wie soll ich leben, ohne dich ???

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nici schrieb:
hallo shomani,
ich denke das ist mein größtes problem ? ich denke nicht, oder kann kaum glauben, das es seine entscheidung war, zu gehen. wir hatten noch so viel vor, er wollte sogar noch die hochzeit meiner tochter erleben (sie ist 11). er hoffte immer noch min.10-15jahre leben zu dürfen ! wir hatten noch so viel pläne ! ich hab ihn im krankenhaus begleitet und gesehen wie er gekämft hat.er hatte im krankenhaus dann nochmal einen infarkt, er hat sich so gequält, ich sagte an seinem bett zu der ärztin, das wenn er nicht mehr kann, das sie ihn in frieden gehen lassen sollen und ihn nicht mit aller gewalt am leben halten sollen.als ich am nächsten tag nach hause ging, ging es ihm noch "gut". um 22.30uhr riefen sie dann an und sagten, er habe wieder herzrytmusstörungen und ob sie weitermachen sollten (elektrostöße). ich sagte :nein ! als ich ankam, war er schon tot.
hab ich ihn zun früh aufgegeben ?
hab ich ihn zum tode "verurteilt" ?
was es die falsche entscheidung ?
hätte er den kampf doch noch gewonnen, wenn ich ihm mehr zeit gegeben hätte ?
fragen über fragen und keine antworten !!


Er hat aus Liebe zu dir gewartet.

So lange, bis du nein sagen konntest.
 
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hallo venu3,
wie meinst du das, er hat gewartet bis ich nein sagen konnte ?
sollte ich die entscheidung treffen ?
das wollte ich aber nicht, das läßt mir keine ruhe mehr !
 
nici schrieb:
hallo venu3,
wie meinst du das, er hat gewartet bis ich nein sagen konnte ?
sollte ich die entscheidung treffen ?
das wollte ich aber nicht, das läßt mir keine ruhe mehr !


Du hast ihn so lange "gehalten".

Er konnte nicht in Frieden gehen.

Er wollte die ganze Zeit schon gehen.

Er hat es nur aus Liebe zu dir so lange hinausgezögert,

bis du so weit warst NEIN zu sagen.
 
hallo venus3,
das würde ich gern glauben , aber meinem papa sein herz ist duch den schweren infarkt stehen geblieben, der notarzt konnte ihn reanimieren. da hat er sich doch entschieden hier zu bleiben, oder ? im krankenhaus hat er auch den zweiten herzinfarkt überlebt, er hat selber geatmet, sein herz hat selbstständig geschlagen, alles. also wollte er doch hier bleiben, oder !!
wenn ich ja gesagt hätte, hätten sie ihm geholfen weiterzuleben.
vielleicht hätte sein herz nur noch etwas mehr hilfe gebraucht, um weiterzumachen ?
das macht mich ganz verrückt !
 
Nici. Erstmal, es tut mir leid für dich, denn es war ein großer Schock. Du hast keine Zeit gehabt, dich auf irgendwas vorzubereiten. Das war sicher recht schwer.

Mir fällt bei deinen Texten das ins Auge, was du so oft wiederholst. Ich bin allein, ich bin jetzt ganz allein. Dazu möcht ich dir was sagen. Wir sind alle ... immer ... allein... wenn wir es von der einen Seite anschauen. Und wir sind alle... nie... allein... wenn wir es von der anderen Seite anschauen. Du siehst jetzt, durch den immensen Schreck, der wie ein Blitz durch dich gefahren ist, die eine Seite. die andere Seite ist zur gleichen Zeit auch immer da. Auch wenn wir sie nicht sehen können.

Und. So plötzlich und unmittelbar wie deinen Vater KÖNNTEST du auch alles andere verlieren - das ist der Schreck, der in dir sitzt, stimmts? Deshalb, genau deshalb sollen wir alles, was wir haben, in jeder Sekunde wahrnehmen und genießen. Nimm deinen Mann wahr und deine Kinder, bewußt, in jeder Sekunde, und widme dieses Wahrnehmen und Erleben dem Andenken deines Vaters. Und du wirst ins Leben zurückkehren.

