Wird es je Erinnerungen ohne Schmerz geben???


Erfahrung mit Verständnislosigkeit hatte ich insofern gemacht, daß mir einige Leute die vorgaben meine Freunde zu sein meine Liebe zu meinem Freund nicht ernst nahmen und mir nach seinem Tod auch nichtmal Beileid bekundeten. Ein paar Wochen nach seinem Tod rief mich eine dieser Personen an und fragte wie's geht, ich antwortete: " Nicht sehr gut", darauf kam ein erstauntes WARUM?:eek:


Ja, genau die Erfahrung hab ich auch gemacht.
Eine Freundin meldete sich bei mir nach einigen Monaten wieder, genau am Tag der Beerdigung meiner Mutter.
Ich erzählte was passiert war, und sagte, ich hätte Gäste, ich rühr mich später.
Einige Tage später erst, kam ich zum zurückrufen, und genau das gleiche wie bei dir...
Wie gehts? "Nicht so toll"....
Ganz erstaunt: "WARUM"????

"na, warum??? weil meine Mutter verstarb"...
"achso...ich wollte es nur nicht nochmal erwähnen"...kam dann zurück...

Da fragt man sich schon....ist man den Leuten nur was wert, wenn man lustig ist, und alle schön unterhalten kann, und ist der Tod und Trauer die jemand anderer empfindet, manchen wirklich so derart egal??
Würde derjenigen Mutter sterben, wärs auch unerträglich für sie, das weiß ich...
Warum darf man bei manchen Menschen nicht trauern, das frag ich mich schon...??
:confused::confused:
 
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Hi JoyeuX.......:umarmen:

Das finde ich bei Dir ja noch viel schlimmer!!!:eek:
Was denken sich die Menschen eigentlich dabei wenn sie so etwas von sich geben???

Bei mir geschah dies eben weil diese Personen meine Beziehung nicht akzeptierten und auch nicht ernst nahmen, deswegen war ihnen der Tod meines Freundes auch egal und stempelten es als nicht dramatisches Ereignis ab.

Zum besseren verstehen muß ich noch hinzufügen, daß ich mich als ich mich verliebte aus meiner unglücklichen Ehe löste, deswegen wohl auch dieses Egalitätsgefühl mir gegenüber!!!:rolleyes:

Glg. Trauernde
 
das sind fragen... ohje.. die stelle ich mir andauernd..viele menschen wollen keine trauer in ihr leben bringen...sie schützen sich davor in dem sie alles andre abblocken
 
@trauernde
liest sich so, als hätte dein freund ein alles andere als leichtes leben gehabt. wenn dir mal danach ist (aber nur dann!), erzähl gern mehr drüber. monika hat auch ein verdammt schweres leben gehabt, und diese tatsache hat meine trauer noch gehörig verstärkt.

was das trampelhafte bzw. feige verhalten der leute betrifft:

das problem scheint mir u.a. auch das zu sein, dass man von der außenwelt einfach dazu erzogen wird, dass es nur erfolg und party geben darf. tod und trauer werden total tabuisiert, und dadurch können eben immer weniger leute damit umgehen und sind völlig überfordert damit, wenn auf einmal jemand trauert. was joyeux da geschildert hat, kommt mir irgendwie auch wie ein paradebeispiel dafür vor.

manchen leuten wäre es wahrscheinlich am liebsten, wenn sie den trauenden einfach eine "glücklichkeits-spritze" verpassen könnten, damit sie sich nicht weiter mit der situation befassen brauchen und zur tagesordnung übergehen können.

keine ahnung, ob das früher mal besser war...heute ist es jedenfalls furchtbar, wie mit solchen situationen umgegangen wird.

das mit dem notebook...wenn ich sowas schon les, so eine rücksichtslosigkeit...zum speiben!!

ich halt dir echt die daumen, dass du das doch noch kriegst.

ja, die trauer kostet sehr viel kraft. und trotzdem gibts keinen weg drum herum. gibt es bei dir ab und zu momente, wo es ein bissl leichter ist?
 
