Willst du gelten, mach dich selten?

BauNVO

Mitglied
Registriert
3. Februar 2011
Beiträge
301
Guten Morgen ihr Lieben.

Tja, diese altbewährte Weisheit würde ich gern mal auf den Prüfstand stellen.
Wie haltet Ihr es mit dem Spruch, und wie sinnvoll ist langfristig zu taktieren um an sein Ziel zu kommen?

Egal in welcher zwischenmenschlichen Hinsicht. Familie, Liebe, Freundschaft und Beruf. Eure Meinung interessiert mich sehr.

Wenn ich die widerstreitenden Effekte vergleiche, also exklusiv vers. initiativ, ist mir persönlich letzteres lieber.

Ich halte es zwar (leider) für zutreffend, bei seiner Umwelt und dem Gegenüber Exklusivität zu erzeugen wenn man taktiert und nicht "verfügbar" ist. Dennoch bleibt es eben ein Taktieren und Manipulieren.

Für einen selbst steht neben einem möglichen kurzfristigen Erfolg beim Gegenüber gesteigerte Aufmerksamkeit geweckt zu haben, der negative Aspekt sich zu verbiegen und nicht linientreu agiert zu haben.

Ich bin der Ansicht, dass es in einer zwischenmenschlichen Beziehung grundlegend nicht stimmen kann, wenn man sich berechnenderweise erst rar machen muss um irgendwelche positiven Effekte auszulösen. Wenn ich mich zurückhalten muss, damit sich der andere für mich interessiert, wieviel Interesse kann da tatsächlich sein - für mich, so wie ich wirklich bin.

Und wer will auf so einem Fundament eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen?!
 
Werbung:
Manipulationen im zwischenmenschlichen Bereich sind auf Dauer gesehen immer kontraproduktiv.

Das Gegenüber merkt irgendwann dass hier taktiert wird und zieht seine Konsequenzen daraus.

Wer mich nicht mag wenn ich präsent bin, mag mich auch nicht wirklich wenn ich mich rar mache. Ich bin kein Taktierer und hasse es wenn jemand versucht mich zu manipulieren.

R.
 
Ich halte nichts von dieser "mach Dich rar" Regel.
Versuche mir gerade vorzustellen wie es wäre wenn ich mich im privaten Bereich immer rar machen müsste/wollte,
da wäre weder meine Ehe noch die Beziehung zu Kindern das was sie ist,
nämlich gut!
 
Tja, diese altbewährte Weisheit würde ich gern mal auf den Prüfstand stellen.
Wie haltet Ihr es mit dem Spruch, und wie sinnvoll ist langfristig zu taktieren um an sein Ziel zu kommen?

Es kommt darauf an welches Ziel verfolgt wird.

Um durch eine Exklusivität eine höhere Wertigkeit zu erreichen, ist eine Rarität, also eine Limitierung der Quantität wertsteigernd, die Qualität sollte in gleichen Zuge aber auch auf ein Optimum gebracht werden.

Zum Beispiel seltene und qualitativ hochwertig geprägte Münzen erfahren eine enorme Wertsteigerung. Ein exklusiver Limosinenservice ist nicht an jedem Taxistand zu finden und kostet dementsprechend.

Will ich in meinem Umfeld eine Veränderung erreichen, sollte Quantität und Qualität angestrebt werden. Bringe ich ein einmaliges Arguement in einer Diskussion, werde ich schnell in "Vergessenheit" geraten und bewirke nichts mehr. Exklusivität oder Passivität ist bei der Anstrebung von Veränderungen bestimmt fehl am Platz.

P.S. Eine Pauschalisierung oder Verallgemeinerung erhöht nicht die Qualität der Aussage oder macht sie dadurch "wahrer".
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen ihr Lieben.

Tja, diese altbewährte Weisheit würde ich gern mal auf den Prüfstand stellen.
Wie haltet Ihr es mit dem Spruch, und wie sinnvoll ist langfristig zu taktieren um an sein Ziel zu kommen?
(...)
Und wer will auf so einem Fundament eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen?!

Berechnung ist bei dieser Weisheit der falsche Ansatzpunkt.
Es ist eher so, dass man selbst bei guten Freunden nicht tagtäglich auf der Matte stehen sollte. Besuche - vor allem unangemeldete - kommen nicht immer gelegen u. das will man doch nicht oder?

So verstehe ich auch diese Aussage "mach dich rar". Das hat nix mit taktieren zu tun, sondern Respekt, dass der andere auch noch was anderes tu tun hat als mit dir abzuhängen.

