Wir leben als würden wir nie sterben, wir sterben als hätten wir nie wirklich gelebt

Das stimmt nicht ganz, auch wenn es irgendwie stimmt

Ich liebte die Natur und hatte keine Angst vor ihr, bis ich in sie hineingeschmissen wurde
:kiss4:

man kann alles lieben das man nicht kennt; das ist philosophischer Luxus

sein eigenes Leben in der Natur (kein Einkaufsladen) managen zu lernen, ist etwas anderes

'hineingeschmissen' wurdest du wohl nicht, sonst hättest du vielleicht nicht überlebt
 
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man kann alles lieben das man nicht kennt; das ist philosophischer Luxus

sein eigenes Leben in der Natur (kein Einkaufsladen) managen zu lernen, ist etwas anderes

'hineingeschmissen' wurdest du wohl nicht, sonst hättest du vielleicht nicht überlebt

naja, ich sagte ja nicht "in ihr ausgesetzt", sondern in sie hineingeschmissen.
Ich glaube, ich weiss, wer du bist, da hast du ja ein wenig mitbekommen, worüber ich spreche - ein wenig.

Aber das hat nichts mehr mit dem Thema zu tun.
 
Und wenn ich schreibe, im Buch der Gebrüder Grimm steht, dass Sterne vom Himmel fielen und zu Talern wurden, glaubst du es dann noch mit derselben Ehrfurcht in dir?

Und wenn es dich nicht gleichermaßen bewegt, wonach trennst du die Fiktion vom Realen?


Wenn dir jemand erzählt es gibt den Weihnachtsmann glaubst du es bis zu einem gewissen Alter.
So ist es mit allem. Ab einem gewissen Entwicklungsstand verstehst du bestimmte Bücher bzw. Aussagen und kannst sie interpretieren.
So geht es mir mit der Bibel und mit dem Koran und anderen Dingen.
Ich bin inzwischen alt genug Sachverhalte die mir lange verschlossen waren. zu verstehen. Manches nur vom Herz her, manches logisch interpretiert.

Es geht doch allen so. Wenn du dich lange genug mit etwas befasst, wird sich dir der Inhalt entschlüsseln.
Sei es eine Gebrauchsanleitung für eine Maschine, ein Schaltplan oder ,oder...
der Weihnachtsmann.

:)
Lg
Lumen
 
Ihr geht davon aus, dass was ich sagte eine Meinung ist. Doch was ich sagte war keine Meinung, sondern Wissen. Auf der einen Seite bewundert ihr die Heiligen, doch wenn Sie dann etwas sagen was euch nicht gefällt, dann sind sie für euch keine Heiligen und Wissenden mehr. Dass ist das Problem!
 
http://blog.derbund.ch/berufung/index.php/836/die-gesellschaft-wird-an-all-dem-uberfluss-ersticken/

Ihr geht davon aus, dass was ich sagte eine Meinung ist. Doch was ich sagte war keine Meinung, sondern Wissen. Auf der einen Seite bewundert ihr die Heiligen, doch wenn Sie dann etwas sagen was euch nicht gefällt, dann sind sie für euch keine Heiligen und Wissenden mehr. Dass ist das Problem!

Lieber Dalai
Ich bewundere niemanden. Aber ich höre durchaus zu.
Was nützt mir dieses dein Wissen? Es ist Wissen von vorgestern.
Heute brauchen wir Menschen, die Tipps geben, wie wir aus diesem unheiligen Kreislauf ausbrechen können

