Willy und die Flaschen - Dämonen und Teufel

GreenTara

Sehr aktives Mitglied
Registriert
6. September 2003
Beiträge
6.466
Ort
Kassel
Große Gruppensitzung in den ersten Tagen der Entwöhnungstherapie.

Die Therapeutin baut einen Ring auf, einen wie bei Box- oder Ringkämpfen, in Miniatur. Hinein stellt sie Flaschen in allen Größen, Formen, Farben. Vor den Ring stellt sie ein Playmobil-Männchen, dass sie "Willy" nennt.

Reihum soll jeder die Frage beantworten, was er täte, wenn er Willy wäre. Die meisten antworten:

"In den Ring steigen und kämpfen."

Ganz heroisch. Klar, alle sind mutig und wollen den Teufel Alkohol bekämpfen. Deswegen sind sie ja in der Klinik.

Die Therapeutin stellt "Willy" in den Ring und gruppiert die vielen Flaschen ein wenig um. Willy ist umzingelt von Flaschen, kann nirgendwo hin, nicht mal mehr aus dem Ring flüchten. Er ist viel kleiner als die übermächtigen, teilweise riesigen Flaschen und er fühlt sich ohnmächtig.

In dem Moment geht über die Gesichter der meisten Gruppenmitglieder ein Staunen und Begreifen.: Wenn Willy in den Ring steigt, kann er nur eine Niederlage kassieren, so oder so. Aber er kann eines nicht: Er kann nicht gewinnen.

---

Es kann sich lohnen, zu kämpfen. Es kann aber auch so sein, dass man den Kampf besser nicht beginnt und erst gar nicht in den Ring steigt. Die Sucht, das Dunkle, das Böse in mir - es zu bekämpfen, macht keinen Sinn. Es macht aber Sinn, es anzusehen und zu sagen: Ja, auch du, du bist ich.

---

Wer ist Willy im Radix - und wer die Sucht (oder ähnliche Bösewichter)? Ist Pluto der Dämon, Saturn der Teufel, Neptun die Droge und Willy der Rest?

Liebe Grüße
Rita
 
Werbung:
Große Gruppensitzung in den ersten Tagen der Entwöhnungstherapie.

Die Therapeutin baut einen Ring auf, einen wie bei Box- oder Ringkämpfen, in Miniatur. Hinein stellt sie Flaschen in allen Größen, Formen, Farben. Vor den Ring stellt sie ein Playmobil-Männchen, dass sie "Willy" nennt.

Reihum soll jeder die Frage beantworten, was er täte, wenn er Willy wäre. Die meisten antworten:

"In den Ring steigen und kämpfen."

Ganz heroisch. Klar, alle sind mutig und wollen den Teufel Alkohol bekämpfen. Deswegen sind sie ja in der Klinik.

Die Therapeutin stellt "Willy" in den Ring und gruppiert die vielen Flaschen ein wenig um. Willy ist umzingelt von Flaschen, kann nirgendwo hin, nicht mal mehr aus dem Ring flüchten. Er ist viel kleiner als die übermächtigen, teilweise riesigen Flaschen und er fühlt sich ohnmächtig.

In dem Moment geht über die Gesichter der meisten Gruppenmitglieder ein Staunen und Begreifen.: Wenn Willy in den Ring steigt, kann er nur eine Niederlage kassieren, so oder so. Aber er kann eines nicht: Er kann nicht gewinnen.

---

Es kann sich lohnen, zu kämpfen. Es kann aber auch so sein, dass man den Kampf besser nicht beginnt und erst gar nicht in den Ring steigt. Die Sucht, das Dunkle, das Böse in mir - es zu bekämpfen, macht keinen Sinn. Es macht aber Sinn, es anzusehen und zu sagen: Ja, auch du, du bist ich.

---

Wer ist Willy im Radix - und wer die Sucht (oder ähnliche Bösewichter)? Ist Pluto der Dämon, Saturn der Teufel, Neptun die Droge und Willy der Rest?