Z.B. Hausarbeit erledigen - das bleibt dann liegen, weil ihr eine Tasse Kaffee od. sonst was miteinander trinkt u. plaudert. Ist ja auch schön, aber WER macht die Arbeit? Bei guten Freunden die oft kommen arbeite ich manchmal weiter u. der/die geht mir entweder zur Hand od. folgt mir auf Schritt u. Tritt u. wir plaudern während ich erledige was zu erledigen ist. Damit umgehe ich die Tatsache dass der Besuch mir eigentlich gerade lästig ist (obwohl ich die Person mag).
Wenn diese Person damit ein Problem hat, muss sie sich halt rar machen damit sie weiterhin etwas für mich gilt. Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen damit gemacht u. halte es auch selbst so (gehe zur Hand). Man ist halt nicht zu jeder Zeit erwünscht, d.h. nicht dass es ein Armutszeugnis für die Freundschaft ist, sondern eher dass es Dinge gibt die jeder für sich zu erledigen hat.
 
der titel hat im allgemeinen seine berechtigung.
und am anfang einer beziehung ist es sicher ratsam, nicht mit der tür ins haus zu fallen.
nach der kennenlernfase (die bei manchen ein leben lang dauert) ist es jedoch anders. da möchte ich melkajal zustimmen: ein gewöhnungsbedürftiges bad (und das soll keinesfalls negativ gemeint sein. mann muss sich auch an was gutes zuerst gewöhnen um es genießen zu können - sushi schmeckt nicht jedem beim ersten mal.)
mfg
 
"Willst du gelten, mach dich selten" sehe ich überhaupt nicht als Ermunterung zum Taktieren,
sondern als freundlichen Tip, Anderen nicht via Überdosierung auf den Geist zu gehen.

Quasi die Kurzfassung von:

Wenn du dich ihr zu sehr aufdrängst, dann wird sie davon bald genervt sein, und zwar obwohl sie dich ja mag, aber was zuviel ist ist eben zuviel. Also laß es lieber langsam angehen und laß ihr ihr eigenes Leben. Umso lieber wird sie dich dann beizeiten in dieses hineinlassen und zwar nicht, weil du dich erfolgreich bei ihr reingedrängelt hast, sondern weil sie es dann selber möchte, denn sie mag dich ja.

Für Frauen find ich den Satz sogar noch wichtiger, denn für Männer gibt´s wohl kaum was reizloseres als eine Frau, die ihnen nachläuft und dieses dann auch noch so sehr übertreibt, daß es nervt.

LG
Y.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen ihr Lieben.

Tja, diese altbewährte Weisheit würde ich gern mal auf den Prüfstand stellen.
Wie haltet Ihr es mit dem Spruch, und wie sinnvoll ist langfristig zu taktieren um an sein Ziel zu kommen?

Egal in welcher zwischenmenschlichen Hinsicht. Familie, Liebe, Freundschaft und Beruf. Eure Meinung interessiert mich sehr.

Wenn ich die widerstreitenden Effekte vergleiche, also exklusiv vers. initiativ, ist mir persönlich letzteres lieber.

Ich halte es zwar (leider) für zutreffend, bei seiner Umwelt und dem Gegenüber Exklusivität zu erzeugen wenn man taktiert und nicht "verfügbar" ist. Dennoch bleibt es eben ein Taktieren und Manipulieren.

Für einen selbst steht neben einem möglichen kurzfristigen Erfolg beim Gegenüber gesteigerte Aufmerksamkeit geweckt zu haben, der negative Aspekt sich zu verbiegen und nicht linientreu agiert zu haben.

Ich bin der Ansicht, dass es in einer zwischenmenschlichen Beziehung grundlegend nicht stimmen kann, wenn man sich berechnenderweise erst rar machen muss um irgendwelche positiven Effekte auszulösen. Wenn ich mich zurückhalten muss, damit sich der andere für mich interessiert, wieviel Interesse kann da tatsächlich sein - für mich, so wie ich wirklich bin.

Und wer will auf so einem Fundament eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen?!

man muss auch wissen wenn man mal die klappe halten muss! und halten will! und ob man das eine oder andere dann kann.
ständig ausdruck seiner empfindung zu sein ist genauso ideal wie opportunismus. wenn du alle entscheidungen auf diese zwei reduzierst geht dir ne menge verloren. alles ist erlaubt und einiges ist sogar nötig. es geht da um nutzen und gewinn, aber die frage ist für wen nutzen und gewinn?
du kannst andere in die kacke reiten mit deiner überehrlichkeit und du kannst sie mit deiner strategie in die kacke reiten. an sich ist nichts verkehrt an absicht oder unabsicht.
 
Werbung:
Meist kommen die Leute doch zu einem, wenn man selbst eine Art Gelassenheit oder auch Gleichgültigkeit in sich hat.

Leute sprechen einen an, obwohl oder wenn kein Interesse an irgendwelchen Kontakten besteht, es nicht so wichtig ist - das mein ich.
Sucht aber jemand mit einem gewissen inneren Druck, passiert oder klappt nichts oder nicht viel.

Das funktioniert aber nicht, wenn ich mir das vorher so sage und mich mit "Absicht" rar mache. Meiner Meinung nach.
 
Zurück
Oben