Man kann die Personen zählen, welche auf diese Frage keine Antwort geben, sondern dumme Sprüche von der Rolle lassen.
Warum tun sie das? Warum ist es ihnen nicht einmal 30 Sekunden wert, seriös darüber nachzudenken, ob Gott eine Flasche Mineralwasser ist?
Die Antwort ist: Sie können es gar nicht. Sie sind dazu nicht in der Lage, selbst wenn sie es wollten. Da ist eine unsichtbare Barriere, die bewirkt, dass sie gewisse Fragen ihr Leben lang ausblenden. Die Reaktion ist, etwas im Vornherein schon, ohne es jemals wirklich betrachtet zu haben, ohne sich darüber Gedanken gemacht zu haben, für "völlig klar" zu erachten und sich über jene lustig zu machen, für die das nicht "völlig klar" ist. Nur ein völliger Depp käme auf die Idee, sich darüber Gedanken zu machen, ob Gott eine Flasche Mineralwasser ist.
Und das nennt sich: Ego. Der Ursprung der Unwissenheit. Die Trennung von Gott. Diese Unmöglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen und der autonom und vom Individuum unbemerkt ablaufende Mechanismus, alles zu ignorieren, was das eigene Weltbild hinterfragen könnte.
@Shanti:
Bleib vorerst bei den einfachen Fragen, sie sind schon kompliziert genug.
Wenn die Flasche Mineralwasser ein Bildnis ist - dann ist sie nicht das Original. Wenn ein Journalist einen Text über ein Ereignis verfasst, dann ist sein Text und das Ereignis nicht das Gleiche. Man könnte sagen, der Text sei ein "Abbild" des realen Ereignisses. Das Ereignis ist vom Abbild getrennt, es ist nicht "dort", wo das Abbild ist.
Wenn also die Flasche Mineralwasser bloss ein Abbild Gottes ist, dann bedeutet das, dass Gott anderswo ist, jedenfalls nicht in der Flasche Mineralwasser.
Kann das sein? Müssen wir nicht davon ausgehen, dass Gott überall ist, wenn es ihn überhaupt gibt? Wenn Gott aber überall ist, wie könnte es denn dann Abbilder geben, wo Gott nicht drin ist?
> Gibt es Abbilder also "Orte", wo Gott nicht da ist?