Wie schält man eine Zwiebel?

mulhollanddrive schrieb:
Es geht doch hier in diesem Thread nicht um ein INTERseelisches Problem, sondern um ein INNERseelisches. ... Es ging viel eher um die Frage, inwieweit ein Mensch in der Lage ist, seinem EIGENEN Schmerz, seinen EIGENEN falschen Vorstellungen und Verhaftungen zu begegnen und aufzulösen. Wie kommst du eigentlich auf den Gedanken, es ginge hier um ein ZWISCHENMENSCHLICHES Problem? PS: Karaoke? Dem kann ich nicht folgen. Wahrscheinlich noch ein Mißverständnis.
Hi M.
ich denke, wenn Du in schälenden Zwiebeln redest, bist Du verantwortlich für Missverständnisse, die daraus folgen. Mein Beitrag war gedacht als satirische Kritik mit ernstem Hintergrund, daß Selbsterkenntnis kein Handeln oder Tun am Selbst ist, das einer Operation gleich ist (Karaoke war ein Spaß). Jedes Bewußtsein in einem lebendigen Wesen hat seine eigene Ansprüche und seinen eigenen Sinn. Puls, Leber, Blutdruck, Schlaf oder Niere macht der Körper bestimmt gut alleine, wenn man ihm zuhört und ihm das gibt, was er braucht. Genauso, wie man dem Körper zuhört, kann man auch dem Verstand zuhören, wie er wichtig, beschäftigt, eitel, allwissend, gewappnet mit Strategien vermeintliche innere Probleme angeht wie das Erlegen von einem Wal, damit niemand Hunger leidet. Ich denke, das Zuhören ist eine empfangende Funktion, die das, was ist, und auch das, was als Falsch erkannt wird, wahr_nimmt; das kann ein ein Tun, ein Handeln, ein Bloslegen, ein Schälen, nicht leisten, weil es ein aktives Tun ist, das etwas auflösen soll, aus dem wertenden Verstand kommt, der die Verhaftung selbst ist.

LG

Namo
 
Werbung:
mulhollanddrive schrieb:
Hast du die Ironie meines Zwiebelwitzes verstanden? *händeschüttel*

*vomhändeschüttelnschonganzdurchgeschüttelt*
hat wohl den Anschein :)

mulhollanddrive schrieb:
Dies bedeutet aber nicht, daß einer nicht an sich arbeiten soll.
Denn:
Von nichts kommt nichts. Ambivalenz ist zur Zeit mein Liebelingsbegriff. Verhalte dich so (zu dir selbst): Sei sanft wie eine Taube und schlau wie ein Fuchs. Gefühl und Verstand. Lasse zu und lasse los. Aber natürlich gibt es ein Ziel. Du kannst noch so versuchen, es wegzudenken. Das ist ein geradezu lächerlicher Selbstbetrug. Ich muß es schon wollen, mit ganzem Herzen.

dies seh ich ein bissel anders, bin aber in der Hinsicht auch taoistisch geprägt. Ich würde sagen, "loslassen" heißt nicht weniger oder langsamer zu tun, oder etwas bestimmtes wie Meditation zu machen. Es heißt, zu erkennen, daß sämtliches vermeintliches "Tun" in Wirklichkeit "Geschehen" ist. Und dieses Erkennen kann auch nur geschehen.

WuWei bedeutet, den nur illusorischen Willen nicht mehr auszuüben. Dabei ist es egal, was du machst.

Mag sein, daß sich das eher in Stille als in Aktivität erschließt. Aber wenn du dich in Stille begibst, ist das ja auch ein Geschehen.
ein Freund schrieb einmal:
Das Loslassen der Masken, ja, das ist es! Aber die Frage, WIE ich loslasse, ist meines Erachtens die falsche Frage. Warum? Weil sie ein WOLLEN ausdrückt, ein Erfragen von Methoden, WIE ich etwas erreiche. Das ist jedoch zu sehr an den weltlichen Willen geknüpft.
Das Erkennen der Masken vollzieht sich "einfach". Lass das Wollen, denn es ist eine menschliche Regel.

Das ist die Leere. Du gibst dein Ich dadurch auf, dass du es in Verbindung mit allem FÜHLST.
Dann, und nur dann, hast du losgelassen.

Die relativen Erklärungen können nur auf die absolute Perspektive hindeuten. "Fingers pointing to the moon", wie die Buddhisten sagen.

Egal, was du machst oder nicht machst, ob du willst oder nicht willst: all das ist bereits das, was du suchst.
Veränderungen geschehen, sie werden nur scheinbar herbeigeführt.

Also, mach dir keinen Kopf, denk dir einfach: die Schwätzerin soll mir den Buckel runterrutschen :D !

Grüße
Kronos
 
Zurück
Oben