Wie lässt man jemand sterben, den man liebt?

Wenn er zu krank ist um sich in einen Kurs zu setzen, irgendetwas zu tun, dann muss das beim AMS ja der Betreuer mitbekommen, wenn das schon 19 Jahre so geht, oder?
Wer weiss was da wirklich war beim AMS.

Er war jahrelang arbeitsunfähig geschrieben aufgrund der Krankheit, aber mit den neuen Gesetzen geht das nicht mehr. Atteste hat er ja alles gehabt.
 
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Danke! :danke:

Ja, ich hab auch das Gefühl, daß ich dann schuld wäre, weil ich es ja hätte verhindern können. Aber vor allem wäre er dann tot. Endgültig.

Unsere Mutter hat ihn auch immer unterstützt, genauso die Großeltern, die sind aber schon alle tot. Zu unserem Vater hat mein Bruder keinen Kontakt.
Sollte er trotz deiner Bemühungen sich dennoch umbringen, würdest du dir auch trotzdem noch die Schuld geben

Du bist leider zur Zeit in der Schuldfalle gefangen.
 
Jemanden sterben zu lassen, den man liebt, das ist eine unbeschreiblich harte Prüfung.

Mir half es, darüber nachzudenken, dass jede Seele ein Recht darauf hat zu gehen, wenn die Zeit gekommen ist.
Und mir half es, dass mir eine Heilerin sehr ins Gewissen geredet hat, dass es manipulativ ist, eine Seele durch willensstarke Bindung am Gehen zu hindern.

Sie sagte, die einzige Hoffnung, dass sich Seelen für das Leben entscheiden bestünde manchmal darin, sie auf sich selber zurück zu werfen.

So etwas durchzuziehen und die nährenden Bindungen zu kappen, das wünscht man niemand, aber die Seelen hatten es wohl so abgemacht.

Beim Aufarbeiten zum Thema (familiäre) Verstrickungen, Schuldgefühle usw. hatte ich Hilfe von Trance Heilern und einem Schamanen.
Das brauchte viel Kraft, obwohl in meinem Fall, entgegen allen Überzeugungen, schlussendlich niemand gestorben ist.

LG.
sadariel
 
@Loop

ich finde es gut, wenn du deinen Bruder unterstützt!
Depression kann sehr schlimm sein und viel verhindern, was gesunde Menschen nicht verstehen können.
Du musst nur auf das Maß aufpassen, dass du selbst nicht auf der Strecke bleibst.

Hat dein Bruder schon über betreutes Wohnen nachgedacht?

Viele Menschen landen aus den seltsamsten Gründen auf der Straße, nicht nur in Ö auch in D .... das hat nichts damit zu tun dass derjenige versagt hat, sondern so ist das System - es gibt nicht genug für alle, das ist alles nur eine Scheinwelt. Wer selbst damit noch nichts zu tun hatte, kann das nicht nachvollziehen.
Angehörige sind oft die einzigen die da noch helfen können.

LG
Waldkraut
 
Die neuen Sozialhilfe-Gesetze.

liebe Loop,
ihr unterstützt ihn.........
dann tut das doch dort wo es am wichtigsten ist, bei der Krankenversicherung,
entweder zahlt ihr sie oder aber ihr Mama und du nehmt ihn auf und er ist mitversichert bei euch.

ansonsten ja, gibt doch sicher auch Vereine über die Krankheit, auch die helfen oft und unterstützen,

ist natürlich abhängig was dein Bruder will und mitmacht.
Ich mein, dein Bruder wurde immer versorgt, er kennt es nicht anders, also jetzt ihn einfach ins Wasser fallen zu lassen, wäre aus meiner Sicht nicht fair ihm gegenüber,
so helft ihm wenigstens noch bis zur Selbsthilfe und das scheint ja wohl abhängig von den medis zu sein, weil er ohne wohl ganz unten ist,
aus 19 jähriger Abhängigkeit kommt auch er nicht so leicht.

was er braucht ist klar, die medis und ärztliche unterstützung,
und dann seht zu das ihr mit ihm einen anderen weg einschlagt, Eintichtungen wo er sich einbringen kann oder sogar Geld verdienen kann, wo er .....

aber dazu muss er auch wollen, und da weiss ich nicht ob er es möchte.
 
Hallo!


Ein paar kennen mein Problem eh schon seit Jahren, ich hab einen jüngeren Bruder, der psychisch krank ist. Seit einem halben Jahr ist er wieder mal ohne Versorgung, wegen der Gesetzesverschärfung ist er aus der Mindestsicherung geflogen und hat jetzt kein Geld und keine Krankenversicherung. Es ist nicht das erste Mal. Obdachlos ist er auch, Wohnungen, die die Familie ihm besorgt hat, hat er alle verloren, er wohnt jetzt bei seiner Freundin. Ich helfe ihm immer wieder seit ca. 19 Jahren, jetzt auch wieder, mit allem möglichen.

Das Problem ist, es nimmt mich alles enorm mit, eben seit 19 Jahren. Ich hab alle möglichen Ratschläge bekommen, vom Verstand her weiß ich, daß ich ihn loslassen soll, ich hab wahrscheinlich jeden möglichen Tipp bekommen. Es hilft mir nur nichts.
Ich krieg es nicht hin, meinen Bruder los zu lassen, er ist depressiv und redet von Selbstmord, und ich hab das Gefühl, wenn ich ihm nicht helfe, dann wird er sterben. Ihn loslassen bedeutet, ihn sterben zu lassen, und das kriege ich einfach nicht hin. Ich liebe meinen Bruder, ich will nicht, daß er stirbt. Ja, es ist sein Leben, ich hab alles getan, was möglich ist, ich weiß das. Wir waren bei Ämtern, bei Vermietern, er hat jahrelang bei mir gewohnt, ich hab ihm Geld gegeben, da trau ich mich gar nicht zu sagen, wie viel im Laufe der Jahre.
Ich kann damit nicht aufhören. Wenn ich das tue, dann war es das mit ihm.

Deswegen meine Frage, wie akzeptiere ich das?
Alles sagen, lass los, es ist sein Leben.
Aber wie soll ich mit seinem Tod mein Leben weiterführen?
Liebe Loop,

bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung kannst du ihn ins Nervenkrankenhaus einweisen lassen. Wenn er von Selbstmord redet, ist die Selbstgefährdung gegeben.
Ich verstehe dich, wenn du ihn nicht sterben lassen willst.

Ich frag mich nur, wie ist er aus der Mindestsicherung geflogen?
 
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Er war jahrelang arbeitsunfähig geschrieben aufgrund der Krankheit, aber mit den neuen Gesetzen geht das nicht mehr. Atteste hat er ja alles gehabt.
Ah okay.
Das hat unsere schwarz-blaue Regierung ja mal wieder toll hingekriegt.:cautious:

Ich glaub auch, dass das Wichtigste für ihn jetzt ist, eine Krankenversicherung zu haben.
Und auf Dauer wäre für ihn vielleicht die betreute Wohnplattform das Richtige, die vom PSZ betreut wird.
 
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