensieren, wäre mir noch unangenehmer.
Schreibe bitte weiterhin, wie es Dir genehm, so walte denn auch ich.
Widened Horizons are signs of height
And heights are evidence of previous climbing.
Expansion stays a human right
And be it for the sake of rhyming.
(Auszug aus einem selbstgebröselten Songtext.)