Wo gehört die Liebe hin?

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Hast du von Fromm "Vom Haben zum Sein: Wege und Irrwege der Selbsterfahrung" gelesen? Ich finde da sind so ziemlich Anleitungen enthalten, die man braucht um ein wenig die Irrwege zu erkennen, in denen wir uns als Menschen bewegen und zwar im Kreis und er zeigt auch auf, wie es anders gehen könnte. Essenz ist jedoch: es geht nicht ohne Schmerz. Schmerz gehört zum Wachstum dazu. Das Streben nach Glück ist zwar nett, aber es geht an der Wahrheit vorbei, glücklich sind im Moment gerade nur sehr wenige, während das Leid/Leiden die wahre kollektive Erfahrung ist und uns als Menschen ausweist und auch eint. Die Angst vor dem Schmerz, dem Wachstumsschmerz, resultiert aus unserer Bequemlichkeit.
Und die Liebe gehört immer da hin, wo sie am richtigen Platz und gut aufgehoben ist und manchmal nur uns selbst, wenn sie nirgendwo sonst sicher ist.
 
Hast du von Fromm "Vom Haben zum Sein: Wege und Irrwege der Selbsterfahrung" gelesen? Ich finde da sind so ziemlich Anleitungen enthalten, die man braucht um ein wenig die Irrwege zu erkennen, in denen wir uns als Menschen bewegen und zwar im Kreis und er zeigt auch auf, wie es anders gehen könnte. Essenz ist jedoch: es geht nicht ohne Schmerz. Schmerz gehört zum Wachstum dazu. Das Streben nach Glück ist zwar nett, aber es geht an der Wahrheit vorbei, glücklich sind im Moment gerade nur sehr wenige, während das Leid/Leiden die wahre kollektive Erfahrung ist und uns als Menschen ausweist und auch eint.

Warum "erleben" manche Menschen dann so viel, und andere führen ein halbwegs "normales" Leben?* Weil sie höher und weiter wachsen wollen/sollen, als andere?

*oder täuscht das bzw. wirkt das nur so?


Die Angst vor dem Schmerz, dem Wachstumsschmerz, resultiert aus unserer Bequemlichkeit.

Angst vor Schmerz find ich soweit verständlich und nachvollziehbar. Es kann ja auch manchmal sein, dass es einfach mal reicht, für eine Weile?

Das fällt mir spontan dazu ein. :o
 
Warum "erleben" manche Menschen dann so viel, und andere führen ein halbwegs "normales" Leben?* Weil sie höher und weiter wachsen wollen/sollen, als andere?

*oder täuscht das bzw. wirkt das nur so?

Darauf könnte man jetzt salopp "Schicksal" oder "Zufall" antworten, generell müssen wir jedenfalls auch damit zurechtkommen, dass es so etwas wie Ausgewogenheit oder Gerechtigkeit nicht gibt. Auf dieser Erde sind Menschen, die in unzumutbare Bedingungen geboren werden und diese bis ans Ende ihrer Tage haben, die vielleicht nicht mal 40 Jahre werden und für die ist das ganz normal, weil es in ihrem Umfeld genug anderen Menschen genauso geht, während wir empört aufschreien und protestieren würden: unzumutbar. Das beweist aber nur, dass wir schon recht weltfremd aufwachsen und keine Ahnung von dem haben, was für andere Normalität ist.
Und genauso gibt es eben die Kettenraucher, die nie Krebs bekommen und mit 80 dann friedlich einschlafen und nicht mehr aufwachen, weil ihr Herz versagt hat, wie es 35jährige gibt, die immer sportlich, schlank waren, sich super vorbildlich ernährt haben und viel zu jung unheilbar erkranken und früh und unter Qualen sterben und für die gibt es keinen Trost, nur die Feststellung, dass wir in diesem Leben kein Anrecht auf Schmerzfreiheit haben und es uns auch nicht erwerben können. Man hat mehr oder weniger Glück, das ist alles.



Angst vor Schmerz find ich soweit verständlich und nachvollziehbar. Es kann ja auch manchmal sein, dass es einfach mal reicht, für eine Weile?

Das fällt mir spontan dazu ein. :o

Ich glaube, wir sind ziemlich wehleidig und Leid ist ohnehin so eine Sache...stark abhängig von unserer Bewertung und unserer Fähigkeit zu rationalisieren bzw. eben das Gegenteil - zu dramatisieren.
Ich kann das Buch von Fromm jedenfalls allen empfehlen, die mit diesem und jenen hadern, es zeigt sehr unaufgeregt auf, worum es geht und ansonsten vielleicht noch ein wenig in die Welt hinausschauen, da gibt es so viel Elend und leider auch so viele Leute, die unverschuldet in grauenvollste Umstände geboren werden und keine Chance auf Verbesserung haben, das sollte uns ein wenig Demut lehren.
 
