Hallo!
Vielleicht gibt es hier jemanden, der ähnliches durchgemacht hat und Mut machen kann durchzuhalten. Vielleicht gibt es Licht am Ende des Tunnels: Oder anders gesagt: Vielleicht hat dur Tunnel tatsächlich eine Ende...
Hi Appendix,
ich habe ähnliches erlebt. ich war 22 jahre alt. wie alt bist du? ich kann dir ein paar dinge erzählen wie es bei mir war. wenn du willst kannst du das auch in meinem blog lesen. ist aber ne ganze menge. ansonsten antworte ich dir hier auf ein paar dinge.
Ich todunglücklich. Immer öfter wünsche ich mir, wie so viele andere Menschen auch, einfach nichts zu wissen. Nicht zu wissen, dass es so viel mehr gibt, als ich wahrnehmen kann, ich aber keine Zugang dazu habe.
na dann sei beruhigt, schließlich weißt du das nicht, sondern vermutest es nur. und wenn du dir das mal in ruhe vor augen führst, merkst du auch, das du´s nicht eilig haben musst, irgendwas zu wissen. lieber langsam und sorgfältig ein kleine weisheit erfahren, als das ganze universum nur hektisch zu erdenken.
Ich kann nicht mehr für Geld arbeiten gehen.....
....Nun wird der Druck wieder eine Beschäftigung zu finden wieder grösser, aber ich kann das nicht mehr. Wie soll ich mich für irgend eine Tätigkeit interessieren können, mit dem Bewusstsein, in einer Art "Matrix" gefangen und vom "richtigen Leben" getrennt zu sein. Diese Welt und die Geschehnisse darauf mach mich krank.
Einfach für Geld arbeite ich auch nicht. Ohne Geld geht es aber nicht, wenn du nicht wie ein hippie leben willst. oder anstatt hippie, wie ein stein der nur ruht. oder wie der einsliedler im wald. also ein vernünftiger umgang mit geld, und vlt was auf die hohe kante legen ist für mich wichtig.
Ich arbeite immer nur für das nächste ziel. und damit meine ich nicht die erleuchtung
damals habe ich gearbeitet um geld zu sparen für eine rucksackreise. ohne buchungen. mit meinem besten freund zusammen. Die arbeit war kacke, im nachhinein, allerdings hat mein chef mich fast für mein engagement bewundert, weil ich froh war mit der arbeit und mir wirklich mühe gegeben habe. ich habe das aber nur gekonnt weil ich wusste das ich bald aufhöre und mit dem rucksack unterwegs bin.
Als ich von der rucksackreise zurückkam, habe ich das buch geschrieben das ich momentan im blog poste. als mir das geld ausging, habe ich für einen lkw führerschein gearbeitet. damit wollte ich einen reisebus fahren dürfen den ich zum wohnmobil umbaue. den führerschein habe ich gemacht. dann habe ich für den bus gearbeitet, allerdings abgebrochen, weil der job unterbezahlt war und das so nicht funktioniert hätte. also habe ich weiter geschaut. verstehst du worauf ich hinaus will?
wenn du nur so vor dir herlebst ohne dir deiner ziele bewusst zu sein, kann es sein das dir alles sinnlos vorkommt. es kann sogar sein das du die welt als matrix siehst, weil du wie ein roboter darin funktionierst. aber die welt ist keine matrix. die welt ist ein universeller spielplatz, wenn du das möchtest."
In den letzten Tagen habe ich mich auch wieder mal mit Nahtodeserfahrungen beschäftigt. Die Beschreibungen des hellen Lichts und dem unbeschreiblich warmen Gefühls der bedingungslosen Liebe treiben mir regelmäßig Tränen in die Augen. Ich kann jeden verstehen, der nicht mehr in seinen kalten Körper zurück wollte.
Wer treibt hier eigentlich sein Spiel mit uns?
dazu kann ich dir wirklich nichts sagen außer das ich dir hermann hesses steppenwolf empfehle. ein wunderschönes buch, indem es darum geht, die freude am leben wiederzugewinnen um die quälenden gedanken zu verlieren.
