Wieso respektiert sie es nicht?

Mia Sun schrieb:
Ich arbeite das alles grade auf


Mia Sun schrieb:
und möchte es einfach nur aus einer neutralen Sicht gezeigt bekommen


Aber Mia,

auf keinen der gut gemeinten Ratschläge – und es waren einige gute dabei – bist du eingegangen. Stattdessen kam dann bereits der nächste Kübel „Familiengeschichte“, den du vor uns ausgebreitet hast.

Du reflektierst m.E. keine Ratschläge bzw. lässt sie überhaupt nicht an dich heran. Ich habe das Gefühl, dass du hier lediglich deinen Frust loswerden möchtest.
OK, in einem anonymen Forum geht das durchaus und ist vielleicht besser, als zu Hause etwas klein zu hacken oder eine Vase an die Wand zu schmeissen. Aber dann schreibe doch dazu, dass du keine Antworten oder Vorschläge hören willst, weil du dich hier nur schriftlich abreagieren möchtest. So hat man bei Dir das Gefühl, man schreibt in den leeren Raum hinein…..:rolleyes:


LG
Urajup
 
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Ich arbeite das alles grade auf und möchte es einfach nur aus einer neutralen Sicht gezeigt bekommen..

Liebe Mia,

aufarbeiten beginnt damit, eine Situation so zu akzeptieren, wie sie ist. Das bedeutet nicht, sie zu bewerten, sondern einfach zu sagen: ok, das ist soundso geschehen.

Also, deine Mutter hat deinen Namen gegen deinen Willen auf die Karte gesetzt, weil...?

Es was genau mit dir macht, außer dich zu verärgern?

Sich zu ärgern ist kein aufarbeiten, sorry. Sondern zunächst nur sich zu ärgern, sich vielleicht ohnmächtig zu fühlen und traurig. Es ändert aber nichts, nur zu fühlen oder gar noch die Gedanken darum kreiseln zu lassen, wie blöde die Familie ist.

Es gibt Handlungsmöglichkeiten für dich. Den Neffen anrufen und ihm sagen, wie blöde Du sein Verhalten letzes Jahr gefunden hast. Deiner Mutter zu sagen, dass es dich verletzt, wenn sie deinen Namen gegen deinen Willen auf die Karte schreibt usw.

Erst wenn Du für dich herausgefunden hast, was genau dich da so sehr gefühlsmäßig bertroffen macht, kannst Du den nächsten Schritt gehen. Nur zu meckern mag zwar kurzfristig befreien und hat auch Sinn, besser, als Gefühl zu schlucken und irgendwann daran innerlich zu platzen. Es löst nur nix auf.

Bleibt die Frage, was Du dir wünscht, was sich ändern soll.

Eine Idee: Schreib dir das einfach mal auf. Dann lass den Zettel einige Tage links liegen. Dann überlege, wie Du die Veränderungen bewirken könntest... diese Gedankenaufschreiben und wieder liegen lassen... dann schaust Du, was davon realistisch wäre, also umsetzbar... so langsam und Stück um Stück in deinem eigenen Tempo. Mit Bewusstheit, so meine Erfahrung, kommen auch neue Türen, die sich dir öffnen. :)

LG
Any
 
Meinst Du, dass Aufarbeitung und 'Beklagen' (Gedanken, Gefühle,... mitteilen) nicht miteinander vereinbar ist?

Ja. Das mein ich.

Solange ich mich noch überwiegend beklagt habe über alle Scheußlichkeiten, die mir so untergekommen sind von Muttern, habe ich genau NIX aufgearbeitet. Ich habe mich beklagt. :)

Ab dem Zeitpunkt, wo ich langsam beginnen konnte, zwischen dem Beklagen gelegentlich auch mal anzuschauen, wo denn meine eigene Verantwortung beginnt für alles, was ich mit mir geschehen ließ, habe ich langsam begonnen, aufzuarbeiten.

Es sind also, soweit mir der Verlauf meiner eigenen Therapie zeigen konnte, zwei Stadien. Das zweite sollte das erste allmählich ablösen. Und irgendwann im Lauf dieses Prozesses erlebt man/frau zum ersten Mal ein Gefühl von Befreiung, das ist so über alle Maßen schön, daß man mehr davon erleben möchte - und DANN beginnt bewußte Heilung,

meint
Kinnaree
 
Liebe Mia,

aufarbeiten beginnt damit, eine Situation so zu akzeptieren, wie sie ist. Das bedeutet nicht, sie zu bewerten, sondern einfach zu sagen: ok, das ist soundso geschehen.

