Wieviel Bedeutung darf man dem Teufel geben???

Lieber Stefan,
Stephan schrieb:
Wer entscheidet über die "richtige Richtung" für wen? Wo doch der weg eines jeden anders verläuft und jeder nur sein eigner Richter sein kann? es gibt viele kreuzungen, krumme linien, kreise etc. niemals parallelen (der mathematische inbegriff von "gleicher richtung" und selbst dort scheinen diese sich in der unendlichkeit zu kreuzen).
Ein Weg ist über sein Ziel definiert, und naturgemäß gibt es von einem Ausgangspunkt unendlich viele Wege zum Ziel. Unser Ziel sollte es sein, zu unserem Ursprung, zu Gott zurückzukehren. Gewiß gibt es zahllose "Wanderkarten", was dieses Ziel betrifft. Ich lasse mich von den vedischen Schriften inspirieren, weil bei diesen Theorie und praktische Umsetzbarkeit leicht überprüfbar sind (wenn man sich diese Mühe halt antun will).
Bzw. gibt es überhaupt umwege? Doch nur, wenn es "ideale" oder zumindest "bessere" Wege gäbe - aber wer soll diese Wege sehen oder formulieren - wenn es doch für jeden nur den einen weg gibt - nämlich den, den er gerade beschreitet und schon beschritten hat?
Ist das "Konzept des Umwegs" - denn es ist ein Konzept - nicht auch in sich dämonisch, als daß es uns vorgaukelt, wir könnten jetzt, in diesem moment besser sein als wir jetzt gerade sind?
Nach der Analyse der vedischen Schriften gibt es ganz klar längere und kürzere Wege, und sie sind präzise beschrieben und formuliert. Daß dennoch jeder Weg individuell ist, steht damit nicht im Widerspruch. Denn selbst eine Straße bietet undendliche Möglichkeiten, ihr zu folgen. Sie ist nur so etwas wie ein Rahmen, in dem ich mich beliebig bewegen und dennoch die Richtung beibehalten kann. So steht es jedem frei, in der materiellen Existenz zu bleiben oder sofort wieder zu Gott zurückzugehen. Entscheiden können wir uns in jedem Moment, welche Richtung wir einschlagen, mit Richtung meine ich zu Gott oder weg von Gott, also ist die Frage, was dann dämonisch ist und was nicht, implizit in dieser Entscheidung enthalten (wobei sich das Dämonische aber nicht notwendigerweise ent-wickeln muß, man kann sich ja einfach auch nur unabsichtlich verlaufen). Die Beschreibung des Weges mag konzeptuell sein, das ist eine Folge der Bedingtheit der Sprache, doch der Weg an sich ist es nicht.

Liebe Grüße
C
 
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