Die Gesellschaft wird an all dem Überfluss ersticken»
Freitag 6. Januar 2012

Aldo Haesler

Der Zusammenbruch des auf Wachstum und Verschuldung gebauten Finanzsystems sei unvermeidlich, sagt der Soziologe Aldo Haesler im zweiten Teil des Interviews. Die Geldschöpfung aus dem nichts gleiche einem «Medikament, das den Schmerz zwar lindert, aber die Krankheit verschlimmert». Wirkliche Besserung bringt laut Haesler nur eine Strategie: «Wir müssen uns einschränken.» Download der PDF-Datei
Herr Haesler, Sie sagten, wer sich über die Millionen-Bezüge von Managern aufrege, verliere sich auf Nebenschauplätzen und verkenne das ernsthafte Problem. Woran also krankt unser Wirtschaftssystem?
ALDO HAESLER: Wir stecken in einer nahezu klassischen Überproduktionskrise. Die gigantischen Produktivitätssprünge, die uns die Computerisierung beschert hat, haben wir ökonomisch nicht verdaut: Die Produktion wurde laufend verbessert und verbilligt, der Anteil der menschlichen Arbeitskraft aber schmolz in diesem Optimierungsprozess wie Schnee in der März-Sonne. Das führte zu massiven Überschüssen: Die Arbeitskräfte, die immer weniger gebraucht wurden, konnten sich all das, was da produziert wurde, gar nicht mehr leisten – der einzige Ausweg war, Kredite aufzunehmen, und zwar in gewaltigem Ausmass. Es bedurfte dann eines marginalen Ereignisses, um die gesamte Sandburg von Krediten in sich zusammenfallen zu lassen. Das künstlich geschaffene Finanzkapital war bis zum Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes der Tropf, der den Kapitalismus am Leben hielt. Buchgeld ohne realwirtschaftliche Grundlage wurde als Medikament eingesetzt – ein Medikament, das den Schmerz zwar linderte, aber die Krankheit verschlimmerte.

Die Nachfrage mit einer Ausweitung der Geldmenge anzukurbeln, ist kein neuer Ansatz. Warum halten Sie diese Massnahme für eine Medikation, welche die Krankheit verschlimmert?
Neu ist, dass durch die gewaltige Kreditnachfrage in den letzten Jahren eine Defizitkonjunktur geschaffen wurde, welche die Schuldenberge exponentiell anwachsen liess. Wir haben also zwei Probleme: ein Job- oder vielmehr ein Jobs-Problem und ein Ponzi- oder Madoff-Problem: Steve Jobs als Inbegriff der grossen technologischen Revolution der Gegenwart, die uns aber auch unsere Jobs gekostet hat; und Charles Ponzi oder Bernard Madoff als Inbegriff eines Finanzsystems, das wegen der Kapitalbedürfnisse der Produktionssphäre ausser Rand und Band geraten ist. Und da geraten wir ins Pathologische. Denn sämtliche Refinanzierungsinstrumente, wie «re-purchase» oder «re-hypothecation», sind Geldschaffungen aus dem Nichts, die rechtlich aufs Engste eingegrenzt werden sollten. Ist das nicht der Fall, entfällt der Unterschied zwischen normaler Finanzierung und Gaunerei.

Einmal abgesehen von den Finanzbetrügern: Es ist doch kein Krankheitssymptom, sondern Ausdruck gestiegenen Wohlstands, dass sich die Menschen heute auch Dinge leisten können, die sie nicht unbedingt brauchen.
Das ist vor allem das Resultat von gewaltigen Marketinganstrengungen. Ich sitze regelmässig hier an der Atlantikküste und schaue zu, wie Containerschiffe voller chinesischem Schrott vorbeiziehen. Sie transportieren lauter Dinge, die niemand kaufen sollte, weil niemand sie braucht. Aber weil die Unternehmen auf Teufel komm raus wachsen müssen und uns eingetrichtert worden ist, es sei vernünftig, sich zu verschulden, kaufen arme Leute ohne Job Autos und Einfamilienhäuser. Dabei ist seit dem Wachstumsschock in den Siebzigerjahren klar, dass wir weit über unsere Verhältnisse produzieren und mit jedem Prozentpunkt zusätzlichen Wachstums immer gigantischere Umweltprobleme verursachen. Man kann doch heute nicht allen Ernstes verkünden, das Wachstum werde all unsere Probleme lösen. Erstens partizipieren immer weniger Arbeitskräfte daran, zweitens sind die Ressourcen endlich.

Gerade die Ressourcenknappheit lässt ja neue Wachstumsbranchen entstehen.
Das stimmt, die Limitierung der Umweltschäden ist ein Geschäft mit grossem Wachstumspotenzial. Und es ist mehr als das. Allerdings verteuert eine umweltverträgliche Produktion die Endprodukte – wir müssen uns also einschränken. Machen wir uns nichts vor: Wir stehen am Rand des Abgrunds. Wenn wir mutig die Richtung ändern, haben wir eine Chance, den Absturz zu vermeiden. Aber was machen wir? Wir beten das Märchen vom segensreichen Wachstum nach und lassen die besten Forscher am CERN für Milliarden nach dem Higgs’schen Boson suchen, statt technologische Neuerungen wie die Nutzung der Windenergie mit aller Entschlossenheit voranzutreiben. Solche Technologien haben das Potenzial einer Revolution. Ihre Finanzierung darf kein Thema sein, sie muss einfach ermöglicht werden.

Sie möchten Angela Merkel also raten, bedingungslos erneuerbare Energien zu fördern statt den Euro zu retten?
Ich halte die Nutzung der Windkraft für wichtiger als die Rettung des Euroverbundes. Als Sohn eines Paneuropäers würde ich es bedauern, wenn der Euroraum auseinanderbrechen würde. Aber es wäre viel weniger schlimm als das Scheitern der technologischen Revolution. Wenn meine Diagnose richtig ist, dann ist der Zusammenbruch dieses auf einer gewaltigen Schuldenpyramide gebauten Systems ohnehin unvermeidlich. Die Gesellschaft wird an all dem Überfluss, den sie produziert, ersticken, wenn wir es nicht schaffen, zunehmend umweltverträgliche Produkte herzustellen, die einer realen Wertsteigerung entsprechen.

Sie haben beim bekannten Geld- und Wachstumskritiker Hans-Christoph Binswanger in Volkswirtschaft studiert – warum sind Sie Professor in Caen und nicht in St. Gallen geworden?
Ich hatte in der Schweiz grösste Mühe mit meinem Randgängerdasein an den Schnittstellen zwischen Soziologie, Philosophie und Ökonomie. Ich wusste, dass ich mich nach meinen Arbeiten zur Tauschgeschichte vertieft mit dem Geld auseinandersetzen musste und dass es wenig hilfreich war, Geld nur durch die Brille der Ökonomen zu betrachten.

Wurmt es Sie nicht, dass Sie viel weniger verdienen als die Kollegen in der Schweiz?
Ich habe relativ bescheidene Bedürfnisse und halte es für einen grossen Luxus, Zeit zum Denken und zum Schreiben zu haben. Ich kann hier am Ärmelkanal frei atmen, den Wellengang beobachten und den Horizont sehen. Ich arbeite viel, aber verteufelt langsam. Es brauchte 20 Jahre und 28 Fassungen, bis der erste Teil meines kleinen Buchs über das Wesen des Geldes druckreif war. Sehen Sie, Geld ist und bleibt ein magisches Objekt, das sich durch seine Dematerialisierung zunehmend unserem Begreifen entzieht. Und die heutige Krise zeigt uns, wie unentbehrlich eine Auseinandersetzung mit ihm wäre, die etwas über die ökonomischen Klischees hinausginge.
Kontakt und Information:
aldohaesler@wanadoo.fr

Teil 1 des Interviews ist vor einer Woche an dieser Stelle erschienen.
 
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Die Produktion wurde laufend verbessert und verbilligt, der Anteil der menschlichen Arbeitskraft aber schmolz in diesem Optimierungsprozess wie Schnee in der März-Sonne.

Dass die Automatisierung der Gesellschaft Arbeitskräfte kosten wird, ja demnächst sogar JEDE MENSCHLICHE ARBEITSKRAFT überflüssig macht, wussten Experten schon vor 40 Jahren. Nur befasst sich die Gesellschaft erst dann wieder damit, wenn es zu spät ist!

Man sieht dieses auch sehr schön am Klimawandel: Es wird mit aller Macht versucht diesen zu ignorieren, da eben fast alle Frauen/Männer Autofahrer und Verbraucher sind. Erst wenn der jetzt unaufhaltsame Klimawandel demnächst eure "Ärsche" REAL vollkoppt, dann kommt ihr wieder aus euren Löchern und heult rum. Heute ist der Spruch: "Ich mache dieses damit es meine Kinder später mal gut haben!" nur noch ein billiger Witz!
 
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