Hallo Hagall....:umarmen:

Ja, mein Freund hatte in seinem Leben einige Schicksalsschläge die ihm ziemlich zusetzten und einer davon war der Auslöser seines Schicksals.

Den Tod seiner Mutter vor 12 Jahren, die er über alles liebte (er wuchs ohne Vater auf) hatte er NIE überwunden und gab sich innerlich seit diesem Tage auf. Seine Mutter verstarb an einem Herzinfarkt in ihrer Wohnung und man entdeckte dies auch erst ein paar Tage später. Als mein Freund über den Tod benachrichtigt wurde (er wohnte 130km entfernt) und gleich in die Wohnung fuhr war seine Mutter noch nicht weggebracht worden und er sah noch seine schon mehrere Tage tote Mutter. Dieser Anblick war für ihn ein zusätzlicher enormer Schock.

Er war damals gerade mal 26 Jahre und hatte nun auch niemanden mehr, alle anderen Angehörigen verstarben schon früher. Er mußte nun auch alles alleine regeln und hatte niemanden der ihn unterstützte. Er hatte auch den letzten Wunsch seiner Mutter Folge geleistet obwohl ihm dies auch sehr schmerzte. Sie wollte nämlich ein anonymes Begräbnis.
Somit konnte er auch nie ein Grab besuchen gehen, der Friedhof war bekannt aber eben nicht die Grabstelle, die sollte ja nach ihrem Willen anonym sein.

Mein Freund hatte im weiteren dann noch 2-3 Schicksalschläge die ihm auch recht heftig zusetzten, doch da war sein frühzeitiger Weg ins Jenseits eh schon vorprogrammiert.

Als ich meinen Freund kennen lernte war er schon ziemlich weit auf dem Weg ins Jenseits und irgendwie hatte ich das unbewußt gefühlt, den ich hatte immer so dunkle Ahnungen, daß wir keine gemeinsame Zukunft haben werden. Doch verdrängte ich das großteils.

Eben mit diesem Hintergrund und meinen Nachforschungen nach seinem Tode und den daraus gewonnen Erkenntnissen ist meine Trauer um ihn besonders stark. Es tut einfach höllisch weh zu wissen, daß wir nie eine Chance hatten, ich ihn nicht mehr retten konnte und er soviel Leid im Leben erfahren mußte. Und wenn ich daran denke, daß er einsam und allein auf dem harten kalten Asphalt vor seinem Wohnhaus starb zerreißt es mir das Herz!!!!:cry2:

Danke Dir fürs Daumendrücken, ich hoffe wirklich sehr, daß ich noch zu dem Notebook meines Freundes komme, damit diese persönliche Daten nicht weiter in fremden Händen sind!!!

Ja, ich hab auch Zeiten wo die Trauer gezwungener Masen nicht so stark ist, dann wenn ich sie unterdrücken muß, auf der Arbeit, teilweise auch zu Hause, da ich leider noch immer mit meinem Exmann unter einem Dach wohne.

Deswegen sind auch meine Verspannungen schon ziemlich stark, daß mich oft jede Bewegung schmerzt.

Nachts komme ich dann auch sehr schlecht zu schlafen, wenn ich schlafe dann sehr unruhig und bin in der Früh gerädert.

Ich vermisse meinen Schatz sooooo sehr, und ab und zu will ich es noch immer nicht glauben, daß ich ihn niewieder höre und sehe, ihn niewieder fühlen und riechen kann.:( :( :(

Welche Erschwernisse hatte Deine Monika in ihrem Leben?

Glg. Trauernde
 
oh man..was für eine traurige geschichte..ich muss fast weinen beim lesen..und das heisst schon was bei mir..die besten paare haben nie eine chance verdient..mittlerweile kommt mir zumindest der eindruck danach...

was die sache mit dem tod angeht..muss ich aber auch sagen das man doch eigentlich immer einsam und allein stirbt... wie du dir gedanken über den kalten asphalt machst..so ist es bei mir der unfall mit dem auto...es zereisst mir ebenfalls das herz das ich sie beim ersten male wo ich sie nicht mehr beschützen konnte, verliere...das ich nicht bei ihr war als sie von uns ging..sie allein liess..

es gibt dinge die sind einfach zu grausam..
 
