Wiederkehrender Traum mit Abänderung

Santana64

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30. Mai 2010
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Hallo an alle Träumer und Traumdeuter :zauberer1

Ich bin weiblich und ..richtig 64 ist mein Geburtsjahr..46 Jahre.
Eigentlich träume ich nicht sehr viel bzw. kann mich sehr selten an irgendetwas erinnern.

Nun hat sich aber etwas eigenartiges ereignet:

Vor ca. 3 Wochen träumte ich, dass ich mich in einer Waldhütte befand. Es war innen schmutzig und heruntergekommen und irgendwie versuchte ich mich zu verstecken.
Ich hörte plötzlich, dass sich die Tür öffnete und sah, dass mich ein Mann mit einem Gewehr bedrohte. Ich versteckte mich hinter einem Tisch und wusste, ich muss jetzt ganz leise sein, damit er mich nicht entdeckt, denn es war stockfinster und er konnte mich nicht sehen....dann wurde ich munter.


Dazwischen kann ich mich an keinen Traum erinnern und gestern hatte ich nun folgenden Traum:

Ich befand mich in einer wunderschönen Villa. Aus dem Blick durchs Fenster konnte ich das Meer erkennen, es war hell und sonnig.
Ich lag in einem riesigen Bett (allein) und sah plötzlich auf dem Balkon den Schatten eines Mannes wieder mit einem Gewehr.
Ich wusste, ich musste von dort weg, aber ich war nicht fähig, das Bett zu verlassen....dann wurde ich munter.

Beide Traumsequenzen hab ich vollkommen klar in meinem Kopf. Ich könnte sie sogar aufzeichnen (wenn ich denn zeichnen könnte :D ).
Es gab keinen Dialog und keine weiteren Geräusche.

Ich wäre gespannt was ihr dazu meint.
Falls es Rückfragen gibt...immer her damit.

Liebe Grüße und danke fürs lesen
Santana
 
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Liebe Santana,

*versuch*...die Waldhütte interpretiere ich mal als Zufluchtsort (du musst dich hü(t)ten), während du dich in einer gefährlichen Klemme verrennst. In einem seelischen Bereich bist du möglicherweise in den Engpass getrieben, was auch deine Opferrolle im Traum zeigt: der Bewaffnete und du verkriechst dich „mucksmäuschenstill“ im Dunkel. In deinem Leben könnte es eine emotionale Enge geben - fühlst du dich irgendwo gehemmt oder kannst du dich nicht bei allen Entscheidungen frei entfalten?

Die Verunreinigung und der Dreck könnten darauf zeigen, dass es sich um einen seelischen Aspekt handelt, der lange Zeit vernachlässigt, „verwildert“ und ungeputzt zurückgelassen wurde. Auch, dass du im verwachsenen Wald diese Hütte aufsuchst, könnte heißen, dass du erstmals in verkommene Umgebungen vordringst, wobei du mit ihrer Erkundung am Anfang stehst und erstmals durch diese Konfrontation gezwungen bist, nach Lösungen (intuitiven Möglichkeiten, wie handle ich?) zu suchen, um aus der wartenden Enge raus zu kommen. Vom Unbewussten bekommst du vielleicht den Rat, etwas zu tun, damit du aus der gegenwärtigen, dunklen und dich-im-Schweigen-ausharren-lassenden Beklemmung herauskommst.

Repräsentiert dein Gefühl im Traum eine konkrete Angst? Frage dich, wofür die Flucht vor dem Mann im Wachleben stehen könnte? Das Gewehr symbolisiert jedenfalls eine männliche Thematik, wobei es nicht zwingend heißen muss, dass es eine Angelegenheit behandelt, welche dir tatsächlich ein Mann verkörpert oder vorlebt. (Hierfür wären weitere Informationen deiner persönlichen Umstände sinnvoll zu erörtern). Vielleicht meint deine Seele damit ein unbewusstes Verhaltensmuster deinerseits. (Ich verstecke mich zB auch schnell mal aus Schamgefühl oder fehlendem Selbstbewusstsein :o )

Auch, dass du ganz leise bist, kann heißen, dass du entweder selbstverschuldet oder durch äußere Einflüsse in deinem Selbstausdruck gehemmt bist. Das Gewehr ist Symbol von Kraftausübung, Kontrolle und Macht. Möglicherweise zeigt es auf eine mit Aggression überspielte innerlich schwache, unter Hemmungen und Minderwertigkeitsgefühlen leidende Gesinnung hin, welche jetzt nach furchtloser Entfaltung trachtet. Dies liese sich auch mit der im Wald stehenden Hütte vereinbaren, da uns das Dickicht inmitten der Bäume manchmal den Weg der Suche nach verlorenen Werten illustriert.

Der zweite Traum handelt abermals von deiner Haltung als Opfer. Zuerst ist alles hell und sonnig in deiner wohligen Traumvilla, dein beruhigtes und schönes (vielleicht lange ersehntes?) Zuhause. Du hast freie, klare Aussicht auf deine Gefühlsebene und weiblichen Aspekte (=Meer). Das Bett ist der intimste Innenraum, zeigt Sicherheit, Entspannung und deine Sinnlichkeit. Es ist auch Ort vom Sterben und der Geburt, sprich: das Ablegen alter Muster und die Entstehung von Neuem.

Vielleicht vermisst du in deinem Leben mehr Ruhe und Ausgeglichenheit? Es würde mich dann nicht wundern, wenn du im Traum ein großes, schönes Bett zum Rückzug aufsuchst. Die Frage ist: wovor? Deine Seele sagt dir, dass du dem nicht entfliehen kannst, nämlich mit dem bewaffneten Schattenmann taucht wieder die Enge auf. Du willst aufstehen, kannst aber nicht. Der schattenhafte Mann vermiest dir innerste Ruhe und zeigt, dass du dich (wieder von einer männlichen Thematik) vielleicht in den Schatten gestellt und hintenangesetzt fühlst.

Dass du noch nach Wegen suchst, wie du damit klarkommen kannst, zeigt wieder dieses momentane Nicht-auskommen können. Nicht weglaufen zu können, mag den Vorteil haben, dass du der Bedrohung ins Gesicht schauen sollst. Vielleicht möchte dieser Schatten (es könnte eine Angst, verdrängte Eingeständnisse, Schwächen, Scham, Gewissensbisse, Schuldgefühle, Hemmungen, Selbstwert etc. sein) - ins Licht geholt, bewusst gemacht und verarbeitet werden, damit du dich wieder angstfrei, männl. u weibl. ausgeglichen Fortbewegen und zwangslos Neues realisieren kannst.

So, ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen...

Mit dem Interesse an deinen Träumen, bist du schon bei der Zuwendung deiner Seele. Und Alter ist immer nur eine Zahl, die jeder Mensch besitzt; aber nicht jeder hat die Reife, sich um seiner Seele anzunehmen :)

LG,
Glasrose
 
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Liebe Glasrose, vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Ich muss sagen, ich bin verblüfft. :danke:

Du musst wisssen, ich habe mehr oder weniger 2 große *Baustellen* in meinem Leben, die mir die letzten Jahre ziemlich zu schaffen gemacht haben.
Ich dachte schon, dass der Traum (bzw. die Träume) damit zu tun hatten, dass es allerdings so offensichtlich ist, damit hab ich nicht gerechnet.

Ich wurde vor einigen Jahren ziemlich gekränkt (SchwieMu :rolleyes:), was mich dazu bewogen hat, mich vom Familienleben zurückzuziehen. Falls es dich interessiert würde ich aber nähere Details gerne per PN erzählen, ich denke aber, dass die gar nicht so relevant sind.

Ich bekam psychosomatische Beschwerden, PA usw., SM lebte weiter fröhlich vor sich hin.
Vor ca. 3 Wochen (der Zeitpunkt dürfte wirklich zwischen den beiden Träumen liegen), hab ich mich aber bewusst mit den Schwiegereltern konfrontiert und so quasi meinen Platz wieder zurückerobert. Ausgesprochen wurde allerdings nichts. So der Stand bis heute.
Psychisch geht es mir besser, aber ich weiß, dass man das Ganze aussprechen muss, damit ich wieder zu meinem Seelenfrieden komme.

Demnach kann ich nur sagen, Hut ab vor deiner Ausführung :thumbup:

Vielen, vielen Dank!
Lg Santana
 
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