Wieso gehen Christen davon aus...

Die Frage "Kann denn Liebe Sünde sein?" gehört hier gar nicht her, denn Sex hat nichts mit der Erbsünde zu tun!
Das erklär mal Opti! :D Aber was mich interessieren würde: Womit hat die Erbsünde zu tun?
Und wäre ohne die Erbsünde Sex nicht automatisch ein Fortpflanzungsakt ohne Liebe?


Das stimmt so nicht ganz, denn die historisch kritische Bibelwissenschaft ist sehrwohl dazu in der Lage, echte Jesusworte von den Worten zu unterscheiden, die ihm in den Mund gelegt wurden.
... könntest du dazu vielleicht Quellen anführen?


Euer hier mal nachhakender Ischariot
 
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@ Ischariot!

Erbsünde hat mit der freiwilligen und im Stande der Gotteserkenntnis vollzogenen Trennung des Menschen von Gott zu tun.
Wenn du im Buche Genesis liest, wirst du feststellen, dass Gott die Anweisung zur Vermehrung vor dem Sündenfall ausgesprochen hat.
Man kann darüber diskutieren, ob der Sündenfall nicht notwendig war, um dahin zu gelangen, wo wir heute sind. Praktisch der Prozess der Individualisierung. Das wird wohl auch Shimon meinen.
Deshalb spricht die Kirche auch von der "Felix Culpa", von der glücklichen Schuld, da die Ursünde die ganze Liebe Gottes zum Menschen offenbar machte.
Die zweite Frage musst du etwas näher ausführen, da ich dir nicht folgen kann.

@Shimon

Ich habe dir bereits erklärt, was "Unfehlbarkeit des Papstes" bedeutet.
Jedenfalls nicht, was du darunter verstehst.

Zu der "Anmassung", dass der Papst für die Juden betet ein kleiner Kommentar eines jüdischen Rabbis:

Monotheistische Logik
Von Rabbi Jacob Neusner

Israel betet für die Nichtjuden, also sollten die anderen Monotheisten – einschließlich der katholischen Kirche – gleiche Rechte haben, ohne dass jemand sich dadurch verletzt fühlte. Jedes andere Verhalten gegenüber den Nichtjuden würde diesen den Zugang zu dem einen Gott verwehren, den Israel aus der Torah kennt.

Das katholische Karfreitagsgebet bringt dieselbe großherzige Geisteshaltung zum Ausdruck, die für das Gebet des Judentums charakteristisch ist. Gottes Reich öffnet seine Tore der gesamten Menschheit, und wenn die Israeliten für das baldige Kommen von Gottes Reich beten, dann bringen sie die gleiche großherzige Geisteshaltung zum Ausdruck, die den Text des Papstes für das Gebet für die Juden – besser das „heilige Israel“ – am Karfreitag kennzeichnet.

Lassen Sie mich das erklären. Die Anhaltspunkte für die Theologie des Judentums gegenüber den Nichtjuden möchte ich aus dem normalen Gottesdienst in der Synagoge ableiten, der dreimal am Tag abgehalten wird. Der Text entstammt dem Buch „The Authorised Daily Prayer Book of the United Hebrew Congregations of the British Empire” (London 1953), dem offiziellen Gebetbuch der Vereinigten Jüdischen Gemeinden des Britischen Königreichs, das die englische Übersetzung eines Gebets für die Bekehrung der Nichtjuden enthält, welches an jedem Tag im Jahr dreimal den öffentlichen Gottesdienst beschließt.

Dieser Text ist für alle Gottesdienste des Judentums einheitlich. In ihm dankt das heilige Volk Israel (nicht zu verwechseln mit dem Staat Israel) Gott dafür, dass er Israel von anderen Völkern unterscheidet. Im Gebet bittet das heilige Israel darum, dass die Welt vervollkommnet wird, wenn die gesamte Menschheit den Namen Gottes anruft und weiß, dass jeder vor Gott sein Knie beugen muss.

Das Gebet „An uns ist es, den Herrn aller Dinge zu preisen“ dankt Gott dafür, dass er Israel von anderen Völkern der Welt unterscheidet. Israel hat sein eigenes „Schicksal“, das darin besteht, sich von den anderen Völkern zu unterscheiden. Gott wird darum gebeten, „die Erde von den Gräueln zu befreien, wenn die Welt unter der Herrschaft des Allmächtigen vervollkommnet sein wird“.

Dieses Gebet für die Bekehrung „aller Gottlosen auf der Erde“, die „alle Bewohner der Erde“ sind, wird im normalen Judentum nicht einmal im Jahr, sondern jeden Tag gesprochen. Es findet seine Entsprechung in der Passage des Gebets der achtzehn Benediktionen, in der Gott gebeten wird, „die Herrschaft des Hochmuts“ zu unterbinden.

Wir könnten sagen, dass im normalen Judentum zu Gott gebetet wird, er möge die Völker erleuchten und seinem Reich zuführen. Als ob diese Hoffnung unterstrichen werden sollte, folgt dem Gebet „An uns ist es“ das Kaddisch: „Sein Reich erstehe in eurem Leben in euren Tagen und im Leben des ganzen Hauses Israel, schnell und in nächster Zeit“. Ich kann nicht erkennen, wie diese Gebete sich in ihrer Geisteshaltung oder in ihrer Absicht von dem in der Diskussion stehenden Gebet unterscheiden.