Alles Liebe Kinnaree
 
es ist zur zeit alles so schwer! ich kann manchmal meine eigenen gedanken nicht mehr ordnen, ich empfinde nur diesen schmerz, fühle mich in einer gruppe von menschen allein, empfinde gerade keine liebe mehr, hab keine energie für irgendwelche sachen, funktioniere zwar als mutter und hausfrau, aber sonst auch nix. ich will am liebsten alleine sein, will aber auch reden. mein mann will seinen alltag wieder, er will, das alles so läuft, wie bisher. das klappt aber bei mir nicht.wenn ich abends weine, fragt er mich : was ist denn schon wieder ? es ist immernoch das gleiche antworte ich nur.er kann mich nicht verstehen. ich denke, darum fühle ich mich so allein. meine kinder leben gott sei dank ihr leben weiter wie bisher !
ich konnte mit meinem papa über alles reden, er hat mich verstanden. ich konnte mit ihm lachen und weinen.
das fehlt mir so sehr !!!!!
 
Hallo nici,
der Schmerz über den Verlust deines Vaters ist übermächtig. Eigentlich kann dieser Schmerz nicht abgeschaltet werden, er muss, so hart es sich anhört "durchlebt" werden.
Denn nur Trauer die verarbeitet wird, lässt Dich zurück in Dein eigenes Leben.
Einen Elternteil verlieren ist auch ein Stück seiner eigenen Kindheit verlieren. Du konntest bei deinem Vater "Kind sein". Mit ihm reden bedeutete, er sah dich aus der Sicht eines Vaters. Mit allen Stärken und Fehlern...mit all seiner Liebe sah er sein Kind.
Freue Dich für ihn, dass er Deine Hochzeit noch miterleben konnte, seine Enkelkinder ein Stück ihres Lebens begleiten durfte und nun war es seine Zeit zu gehen.
Ich habe ähnliches erlebt, und weiss, dass Ratschläge eigentlich im Moment nur abprallen.
Ich habe gelernt, und ich sage Dir es war ein langer Lernprozeß, loszulassen.
Nicht heute, nicht morgen aber irgendwann...
Wenn Du es dann geschafft hast, dann wird die Liebe die Du zu Deinem Vater hast, noch intensiver sein.
"Eines Tages werden wir wissen,
daß der Tod uns nie das rauben kann,
was unsere Seele gewonnen hat."
(Rabindranath Tagore)

Ich wünsche Dir alle Kraft und Liebe für die Zeit, die vor Dir liegt.
Liebe Grüße
Lily
 
ich bin so froh, hier schreiben zu können!!!
ich danke euch von herzen für eure hilfe !!!
endlich versteht mich jemand !

danke , nici
 
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Hallo nici,

meine Oma hatte einen Schlaganfall,

ich habe zu dieser Zeit 250 Kilometer entfernt von

ihr gewohnt.

Mir war es nicht möglich, gleich zu ihr zu fahren.

Am Anfang ging es ihr ganz schlecht, sie wäre fast

gestorben.

Dann hat sie sich einigermaßen gefangen.

Ca. 5 Tage nach ihrem Schlaganfall, konnte ich

zu ihr fahren.

Ich wusste genau, dass sie mit dem sterben wartet,

bis ich da war.

Ich bin dann 2-3 Tage hintereinander zu ihr ins

Krankenhaus gefahren und habe mich so von ihr

verabschiedet.

Ich habe dann zu ihr gesagt, wir sehen uns in 50 Jahren

wieder und mein Opa holt sie ab.

Dann bin ich gegangen und habe sie nicht mehr

besucht, da ich auch nach Hause fahren musste.

Ca. 2 Tage später ist sie gestorben.

Ich wusste, es war alles richtig.
 
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