Wissenschaft und Spiritualität?

gewinnen? :confused:

Nun, ich sehe das etwas anders: Sie können lediglich feststellen, dass sie xyz nicht materiell messen können.

Wenn beispielsweise ein Wünschelrutengänger im unverblindeten Test regelmäßig eine Wasserflasche unter einem Eimer findet, im verblindeten Test dabei aber regelmäßig versagt und eine Trefferquote kompatibel zur Zufallserwartung hat... dann ist davon auszugehen, dass seine Erfolge beim unverblindeten Test keine wirklichen Erfolge sind. Und dann liegt der Schluss auch sehr nahe, dass seine "Erfolge" in freier Wildbahn ebensowenig vertrauenswürdig sind (unabhängig davon, dass jetzt einige wahrscheinlich auf gewisse Unterschiede zwischen Wasserflaschen und Wasseradern pochen werden, was in diesem Fall ein red hering ist).

Es ist in der Wissenschaft schon häufiger vorgekommen, dass anhand falscher Mesmethodik, mangelhafter und zu grober Messinstrumente oder auch unpassendem Versuchsaufbau keine Ergebnisse, die einen Beleg liefern, lieferbar waren. Und dann, einige Jahre oder Jahrzehnte später - huch - da wird doch was gemessen. Und plötzlich existiert etwas, von dem zuvor vehement behauptet wurde, dass es das nicht geben darf, kann, nicht gibt. (was mich jedes Mal wieder ganz köstlich amüsiert)

Tja, das muss dann aber erst einmal gemessen bzw. gut belegt werden. Vorher gibt es keinen Grund davon auszugehen.

Das führt bei manchen Menschen so weit, dass Liebe als inexistent betrachtet und auf biochemische Vorgänge reduziert wird. Spätestens da werden die meisten Menschen die Stirn runzeln und für sich feststellen: na, so ganz korrekt kann die Wissenschaft da nicht ticken.

Wieso? Wird die Liebe weniger schön - auch, wenn man sie irgendwann komplett erklären könnte (was noch nciht der Fall ist)?

Wird ein Garten weniger schön, wenn keine Feen und Elfen drin rumtanzen?
 
Werbung:
Ein Wünschelrutengänger hat nichts mit Spiritualität zu tun, Joey.


Feen und Elfen auch nicht.

Was ist denn für dich Spiritualität?

Spiritualität ist für mich der Glaube an eine - wie auch immer geartete - geistige Welt. Darin inbegriffen kann auch der Glaube an das "Übersinnliche" sein.

Wünschelrutengänger passen insofern dazu, weil es auch hier um ein "übersinnliches" Postulat geht: Mit Hilfe von Wünschelruten z.B. Wasseradern oder ähnliches finden zu können. Und viele Menschen, die spirituel veranlagt sind, glauben auch an den Wahrheitsgehalt der Aussagen von Wünschelrutengängern.

Die Feen und Elfen sind in diesem Fall eine Analogie: genauso, wie Liebe nicht weniger schön wird, wenn sie mit Körperprozessen erklärt werden kann und wird, wird ein Garten nicht weniger schön, wenn es einfach nur ein Garten ist.
 
Wird ein Garten weniger schön, wenn keine Feen und Elfen drin rumtanzen?

Hehe... das Buch las ich auch. :D

Es geht nicht darum, etwas schöner zu finden. Sondern das Wissenschaft suggeriert, dass es nur das gibt, das sie "irgendwie" belegen kann. ;)

Ich gehe davon aus, das mit verbesserter Messmethodik eines Tages belegt werden wird, was Menschen bseit Jahrtausenden erleben und gemeinhin unter Spinnerei oder Einbildung läuft, weil wissenschaftlich nicht "abgesegnet". Und somit wird dann Wissenschaft zur Religion, die eine bestimmte Art von (materiell belegter) Wahrheit zu schaffen versucht. imho

LG
Any
 
Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was "Wissenschaft suggeriert" und dem, was Laien da interpretieren.
Wenigstens das müsste doch eigentlich verstanden werden können. Aber offensichtlich nicht.
 
Ich gehe davon aus, das mit verbesserter Messmethodik eines Tages belegt werden wird, was Menschen bseit Jahrtausenden erleben und gemeinhin unter Spinnerei oder Einbildung läuft, weil wissenschaftlich nicht "abgesegnet".

Aha. Dass es zu vielem von diesem "was menschen seit Jahrtausenden" erleben, durchaus Tests gibt, die anderes aussagen, stört Dich dabei nicht?

Nehmen wir mal ein anderes Instrument, was man auch durchaus in den Bereich Spiritualität einbeziehen kann: Gläserrücken, Tischerücken und ähnliches.

Michael Faraday hat zu dem Thema diverse Tests gemacht, in denen er die Tische so kunstruiert hat, dass zu erkennen war, von wo die Kraft auf den Tisch einwirkt (detailierte Beschreibung seiner Experimente im Buch "Paranormality: Why We See What Isn't There" von Richard Wiseman). Das Ergebnis seiner Tests war IMMER, dass die Kraft von den Händen kam, auch, wenn es sich für die Teilnehmer anders anfühlte.

Alleine schon, wenn man beim Gläserrücken die Teilnehmer veranlasst, etwas Spülmittel auf die Finder zu schmieren, bevor man das Glas anfasst... da bewegt sich dann plötzlich gar nichts mehr.

