wieder Depressionen

Hallo Eberesche,

was du schilderst, hat weniger mit der Depression zu tun, sondern das Verhalten dieser Person hat eher manische Züge: erpressen, rechthaberisch sein. Solche Menschen spüren sich nicht mehr. Und darum muss alles, was sie tun, theatralisch aufgebauscht sein. Sie sind sehr dominant und dulden keinen Widerspruch. Sie würden auch nie eingestehen, dass sie krank sind.

Depressive Menschen dagegen merken das und können es auch zugeben. (außer sie haben auch manische Symptome).

Eine Depression hat nichts mit unterdrückten Aggressionen zu tun, das ist die Folge, eine Art Schutzverhalten. Sie haben mit unterdrückter Trauer von Verlusten zu tun. Das kann aus dem eigenen Leben sein, und noch zusätzlich mit dem Verlust von Kindern aus früheren Generationen zu tun haben.

Bei beiden finden sich dissoziative Anteile, d.h. abgespaltene Anteile. Leider wissen das viel zu wenige Therapeuten, denn dann könnte solch kranken Menschen viel mehr geholfen werden. Die trauer nachzuholen ist eines, die abgespaltenen persönlichkeitsanteile wieder auszugraben und zu integrieren ein völlig anderes Vorgehen.

LG Pluto
 
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Eine Depression hat nichts mit unterdrückten Aggressionen zu tun, das ist die Folge, eine Art Schutzverhalten. Sie haben mit unterdrückter Trauer von Verlusten zu tun. Das kann aus dem eigenen Leben sein, und noch zusätzlich mit dem Verlust von Kindern aus früheren Generationen zu tun haben.

Wo hast du denn DAS her?
 
Hallo Eberesche,

egal wie krank jemand ist: Es sollte niemals ein weiteres Opfer daraus entstehen. Das schließt angebrachte Hilfeleistung natürlich nicht aus.
 
Ich bin nicht entsetzt, sondern erstaunt. :)

Deine Aussage ist ziemlich kategorisch,
und wird der Komplexität der Depression nicht gerecht
. Es würde mich also interessieren, wie du darauf kommst.


ja, die Depression hat verschiedene Gesichter.

Gerade bei der Depression die Handlungslähmung und die verminderten Affekte mit kennzeichnend. Ein wirklich Depressiver kann nur aggressiv werden, wenn er immer mal manische Phasen hat. Dann hat er auch die Kraft dazu. Aggression ist ein übersteigerte Affekt.

Pluto
 
ja, die Depression hat verschiedene Gesichter.

Gerade bei der Depression die Handlungslähmung und die verminderten Affekte mit kennzeichnend. Ein wirklich Depressiver kann nur aggressiv werden, wenn er immer mal manische Phasen hat. Dann hat er auch die Kraft dazu. Aggression ist ein übersteigerte Affekt.

Pluto

Da bin ich ganz bei dir. Mir geht es aber nicht um die Auswirkungen der Depression, sondern um die Ursache, die du beschreibst: Den Verlust.

Ein Verlust kann natürlich zur Depression führen, aber es gibt noch ganz andere Ursachen. Man kann eine Depression nicht nur an einem Verlust festmachen. Das meinte ich mit Kategorisch. Es interessiert mich immer noch, wie du auf diese Theorie kommst.
 