Diese Abschnitte aus den normalen, täglichen Gottesdiensten des Judentums lassen keinen Zweifel daran, dass das heilige Israel, wenn es sich zum Gebet versammelt, Gott darum bittet, die Herzen der Nichtjuden zu erleuchten. Die eschatologische Sicht findet Nahrung bei den Propheten und ihrer Vorstellung von einer einzigen und vereinten Menschheit und umgreift die gesamte Menschheit in einer offenen Geisteshaltung.

Die Verurteilung der Götzenverehrung bietet dem Christentum oder dem Islam, die schweigend übergangen werden, keinen großen Trost. Die Gebete flehen zu Gott, er möge das Kommen seines Reiches schnell herbeiführen. Sie bilden das Gegenstück zu dem Gebet, welches darum bittet, „dass beim Eintritt der Fülle der Völker in Deine Kirche ganz Israel gerettet wird“.

Die bekehrenden Gebete des Judentums und des Christentums haben ein gemeinsames eschatologisches Zentrum und wollen allen Völkern die Tür zum Heil offen halten. So wenig wie das Christentum und der Islam Anstoß am israelitischen Gebet nehmen, sollte auch das heilige Israel keinen Einwand gegen das katholische Gebet erheben. Beide Gebete, sowohl das „An uns ist es“ als „Lasst uns auch beten für die Juden“, erfassen die Logik des Monotheismus und seine eschatologische Hoffnung.

Der Autor ist Professor für Geschichte und Theologie des Judentums am Bard College in New York und Verfasser des Buches „Ein Rabbi spricht mit Jesus“, auf das Papst Benedikt XVI. in seinem Jesus-Buch häufig Bezug genommen hat.

@Shimon

Masse du dir bitte nicht an, darüber urteilen zu können, was und wieviel ich über Jesus und das Judentum weiß.
Vielleicht könnte es sein, dass du mit einem promovierten Alttestamentler kommunizierst!
 
Wieso gehen Christen davon aus...

heißt der thread...




Und dann schreibt man über organisierte Frömmigkeit!



Christ sein ist ein Bewußtseinszustand,
welcher sich in Frequenzen zeigt...
spürbar zeigt...



Das können Juden, Muslime, Katholen, Evangelen, Heiden,...
das kann JEDER Mensch sein.



Aber, liebe Annie, Dir ging es ja um die mangelnde Selbstliebe von Menschen, welche davon ausgehen, daß der Mensch ursprünglich schlecht und verdorben ist.


Nun, gemäß der Quabbalah entwickeln wir uns aus dem Magischen Menschen, welcher in der Tat noch kein Gewissen zeigt, das entwickelt er als Ethischer Mensch... bis er den Schöpfergott in sich entdecken darf.


Eine sehr schöne Entwicklung, welcher die Christwerdung beinhaltet... Diese Frequenz ist ekstatisch und zeigt die Liebe aus dem Herzen, dem Davidstern, und aus dem Verstand (Ajna).
Diese Selbstliebe... Liebe Deinen Nächsten wie dICH SELBST... - Liebe aus Licht aus Wissen... ist derart einnehmend, daß diese Liebe zu Dir selbst auf Deine Nächsten überspringt.

Und das nennt man Nächstenliebe... Mitgefühl ist die unterste Modulation davon.





Herzlich
La Dame
 
@ Ischariot!

Hab´ich ganz vergessen! Natürlich kann ich dir Quellen angeben, gib mir nur ein wenig Zeit, damit ich die Bibliothek durchkrame...
LG Jeremia
 
Ich glaub da läuft was gehörig schief, steht nicht im Christentum dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat und ihm von seinem Atem eingehaucht hat? Was willst du mehr an Ehre? Der Mensch ist die Krönung der Schöpfung und als solche einfach großartig. Was wir dann aus uns machen, wenn wir unseren göttlichen Kern vernachlässigen, ... hat ja dann mit der Schöpfung ansich nichts zu tun.
 
Kommt darauf an, was man unter Liebe versteht!
Die wahre, echte Liebe, oder das, was man im Normalfall darunter versteht.
Das, was die Meisten unter Liebe verstehen, das nennt sich in Wirklichkeit Begierde und kommt vom Ego.
Und Begierde kann sehr wohl Sünde sein.
LG Jeremia


Inwiefern?

bzw.: Gegen wen wird sich "versündigt"?
 
Jede Sünde richtet sich gegen Gott UND gegen den Menschen. Ob einem das bewusst ist, oder nicht.

LG Jeremia

Das wäre aber ein Wiederspruch.

Zuerst sagt dein Gott "Seit fruchtbar und mehret Euch", und dann meint Er "Aber keinen Spass dabei haben"?

Seltsamer Gott, Den Du da verehrst.
 
Das wäre aber ein Widerspruch.

Zuerst sagt dein Gott "Seit fruchtbar und mehret Euch", und dann meint Er "Aber keinen Spass dabei haben"?

Seltsamer Gott, Den Du da verehrst.

Selten hab ich so gelacht, Galahad...

Das Argument ist einfach treffend...



Die Katholen bringen da immer was durcheinander.
Zuerst haben sie Gott ausgelagert... wie eine Produktionsstätte...
obwohl er ja im Menschen selbst ist (natürlich auch vorgelagert im Geistwesen).
Und dann verwickeln sie den outsourcten Gott auch noch in eklatante Widersprüche.


Die spinnen, die Römer!!!



Mercie
La Dame
 
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Gott hat indem er den Menschen schuf, doch die Sünde mitgeschaffen, somit ist Sünde nicht gegen Gott, denn Gott hat die Sünde für die Erkenntnis mitgeschaffen.
 
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