Wie meditiert man "auf" oder "über" etwas?

Knubbel

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Hi zusammen,

ich kann mir nicht vorstellen, warum "auf" oder "über" etwas meditieren anders ist als "über etwas nachdenken". Ich finde keinen Zugang zu der Formulierung. :)

Vielleich kann es einer von Euch ein bisschen zugänglicher machen?

Gruss, Knubbel
 
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Knubbel schrieb:
Hi zusammen,

ich kann mir nicht vorstellen, warum "auf" oder "über" etwas meditieren anders ist als "über etwas nachdenken". Ich finde keinen Zugang zu der Formulierung. :)

Vielleich kann es einer von Euch ein bisschen zugänglicher machen?

Gruss, Knubbel

schwer zu erklären...
Beim Nachdenken bist du eher aktiv.
Beim Meditieren eher passiv: Du lasst das ding/die Sache auf dich wirken und schaust was für Gedanken und Gefühle in dir hochkommen.
anders gesagt: Denken tust du mit dem Kopf!

wie gesagt, kann es nicht wirklich erklären...
 
Hallo Knubbel,
hier HELMUT.
:)

Ich halte es folgendermaßen, wenn ich über etwas meditiere:

Ich konzentriere mich auf irgendein Konzentrationsobjekt.
Meinetwegen z.B.
eine Blüte, ein Gedicht, vielleicht auch nur eine antike Vase oder einen alten Stuhl, oder
einen Gedanken, eine Idee.

Die Konzentration sollte so intensiv sein, das dauert ein wenig,
daß Du Dich nach einer Weile mit Deinem gewählten Konzentrationsobjekt vollkommen identifizierst, sodaß es kaum noch ein Getrenntsein zwischen dem, der sich konzentriert und seinem Konzentationsobjekt gibt.

Dann wird man vielleicht die verborgene Wahrheit, welche sich im Konzentrationsobjekt verbirgt, entdecken.

Normalerweise ist Konzentration absolut zielgerichtet und Meditation das Gegenteil, sich in die Weite ausdehnend.

Aber, wenn Du auf etwas meditierst, geht beides ineinander über.

Je mehr Du Dich mit etwas identifizieren kannst, um so mehr bist Du in der Lage die verborgene Wahrheit darin zu entdecken:

nämlich,
daß alles eins ist und nichts von Dir getrennt.
Natürlich sollte man weise sein und abwegen, worauf man sich konzentriert oder worüber man meditiert.

Denn solange wir nicht in unserem Wesen einen gewissen Grad an Reinheit etabliert haben, Reinheit, welche uns schützt,
kann eine Meditation über irgendetwas oder eine Konzentration auf irgendetwas uns in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

Also, wenn ich z. B. über das Bild:
"spielende Kinder auf dem Spielplatz" meditiere,
tue ich das in der Weise, daß ich
durch Kraft meiner Konzentration dieses Bild, von spielenden Kindern vor mein inneres Auge hole und keinen anderen Gedanken zulasse.

Wenn ich dies mit eisernem Willen eine Weile mache, gelange ich in Meditation, einfach dadurch, daß sich mein inneres Wesen mit diesen Kindern und ihren guten Eigenschaften vollkommen identifiziert und eins wird.
Da durch dieses Einssein ich mich ebenfalls mit deren guten Eigenschaften identifiziere, werde diese Eigenschaften, welche diese Kinder verkörpern auch zu meinen:

unschuldige Freude und Glücklichsein,
und Reinheit in unermesslichem Maße.

Mit der Vorstellungskraft fängt alles an.
Sie ist das Instrument.

Natürlich kannst Du Dich, was das Beispiel mit den Kindern angeht, auch an einen realen Spielplatz setzen und einfach den Kindern beim Spielen zuschauen.
Das würde übrigens sehr vielen Menschen gut tun, damit sie mehr im Herzen sind und nicht soviel im Verstand.
Denn der Verstand weiß nichts!

Meditation ist nicht nur Dasitzen mit geschlossenen Augen, Nein.

Ich meditiere zu 90% mit geöffneten Augen und das schon seit vielen Jahren.

