Bei uns war's bis vor wenigen Jahren üblich, dass man sich "Gesundheit" sagte, wenn jemand niest. Das machen viele noch heute so, obwohl mal dann eben vor wenigen Jahren eine Dame aus der "Benimm-Szene", die ich lustigerweise kenne, beschlossen hat, dass man dem Niesenden nicht mehr Gesundheit sagt, sondern der Niesende sich entschuldigt.
Und das wurde dann glaub auch so gedruckt. Habe persönliche aber keine neue Versionen der Benimm-Regeln mehr gekauft. Wie dem auch sei; heute sollte sich der Niesende entschuldigen und man soll ihm keine Gesundheit mehr wünschen, weil das noch ein alter Zopf aus den Zeiten der Pest stammt oder so ähnlich. Mir war es schon immer ein Rätsel, warum man niesenden Menschen "Gesundheit" wünscht, aber anyway, man machte es halt so und sonst galt man als unanständig. Irgendwie doof, nicht wahr?
Absolut meine Meinung.
Was wieder hat jetzt Knigge mit Moral zu tun? Ich persönlich pflege gern gute Umgangsformen, wozu gegenüber Frauen Tür aufhalten, Sessel zurechtrücken etc....gehört und ich bevorzuge auch Frauen, die das zu schätzen wissen. ansonsten sind normale, wertschätzende Umgangsformen gefragt
"Knigge und Moral sind miteinander verheiratet.
Der Knigge gleicht in gewisser Form der Bibel des guten Tons.
Die Moral wird von manchen Aposteln gerne als verdeckte Doppelmoral beherbergt."
Das ist weder eine Feststellung, noch ein Gegenargument, sondern nur meine persönliche Meinung.
Beides hat für mich wenig mit natürlicher Menschlichkeit zu tun, die man in der heuteigen Zeit manchmal erst verlernen muss, um sie zu erlernen.
Klar, ist das schmeichelhaft respektvoll, wenn jemand einem die Türe aufhält, usw. teilweise ist es sogar romantisch angehaucht, manchmal aber auch einfach nur eine dekadente Begleiterscheinung.
Ich empfinde es aber mittlerweile nach verschiedensten Eindrücken und Jahren neben manch (nicht allen) rülpsenden Menschen einfach moralisch ehrlicher. Ich meine auch nicht, dass jeder, der Benimm auf seine Fahne geschrieben hat, sich und seine Umwelt belügt, sondern nur, dass nicht alles Gold ist, was glänzt und eine "gute Erziehung" noch lange keine ist, nur weil sie sich so präsentiert. Gerade in der Erziehung findet sich oftmals eine gewisse Doppelmoral.
Irgendwie, glaube ich, beginnt alles immer im Kleinen.