@Lazpel:
Ich gehe mit gutem Grund jeder Diskussion mit dir aus dem Weg. Weil du, selbst wenn ich deine Modelle widerlege, du einfach über meine Argumente weggehst. Du hältst nicht für evident, was ich für evident halte. Und auf dieser Basis ist eine gemeinsame, fruchtbare Diskussion sowieso ausgeschlossen. Das tut mir zwar leid, aber damit kann ich leben. Beispielsweise hast du schon wieder in deinem Post genau die gleichen unzulässigen Schlüsse gezogen, wie eh und je, und du machst das tausendmal hintereinander. Und da brauche ich mich dann nicht tausendmal zu wiederholen, da ist mir dann meine Zeit zu schade dafür. Oh ja, und da hast du vollauf recht, das frustriert mich innigst. Denn du bist da nicht der einzige, der das dann auch noch für wissenschaftlich ausgibt, sondern das tun auch andere sogenannte Wissenschaftler.
Falls du mir nicht glaubst, dann nur mal so ein oder zwei Beispiele dazu, was du und ich geschrieben haben:
Da schreibe ich zum Beispiel:
fckw schrieb:
Nun, zuerst einmal wäre festzuhalten, dass es offenbar eine grundsätzliche Unmöglichkeit darstellt, Reinkarnation überhaupt beweisen oder widerlegen zu wollen. Wenn das mal allseits akzeptiert wäre, da wären wir schon einen grossen Schritt weiter.
Aber was schreibst du als Antwort?
Lazpel schrieb:
Die aufgestellten Modelle hast Du, fckw, bisher nicht wiederlegen können.
Bitteschön, Lazpel, was soll ich dir jemals darauf antworten? Ich habe soeben gesagt, dass ein Modell nie widerlegt werden kann, es ist ein Ding der Unmöglichkeit, ein Modell zu widerlegen. Genauso unmöglich, wie es ist, einen Beweis für die Richtigkeit eines Modells zu erbringen. Du aber forderst von mir, ich soll deine Modelle widerlegen. Ja, hast du denn meinen Eintrag nicht gelesen? Ich habe soeben lang und breit zu erklären versucht, dass man Modelle gar nicht widerlegen kann.
Oder weiter:
Lazpel schrieb:
Die Hirnforschung spricht klar gegen Reinkarnation.
Nein, tut sie nicht, tat sie nie, wird sie auch nie tun.
Was die Hirnforschung tut, ist folgendes: Sie beobachtet, dass wenn Hirnregion X beschädigt ist, dass dann die Wahrnehmung Y des Menschen auf Weise Z beeinträchtigt ist. Das ist alles, was sie zu bieten hat. Der einzig wissenschaftliche Schluss, den die Hirnforschung nahelegt, ist, dass beispielsweise Bewusstsein und das Gehirn sehr eng miteinander verknüpft sind. Aber es ist nicht wissenschaftlich zu behaupten, Bewusstsein sei gar nichts anderes als eine Gehirnfunktion.
Und versteh mich nicht falsch, das ist eine ganz eindrückliche Menge. Aber es ist kein Beweis, weder für noch gegen die Existenz von Bewusstsein, auch nicht von Reinkarnation, und auch nicht von Gott usw. Aber vermutlich wirst du auch hier zusammen mit der ganzenb Gilde von Hirnforschern, die du dann zurate ziehst, über die grundsätzlichen Regeln hinweggehen, wie Wissenschaft zu funktionieren hat. Da gibt es nämlich die Forderung, dass Schlüsse, die in einem Wissenschaftsgebiet gezogen werden, nicht auf andere Wissenschaftsgebiete übertragen werden dürfen (weil das kategorischer Unsinn ist) oder wenn, dann nur unter grösster Vorsicht. Die Quantenphysiker haben auch nicht den Anspruch erklären zu wollen, wie sich Ausländer in einer fremden Gesellschaft einleben. Warum sollten die das auch tun wollen? Es ist eine ganz andere Kategorie von Wissenschaft. Man kann die Resultate der Quantenphysik nicht auf Soziologie übertragen. Genausowenig kann man die Resultate der (neurobiologischen) Hirnforschung auf Psychologie übertragen oder umgekehrt.