Oder z.B., wenn Du über einen alten, antiken Stuhl meditierst,
heißt das,
daß Du Dich in einem gewissen Abstand davor setzt
und anfängst Dich auf diesen antiken Stuhl zu konzentrieren.
Du schenkst erstmal anderen Gedanken, die Dich vom Stuhl ablenken wollen keinerlei Beachtung oder
Du läßt sie gar nicht erst in Dein Bewußtsein hinein
(aber das mußt Du erst lernen und dauert etwas).

Gedanken, welche aber irgendwie und wenn es noch so entfernt ist,
mit dem Stuhl zu tun haben, meinetwegen:

"Oh, der hat aber eine interessante Maserung."
ODER,
"Wer mag da wohl schon alles darauf gesessen haben?",

kannst Du zulassen und laufen lassen.

So ungefähr kannst Du es machen, wenn Du über etwas meditierst.

Niemand hat jemals gesagt, daß Meditation heißt:
KEINE GEDANKEN MEHR ZU HABEN.

Meditation heißt nur, daß Dein Bewußtsein nicht mehr an den Gedanken gebunden ist und Du einfach nur Zuschauer bist, Zuschauer des ewigen Bewußtseinflusses.
Dann natürlich werden die Gedanken immer weniger, bis Du vollkommen weit bist und vollkommen still bist.
Dann geschieht Kommunikation mit Deiner inneren Quelle in der absoluten Stille.

Also, über oder auf etwas meditieren heißt,
sich mit anfänglicher Hilfe der Konzentration
SICH MIT IRGENDETWAS ZU IDENTIFIZIEREN.

Und wenn Du Dich mit dem identifizierst und eins wirst, ist Dein Bewußtsein automatisch geweitet und Du meditierst und entdeckst vielleicht die darin verborgene Wahrheit.

Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen.
Denn jeder muß das für sich selbst entdecken.


Obwohl:
es ist nicht schwer.

Jedes Kind kann es und tut es, jeden Tag!


Alles Gute,

HELMUT.:)
 
Sehr guter Beitrag, Helmut, gefällt mir!

Ja, es ist wirklich Quatsch, "gedankenfrei" sein zu wollen. Das schaffen Yogis mit täglich acht Stunden Meditations-Training maximal zwei Minuten lang. Da brauchen wir Mitteleuropäer gar nicht erst einen Versuch zu starten ;-)

Aber den Gedanken eine Richtung geben, das können wir und dazu gehört nur ein wenig Ausdauer und Übung. Etwas anderes ist Meditation sowieso nicht, gelle?!
 
Danke Kubbel für die Frage und
danke Helmut für die Antwort!!!

Habe mich auch schon oft gefragt, was die Leute mit dem "über etwas meditieren" meinen.
Hatte zwar schon so eine Ahnung, aber jetzt weiß ich es.
:danke:

l.g. glasklar
 
cheerfulmoon700 schrieb:
Hallo Knubbel,
hier HELMUT.
:)

Ich halte es folgendermaßen, wenn ich über etwas meditiere:

Ich konzentriere mich auf irgendein Konzentrationsobjekt.
Meinetwegen z.B.
eine Blüte, ein Gedicht, vielleicht auch nur eine antike Vase oder einen alten Stuhl, oder
einen Gedanken, eine Idee.

Die Konzentration sollte so intensiv sein, das dauert ein wenig,
daß Du Dich nach einer Weile mit Deinem gewählten Konzentrationsobjekt vollkommen identifizierst, sodaß es kaum noch ein Getrenntsein zwischen dem, der sich konzentriert und seinem Konzentationsobjekt gibt.

Dann wird man vielleicht die verborgene Wahrheit, welche sich im Konzentrationsobjekt verbirgt, entdecken.

Normalerweise ist Konzentration absolut zielgerichtet und Meditation das Gegenteil, sich in die Weite ausdehnend.

Aber, wenn Du auf etwas meditierst, geht beides ineinander über.

Je mehr Du Dich mit etwas identifizieren kannst, um so mehr bist Du in der Lage die verborgene Wahrheit darin zu entdecken:

nämlich,
daß alles eins ist und nichts von Dir getrennt.
Natürlich sollte man weise sein und abwegen, worauf man sich konzentriert oder worüber man meditiert.