pluto schrieb:
was du schilderst, hat weniger mit der Depression zu tun, sondern das Verhalten dieser Person hat eher manische Züge: erpressen, rechthaberisch sein. Solche Menschen spüren sich nicht mehr. Und darum muss alles, was sie tun, theatralisch aufgebauscht sein. Sie sind sehr dominant und dulden keinen Widerspruch. Sie würden auch nie eingestehen, dass sie krank sind.
Also, die Person sagt schon, das sie krank ist. Sie versucht die Krankheit ja für sich zu nutzen. Alle müssen Rücksicht auf sie nehmen. Dominant - sie setzt unbedingt ihren Willen durch ohne Kompromisse. Alles muss sofort und jetzt, oder gar nicht, weil sie sonst beleidigt ist. Andererseits sagt sie, sie sei perfekt und die "Schuld" liegt nie bei ihr. Sie kann nicht differenzieren und einteilen. Mit einteilen meine ich, die Dinge mal ruhen lassen oder gelassen sehen.
pluto schrieb:
Eine Depression hat nichts mit unterdrückten Aggressionen zu tun, das ist die Folge, eine Art Schutzverhalten. Sie haben mit unterdrückter Trauer von Verlusten zu tun. Das kann aus dem eigenen Leben sein, und noch zusätzlich mit dem Verlust von Kindern aus früheren Generationen zu tun haben.
Das kann sein. Die Person hat früh die Mutter verloren und dann einen Bruder. Später den Partner, einmal durch fremdgehen und dann durch den Tod. So wie ich sie kenne, hat sie keine ordentliche Trauerarbeit geleistet. Ich glaube sie ist während der Scheidungsphase direkt in die Psychiatrie gegangen. Das hat sie nie richtig verarbeitet.
Ich habe auf der einen Seite schon Verständnis dafür, andererseits bin ich es leid darunter zu leiden.
Ich glaube, ich brauche die Person um zu lernen, wie ich Grenzen setzen kann.
Eberesche
 
Hallo Eberesche,

Grenzen setzen lernen ist auch ein Thema für mich. Immerhin schaffe ich es heute ganz krass die Mauern zu setzen. Es ist gegenüber früher aber mehr ein totales Stopp anstatt eines Geben und Nehmens.

@ Nithaiah,

es gibt auch körperliche Ursachen im Ungleichgewicht der Neurotransmitter, ganz vorne des Serotonin-Haushaltes.

Ein Verlust des Arbeitsplatzes kann auch eine Depression bewirken, es muss nicht unbedingt immer um Menschen gehen. Oder des Ansehens, seines Geldes, u.a.

Worauf du wirklich hinaus willst? :confused:Dazu würde ich vorschlagen, dass du mal die anderen Ursachen beschreibst, die du noch meinst.

LG Pluto
 
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Hallo ihr alle!
Ich würd gern einen Aspekt einbringen, irgendwer hat es schon erwähnt, aber es ging dann unter in der Diskussion.
SEKUNDÄRER KRANKHEITSGEWINN
Gerade bei chronisch Kranken ein ganz wesentliches Thema.
Eberesche hat es ja mehrmals beschrieben. Die kranke Person fordert ständig Rücksichtnahme auf die eigene Befindlichkeit und Notwendikeiten, und nimmt überhaupt keine Rücksicht auf irgendjemanden oder irgendetwas ausserhalb ihrer Person. Funktioniert das nicht, scheut sich die Person auch nicht, emotionale Erpressung einzusetzen ("DU bist schuld, wenn's mir schlecht geht!")
Meiner persönlichen Meinung nach eine ganz fiese Masche, das mit dem emotionalen erpressen.
Der Kranke hat natürlich fette Nachteile aus seiner Krankheit. Ich hab Depressive erlebt, und auch verschiedene andere chronische Krankheiten, und ich möcht beileibe nicht mit irgendeinem von denen tauschen.
Aber, und das muss man ungestraft sagen dürfen, erwachsen ihnen aus ihrer Krankheit auch Vorteile.
Und ich schätz einmal, es sind die Schlaueren unter den chronisch Kranken, die die Teilnahme, und das Entgegenkommen, dass ihre Umwelt ihrer Krankheit entgegenbringt, für sich persönlich nutzen. Und benutzen, um Macht auszuspielen.
Der Vollständigkeit halber sei auch gesagt, dass auch physisch Gesunde emotional erpressen, und auch sonst nichts unversucht lassen, um Macht über ihre Umgebung auszuüben. Und nicht alle chronisch Kranken manipulieren ihre Umgebung.
Liebe Eberesche, achtung jetzt kommt ein Ratschlag: ich würde mich weniger auf die Depression konzentrieren, die ist nämlich nur die Tatwaffe in dieser Beziehung, quasi nur das Instrument. Aber nicht die Sache, um die es geht.
Wirklich gehen tut's, wie du ja selber so schön beschrieben hast, um Macht, um Bestimmungsmacht (Dominaz) über Leben. Dich selber betrifft ja in erster Linie mal dein eigenes Leben, und wer darin das sagen hat.
Tja, mehr fällt mir jetzt spontan nicht ein.
Alles Liebe
Jobe
 
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