Shimon1938
Sehr aktives Mitglied
Dies ist mein Beitrag zum 9. November:
Vor 70 Jahren, am 9. November, 1938, brannten in Deutschland die Synagogen.In der Ort (Bundesland Hessen) wo ich heute lebe, wurde die Synagoge nicht nur abgefackelt, sondern auch gesprengt und heute gibt es hier außer mir keine Juden mehr und auch keine Synagoge...
An 9. November zu erinnern ist umso wichtiger weil in Deutschland wieder Neonazis, antisemitische Politiker und einige Rassisten gibt. Auch einige, reichlich "dümmliche", an der "Völkische Beobachters" Vokabular erinnernde Beiträge (Tenor:"Die Juden sind selber schuld wenn es hier wieder antisemitische Übergriffe gibt...usw.") bestärken mich darin antisemitische Übergriffe in Deutschland (und auch anderswo!) aufzuzeigen.
Es soll aber nicht heißen, dass es keine Lichtblicke gebe...In Ungarn, wo ich geboren bin, und wo ich bis 1956 gelebt habe, gab es nach der Shoah kaum ein "jüdisches Leben". In Budapest wo ich aufgewachsen bin, gab die architektonisch auch weltbekannte Synagoge und es gab damals ein Paar überlebende Juden.
Heute ist Budapest mit Sicherheit ein "gefährlicher Pflaster" für Juden. Seit der sog. "Wende" gibt es wieder "Neonazis" (der alte faschistische Orgnisation, die sog. "Pfeilkreuzler") treiben ihr Unwesen und liefern Prügeleien vorm Parlament mit der Polizei.
Und trozdem, oder gerade deshalb(!) gibt es wieder ein jüdisches leben in Ungarn. Auch in Budapest gibt es nicht nur die alte, orthodoxe Synagoge, sondern auch eine neue und liberale...(Frankel-Leo-Synagoge sogar mit eine Rebbezin Linda Ban-Verö, die sich für die Kinder kümmert...)
Weitaus spannender aber ist das neue jüdische Leben in Szarvas (ein Städtchen in der ungarischen Tiefebene mit 20.000 Einwohner und nahe der rumänische Grenze). Dort entstand im Jahre 1990, vom American Jewish Jont Dissstribution Comiteefinazieret und betriebene Ferienlager für jüdische Kinder aus aller Welt. Seit damals vermittelt man hier spielerisch jüdische Tradition, Sitten, und Geschichte, jedes Jahr unter ein anderes Motto. In diesem Jahr ist es das Kreislauf des jüdischen Lebens. Gemeinsam lernen die Kinder über Hochzeit, Bar - und Bat-Mizwa oder Rosch HaSchana und jüdischen Gottesdienst.
Diese kinder in Szarvas haben eine hoffnungsvolle Zukunft. Die jüdische Gemeinschaft Ungarns ist sehr gut vernetzt und gerade in die nächste Generation wird viel investiert. Das beweist, dass in Ungarn ein neues, jüdisches Leben existiert -- wenn auch erst auf dem 2. Blick und trotz die ungarischen Neonazis.
Shalom von Shimon1938
Vor 70 Jahren, am 9. November, 1938, brannten in Deutschland die Synagogen.In der Ort (Bundesland Hessen) wo ich heute lebe, wurde die Synagoge nicht nur abgefackelt, sondern auch gesprengt und heute gibt es hier außer mir keine Juden mehr und auch keine Synagoge...
An 9. November zu erinnern ist umso wichtiger weil in Deutschland wieder Neonazis, antisemitische Politiker und einige Rassisten gibt. Auch einige, reichlich "dümmliche", an der "Völkische Beobachters" Vokabular erinnernde Beiträge (Tenor:"Die Juden sind selber schuld wenn es hier wieder antisemitische Übergriffe gibt...usw.") bestärken mich darin antisemitische Übergriffe in Deutschland (und auch anderswo!) aufzuzeigen.
Es soll aber nicht heißen, dass es keine Lichtblicke gebe...In Ungarn, wo ich geboren bin, und wo ich bis 1956 gelebt habe, gab es nach der Shoah kaum ein "jüdisches Leben". In Budapest wo ich aufgewachsen bin, gab die architektonisch auch weltbekannte Synagoge und es gab damals ein Paar überlebende Juden.
Heute ist Budapest mit Sicherheit ein "gefährlicher Pflaster" für Juden. Seit der sog. "Wende" gibt es wieder "Neonazis" (der alte faschistische Orgnisation, die sog. "Pfeilkreuzler") treiben ihr Unwesen und liefern Prügeleien vorm Parlament mit der Polizei.
Und trozdem, oder gerade deshalb(!) gibt es wieder ein jüdisches leben in Ungarn. Auch in Budapest gibt es nicht nur die alte, orthodoxe Synagoge, sondern auch eine neue und liberale...(Frankel-Leo-Synagoge sogar mit eine Rebbezin Linda Ban-Verö, die sich für die Kinder kümmert...)
Weitaus spannender aber ist das neue jüdische Leben in Szarvas (ein Städtchen in der ungarischen Tiefebene mit 20.000 Einwohner und nahe der rumänische Grenze). Dort entstand im Jahre 1990, vom American Jewish Jont Dissstribution Comiteefinazieret und betriebene Ferienlager für jüdische Kinder aus aller Welt. Seit damals vermittelt man hier spielerisch jüdische Tradition, Sitten, und Geschichte, jedes Jahr unter ein anderes Motto. In diesem Jahr ist es das Kreislauf des jüdischen Lebens. Gemeinsam lernen die Kinder über Hochzeit, Bar - und Bat-Mizwa oder Rosch HaSchana und jüdischen Gottesdienst.
Diese kinder in Szarvas haben eine hoffnungsvolle Zukunft. Die jüdische Gemeinschaft Ungarns ist sehr gut vernetzt und gerade in die nächste Generation wird viel investiert. Das beweist, dass in Ungarn ein neues, jüdisches Leben existiert -- wenn auch erst auf dem 2. Blick und trotz die ungarischen Neonazis.
Shalom von Shimon1938