Wenn man die Variante wählt, dass das Glas (oder Tisch oder was weiß ich) Buchstaben auf Kärtchen anfahren soll, wurde auch mal versucht, dass die Buchstaben zwar auf Kärtchen waren, die aber verdeckt und nummeriert waren. Wenn man die "Botschaft" hinterher dechiffriert hat, kam plötzlich nur noch Kauderwelsch anstelle einer himmlischen oder satanischen Botschaft heraus.

Im Lichte der Ergebnisse dieser Experimente ist der Schluss, dass da wirklich nichts dran ist, sehr naheliegend.

Und somit wird dann Wissenschaft zur Religion, die eine bestimmte Art von (materiell belegter) Wahrheit zu schaffen versucht. imho

Wissenschaft kann durchaus die Rolle einer Religion annehmen, wie kürzlich auch veröffentlich wurde: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/317266.html

Das ändert allerdings nichts am Charakter der wissenschaftlichen Methodik, Fake-Effekte zu reduzieren und damit dann der Wahrheit näher zu kommen, als die von vielen so hoch gestellten Erfahrungen. Das ändert auch nichts daran, dass, wenn die Wissenschaft diese "Erfahrungen" nicht reproduzieren kann, an diesen Erfahrungen wahrscheinlich einer der vielen Fake-Effekte schuld ist - erst Recht, wenn es in dem Themenbereich diverse solche Versuche wie oben beschrieben gibt. Das wird wahre Gläubige natürlich nicht davon abhalten, dann kramopfhaft nach Möglichkeiten zu suchen, warum die Phänomene trotz hauptsächlich negativer Versuche trotzdem existieren... was dann auch eben zu der Ausrede "fehlende Messmethodik" führt.
 
Aha. Dass es zu vielem von diesem "was menschen seit Jahrtausenden" erleben...

Es geht hier um Spiritualität, nicht um Wünschelrutenlaufen, Elfen in Gärten und Tischrücken. :rolleyes:

LG
Any

p.s. Definition eines Püschologen:
Der Psychologe Rudolf Sponsel definiert Spiritualität als mehr oder minder bewusste Beschäftigung „mit Sinn- und Wertfragen des Daseins, der Welt und der Menschen und besonders der eigenen Existenz und seiner Selbstverwirklichung im Leben“.[3] So umfasst Spiritualität auch eine besondere, nicht notwendig im konfessionellen Sinne verstandene religiöse Lebenseinstellung eines Menschen, die sich auf das transzendente oder immanente göttliche Sein konzentriert bzw. auf das Prinzip der transzendenten, nicht-personalen letzten Wahrheit oder höchsten Wirklichkeit.

und dies hier ist auch interessant:
Nach seiner Abgrenzung ist Spiritualität als Erkenntnisprozess durch 4 Eigenschaften charakterisiert:

nicht-theoretisch (also durch praktische Erfahrung gewonnen),
nicht-propositional (keine Aussagen mit einem logischen Wahrheitsgehalt),
nicht-kognitiv (es geht nicht um gedankliche Einsichten) und
nicht-diskursiv (die Erkenntnis ist sprachlich nicht kommunizierbar, sie kann höchstens angedeutet werden).


Quelle: Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht hier um Spiritualität, nicht um Wünschelrutenlaufen, Elfen in Gärten und Tischrücken. :rolleyes:

Tischerücken, Mediumismus und diverse andere Behauptungen, die in spirituellen Kreisen gerne als Beleg für die eigenen Behauptungen herangezogen werden, sind aber nunmal Spezialfälle von Spiritualität - Spezielfälle, die sich auch mit heutiger Methodik gut untersuchen lassen, und die bisher herzlich wenig positive Ergebnisse geliefert haben. Spezialfälle, wo die bisherigen Untersuchungen sehr stark nahelegen, dass bei den "Erfahrungen" die verschiedenen Fake-Effekte eine große Rolle spielen.
 
Hi Joey,

lies doch bitte zu Spiritualität und verwechsel das nicht mit spiritistischen Sitzungen, Spiritismus. Und dann lasse uns doch bitte beim Thema Spiritualität und Wissenschaft bleiben und nicht abdriften. Danke. :)

LG
Any
 
Werbung:
lies doch bitte zu Spiritualität und verwechsel das nicht mit spiritistischen Sitzungen, Spiritismus. Und dann lasse uns doch bitte beim Thema Spiritualität und Wissenschaft bleiben und nicht abdriften. Danke. :)

Lies doch mal in diesem Forum und schau nach, was die Leute so als Beleg für ihre spiriuellen Überzeugungen angeben.

Ohne die Erfahrungen, auf die Du Dich hier auch berufst, würde Sopiritulität vollkommen in der Luft hängen.

Und zu den Erfahrungen, die im Rahmen der Spiritualität gemacht wurden und werden, gehört nunmal UNTER ANDEREM - nicht für alle - auch Spiritismus. Auch hier im Thread wurde sich schon auf "das Übersinnliche" - d.h. Wahrnehmungen, die sich angeblich nicht mit den materiellen Sinnen erklären lassen - bezogen.

Da Du Wikipedia zitierst, solltest Du auch das ganze erwähnen und nicht nur die Teile, die Dir gefallen

Wikipedia schrieb:
Spiritualität (von lat. spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgr. ψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) bedeutet im weitesten Sinne Geistigkeit und kann eine auf Geistiges aller Art oder im engeren Sinn auf Geistliches in spezifisch religiösem Sinn ausgerichtete Haltung meinen. Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn steht dann auch immer für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.

Wenn man sich damit wieder anschaut, was die meisten Menschen unter Spiritualität verstehen, und welche "Erfahrungen" sie damit in Verbindung bringen, so sieht man, dass es da eben dann um Geister, Spiritismus etc. geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben