Groovy1974
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Setzen wir nun vernünftigerweise voraus, dass keine Hassideologie in Deutschland ärger geächtet und härter bekämpft wird als der Antisemitismus, dann stellt sich die Frage, was in diesem Kampf falsch gemacht wird, also wodurch der Eindruck entsteht, es ginge um eine Abwertung Deutschstämmiger hin zum Tierischen - ein Eindruck, der seinerseits den Antisemitismus, den die Erwecker des Eindrucks bekämpfen wollen, stärkt und über Wasser hält. Wer nicht den messianisch-extremistischen Hochmut aufbringt, all denen, bei denen die Therapie nicht anschlägt, schlicht Verdorbenheit, Böswilligkeit oder wenigstens Dummheit zu unterstellen, kann auch angesichts der imho unbestreitbaren Tatsache, dass jeder Deutsche, der gerne ganz offen hassen möchte, spätestens seit 2001 auf Muslime zurückgreifen, ja sie öffentlich in Talkshows zur Sau machen oder auch per Buchveröffentlichung (Broder) pauschal zu Schweinen erklären darf und dies in einem Ton, der umgekehrt hinter Gitter führte, nur feststellen, dass eben die Therapie nicht höherer Dosen oder größerer Spritzen bedarf, sondern mählich mal überprüft und anschließend überarbeitet werden muss. Aber Gewalt war ja schon immer bequemer.
Ich glaube der Antisemitismus ist genau so ein Schreckgespenst, wie der Terrorismus. Man kann ihn nicht orten, aber er wird überall vermutet.
Hat man zu wenig Beweise wird das Thema einfach weiter aufgeblasen, um ein Recht auf die Kampfansage zu haben.
Ein paranoides Suchen nach Gegnern. Anstatt den Weg der gemeinsamen Versändigung zu gehen.
LG
Groovy