Es ist hier immer wieder von einer ausgleichenden Gerechtigkeit durch eine Wiedergeburt die Rede. Jeder sollte aber einmal darüber nachdenken, was sich aus dem dazugehörenden Umkehrschluss ergibt. Denn dem mit Leid beladenen wird damit auch noch eine Schuld für sein Leid aufgebürdet.
Die Verhältnisse in Indien mit ihrem Kastenwesen ist ein leuchtendes Beispiel, welche Konsequenz sich aus diesem Gedanken entwickelt. Auch wenn in Indien das Kastenwesen offiziell abgeschafft wurde, bleibt es dort in den Köpfen weiterbestehen. Menschen aus unteren Kasten haben deshalb kaum eine Chance, sich aus ihrem Leid zu befreien. Man würde sich dort aus Angst sein Karma zu verunreinigen auch nicht mit einem Unberührbaren an einen Tisch setzen.
Darin liegen auch die katastrophalen Verhältnisse der indischen Frauen begründet. Ich erinnere daran, dass in dieser Gesellschaft der Kasten die Frauen auf unterster Stufe eingeordnet werden. Die weiblichen User in diesem Thread müssten sich dort also die Frage gefallen lassen, was sie ihrem letzten Leben wohl falsch gemacht hatten. Ich erinnere daran, dass sich das im Leben erworbene Karma, auf das folgende Dasein auswirkt – man kann also aufsteigen, aber auch absteigen.
Wäre es nicht sinnvoller, man würde die Leidbeladenen nicht auf ein besseres Leben in einem späteren Dasein zu vertrösten, sondern ihnen hilft, zu ihrem Seelenheil im Hier und Jetzt zu finden?
Merlin