Denn solange wir nicht in unserem Wesen einen gewissen Grad an Reinheit etabliert haben, Reinheit, welche uns schützt,
kann eine Meditation über irgendetwas oder eine Konzentration auf irgendetwas uns in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

Also, wenn ich z. B. über das Bild:
"spielende Kinder auf dem Spielplatz" meditiere,
tue ich das in der Weise, daß ich
durch Kraft meiner Konzentration dieses Bild, von spielenden Kindern vor mein inneres Auge hole und keinen anderen Gedanken zulasse.

Wenn ich dies mit eisernem Willen eine Weile mache, gelange ich in Meditation, einfach dadurch, daß sich mein inneres Wesen mit diesen Kindern und ihren guten Eigenschaften vollkommen identifiziert und eins wird.
Da durch dieses Einssein ich mich ebenfalls mit deren guten Eigenschaften identifiziere, werde diese Eigenschaften, welche diese Kinder verkörpern auch zu meinen:

unschuldige Freude und Glücklichsein,
und Reinheit in unermesslichem Maße.

Mit der Vorstellungskraft fängt alles an.
Sie ist das Instrument.

Natürlich kannst Du Dich, was das Beispiel mit den Kindern angeht, auch an einen realen Spielplatz setzen und einfach den Kindern beim Spielen zuschauen.
Das würde übrigens sehr vielen Menschen gut tun, damit sie mehr im Herzen sind und nicht soviel im Verstand.
Denn der Verstand weiß nichts!

Meditation ist nicht nur Dasitzen mit geschlossenen Augen, Nein.

Ich meditiere zu 90% mit geöffneten Augen und das schon seit vielen Jahren.

Oder z.B., wenn Du über einen alten, antiken Stuhl meditierst,
heißt das,
daß Du Dich in einem gewissen Abstand davor setzt
und anfängst Dich auf diesen antiken Stuhl zu konzentrieren.
Du schenkst erstmal anderen Gedanken, die Dich vom Stuhl ablenken wollen keinerlei Beachtung oder
Du läßt sie gar nicht erst in Dein Bewußtsein hinein
(aber das mußt Du erst lernen und dauert etwas).

Gedanken, welche aber irgendwie und wenn es noch so entfernt ist,
mit dem Stuhl zu tun haben, meinetwegen:

"Oh, der hat aber eine interessante Maserung."
ODER,
"Wer mag da wohl schon alles darauf gesessen haben?",

kannst Du zulassen und laufen lassen.

So ungefähr kannst Du es machen, wenn Du über etwas meditierst.

Niemand hat jemals gesagt, daß Meditation heißt:
KEINE GEDANKEN MEHR ZU HABEN.

Meditation heißt nur, daß Dein Bewußtsein nicht mehr an den Gedanken gebunden ist und Du einfach nur Zuschauer bist, Zuschauer des ewigen Bewußtseinflusses.
Dann natürlich werden die Gedanken immer weniger, bis Du vollkommen weit bist und vollkommen still bist.
Dann geschieht Kommunikation mit Deiner inneren Quelle in der absoluten Stille.

Also, über oder auf etwas meditieren heißt,
sich mit anfänglicher Hilfe der Konzentration
SICH MIT IRGENDETWAS ZU IDENTIFIZIEREN.

Und wenn Du Dich mit dem identifizierst und eins wirst, ist Dein Bewußtsein automatisch geweitet und Du meditierst und entdeckst vielleicht die darin verborgene Wahrheit.

Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen.
Denn jeder muß das für sich selbst entdecken.


Obwohl:
es ist nicht schwer.

Jedes Kind kann es und tut es, jeden Tag!


