Silesia schrieb:
Nein, scherz...sowas bekommt man ja nur,wenn man wirklich stark übergewichtig ist oder?
Ja, du hast Recht. Der Body Mass Index muss bei mind. 40 liegen, damit so eine OP überhaupt einmal von der Krankenkasse übernommen wird. Es selbst zu bezahlen wäre zwar auch eine Möglichkeit, ist aber in der Langzeit gesehen, einfach doch zu teuer. Weil man dann ja auch noch die ganzen folgeoperationen rechnen muss (z.b.: Bauchdeckenstraffung, Bruststraffung, Oberarm- und Beinstraffung, eventuell sogar eine OP im Gesicht wenn sich z.b. die Haut von einem Doppelkinn nicht zurück bildet). Würde man die Hauptoperation in Eigenregie bezahlen, müsste man -wahrscheinlich- auch alle folge-op´s selbst bezahlen. Dadurch, dass die KK zahlt, ist zumindest ein großer Teil der Kosten gedeckt.
Aber im Grunde genommen ist das Band ja auch "nur" eine Unterstützung, die eigentliche Arbeit muss man dann schon selber machen. Also richtig und bewusst essen, lange kauen, kleinere Mahlzeiten, öfter über den Tag verteilt essen, bei einem eintretenden Sättigungsgefühl sofort aufhören,... das sind alles Dinge, die ein adipöser Mensch im Laufe seiner Krankheit verlernt hat. Eine OP ist dann nur ein letzter Schritt aus der Adipositas (fettsucht) heraus.
Schlußendlich bleibt es dann jedem selbst überlassen, der sich für eine OP entscheidet, für welche OP er sich entscheidet. Gibt ja so einiges. für mich war es das Magenband, weil ich es als eine der schonendsten Methoden empfinde. Es ist ein Eingriff, welcher jederzeit rückgängig gemacht werden kann. Und man
könnte jederzeit -sofern man Probleme hat- eine andere Maßnahme durchführen lassen. Was ja z.B. bei einem Magenbypass nicht der fall wäre.
Und ich musste auch meine Ernährung umstellen, sonst wäre es nur so gewesen, dass ich mich selbst belogen hätte (es gibt z.b. Leute, welche ein Magenband haben und dann möglichst viel fett und kalorien in flüssiger form zu sich nehmen und sich drüber wundern, warum sie nichts abnehmen).
Derzeit esse ich 3-4x täglich kleine Portionen, ich versuche viel zu trinken (soll wären mind. 2L/Tag), ich bewege mich vermehrt und ich achte darauf, was ich esse und wie. Seit ich das Band habe, esse ich viel bewusster.
Mein Kampfgewicht war ~ 145kg (soweit geht die Waage), ich bin mir aber sicher, dass es locker 5-10kg mehr gewesen sein können. Heute wiege ich 119kg, ich bin noch nicht geblockt (d.h. in dem Band ist noch keine flüssigkeit - der Durchgang wurde noch nicht verengt) und ich kann mein Gewicht problemlos halten. Mein Ziel liegt zwischen 65kg und 70kg (65kg wären es
inklusive allen Wiederherstellungsoperationen) und ich weiss, für mich, dass ich dieses Ziel in ~ 2-2,5 Jahren erreichen werde. Dann heisst es "nur" noch, ca. 1 Jahr dieses Gewicht halten (also die 70kg) und dann gehts an die folgeoperationen. D.h. mit ca. 30 Jahren werde ich dann endlich wieder der Mensch sein, der ich mal war und der ich in der langen Zeit meines Übergewichtes immer sein wollte.