Wo befindet sich der Betrachter im Horoskop?

Der Unterschied zwischen dem Beobachter und den vielen Ich's (Filmfiguren) besteht darin dass er weiß dass wenn er "Ich" sagt in Wirklichkeit viele Ich's gemeint sind, während die viele Ich's sich für einen Ich (der einen Namen Herr/Frau so und so,trägt) halten.
Der Beobachter weiß auch dass er nicht permanent wach ist und beobachtet, sondern auch gerne ab und zu mit vielen Ich's dem gemeinsamen Traum verfällt. Das wird ihn bewusst wenn er plötzlich aufwacht und merkt wie sehr er sich mit verschiedenen Ich's identifiziert hat, und seine Rolle als Beobachter vergessen hat.
Das er zu einem permanenten Beobachter wird ist zuerst nur sein Ziel. Um an den Ziel zu gelangen musste er in jedem Moment erkennen wie weit er von diesem Ziel entfernt ist und was er unternehmen muss um dieses Ziel zu erreichen.
Er wird merken dass er seine Vielfalt an Ich's für seinen Ziel begeistern muss, so dass sie mit ihm wie eine Einheit fungieren, was ihm dann die Beobachtung erleichtern könnte und diese nicht immer wieder aufgrund der Identifikation, unterbrochen wird.
Aber nicht alle seiner Ich's werden es wollen. Wie viele Ich' wird er finden die sich nicht mehr mit ihrer Rolle identifizieren wollen?
Zuerst nur einige. Das Ganze ist wie eine Pflanze die nach und nach aus der Samen entsteht.

lg
Danke! Da würd ich gerne noch mehr drüber hören. Dieser Akt der Identifikation, ist das generell was Gutes? Oder was Schlechtes? Oder müsste man eher von nützlich/nutzlos sprechen?

Man könnte ja sagen: Ich mache dies und das als X. Beispielsweise, ich spiele Fussball als der "innere Krieger". "Als" beschreibt eine Art von Identifikation, die kein völliges Verschmelzen ist, sonst könnte man keinen Unterschied zwischen dem sich identifizerenden Ich und der Persona machen, mit welcher sich das Ich identifizert hat. Gleichzeitig ist es aber mehr als bloss "durch eine getönte Scheibe hindurchblicken", da das Ich ja die Züge der Persona durchaus annimmt.
 
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Clevere Antwort. :)

@all:
In dem weiter oben gelinkten Starfish-Astrologie-Blogeintrag steht:

Das ist alles sehr gut ausgedrückt. Was aber nicht angesprochen wird: Wenn die Mitte des Horoskops das symbolisiert, was wir sind (das Selbst, von mir aus, das sich mit dem Horoskop identifiziert) - in welcher Beziehung steht denn diese Mitte zu mir, wenn ich auf die Mitte hinabschaue? Gibt es denn zwei Selbste - eines in der Horoskopmitte, und ein zweites, das auf diese Horoskopmitte hinabblickt? Was geschieht, wenn ein Selbst auf ein Symbol für das Selbst schaut? Sind diese zwei Selbste dasselbe Selbst, oder bloss zwei gleiche Selbste? Sind sie gleich, sind sie verschieden? Wenn da aber zwei Selbste sind - welches von beiden identifiziert sich denn nun tatsächlich mit dem Horoskop? Ist es der Punkt in der Mitte, oder das Selbst, das quasi durch meine Augen in die Welt hineinschaut?


Das Horoskop ist lediglich ein Symbol, bzw eine Verknüpfung von verschiedenen Symbolen für die Energien/Anteile, die im Horoskopeigner wirken.
Es befindet sich also sowieso kein Selbst in der Horoskopmitte, sondern man kann diese als ein Symbol für das Selbst auffassen.
Man kann sie aber auch als Symbol für die Erde oder sogar beides auffassen.
Wer immer auch auf das Horoskop blickt, er blickt NICHT auf ein zweites Selbst....
 
Danke! Da würd ich gerne noch mehr drüber hören. Dieser Akt der Identifikation, ist das generell was Gutes? Oder was Schlechtes? Oder müsste man eher von nützlich/nutzlos sprechen?


Ich finde unsere Fähigkeit, uns zu identifizieren, wichtig.
Erstens können wir über Identifikation etwas über Andere erfahren, die ja auch immer Anteile von uns selbst spiegeln, uns irgendwo ähneln oder ergänzen.
Zweitens verschafft es uns eine Atempause, wenn wir uns identifizieren, wir können dann mal abschalten.
Drittens macht es Romane, Theaterstücke und Filme spannend, wenn wir uns identifizieren können.
Fehlt eine Figur, mit der wir uns identifizieren können, werden sie uns im Allgemeinen tierisch langweilen.
Es sei denn, wir interessieren uns nicht für die Handlung, sondern für andere Elemente.


Man könnte ja sagen: Ich mache dies und das als X. Beispielsweise, ich spiele Fussball als der "innere Krieger". "Als" beschreibt eine Art von Identifikation, die kein völliges Verschmelzen ist, sonst könnte man keinen Unterschied zwischen dem sich identifizerenden Ich und der Persona machen, mit welcher sich das Ich identifizert hat. Gleichzeitig ist es aber mehr als bloss "durch eine getönte Scheibe hindurchblicken", da das Ich ja die Züge der Persona durchaus annimmt.


Sich mit einer inneren Figur (einem Archetyp) zu identifizieren, kann uns helfen, neue Fähigkeiten, Handlungsweisen zu entwickeln oder diese zu verfeinern.
Irgendwann brauchen wir 's vielleicht nicht mehr, aber es hat durchaus einen Sinn! :)
 
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Hallo fckw

Ja prima, ein ganz schöne Beispiel: " Ich mache dies und das als X." Oder: Ich spiele Fußball als der "innere Krieger".
Nützlich finde ich den Beobachter auch dann wenn wir meinen dass es keinen Schimmer Hoffnung mehr gibt, zum Beispiel: " Ich bin als hin- und her gerissen. " Oder: " Siehe da, ich zittere hier als niedergeschlagen."
Wenn unsere Ich's schlafwandlerisch von einer in die nächste Identifikation wandern, dann machen wir einen Schritt nach links und einen Schritt nach rechts, oder wir bewegen uns aufgrund von innerer Widersprüchlichkeit gleichzeitig in entgegensetzen Richtungen.
Durch den Beobachter wird uns bewusst dass die Identifikation stattfindet, es wird uns bewusst dass wir etwas außer gespielten Rollen haben und es wird uns bewusst dass wir davor nur einen unvollständigen Bild von uns besaßen.
Mit dem Beobachter erhalten wir einen gesonderten Teil in uns. Wir erhalten auch einen Blick aus einer umfassenderen Perspektive, durch die wir einen Abstand von unerwünschten Identifikationen gewinnen.
lg
 
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