Das heisst aber auf der andern Seite eben nicht, dass die beiden Gebiete völlig wesensfremd wären, oder dass sie sich nichts zu sagen hätten, oder dass sie nicht voneinander profitieren könnten, oder dass sie beiden sich gar nicht beeinflussen würden! Es heisst nur, dass das zwei fundamental unterschiedliche Bereiche sind, die beide mit angemessenen Wissenschaftsmethodiken untersucht werden müssen, und man kann nicht eine Methodik der einen Disziplin in die Sphäre der andern Disziplin übertragen. Du kannst beispielsweise ein Neuron nicht fragen, wie es sich gerade fühlt. Es wird dir keine Antwort geben. Genauso wenig kannst du durch
alleinige Beobachtung des Neurons eine Antwort darauf erhalten, wie sich der Patient fühlt. Dennoch kannst du aber durch die Beobachtung des Neurons vermuten, wie sich der Patient fühlen wird, weil ein enger Zusammenhang besteht, zwischen Psychologie und Neurobiologie. Aber wie dieser Zusammenhang genau aussieht, das muss zuerst detailliert untersucht werden - eine neue Wissenschaftsdisziplin, die beide älteren Disziplinen miteinander verbindet.
So, und nicht anders, hat Wissenschaft zu funktionieren.
Lazpel schrieb:
Stirbt das Gehirn, ist alles, was im Gehirn gespeichert wurde, unwiederbringlich verloren.
Auch so ein Satz. Da habe ich nicht einmal etwas daran zu kritisieren. Dieser Satz ist völlig korrekt und richtig. Aber es ist der
philosophische Schluss, den du und andere daraus ziehen, der nicht in Ordnung ist. Wenn alles, was im Hirn gespeichert ist verloren geht, dann heisst das noch immer nicht, dass es keinen Geist gibt. Es heisst einfach nur genau das, was du schreibst: Dass alles verloren ist, was im Gehirn war. Es besagt rein gar nichts über Geist. Es ist nicht die Aussage: alles ist verloren, was ich kritisiere. Da gebe ich dir völlig recht, das sehe ich auch so. Es ist die Schlussfolgerung: Darum gibt es keinen Geist. die ich kritisiere.
Lazpel schrieb:
Aber es gibt kein wissenschaftliches Modell in der Hirnforschung, welches Reinkarnation unterstützt.
Das hoffe ich sogar! Das wäre sehr un-wünschenswert, wenn die Hirnforschung sich aufmachen würde, um Reinkarnation nachzuweisen.
Lazpel, auch nach dem tausendstem Mal sind es nicht die wissenschaftlichen Fakten, die du aufzählst, die ich kritisiere. An den Fakten ist nichts zu rütteln, die sind äusserst seriös untersucht und abgesichert. Es sind die
Schlüsse, die daraus gezogen werden, die nicht stimmig sind.
Lazpel schrieb:
@fckw: Du polemisierst gegen bestimmte Personen. Wenn Du diesen Stil weiter beibehalten willst, bekommst Du auch von mir nichts anderes zu lesen.
Naja, weißt du, damit kann ich leben. Auch wenn es mich frustriert.
Machst du übrigens auch. Du stellst mich immer so dar, als würde ich die völlig korrekten Resultate der Hirnforschung oder anderer seriöser Wissenschaftsdisziplinen ignorieren oder in Frage stellen, was ich gar nicht tue. Ich glaube, ganz ehrlich, du vermischst einfach zwei Dinge: Nämlich meine Kritik gegenüber den unzulässigen, philosophischen oder metaphysischen Schlüssen, die die Wissenschaftler aus ihren Daten ziehen, die nie und nimmer in den Daten enthalten sind, und du unterstellst mir dann, ich würde hingegen in Wahrheit die Daten oder das Vorgehen zur Gewinnung der Daten der Wissenschaftler kritisieren, was ich aber gar nicht kritisiere.
