Wo ist mein Platz?

Nun wenn du das Thema anschneidest, dann kannst du auch gleich weiter gehen mit dieser Theorie
Es ist egal was der Mensch macht, schreibst, sagt, wie er handelt, wie aufopfernd er ist, wie spendabel, wie verständnisvoll....er macht es nie für den anderen sondern immer nur für sich selbst.
Was sagt das dann aus? Über mich, dich, und sämtliche andere?

Nein... das ist nicht ganz richtig. Bzw. es ist nicht unwahr, weil man tut tatsächlich alles für sich. Aber es ist ein Fehler in der Sichtweise, ein Anhaften an destruktiven Überzeugungen, dass das in Opposition zu einem "für andere" stehen muss. Nimm als Beispiel eine gute Beziehung zwischen zwei Menschen. Da gibts kein "für mich"... "für sie/ihn"... das ist da gar kein Thema. Warum? Weil das, was ich zu beschreiben versuchte abwesend ist. Dieser gesamte Schuldkomplex aus Überzeugungen, darüber wie etwas richtig sein sollte und was falsch war und falsch wäre.

Dieser sich oft als rational tarnende Teil der Persönlichkeit konstruiert destruktive Zusammenhänge und konzentriert sich vollkommen auf äußere Handlungen und deren vermeintlichen Wirkungen, weil er das Gesamtbild nicht haben kann. "Er" basiert auf dem Gegenteil von Verständnis. Da ist weder tatsächliches Verstehen der anderen, noch der eigenen Persönlichkeit.

Und das Tragische dabei ist... und das ist eine alltägliche Tragik eines jeden, mich nicht ausgenommen: Handlungen erhalten Situationen aufrecht, die sich scheinbar unkontrollierbar immer weiter in Richtung Leid entwickeln. Es wird jede Menge Schuld gesehen, aber nicht die Verantwortung, weil die tatsächlichen Zusammenhänge nicht erkannt werden... die auf klaren Gut-Schlecht-Überzeugungen basieren. Und das muss man wirklich hinterfragen wenn man Lösungen sucht.

Ist Eso... aber es ist zum Glück wahr. ;)
 
Werbung:
Nein... das ist nicht ganz richtig. Bzw. es ist nicht unwahr, weil man tut tatsächlich alles für sich. Aber es ist ein Fehler in der Sichtweise, ein Anhaften an destruktiven Überzeugungen, dass das in Opposition zu einem "für andere" stehen muss.

Naja, es gibt niemanden der alles gutheißt oder neutral betrachtet. Jeder Mensch hat gewisse Vorstellungen was (moralisch?) gut ist und was nicht.
Das ist ebenso menschlich.
Da steckt gar kein "müssen" dahinter, der Mensch wird geprägt, naja, wenn mans jetzt genau nimmt, durch seine Gene, und seine Erfahrungen. Demnach entscheidet er auch in den einzelnen Fällen wie er dazu steht.
(außer wir beziehen den evtuellen Determinismus auch noch mit ein, da würde gar nichts entschieden, weil sowieso alles von vornhinein feststeht, aber die Komponente jetzt noch mit einbauen, würde zu verworren werden)

Nimm als Beispiel eine gute Beziehung zwischen zwei Menschen. Da gibts kein "für mich"... "für sie/ihn"... das ist da gar kein Thema. Warum? Weil das, was ich zu beschreiben versuchte abwesend ist. Dieser gesamte Schuldkomplex aus Überzeugungen, darüber wie etwas richtig sein sollte und was falsch war und falsch wäre.

Naja, ich denke mir in einer Beziehung gibt es beides. Ein "wir" und ebenso ein "ich".
Da man das Leben gemeinsam lebt, aber trotzdem sind ja noch 2 Individuen da.

Dieser sich oft als rational tarnende Teil der Persönlichkeit konstruiert destruktive Zusammenhänge und konzentriert sich vollkommen auf äußere Handlungen und deren vermeintlichen Wirkungen, weil er das Gesamtbild nicht haben kann. "Er" basiert auf dem Gegenteil von Verständnis. Da ist weder tatsächliches Verstehen der anderen, noch der eigenen Persönlichkeit.

Und das Tragische dabei ist... und das ist eine alltägliche Tragik eines jeden, mich nicht ausgenommen: Handlungen erhalten Situationen aufrecht, die sich scheinbar unkontrollierbar immer weiter in Richtung Leid entwickeln. Es wird jede Menge Schuld gesehen, aber nicht die Verantwortung, weil die tatsächlichen Zusammenhänge nicht erkannt werden... die auf klaren Gut-Schlecht-Überzeugungen basieren. Und das muss man wirklich hinterfragen wenn man Lösungen sucht.