Mein Ego macht mir immer mehr zu schaffen. Wie soll ich das ohne fremde Hilfe jemals überwinden können? Ich-du-er-sie-es - das sind seit kurzer Zeit die Schlimmsten Worte für mich. Das mag auch daran liegen, dass ich (schon wieder ich
- jetzt hatte ich es sogar versehentlich groß geschrieben). gerade "Erleuchtet - und was jetzt?" von Richard Sylvester gelesen habe.
"Du hast noch nicht genug gelitten", sagte mir mein bester freund mal. ich kenne dich leider nicht deshalb sage ich vorsichtshalber mir hat das geholfen, kann sein das du das nicht nachvollziehen kannst.
Wäre es nicht schön einfach nichts zu wissen von der "großen, weiten Welt" da draussen, die so einerseits so nahe scheint, aber trotzdem unerrreichbar ist....
...Wäre es in der Situation des Kindes nicht schöner, garnicht von dem Spielwarengeschäft zu wissen? Ich will nicht mehr...
warum denn? das verlangen des kindes wäre es, das es erst rasend macht.
Ach ja...welche Aufgabe?
Das Ego zu überwinden? Ohne Hilfe von "ausserhalb" unmöglich!
Erfahrungen sammeln?
Verarschen könnte ich mich ausserhalb der Dualität wahrscheinlich genauso - nur angenehmner...
die erste aufgabe kann ich dir stellen: wer die trübsal los. egal wie, außer das du lebendig bleibst!
Wenn du glaubst es sei unmöglich das ego zu überwinden, wirst du es nie schaffen. und das ego ist nur teil des selbst.
ich kann dich echt nachvollziehen und mir mangelt es gerade auch nicht an mitgefühl. Aber bleib in dieser welt, denn diese ist wunder genug.
ich schicke dir noch was, das ich über das ego geschrieben habe.
lg im voraus
Der junge Tunichtgut.
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Immer werd ich rührselig mit der Natur und meinem Herzen, sprach der junge Tunichtgut, kitschig und ekelig Romantisch, wenn die ersten Sonnenstrahlen das Herz erwärmen. Doch diese rührselig, kitschig, ekelige Art ist leer. Leer von Bedeutung. Bedeutungslos. Was daran Wahrhaftig ist, ist meine Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach Natur, nicht nach Künstlichkeit wohl aber nach Authentischem. Ich lese und höre soviel, soviel von anderen Menschen und Freunden und meine Sehnsucht nach Authentischem wird dabei noch größer. Mit jedem Versuch wird sie hungriger. Eine qualvolle suche nach Leben in Künstlichkeit, ist meine Suche. Eine Suche nach der Schwäche des Egos. Aber welches Ego ist schon Schwach? Welches Ego zeigt den Grund seines Handelns? Seinen Grund für die Künstlichkeit? Ist es nicht Künstlichkeit an sich, welche dem Ego die Krone aufsetzt? Welches ist der Grund dieses Egos? Wo ist der Geist, der Herrscher dieses Egos? Noch im authentischsten Menschen setzt Selbstbetrug und unreflektierte Aufmerksamkeit dem Ego die Krone auf. Zugrunde gehen, vor diesem Schauspiel, will mein Selbst das Ego sehen. Nackt auf die Straße springen, meinen Besitz verschenken und sich von Apfelbäumen ernähren will sich mein Selbst. Dieses stolze Ego und dessen Krone in die rührselige Sonne werfen, will mein Selbst. Ob es weiß wie einsam es sein wird? Ob es weiß wie viel Schmerzen der letzte Hauch vom Ego dem Selbst zufügen wird, so zum Beispiel wenn mich andere Egos auf dem Apfelbaum erkennen? Nackt? Besitzlos? Von Selbst und Ego redend? Beobachtend wie die Welt sich dreht? Lieber doch bequem leben, stark wirken, intelligent reden, ein Kunstwerk meiner Gedanken sein?