Liebe Grüße
Rita

Dann ist Pluto auch der Engel, Saturn auch Gott, Neptun die Therapie......................................

Und willy?

Das sind wohl wir alle im undurchdringlichen Dschungel des Lebens...............................

Lieben Gruß:liebe1:
Tanja
 
Wer ist Willy im Radix - und wer die Sucht (oder ähnliche Bösewichter)? Ist Pluto der Dämon, Saturn der Teufel, Neptun die Droge und Willy der Rest?

Liebe Grüße
Rita

Hallo Rita :)

hm..

coole sache.. ich probiers mal..
konzept:

-willy: das sind wir
-die flaschen: das sind unsere bereitschaft zu leugnen, täuschen, verdrängen, flüchten vor sich selbst..
-der ring: die bühne in der die auseinandersetzung mit den flaschen passiert.. wo wir also die bereitschaft umsetzen..

-saturn: wäre die spielregeln, der richter, der punktezähler, der schiri
-neptun: ist die sehnsucht nach erlösung
-pluto: ist der, der uns aus dem ring rausholt, wenn wir aus dem spiel aussteigen wollen.. er fordert dafür unser eingeständnis der niederlage..und lässt sie uns gemäss dem punktestands saturns auch spüren

lg
 
Hallo Mamalia :)

Das ist perfekt und kommt dem nahe, was ich auch die ganze Zeit ausdrücken will.

Ich finde solche Szenarien ausgesprochen hilfreich, weil das Erkennen dann nicht nur über den Kopf geht, sondern sehr direkt ist, und plötzlich die Dimensionen und Relationen deutlich werden.

Liebe Grüße
Rita
 
Hallo Tanja :)

Und willy?

Das sind wohl wir alle im undurchdringlichen Dschungel des Lebens...............................

Ja, so ähnlich stelle ich mir das auch vor.

So manches Mal habe ich schon bei mir gedacht, dass eine solche Therapie vielen Menschen gut täte. Weil man sich eben mit sich selbst beschäftigen kann und die Chance hat, sich so etwas und anderes mehr anzusehen.

Liebe Grüße
Rita
 
Hallo Meisterkind :)

Ja so schaut es im Leben aus! Annehmen und dann kann man was zu guten ändern!

Ich habe den Eindruck - und bei mir ist es auch so - dass das Annehmen im Sinne von: "Aha, so ist das also!" schon ganz viel verändert, einfach so.

Das zunächst Paradoxe dabei ist, dass man manchmal besser nichts tut bzw. durch Tun nicht das erreicht, was man erreichen möchte. Ganz oft reicht es, ganz genau hinzusehen.

Ich schrieb das schon mal an anderer Stelle: Dadurch, dass ich ganz genau hinsah, wurde ein Mann, den ich als mein personifiziertes Unglück ansah, von einem Ungeheuer zu einem Menschen, der ebenso verwirrt war wie ich. Damit war die Dynamik raus und mein Groll verschwand. Es wurde ruhig in mir. Was nicht bedeutet, dass ich all sein Tun gut heiße. Einiges war großer Mist - und das ändert sich auch nicht durch meine Veränderung. Aber ich trage nicht mehr so schwer daran.

Liebe Grüße
Rita
 
Liebe Rita,

ich denke der Vorteil an einer Therapie ist der, dass man weiß, dass man wo ist, wo man offen darüber reden darf, weil niemand blöd damit umgeht, man weiß einfach, man ist in kompetenten Händen.
Das zweite ist, zumindest bei mir war es so, dass er recht schnell erkennt, wo man sich selber im Weg steht und auch konkrete Vorschläge zur Verbesserung macht.

Ja im Grunde würde so eine Therapie der ganzen Menschheit nicht schaden, denke ich...........................

Liebste Grüße:)
Tanja
 
Werbung:
Zurück
Oben