Hi Kenshin...

Ja, Du hast schon Recht damit, daß die meisten eigentlich einsam und allein sterben, doch ich meinte mein Freund hatte ja den Notruf noch gewählt und ist dann aus seiner Wohnung und vor seiner Haustüre auf dem Parkplatz ist er zusammengekrümmt am Boden gelegen als die Sanitäter kamen, die wußten ja zuerst nicht mal, daß ER der Anrufer war sie liefen zu der Adresse und klingelten, erst als dann niemand öffnette kamen sie zurück zu meinem am Boden zusammen gekauerten Freund der inzwischen kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Da merkten sie auch erst, daß es sich um den Anrufer handelte und sie konnten ihn zwar wiederbeleben um ihn ins Krankenhaus mitnehmen zu können, doch dort verstarb er dann endgültig nach ner Stunde.

Was auch noch so furchtbar ist, ich habe noch immer seine Stimme von unserem letzten Gespräch im Ohr, es tat mir so weh zu hören wie er mit der Luft schon ringte, konnte auch fast nur mehr im Liegen sprechen, und als er mir erzählte, daß er schon Hallus hat wußte ich, daß er nun nicht mehr lange da sein wird, verdrängte es aber und hoffte auf ein Wunder!!!

Ja, es ist schlimm wenn man einsehen muß, daß man keine Chance auf seine große Liebe hatte, man sich einfach viel zu spät kennen lernte, wo das Schicksal schon unabänderlich seinen Weg nahm.
Ich war im tieferen Sinne für meinen Freund die 16 Monate unserer Beziehung seine Sterbebegleitung, ich verschönte ihm seine letzten 16 Monate.

Ich habe dies auch gern getan doch hätte ich ihm gerne noch viel mehr Liebe gegeben, aber seine Seele war bereits auf dem Weg zu seiner geliebten Mutter.

 
Deine Trauer wird sich erst abschwächen,wenn Du bereit bist tief in Deinem Inneren, anzunehemen und loszulassen.
Nimm an - lass los - lebe !
Wie lange "so etwas dauert" - darüber lehne ich Statistiken jeglicher Art ab.
Jeder von uns braucht seine Zeit...
Ich habe innerhalb von 11 Monaten 36 Familienmitglieder verloren..ich weis wie schwer dies ist..die Trauer anzunehnmen..die geliebeten Menschen loszulassen..meine erste große Liebe war mit dabei...auch jetzt,16 Jahre später tut es immer noch weh,aber mit einem Lächeln auf meinem Gesicht - wie schön es war diese wertvollen,liebenswerten Menschen gekannt haben zu dürfen...
Ich wünsche Dir Kraft !
 
Hallo Doke...

Ja, das ist mir auch irgendwie klar, doch habe ich Angst, daß ich einfach nicht so schnell loslassen kann bzw. überhaupt komplett loslassen zu können.

Das hört sich ja furchtbar an :eek: 36 Familienmitglieder in 11 Monaten?
Wie hast Du das überwunden???

Mit Ehrfurcht den Hut vor Dir ziehe!!!
 
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Hallo Liebes...
der Krieg fragt nicht - er nimmt sich das was er will...und wie er es will...

Ich bin nicht die einzige Jugoslawin die so viele Menschen verloren hat...Du hörst Dir eine schlimme Geschichte an,darauf folgt eine noch grausamere..die Jahre dannach waren die schlimmsten - als wir erfuhren auf welche Art und Weise sie starben - jeder Einzelne - grausam,bestialisch...bitte ich mag nicht weiter darüber schreiben...
Ich wollte Dir nur sagen: ich bin bei Dir ! :trost:
 
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