Wissenschaft=Glaube ?

Werbung:
Katarina schrieb:
Aber ist denn nicht schon die Annahme, nur die sog. falsifizierbare Wissenschaft würde Wissen schaffen, ein Glaube?

Mag sein. Es gab aber noch keine gesicherte Beobachtunge, die diesem Ansatz widerspricht.

Ich bin zwar nicht der gleichen Meinung wie Quargelbrot, dass alles unbewiesene (oder gar nicht-falsifizierbare) gleich als Luftschloss abzutun ist. Aber in dem Punkt, dass wissenschaftliche Beschreibungen, die Beobachtungen sehr gut beschreiben (mit deren Hilfe z.B. gewisse Vorhersagen über die Zukunft möglich sind), zu Unrecht nur als Glaube abgestempelt werden... da gebe ich ihm voll Recht.

Viele Grüße
Joey
 
Quargelbrot schrieb:
Hier sind tausende User, davon gibt's 700 verschiedenste Theorien des Übersinnlichen.

Hier kann sich also keiner einigen, jeder empfindet etwas anderes.

Ich sehe das anders. Es gibt wenige dutzend bewährte Konzepte, die sich durchgesetzt haben, weil sie von vielen Menschen nachempfunden werden können, z.B. das System der Chakren. Darauf hat man sich bereits geeinigt, auch wenn es im Detail Meinungsverschiedenheiten geben kann, genauso wie z.B. in der Physik.
 
Quargelbrot schrieb:
Was mich allerdings erschüttert, ist, daß soviele Menschen die Wissenschaft verleugnen (auch hier), und ihren Glauben als heiliger oder "wahrer" darstellen.
Quargel vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. :weihna1

Der Thread ist interessant und ich möchte ein paar
grundsätzliche Gedanken beisteuern.

Grundsatzpostulat


Wissenschaft postuliert eine reale, objektivierbare Welt,
die mir Subjekt gegenübersteht und die ich
als Subjekt mit geeigneten Mitteln verstehen kann.

Ohne dieses Postulat wäre jede Art von Verstehenwollen
der Welt komplett sinnlos.

Wissenschaft


Wissenschaft beschränkt sich dabei so weit wie eben
möglich auf das Objektivierbare unabhängig vom
Subjekt. Vollständig geht das natürlich nie, weil wir
alle Subjekte sind.

Religion/Glaube

Religion geht vom selben Grundsatzpostulat aus!
Wovon sonst?

Nur beschreibt Religion/Glaube das Subjekt und
seine Stellung in der Welt.

Sie vermittelt uns Subjekten Werte, Moral, Ethik,
Sinnhaftigkeit worüber die Wissenschaft keinerlei
Aussagen macht.

Religion ist an Grundorientierungen gelegen.

So, und nu?

Wo soll jetzt das Problem liegen?

Gruss
LB
 
Quargelbrot schrieb:
Alles, was beweisbar ist, wird von mir akzeptiert. Reiner Glaube, dem jegliche faktische Grundlage fehlt, ist von mir als Luftschloß abzuhaken, bis ein Indiz dahin deutet.
Du lügst dir in die Tasche, Quargel.

Du glaubst fest an Ausserirdische, obwohl "dem
jegliche faktische Grundlage fehlt".

Trotz meiner überzeugenden Argumente konnte ich
dich von diesem Glauben nicht abbringen.

Gruss
LB
 
LeBaron schrieb:
Nein, eine praktische Erfahrung.

Vielleicht hast Du das kleine Wörtchen "nur" in katarinas Post überlesen. Ohne dieses "nur" hättest Du zweifellos recht. Mit diesem "nur" wird die Aussage interessanter, finde ich, auch, wenn dafür nur das übliche Totschlagargument spricht: "Nur, weil bisher kein Nicht-Meteorologe eine gute Wettervorhersage erstellt hat, heißt es noch lange nicht, dass nur die Meteorologen es können." ;)

Viele Grüße
Joey
 
LeBaron schrieb:
Grundsatzpostulat

Wissenschaft postuliert eine reale, objektivierbare Welt,
die mir Subjekt gegenübersteht und die ich
als Subjekt mit geeigneten Mitteln verstehen kann.

