hallo darkhorizon...ist wissen nicht eine art von festhalten -wollen ....konzepte...die der orientierung dienen sollen ...anstatt sich in das licht fallen zu lassen mit der gewissheit des augenblicklichen seindürfens ...des geliebtwerdens?
irgendwann wird es faustisch und du wirst dich mit dem mephistopheles auseinander zu setzen haben ....der kopf ist voll ...aber ich bin nicht erfüllt....
wissen alleine bringt nicht die erfüllung ...die erfüllung bringt die vereinigung mit dem göttlichem...in dir
Ich finde es sind zwei unterschiedliche Konzepte: Wissen und Glaube.
Man kann Beides nicht gegeneinander abwägen, das ist meine feste Überzeugung. Daher widerspricht sich auch Beides nicht und ist problemlos vereinbar.
Das deutlichste Beispiel dafür ergibt sich für mich ganzheitlich gesehen bei der Betrachtung der Worte. Wissen, Glaube. Setzte ich sie zusammen, erhalte ich Glaubenswissen und Wissensglaube. Glaubenswissen ist das Wissen über den Glauben. Das gibt es ja, Glaubenswissen. Wissensglaube ist der Glaube an Wissen. Da finde ich, ist die Frage: gibt es das wirklich? Glaube an Wissen?
Ich stelle das mal in Frage. Ich denke so für mich: was ich weiß, das weiß ich. Das ist erst mal ein Fakt, daß ich weiß, was ich weiß. Welche Bedeutung es hat, daß ich etwas weiß, ist ja eine weitere Frage, die aber nicht in's Wanken bringen wird, daß ich weiß, was ich weiß.
Man sieht das perfekt am Menschen mit Demenz. Der weiß: ich bin 35 und bin gerade in Urlaub am Badesee in Ungarn. Tatsächlich geistert er durch's Altenheim in Köln-Kalk und ruft nach Edna. Daß das so ist, ist aber für die Person völlig ohne Belang, denn sie weiß, was sie weiß: sie ist in Ungarn am Plattensee. Und Edna ist die Tochter, die man umziehen will um an den See zu gehen.
Wissen ist also, das will ich damit sagen, eng verbunden mit der Welt, in der wir leben. Was wir wahrnehmen, das ist unsere Welt. Und aus dieser entnehmen wir Wissen.
Die Frage ist nur: glauben wir das wissen? Das wäre dann Wissensglaube. Und eine weitere Frage wäre: ist das denn schlecht, an Wissen zu glauben?
Wenn man ehrlich ist: nein, es ist nicht schlecht, es ist sogar gut an Wissen zu glauben und es sich z.b. an zu eignen und damit zu arbeiten.
Etwas ganz Anderes, finde ich, eine ganz andere Ebene des Seins ist die Verbindung mit sich Selbst, mit der Ganzheit, die man in Gott als Ich-Selbst empfinden kann. So will ich's mal formulieren. Man kann eine Ganzheit empfinden, in der man lebt und wirkt. Man ist "verbunden", könnte man sagen, an Wunden und zu etwas Höherem, zum Beispiel zu einem Ziel oder einem Glauben. (Glaube ist btw. ja auch ein Ziel, nämlich ein Verständnisziel.)
Und dann, Sternatemzug, dann kommt doch erst die Synthese: Dieses Ich-Sein mit all dem Wissen nach dem Prozeß der Transformierung: wie gebe ich es weiter?
Das ist doch die Frage.
Bringe ich es in Sprache? Wird man es glauben müssen, oder wird man es wissen können? Was ist nun, bin ich Christus oder nicht? Glaube ich an mich? Oder
weiß ich von mir, und "zeuge" daher von mir, also schöpfe aus mir selbst?
Das ist doch die Frage: welche Qualität hat mein Wissen und was ich äussere, mein "Geschöpftes" aus dem großen Topf des zu wissenden Wissens der sagbaren Worte? Ist es Glaubensäusserung oder zu wissendes Wissen, was ich hier und jetzt schöpfe? Wer bin ich?
Und im weiteren Sinne: habe ich "recht" oder nicht? Muß ich es noch haben? Weiß ich? Glaube ich?
Beides zusammen ist gut. Ein Sternatemzug.
lg,
Trixi Maus