Ist Eso... aber es ist zum Glück wahr. ;)


Aber hätten wir kein Gut-Schlecht Denken, würde es sehr kompliziert auf Erden zugehen.
"Mörderisch" im Grunde.
Denn dann würde vor Mord und Totschlag ja moralisch auch kein Halt gemacht werden...
Also vielleicht ist es nicht gut, von außer her, so kleine Situationen wie diese hier zu beurteilen, bzw beurteilen zu können, allerdings brauchen wir das Urteilsvermögen um größere Katastrophen vielleicht verhindern zu könne, und das wiegt das ganze wieder auf...
 
pardon, wenn ich die angeregte Unterhaltung störe ...


@ Condemn

Vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung. Ich werd mal in mich gehen und das nach diesem Muster abklopfen.
... wobei ich irgendwie ahne, worauf das wohl hinauslaufen wird ...

@ JoyeuX
nachdem ich (noch) keine PN hier schreiben kann, leider nochmal öffentlich:
Bitte sei so freundlich, arbeite DEINE Probleme anderswo auf und mülle nicht "meinen" Thread damit zu.
Ich denke, Deinen Standpunkt haben hier nun alle zur Kenntnis genommen und wir müssen das hier nicht mehr vertiefen. Danke!
 
@ all

Auch noch eine Komponente, die mir nicht aus dem Kopf geht:

Angenommen, ich würde tatsächlich einen Schlußstrich unter meine "alte" Beziehung ziehen und damit der neuen Beziehung die Chance eröffnen, zu einer "normalen" Familie zu werden.
Wäre damit nicht bereits (in Form von Zweifeln) die Wurzel für deren späteres Scheitern gelegt? Welche Frau kann denn einen Mann haben wollen, von dem sie weiß, dass er ihretwegen einen anderen Menschen im Stich gelassen hat? Schwingt da nicht von Anfang an die Frage/Befürchtung mit, "was macht er, wenn ich mal krank werde?"
... und ob ich selbst mir das jemals verzeihen könnte - erst recht natürlich, wenn die bittere Wahrheit tatsächlich zu einer gravierenden gesundheitlichen Verschlechterung führt - weiß ich auch nicht. Auch das kann eine Beziehung nachhatig vergiften ...
 
pardon, wenn ich die angeregte Unterhaltung störe ...


@ Condemn

Vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung. Ich werd mal in mich gehen und das nach diesem Muster abklopfen.
... wobei ich irgendwie ahne, worauf das wohl hinauslaufen wird ...

Nichts zu danken. Ist etwas schwer zu beschreiben... man könnte darüber leicht ein ganzes Buch schreiben. Dein Beispiel ist im Grunde ein Muster-Beispiel, weil die wesentlichen Punkte offensichtlich sind auf denen jeder Konflikt letztlich basiert. Aber der Grund warum sie so offensichtlich sind liegt auch darin, dass es eine "hohe Intensität" hat... was auch immer dann zur Folge hat was Du am Anfang sagtest, das Gefühl zu haben, nur noch zwischen falsch und falsch entscheiden zu können.

Es klingt sehr esoterisch, ist es auch, aber es ist tatsächlich wahr:
Die äußeren Handlungen sind nicht das Entscheidende, bzw. die äußeren Handlungen sind nicht objektiv als richtig oder falsch erkennbar. Die Motivation die jeder Handlung, auch jedem Wort zugrunde liegt ist entscheidend. Im Grunde geht es um einen Bereich, wo es gar nicht mehr um die Frage von Egoismus oder Opfer bringen geht. Und der ist nicht schwer zu finden oder so... das ist keine Magie. Aber es ist wie ein Raum, der von diesem "Schmerz-Schuld-Körper" ständig unterbrochen wird. Den muss man m.A.n. kennenlernen... ohne sich davon beeindrucken zu lassen.

Und noch etwas esoterischer: Veränderungen in einem selbst, verändern das Umfeld. Allerdings kann ich leider nicht behaupten, dass es sehr simpel ist. ;)
 
@ all

Auch noch eine Komponente, die mir nicht aus dem Kopf geht:

Angenommen, ich würde tatsächlich einen Schlußstrich unter meine "alte" Beziehung ziehen und damit der neuen Beziehung die Chance eröffnen, zu einer "normalen" Familie zu werden.
Wäre damit nicht bereits (in Form von Zweifeln) die Wurzel für deren späteres Scheitern gelegt? Welche Frau kann denn einen Mann haben wollen, von dem sie weiß, dass er ihretwegen einen anderen Menschen im Stich gelassen hat? Schwingt da nicht von Anfang an die Frage/Befürchtung mit, "was macht er, wenn ich mal krank werde?"
... und ob ich selbst mir das jemals verzeihen könnte - erst recht natürlich, wenn die bittere Wahrheit tatsächlich zu einer gravierenden gesundheitlichen Verschlechterung führt - weiß ich auch nicht. Auch das kann eine Beziehung nachhatig vergiften ...
Ja das was man sät erntet man, schlussendlich musst Du jetzt die Seed für die Zukunft so ändern, das das zurück kommt was Deiner Erachtens richtig ist für Dich.
lg
schlangi
 
@ all

Auch noch eine Komponente, die mir nicht aus dem Kopf geht:

Angenommen, ich würde tatsächlich einen Schlußstrich unter meine "alte" Beziehung ziehen und damit der neuen Beziehung die Chance eröffnen, zu einer "normalen" Familie zu werden.
Wäre damit nicht bereits (in Form von Zweifeln) die Wurzel für deren späteres Scheitern gelegt? Welche Frau kann denn einen Mann haben wollen, von dem sie weiß, dass er ihretwegen einen anderen Menschen im Stich gelassen hat? Schwingt da nicht von Anfang an die Frage/Befürchtung mit, "was macht er, wenn ich mal krank werde?"
... und ob ich selbst mir das jemals verzeihen könnte - erst recht natürlich, wenn die bittere Wahrheit tatsächlich zu einer gravierenden gesundheitlichen Verschlechterung führt - weiß ich auch nicht. Auch das kann eine Beziehung nachhatig vergiften ...

was wäre, wenn deine Partnerin stirbt und du hast niemals die Wahrheit gesprochen. Ich sage dir mal etwas, die Wurzel allen Übels ist mangelnde Kommunikation und wenn du mal der Sache ehrlich nachgehst wirst du feststellen, dass du zu wenig über eigene Bedürfnisse und die deiner Partnerin gesprochen hast. Mangelnde Kommunikation in allen Bereichen.
Im Übrigen wirst du keine rationale richtige Antwort erhalten können, denn das ist eine Herzenssache und man kann schon rauslesen, dass du bei deiner Frau bleiben möchtest, dich aber schuldig wegen der Kinder fühlst.
Jetzt weißt du auch, warum ich dich als ********* bezeichne.
Ich bin nämlich der Ansicht, dass du ganz alleine damit fertig werden musst, weil du selbst für dein Handeln verantwortlich bist.
 
Oder umgekehrt; dass er, wenn er zu den Kindern ginge, sich schuldig wegen der Frau fühlen würde.

Richtig. Aber man muss schon auf sein Herz hören.
Die Kinder benötigen eine Mutter und eigentlich einen Vater, aber wenn der Vater die Mutter nicht wirklich liebt, hat das keine Zukunft.
Aber wie gesagt, diese Geschichte kommt mir wie schon tausendmal gelesen vor und Sie wird deswegen nicht besser.

Ich stelle fest, Gott sei Dank bin ich selbst nicht in dieser Situation.
In meiner Beziehung würde es soetwas aber auch nicht geben, weil ich keine Geheimnisse habe. Für mich gibts nichts Schlimmeres als mich mit Geheimnissen umgeben zu müssen. Ich meine damit, irgendetwas zu verheimlichen.
 
Werbung:
was wäre, wenn deine Partnerin stirbt und du hast niemals die Wahrheit gesprochen.
Gerade wenn das geschehen sollte (was im Übrigen nach Ansicht der Schulmediziner ohnehin wahrscheinlich ist), sehe ich absolut keinen Grund, ihr die letzte Zeit auf Erden noch vollkommen unnötige Seelenschmerzen zuzufügen.

Im Übrigen wirst du keine rationale richtige Antwort erhalten können, denn das ist eine Herzenssache und man kann schon rauslesen, dass du bei deiner Frau bleiben möchtest, dich aber schuldig wegen der Kinder fühlst.
Da sieht man mal, was dabei herauskommt, wenn hier so mancher in selbstgerecht-überheblicher Weise glaubt, den Zeigefinger erheben zu müssen. Nämlich eine glatte Fehleinschätzung. Wenn überhaupt, ist es eher andersherum. Wobei man das so ohnehin nicht versimpeln kann, da mir beide am Herzen liegen und wichtig sind.

Ich bin nämlich der Ansicht, dass du ganz alleine damit fertig werden musst, weil du selbst für dein Handeln verantwortlich bist.
Dass ich für mein Handeln allein verantwortlich bin, weiß ich durchaus - und will mich dieser Verantwortung auch nicht entziehen. Das schließt aber nicht automatisch aus, andere Menschen um Rat zu fragen.
 
Zurück
Oben