Ich habe selbst erlebt, daß sich genau in dem Moment, in dem man "es" aufgegeben hat, die Lösung einstellt. Vielleicht muß man erst mit der Sache "fertig" sein um den nächsten Schritt zu tun. Manchmal muß man seine Probleme in eine Kiste packen, in den Schrank stellen und vergessen. Wann aber das Eine oder das Andere angemessen ist, muß man selbst herausfinden.
LG
Jenny
Hi Jenny!
Du hast schon recht. Aber das ist ein paradoxes Thema, in gewisser Weise haben wir beide Recht
Wenn man einen Wunsch hat, liegt das ja an einem Mangel. Wunsch und Mangel bedingen sich, sind oder werden zu Wille und Angst.
Wenn Du nun Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Wunsch richtest, wirst Du feststellen, dass der Mangel sich in Form von Angst bemerkbar macht. Die Angst wird "in der Zeit gedacht", weil man das Jetzt als "Leid" erfährt, weil man es auf die Zukunft hin interpretiert. Und jedes mal wenn Du Deinen Wunsch ins Auge fasst, wirst Du mehr oder weniger von Assoziationen "überfallen", die Deine Aufmerksamkeit immer wieder auf den Mangel lenken. Dadurch wird er festgehalten.
Das Wesentliche Punkt ist die Aufmerksamkeit. Du sprichst von Loslassen. Das kannst Du erst, wenn Du dem Wunsch nicht mehr verbissen folgst, weil Du Dir dadurch das Erlösen von Leiden erhoffst. Du kannst es also erst, wenn Du die Angst losgelassen hast, und das ist für mich der Punkt. Dadurch bleibt der Wunsch, aber er ist nicht mehr "angst-motiviert". In dem Moment kann Verwirklichung stattfinden, weil die Aufmerksamkeit "rein" ist. Es fühlt sich dann so an, als habe man den Wunsch losgelassen, was auch nicht falsch ist. Aber v.a. hat man die Angst losgelassen. Das ist eine Frage von Identifikation, deshalb trifft das Wort "loslassen" schon zu.
Aber ich halte den Glauben: Ich muss den Wunsch loslassen, damit er sich verwirklichen kann, für kontrproduktiv, einfach weil man es nicht kann. Meiner Meinung nach, sollte man sich um die Motivation kümmern, das "warum wünsche ich mir das?", wie auch um die Angst, denn beides ist dasselbe. Und wenn man es schafft den Wunsch von der Angst zu lösen, oder/und die Angst selbst im Moment als Illusion zu erkennen, dann hat man gleichzeitig losgelassen, wie auch die Aufmerksamkeit rein und machtvoll auf das Gewünschte gerichtet.
Meiner Meinung nach ist das Prinzip: "Energie folgt der Aufmerksamkeit." das grundlegendste Prinzip für die Praxis überhaupt. Das Problem ist die "Reinheit" der Aufmerksamkeit. Ein Moment reiner Aufmerksamkeit auf das Gewünschte, bringt meiner Meinung nach mehr, als Stunden verbissener Versuche, an das Gewünschte zu denken, während man in Wirklichkeit den Mangel als Gefühl erfährt.
VG,
C.