Was man auch nicht vergessen darf ist, dass früher - und damit meine ich vor ca 1970/1980 - Menschen ab einem gewissen Alter einfach korpulent/er waren. Das war nicht dick/fett, sondern einfach normal. Meine Oma - 1899 geboren - war, wie man so schön sagt, so hoch wie breit. Da hat sich kein Mensch Gedanken drum gemacht, das war einfach normal. Es gab zwar immer so ein paar dürre Alte, aber die Norm war das nicht.
Es gab auch nicht diesen permanenten Wettbewerb, und die damit verbundenen Lästerein, Ausgrenzungen und Bosheiten, denen sich heute "übergewichtige" Menschen ausgesetzt sehen.
Die Werbung und entsprechende Frauenzeitschriften á la Brigitte haben ihres dazu beigetragen, dass Frauen (ist ja überwiegend ein weibl. Problem) mit 40/50/60/70 dem Ziel nachjagen Figuren wie die abgebildeten 20jährigen Models zu haben.
Das ganze ist ein riesiges Geschäft, und die meisten Menschen merken gar nicht wie sie dem auf den Leim gehen. Heute ist es nicht wichtig mit sich selbst glücklich und zufrieden zu sein, sondern man muss einer vorgegebenen, fragwürdigen Norm entsprechen.
Schade, Leben ist doch eigentlich auch so schon schwierig genug.
R.
Naja, "die Norm" gibt es für niemanden, aber Übergewicht (und damit meine ich nicht einige Kilogramm mehr) ist ungesund und je älter man wird, umso wichtiger wäre es alleine aus gesundheitlichen Gründen darauf zu achten.
In meiner Verwandtschaft kannte ich auch Frauen und Männer, die ab 50 immer mehr an Gewicht zulegten, die leben allerdings alle nicht mehr und sind spätestens mit Anfang 70 gestorben, hatten jedoch schon eine dem Übergewicht entsprechende Biographie als chronisch Kranke im Gepäck. Die eine Großmutter nahm über 20 Jahre lang Tabletten gegen Bluthochdruck, Zucker und für eine bessere Durchblutung und hatte eine miese Lebensqualität, bei einem übergewichtigten Onkel forderten schließlich Gicht, Galle und eine kaputte Leber (für die Leber war jedoch der Alkohol verantwortlich, nicht das Gewicht) ihren Tribut und Mitte 60 war sein Leben vorbei.
Die Lebensqualität, die man hat, wenn man auf sein Gewicht achtet und sportlich ist/sich gut ernährt, ist eine viel höhere. Wenn ich mir anhöre, worüber viele Menschen so tagtäglich jammern, sind das zum Großteil vermeidbare Leiden, man denke nur an all jene Leute, die sich so gut wie nie sportlich bewegen, kaum noch Muskeln haben und dann ständig über Rückenschmerzen leiden, aber eher so etwas wie Massage oder irgendwelchen Salben probieren, anstatt mal ihre Muskeln aufzubauen und einige Entspannungsübungen zu lernen.
Dasselbe trifft bei den Übergewichtigen zu, die kaum noch Stiegen steigen können, weil sie kurzatmig sind oder ihre Knie schmerzen, usw. - für mich ist all das völlig unabhängig von Schönheitsidealen keine erstrebenswerte Lebensqualität.
Früher hat man die Einbußen in der Lebensqualität einfach hingenommen und meinte, das gehört dazu, die steigende Lebenserwartung hat allerdings auch mit einem veränderten Bewußtsein zu sein, was gut und was schlecht für einen ist.
Ich erachte es für wichtig, dass man darauf achtet, dass alles einigermaßen in Balance bleibt, wer sich ausgewogen und gesund ernährt und auf genug Bewegung achtet, wird wohl im Normalfall nicht übergewichtig sein, muss aber im Gegenzug auch nicht dünn sein oder all das machen, um einem Ideal zu entsprechen, sondern man macht es primär, weil man sich damit wohler und fitter fühlt und eine höhere Lebensqualität hat.