Alles Gute,

HELMUT.:)



sat nam,

ich habe ein problem.
wenn ich eine meditation mache gibt es einen punkt, an den ich mich nicht traue weiter in die meditation zu gehen....ich fühle dann meinen körper nicht mehr und habe meine gedanken nicht mehr unter kontrolle, deswegen hör ich dann immer auf. ich würde mich sehr gerne auf diesen zustand einlassen habe aber angst das ich nicht mehr alleine heraus komme.
betreibe nun schon seit zweieinhalb jahren kundaliniyoga..habe schon zwei mal drei tage das weiße tantra mitgemacht..und würde nun gerne mal *richtig'* meditieren. kann mir jemand helfen?
liebe grüße gurupreet kaur
 
gurupreet kaur schrieb:
ich habe ein problem.
wenn ich eine meditation mache gibt es einen punkt, an den ich mich nicht traue weiter in die meditation zu gehen....ich fühle dann meinen körper nicht mehr und habe meine gedanken nicht mehr unter kontrolle, deswegen hör ich dann immer auf. ich würde mich sehr gerne auf diesen zustand einlassen habe aber angst das ich nicht mehr alleine heraus komme.
betreibe nun schon seit zweieinhalb jahren kundaliniyoga..habe schon zwei mal drei tage das weiße tantra mitgemacht..und würde nun gerne mal *richtig'* meditieren. kann mir jemand helfen?
liebe grüße gurupreet kaur
Ja, die Schwelle von der du sprichst ist ein kritischer Punkt, der typischerweise und nicht ohne Grund mit Angst verbunden ist.
Die Kontrolle abzugeben bedeutet, wie du ja bemerkt hast, nicht wissen zu können, wann und ob man zurückkehrt. Dieses Gefühl der völligen Auflösung von Körpergrenzen und Gedanken ist mir bekannt und ich habe mich bei der ersten Erfahrung damit, nach dem Wahrnehmen der Furcht, einfach vertrauensvoll in die Leere begeben. Da ich mich in einer Gruppe befand, konnte ich eventuell leichter darauf vertrauen, wieder zurückgeholt zu werden. Es war auch nicht schwer zurückzukommen... Jenseits der Schwelle erlebte ich grenzenlose Fülle, endlose Weite, tiefe Freude... Vielleicht helfen dir Erfahrungsberichte... Also mir ist niemand bekannt, der dauerhaft im Zustand des Nicht-Seins hängengeblieben wäre. Und es ist ja so, dass keine Bewusstlosigkeit wartet, sondern tiefste Bewusstheit bleibt, nur eben nicht denkend und nicht persönlich...

herzliche Grüße,
K.S.
 
Möchte gerne auch für den interessanten Beitrag bedanken.

Zum Thema Gedankenleere möchte ich gerne auch was beitragen.
Ich verwende für mich Hilsmittel:

Jeden unerwünschte Gedanken stelle ich mir als Wolke vor. Ich lass sie kommen, und einfach wieder weiterziehen.
Ist ein Gedanke sehr aufdringlich, betrachte ich ihn mir, wie ein Wölckchen am blauen Himmel, die ich mit meiner Vorstellungskraft auflöse, dass nur noch blauer Himmel bleibt.

Hab von meinen Meister gelernt, man darf nie sagen:"Das ist nicht so einfach!"
Es geht leichter, als man glaubt, bekam ich dann immer als Antwort.

Leider hab ich zu wenig Zeit für eine Meditation, deshalb möchte ich nicht behaupten, dass ich die Gedankenleere mit links erreiche.

Lg Maritza
 
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gurupreet kaur schrieb:
sat nam,

ich habe ein problem.
wenn ich eine meditation mache gibt es einen punkt, an den ich mich nicht traue weiter in die meditation zu gehen....ich fühle dann meinen körper nicht mehr und habe meine gedanken nicht mehr unter kontrolle, deswegen hör ich dann immer auf. ich würde mich sehr gerne auf diesen zustand einlassen habe aber angst das ich nicht mehr alleine heraus komme.
betreibe nun schon seit zweieinhalb jahren kundaliniyoga..habe schon zwei mal drei tage das weiße tantra mitgemacht..und würde nun gerne mal *richtig'* meditieren. kann mir jemand helfen?
liebe grüße gurupreet kaur

Du brauchst da überhauptkeine Angst zu haben. Dieser Nullpunkt oder Nichts ist nur ein Punkt an dem dein Geist auf die mittige Nulldimension schrumpft, aber sich gleichzeitig unendlich dehnt. Steckenbleiben wirst Du dabei nirgends. Gott lässt Dich nirgends stecken. Das einzige Steckenbleiben ist vermutlich nur Deine Angst vor dem Nichts. Also Nur Mut :clown:
 
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