Ohne dieses Postulat wäre jede Art von Verstehenwollen
der Welt komplett sinnlos.
Das Grundsatzpostulat ist gut, nicht nur für die Wissenschaft. (Obwohl ich eher eine reale, teilweise objektivierbare Welt annehmen würde.)

Die es ablehnen, nennt man wohl Nihilisten, nicht wahr?

Den letzten Satz würde ich aber trotzdem nicht unterschreiben, wenn er nicht als Tautologie gemeint ist. Nicht alles was mir sinnlos scheint, ist es auch wirklich, ich bin da vorsichtig.
 
LeBaron schrieb:
Religion/Glaube

Religion geht vom selben Grundsatzpostulat aus!
Wovon sonst?

Nur beschreibt Religion/Glaube das Subjekt und
seine Stellung in der Welt.

Sie vermittelt uns Subjekten Werte, Moral, Ethik,
Sinnhaftigkeit worüber die Wissenschaft keinerlei
Aussagen macht.

Religion ist an Grundorientierungen gelegen.
Ich habe vergessen:

manche Religionen erklären die Existenz eines
nicht-objektivierbaren, transzendentalen Bestandteils
der Welt und machen darüber bestimmte Aussagen.

Das interessiert Wissenschaft per Definition (s.o.)
nicht im mindesten.

Glaubenssysteme sollten allerdings vorsichtig sein
und keine Aussagen machen, die mit den Erkenntnissen
der Wissenschaft im Widerspruch stehen. Wie die
Geschichte zeigt, scheitern sie damit früher oder später.

Glaubenssysteme tun ebenfalls gut daran, nicht in
Konkurrenz mit der Wissenschaft zu treten was
Erklärungsmodelle der realen Welt betrifft oder zu
versuchen, wissenschaftlich noch unerforschtes Terrain
mit ihren Erklärungen zu okkupieren. Aller Erfahrung
nach werden solche Lücken früher oder später von
der Wissenschaft geschlossen und verdrängen den
Glauben. Stichwort "Lückenbüssergott".

Gruss
LB
 
Werbung:
Harser schrieb:
Das Grundsatzpostulat ist gut, nicht nur für die Wissenschaft. (Obwohl ich eher eine reale, teilweise objektivierbare Welt annehmen würde.)
Ja, ich verstehe was du meinst. Aber das ist ein Scheinproblem.

Wenn ich eine objektivierbare Welt postuliere, mache
ich keinerlei Aussagen darüber, welche und wieviele
nicht-objektivierbare Welten es denn noch so gibt.

Ich denke, mein Beitrag oben macht das klar. Der
fehlte zur Klarstellung.

Harser schrieb:
Den letzten Satz würde ich aber trotzdem nicht unterschreiben, wenn er nicht als Tautologie gemeint ist. Nicht alles was mir sinnlos scheint, ist es auch wirklich, ich bin da vorsichtig.
Hmmm, nicht dumm. Also gut -

selbst wenn die "reale Welt" nur eine Gaukelei
irgendwelcher Götter wäre

und der Mensch keinerlei Chance hätte, zu ergründen
"was die Welt im Innersten zusammenhält"

selbst dann würde es Sinn machen, die Welt
verstehen zu wollen.

Tatsache ist aber, dass das naturalistische Postulat
der Wissenschaft von dem Göttergaukel-Glauben
ununterscheidbar ist.

Aber nicht gleichwertig zu sehen. Wissenschaft arbeitet
nach dem Prinzip der Sparsamkeit und nimmt nur
soviele Unbekannte "an Bord" wie unbedingt nötig.

Also postuliert sie bis zum Beweis des Gegenteils,
dass die reale Welt so ist, wie die Wissenschaft sie erklärt.

Gruss
LB
 
Zurück
Oben