Guten Morgen Zugvogel,
ich zweifle weder die Zeit, noch den Raum, unsere Realität oder die Evolution an. Ich sage nur, dass es diese *Dinge* gibt und gleichzeitig auch nicht, je nachdem welche Perspektive Du wählst.
Tach auch
,
da liegen wir ja gar nicht so weit auseinander, ich hab ja auch geschrieben und gemeint, dass dieses "Etwas" "vor" dem Urknall die Ewigkeit zu sein scheint (und möglicherweise parallel zu unserer Wirklichkeit existiert).
Nehmen wir mal an, dass die Dinge nicht das sind, was zu sein scheinen und das es eine Realität *außerhalb* unserer Realität gibt, in der es weder Zeit noch Raum gibt.
Ist zwar ein wenig OT: Aber warum soll diese Realität
außerhalb der unseren liegen? Und warum sollte unsere Realität mit Zeit, Raum und Materie weniger real sein?
Da ist nur Bewußtsein und es will spielen. Nehmen wir weiter an, dass unser Bewußtsein beschließt 6000 Spielfiguren einzusetzen und jede Figur soll (um das Spiel wirklich interessant zu gestalten) nicht wissen, dass es eine Spielfigur ist. Das Bewußtsein bastelt also liebevoll für jede Spielfigur eine Realität in der es sich *entwickeln* kann. Und da es, wie gesagt, weder Zeit noch Raum gibt, passiert alles *gleichzeitig* und am *selben Ort*, nur kann (soll) das die einzelne Figur nicht wahrnehmen. Kurz, alle Zeit seit Beginn des Spiels ist simultan, während die einzelne Figur sich in die Zeit einordnet. Alle Spielfiguren beeinflussen sich ständig gegenseitig (Karma...) und nehmen die anderen (möglicherweise) als vergangene oder zukünftige *Ich* wahr.
Fühlst du das so oder ist das Gedankenakrobatik?
Ich kann das zwar intellektuell nachvollziehen, aber es fühlt sich für mich nicht sehr plausibel an. Aber im Endeffekt hat halt jeder nur eine Vor-Stelllung von der Wahrheit. Mein Gott ist weniger ein Wesen als eine unpersönliche Kraft, die ich nicht weiter beschreiben kann. Deiner scheint eher verspielt und wesenhaft zu sein.
Elli schrieb:
Wie kommst du nur darauf? Der Mensch weiss noch längst nicht alles. Dieser Satz ist eine Behauptung, die in deinem persönlichen Kontext funktionieren mag. Bei mir funktioniert er nicht.
Ich hatte doch dazu geschrieben "unter der Prämisse Ein Mensch pro Seele..." Das war eine Rechnung, die ich durchgespielt hatte, weil hier manche User mMn ein bisschen übertrieben viele Erdenleben als moderner Mensch geführt haben wollen.
Gabi schrieb:
Hallo Zugvogel,
es gibt keine "individuelle" Seele, die immer wieder inkarniert. Es gibt keine zeitliche Abfolge und auch kein "Lernen". Im Grunde gibt es nur EINE Seele, die ALLES ist, also auch alle Erfahrungen, Leben gleichzeitig macht, also im Augenblick quasi, zeit- und raumlos. Zeit und Raum sind Ilussionen, ohne die die Erfahrungen jedoch nicht erfahrbar wären.
Liebe Grüße
Gabi
Hallo Gabi,
hmm... also ich bin überzeugt, dass alles den gleichen Ursprung in der Ewigkeit hat (anders ausgedrückt: Der Zustand "vor" dem Urknall). Das könnte man mMn die eine Seele, Gott, den Urgrund oder auch Manfred nennen. Ist ja egal, Namen sind ja nur Versuche, etwas intellektuell greifbar zu machen.
ABER: Ich kann nicht sagen, dass Zeit und Raum (mein Leben, ich, du, ihr, unser Planet, das Universum...) eine
Illusion sind. Dass ich hier bin, ist spätestens klar, wenn ich mit dem Zeh vor ein Tischbein trete....
Ich würde eher sagen, dass diese Welt in der Ewigkeit eingebettet ist. Hmm... ach, im Endeffekt meinen wahrscheinlich alle das gleiche, wenn ich mal drüber nachdenke. Jeder wohnt in einer Wohnung, aber der eine malt die Wand rot an, der nächste hängt sich einen röhrenden Hirsch übers Sofa und ein anderer lässt die Wände nackig weiß. Vielleicht eine blöde Metapher, aber verstehst du, was ich meine?
Ahorn schrieb:
Durch das Lernen entwickelt sich die Seele...
Wie kann die sich denn entwickeln? Vielleicht müssten wir dafür unsere Definitionen von "Seele" vergleichen: Also für mich ist das ein Stückchen von meinem unpersönlichen Gott, der in dieser Welt fragmentiert ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Fragmentierung nur in dieser Welt besteht.
Garfield schrieb:
Aber die Beobachtung lehrt mich daß die meisten es entweder nicht können (zB Kühe, Ameisen etc) oder im Moment kein Interesse daran haben oder im schlimmsten Fall sogar eine etwas pervertierte Idee wie Entwicklung aussieht, siehe Selbstmordattentäter, christliche Fundamentalisten usw (der grössere Teil der Menschheit)
Das ist ein interessantes Argument, das mir noch nie aufgefallen ist. Es gibt ja diese Idee der hierarchischen Entwicklung von Bakterium über Mücke zum Menschen zum Gott (?). Mir ist noch nie aufgefallen, dass niedere Tiere ja rein instinktgesteuert sind und somit für die Karma-Idee gar nicht in Frage kommen können.... (konkret: Wie soll eine Stubenfliege Karma sammeln, wenn sie nicht frei in ihrem Verhalten ist? --- könnte man auch auf den Mensch übertragen, aber das lass ich hier an dieser Stelle mal)
Herzlich grüßt der Zugvogel