Also, deine Mutter hat deinen Namen gegen deinen Willen auf die Karte gesetzt, weil...?

Es was genau mit dir macht, außer dich zu verärgern?

Sich zu ärgern ist kein aufarbeiten, sorry. Sondern zunächst nur sich zu ärgern, sich vielleicht ohnmächtig zu fühlen und traurig. Es ändert aber nichts, nur zu fühlen oder gar noch die Gedanken darum kreiseln zu lassen, wie blöde die Familie ist.

Es gibt Handlungsmöglichkeiten für dich. Den Neffen anrufen und ihm sagen, wie blöde Du sein Verhalten letzes Jahr gefunden hast. Deiner Mutter zu sagen, dass es dich verletzt, wenn sie deinen Namen gegen deinen Willen auf die Karte schreibt usw.

Erst wenn Du für dich herausgefunden hast, was genau dich da so sehr gefühlsmäßig bertroffen macht, kannst Du den nächsten Schritt gehen. Nur zu meckern mag zwar kurzfristig befreien und hat auch Sinn, besser, als Gefühl zu schlucken und irgendwann daran innerlich zu platzen. Es löst nur nix auf.

Bleibt die Frage, was Du dir wünscht, was sich ändern soll.

Eine Idee: Schreib dir das einfach mal auf. Dann lass den Zettel einige Tage links liegen. Dann überlege, wie Du die Veränderungen bewirken könntest... diese Gedankenaufschreiben und wieder liegen lassen... dann schaust Du, was davon realistisch wäre, also umsetzbar... so langsam und Stück um Stück in deinem eigenen Tempo. Mit Bewusstheit, so meine Erfahrung, kommen auch neue Türen, die sich dir öffnen. :)

LG
Any

Hallo,
würd ich auch so sehen. Du hast die Möglichkeit unterschiedliche Handlungen zu setzen, wie Any schon schreibt. Viele Mütter (bei mir ist´s die Schwiegermutter) haben das dringende Bedürfniss die ganze Familie zusammenzuhalten. Das ist halt so und bei jedem äußert es sich anders. Vielleicht reagiert sie bei Deinem Neffen so, weil sie da die größten Chanchen sieht, wieder eine Versöhnung herbei zu führen, bei Deinen Brüdernist es vielleicht schwerer.
Ich verstehe, dass Du verärgert bist - wär ich auch. Aber wenn Du es (momentan) noch nich über Dich bringst das Thema mit Deinem Neffen zu besprechen (oder vielleicht auch kein Bedürfniss darin siehst) und Dir die restliche Familie momentan auch nur den letzten Nerv raubt, wäre es ev. besser Dich zurück zu ziehen und Familie mal Familie sein lässt. Bis der Ärger verraucht ist und dann suchst Du in aller Ruhe mal ein Gespräch mit Deiner Mutter.

Aber ärgern und nix an der Situation ändern (oder zumindest versuchen einen Ansatz dafür zu finden - wie Any z.B. mit den aufschreiben meint) - das wird Dir nix bringen.
LG
Pinkie
 
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Ja. Das mein ich.

Solange ich mich noch überwiegend beklagt habe über alle Scheußlichkeiten, die mir so untergekommen sind von Muttern, habe ich genau NIX aufgearbeitet. Ich habe mich beklagt. :)

Ab dem Zeitpunkt, wo ich langsam beginnen konnte, zwischen dem Beklagen gelegentlich auch mal anzuschauen, wo denn meine eigene Verantwortung beginnt für alles, was ich mit mir geschehen ließ, habe ich langsam begonnen, aufzuarbeiten.

Es sind also, soweit mir der Verlauf meiner eigenen Therapie zeigen konnte, zwei Stadien. Das zweite sollte das erste allmählich ablösen. Und irgendwann im Lauf dieses Prozesses erlebt man/frau zum ersten Mal ein Gefühl von Befreiung, das ist so über alle Maßen schön, daß man mehr davon erleben möchte - und DANN beginnt bewußte Heilung,

meint
Kinnaree

Dieses Gefühl macht sich seit den letzten Tagen bei mir breit :D:thumbup:

Leider wurde in unsrer Familie nie offen geredet.. Immer hintenrum.. Stille Post kann manchmal so grausam sein..

Wenn mans dann direkt anspricht.. sind entweder alle plötzlich unheimlich beschäftigt.. beleidigt.. oder streiten alles ab..
Man bildet sich das ein.. alles war gaaaanz anders..

Ich nehme zunehmend Abstand und fühle mich damit sehr wohl.. :)

Möchte mich bei allen bedanken, die hier mitgeschrieben haben.. :thumbup:
 
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