Schalom Amanda
Was ist überhaupt *Wissen* für Euch ?
zum einen ist Wissen für mich Faktenwissen.. also das Wissen, wie Gross die Erde ist, wann Caesar wo was getan hat, was wurde beim Nicäischen Konzil beschlossen usw... dieses Wissen beziehe ich hauptsächlich aus dem Internet (Wikipedia und weiterführende Links) und aus Büchern.
zum anderen ist Wissen Erfahrungswissen, welches ich durch Beobachtung und Selbstbeobachtung Erfahre... dieses Wissen ist wenger Faktenbezogen sondern hat viel mit der Gefühlsebene zu tun, mit Intuition usw..
und dann, und dass ist eigentlich das entscheidende, ist die Verknüpfung des Faktischen Wissens, mit dem Erfahrungswissen - das würde ich nun als Philosophie bezeichnen - also die Integration des Faktischen Wissens in ein Weltbild, dass vom Gefühlten Wissen abhängig ist... das ist dann mehr die Frage nach der Bedeutung der Fakten: was Bedeuten diese Fakten für mich, welchen Stellenwert haben sie usw. Ich denke, aus dieser Wechselwirkung von Faktenwissen und Erlebnisswissen entsteht so was wie Lebenserfahrung, Weisheit usw..
Durch welche Medien und Einrichtungen und Institutionen bezieht Ihr es ?
eben, durch Internet (Wikipedia), Bücher und Erfahrung/Beobachtung... beim TV unterscheide ich sehr stark zwischen den Verschiedenen Fernsehsender: was Fernsehsender die nur auf Quoten und Werbung aus sind so verzapfen hat für mich keinen Stellenwert, anderst, was z.b. ARTE oder 3sat so erzählen.
Welche Kriterien gelten bezüglich Solidität und Qualität ?
Beim Faktenwissen ganz klar die Überprüfbarkeit der Fakten und die Grundlage aufdenen die Fakten evaluiert wurden... bei Büchern gucke ich da z.b. auf den Verlag von dem ein Buch kommt - kommt es aus einem Fundierten Verlag (z.b. Diogenes oder, in bezug auf die Esoterik aus dem Sphinxs oder dem Ansata Verlag), oder kommt es von einem Zwielichtgen Verlag (z.b. Argo oder einem Eigenverlag) - dann frage ich mich: wer hat dieses Buch warum geschrieben... wieder in Bezug auf die Esoterik: ist es z.b. ein Romantisierendes, Propagandistisches Buch, oder ist es ein Wissenschaftlich Fundiertes, dass die Materie auch Kritisch auseinandernimmt... ein weiteres Faktum ist die Quellenlage eines Buches: wie breitgefächert sind die Quellen, wie geht man mit ihnen um, halten die Quellen was usw... ein weiters Qualitätsmerkmal ist natürlich der Schreibstil: ist es ein Rethorisches Buch, dass mich zu etwas bewegen will, ist es Wissenschaftlich Distanziert oder ist es gar mit feinem Humor druchzugen oder gar schon von Literarischer Qualität.
Ab welchem Punkt seid Ihr ggf. auch bereit, einmal erworbenes *Wissen* in Frage zu stellen mit der Konsequenz vielleicht sogar einmal Korrekturen vorzunehmen ?
hm... Vorallem das Erlebnisswissen ist bei mir immer auf einem Prüfstand... das ist kein Absolutes Wissen, sondern tempräres, dass immer Erweitert, vertieft, negiert oder von einem anderen Standpunkt aus betrachtet werden kann. Bei Faktenwissen halte ich das Wissen, das ich hab solang für richtig, bis es wirklich Fundiert wiederlegt werden kann... Da aber mein Wissen nicht vollständig ist, ist auch vieles, von dem ich eigentlich glaube, dass ich es Faktisch weis ständig auf dem Prüfstand... ich gehe da mit einem Hintergrund der Skeptischen Philosophie heran: Grundsätzlich ist alles erst einmal eine Frage und jede Antwort hat in sich zehn neue Fragen... insovern ist mein Gesammtes wissen immer Korrigierbar - und da ich gerne viel weis und noch mehr wissen will, stell ich mein Wissen immer mal wieder in frage: denn nur so eignet man sich neues und tieferes Wissen an.
Wie groß ist der *Fühlfaktor* dabei ?
wenn es um Faktisches Wissen geht, ist für mich das Gefühl irrelevant... die Fakten und Daten ändern sich nicht, unabhängig davon ob sie sich gut anfühlen oder nicht...
Beim Erfahrungswissen ist der Fühlfaktor dagegen sehr zentral und da höre ich oft und hauptsächlich auf mein Gefühl...
Beim Philosophischen Wissen ist es dann wiedere eine Durchmischung zwischen Fakten, die nun einmal so sind und nicht durch das Gefühl beeinflusst werden, eingeordnet werden die Fakten aber durch Gefühl und Erfahrungswissen - da ist Gefühl und Fakt bei mir gleichberechtigt und sich gegenseitig beeinflussend.
Oder ist *Wissenserwerb* relativ irrelevant ?
Ganz im Gegenteil - es macht mir Spass Wissen zu erwerben und verhindert auch, dass ich irgend auf eine Krude, nicht fundierte Meinung oder gar ein Gefährlich/Falsches Weltbild hineinfalle... Wissen verhindert auch, dass man jemanden betrügen kann... Auch macht es nur Wissen möglich, kluge Entscheiungen zu treffen und Selbstbewusst auf seinen eigenen Verstand zurückgreiffen zu können um Politische, Gesellschaftlich und Persönlich Fragen beantworten zu können. Wissen macht frei
Liebe Grüsse
FIST