Weisst du, meine Position hat im Grunde überhaupt nichts beispielsweise mit der Position von Jandira gemein. Ich betrachte die vorliegenden, wissenschaftlich gesicherten Daten und leite daraus ab, welches Modell ich als das vielversprechendste halte. Da ist kein Platz für Glauben, mit Glauben habe ich überhaupt nichts am Hut. So bin ich beispielsweise nach wie vor nicht überzeugt davon, dass Astrologie nicht einfach nur Unsinn ist, aber momentan fehlen mir da Kenntnisse, um weitere Schlüsse zu ziehen. Darum kann ich über Astrologie nichts sagen. Ich habe bis vor ca. 2 Jahren "Bewusstsein losgelöst vom Körper" als Theorie völlig abgelehnt. Sie erschien mir vollständig abwegig. Dann bin ich auf weitere, mir bis anhin unbekannte Daten und Fakten gestossen, etwa die Untersuchungen von Leuten, die während eines Nahtoderlebnisses eine OOBE hatten, und danach über extrem detaillierte Kenntnisse befanden, was sich nicht nur in ihrem Raum, sondern bisweilen auch draussen auf der Strasse, in andern Räumen, an andern Orten auf der Welt zum gleichen Zeitpunkt zugetragen haben. Ich kenne auch die herkömmlichen Erklärungsmodelle, aber wenn ich mir die anschaue, dann erscheint mir der Schluss naheliegender, dass das "Bewusstsein losgelöst vom Körper" in seltenen Fällen existieren kann. Wie das genau abläuft, warum das möglich ist usw. - das kann ich auch nicht sagen, genau hier bräuchte es erst mal eine viel grössere Menge an Daten, an Aufwand usw.
(Es läuft momentan ein interessantes Experiment diesbezüglich, leider sind mir ausgerechnet hier keine weiteren Einzelheiten bekannt: Irgendwo in einem Spital wurden momentan auf Stangen Zahlen befestigt, die man nur von der Decke aus sehen kann. Eine Person mit einer OOBE sollte diese Zahlen erkennen können, wenn sein Bewusstsein an der Decke schwebt und er den Raum so wahrnimmt, sonst aber nicht. Man hat errechnet, was eine kritische Anzahl Patienten wäre, Erfahrungsdaten genommen, wieviele Leute während Nahtoderfahrungen OOBE's haben und wie oft Leute Nahtoderfahrungen haben und dementsprechend eine gewisse Anzahl Stangen montiert. Ich glaube, das Experiment läuft noch einige Zeit. Falls irgendjemand näheres dazu weiss, bitte hier reinlinken. --> Was ich sagen will: Das ist wirkliche Wissenschaft. Trotzdem muss man sehr vorsichtig sein: Angenommen, die Resultate fallen so aus, dass viele Patienten unerklärlicherweise die Nummern während Nahtoderfahrungen erkennen können, dann ist das längst kein Beweis dafür, dass das Bewusstsein tatsächlich den Körper verlassen hat, sondern es ist nur ein Nachweis, dass die Patienten die Nummern auf eine nicht weiter geklärte Weise sehen konnten. Das Modell, dass Bewusstsein vom Körper losgelöst existieren kann, erscheint dann aber sehr viel adäquater als zuvor, es ist dann plausibler als zuvor. Das ist der einzige zulässige Schluss, den man aus solchen Daten ziehen dürfte. Nie und nimmer wäre das ein Beweis für die Richtigkeit der Theorie "Bewusstsein kann losgelöst vom Körper existieren".)