Ich muss zugeben, auch bei mir war es nicht nur Liebe. Auch ich habe mich aus Angst, aus Verlustangst verbogen, Forderungen gebeugt bis zum abwinken. Am Anfang war es Liebe, zumindest bild ich mir das ein. Begierde war natürlich auch dabei. Dann hat die Angst uns besiegt. Und dann haben wir die Angst besiegt. Aber nicht mit der Liebe sondern mit Gleichgültigkeit. Jetzt sind wir uns schon fast egal. Leiwand. I gfei mi.
Passt! Des Ironieschüd'l kannst glei wegschmeißen! Derfst Di wirklich g'frein!
I waas, des klingt im erstn Moment jetzt Saudeppert, owa so sich i des.
Si aus Angst vor Verlust zu verbiegen, is a oida Huat. Do bist net da
Erste und Du wirst a net der Letzte sein. Owa Du waast jetzt wos,
wos a anderer armer Hund vielleicht no net was. Des is wos, des
kenntast eam a net erklären. Des wissma jetzt, weils uns
passiert is. Owa des mocht uns aus!

Du sichst jo a ganz genau, wozu die Angst imstande is. Du wast des ois.
Des sprudelt jo eh aus Dir söwa ois aussa! Genauso wast a, daß die
Liebe net weg is, nie weg woa. Die hat der Verstand nur ganz tief
vergraben. Des Werkzeug dafür is die Angst - genau des host
jo a erkannt. Und nur die Angst kann des Werkzeug sein, mit
dem der Verstand alles wos er vergraben hat a wieder
ausgraben kann. Es is hoit nur so, daß es Hirn sich
net nur guat überlegen soll was es eingegraben
hat, sondern a wos es wieder ausgraben will!

Manche Dinge san dort wo's san besser auf'ghoben als sonstwo.
Des haßt owa net, daß ma des Werkzeug, die Angst oiso, a ver-
graben kennan. Na, des sollt uns scho klar sein.
Damit wir wissen, damit wir verstehen und net a Fehler zwamoi mochen!
Nur, wem sog i des? Des host eh scho olles sowa erkannt ...


Vor lauter Anpassung und Kniefall habe ich versäumt, die Flamme der Liebe im Herzen der Geliebten vor dem Wind der Angst zu schützen.
I bin ma net sicher, ob Wir tatsächlich in der Lage san,
die Flammen im Herzen anderer zu schützen ...
... net das ma dabei vergessen, auf unsere Flamme zu achten. Auf die kemma
si nämlich schon aufpassen, jeder für sich und trotzdem gemeinsam!

In diesem Sinne, Wolf - Bitte pass mir auf Dein Herzerl auf!
Weil do steckt scho soviel Erfahrung und Erkenntnis drin ...
... i mechat's net missen wollen :umarmen:
 
Darauf könnte man jetzt salopp "Schicksal" oder "Zufall" antworten, generell müssen wir jedenfalls auch damit zurechtkommen, dass es so etwas wie Ausgewogenheit oder Gerechtigkeit nicht gibt.

Ich glaube schon, dass es immer auch einen Ausgleich gibt. Und jeder in gewisser Weise auch das zurückbekommt, was er 'gegeben' hat, auch wenn es manchmal etwas dauert. Das sind aber nur meine persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen bisher. - Ich erlebe im Moment auch 'das', was ich mal gemacht habe, und andersrum genauso ('er' anscheinend auch).

Ich verstehe es auch so, dass es um's "Erfahren" und damit auch um's "Verstehen" geht.


Ich glaube, wir sind ziemlich wehleidig und Leid ist ohnehin so eine Sache...stark abhängig von unserer Bewertung und unserer Fähigkeit zu rationalisieren bzw. eben das Gegenteil - zu dramatisieren.
Ich kann das Buch von Fromm jedenfalls allen empfehlen, die mit diesem und jenen hadern, es zeigt sehr unaufgeregt auf, worum es geht und ansonsten vielleicht noch ein wenig in die Welt hinausschauen, da gibt es so viel Elend und leider auch so viele Leute, die unverschuldet in grauenvollste Umstände geboren werden und keine Chance auf Verbesserung haben, das sollte uns ein wenig Demut lehren.

Ja, kann sein, jeder empfindet evtl. auch anders.

Ok. :)
 
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