Wie lässt man jemand sterben, den man liebt?

Naja, ohne Krankenversicherung kostet der Arztbesuch was.
Das Problem ist, dass die Mindestsicherung ja nicht ohne Grund gestrichen wird, sondern in der Regel, wenn man die Maßnahmen, also Kurse udgl. nicht besucht o.ä.

Er könnte sich selbst versichern, aber das kostet auch Geld, das er nicht hat.

Dann kann er das ja ändern, wenn er die Kurse besucht.
Anders wird's ned gehen. Und das wird er auch wissen , nach 19 Jahren, wie der Hase läuft.
 
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hm, da der Threadtitel heisst;" wie lässt man jemanden sterben."

Suchst du eine Methode um ihn sterben zu lassen?

wie lässt man jemanden sterben?
ich finde, darauf kann es nur eine Antwort geben: "gar nicht."

Irgendwie trägst du die Sorgen einer Mutter, die sich dauernd sorgt um das Wohl der Kinder, diese Rolle ist dir auf den Leib geschrieben und du lebst sie und da alle Gespräche und Therapien nichts verändert haben, frag ich dich, was möchtest du anders haben mit dem Bruder?

- und was ist, wenn es deinem Bruder gut ginge und er weit
weg ziehen würde? Welche Gefühle kommen da hoch?
 
Ich werde mit ihm morgen drüber reden. Er ist normal ja beim PSD in Behandlung, hat das aber verloren, weil er nicht mehr versichert ist, er kriegt auch seine Tabletten deswegen nicht mehr. Er war mit seiner Freundin Anfang des Jahres dort, um irgendwie Hilfe zu kriegen, aber ohne Versicherung geht gar nichts. Weiß nicht, ob sie ihn nicht auch wieder wegschicken, aber ich frage ihn. Über seinen Kopf hinweg trau ich mich nicht, da hat er mir gedroht.

http://www.amber-med.at/
 
Liebe Loop, nur schon Lesen tut weh...
Du sollst ihn ziehen lassen, nicht, weil er dir schnurzegal ist - sondern weil du ihn liebst.
Du bist nicht für ihn verantwortlich, aber du hast deine Verantwortung für deine Seele und dein Herz, deinen Körper und deinen Geist, überhaupt dein Leben, schmerzhaft vernachlässigt. Du sollst frei und glücklich sein, dein Leben leben. Die Zeit verrinnt so schnell...
Sei gut zu dir
Dein Bruder will oder kann sich nicht helfen, mache nicht den gleichen Fehler. Jeder hat das Recht, für sich selber zu entscheiden. Wir können für andere nicht entscheiden, auch wenn es nach bestem Willen und aus dem Herzen kommt. Jeder muss eigene Fehler machen, damit er daraus lernt. Das gilt auch für deinen Bruder. Lass ihn für sich entscheiden und akzeptiere seine Entscheidung. Was auch immer er entscheidet, entmündige ihn nicht indem du ihm hilfst und für ihn denkst und handelst. Lass ihn erwachsen werden und seine Entscheidungen fällen. Sie können dir nicht gefallen, aber du musst sie akzeptieren, wie du das bei jedem anderen auch tun würdest. Dein Bruder hat seine Sonderstellung verloren. Du bist nicht er, du kannst nicht für ihn leben.
Fühl dich umarmt wenn du magst :umarmen:
 
Mein Bruder war jahrelang in Behandlung, hat Antidepressiva bekommen und war auch immer sehr froh darüber. Von den Drogen ist er längst weg. Es ist nicht so, daß er nicht zum Arzt gehen will, er will unbedingt, aber er hat keine Krankenversicherung, weil er keine Mindestsicherung mehr bekommt. Die ist gestrichen worden, weil er in einen Kurs gehen sollte, aber für den ist er psychisch zu krank.
 
Es haben also bis jetzt schon Großeltern, Eltern (also Deine Mutter) und Du für ihn gesorgt.
Das ist eine reife Leistung, 3 Generationen die Verantwortung für ihn aufzuhalsen. Und alle haben bis jetzt mitgespielt, bis sie tot waren bzw. nicht mehr können, wie Deine Mutter, nehm ich an. Nur Du bist noch übrig, die man erpressen kann.

Damit will ich nicht sagen, dass man nicht mal jemandem in der Familie unter die Arme greifen soll, wenn Hilfe benötigt wird.
Aber über 19 Jahre hat das System und irgendwann ist der Mensch auch wieder für sich selbst verantwortlich und kann diese nicht immer auf andere abwälzen - es sei denn, es spielen alle mit.

Er kann es selber nicht, mir wäre es lieber, wenn er es könnte, auf jeden Fall. Es hilft auch keiner sonst, ohne Geld geht nichts.
 
Du bist die einzige (außer eurem Vater) der noch über geblieben ist, aus eurer Familie?
Ich kann dich gut verstehen, Loop und kann dir diesbezüglich auch keine Entscheidung geben.
Ich wäre ebenso in der Zwickmühle wie du.
Das Krankheitsbild vereinfacht die ganze Sache ja auch nicht wirklich.
Soziale stellen: hier fällt er überall durch den Rost?

Du bist die jüngere?

Ich, wäre ich an deiner Stelle - über einen so langen Zeitraum - würde immer in der jeweiligen Situation schauen, wie es mir dabei geht. Beim Helfen.
Loslassen: der Begriff ist für mich einfach überstrapaziert

Unsere Mutter lebt noch, sie hilft auch, so gut es halt geht.

Ja, er fällt überall durch den Rost. Er hat es versucht mit einem Sozialarbeiter, doch noch Hilfe zu bekommen, seine Freundin war mit, aber keine Chance.

Ich bin zweieinhalb Jahre älter.
 
ja gut, und die Idee der Einweisung wie @SYS41952 sagte, wäre vielleicht gut, da du ja auch irgendwie Hilfe und Abstand brauchst.

Wir waren vor Jahren schon gemeinsam in der Psychiatrie-Notaufnahme, damit ihm geholfen wird, damals ist er ins Obdachlosenheim gegangen für zwei Wochen, er hat dann Sozialhilfe bekommen, aber die ist jetzt weg, weil die Gesetze geändert worden sind.
 
Drohen tut er auch.
Was will er denn tun, damit er Geld bekommt?
Nicht mal das mindeste, also zum Arzt gehen?

Er will selber eh zum Arzt, aber das kann er sich nicht leisten. Er ist psychisch zu krank, um einen Kurs zu besuchen, damit er wieder Mindestsicherung bekommt, mit der er zum Arzt gehen kann. Jetzt ist er nicht versichert.
 
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wenn momentan die Krankenversicherung das zentrale Problem ist
und sowieso Andere (vermutlich seine Freundin) für alle seine Kosten
aufkommen, bietet es sich da nicht an, daß diese Anderen (also wohl
seine Freundin) die Krankenkasse für ihn bezahlen, damit schonmal
diese Hürde wegfällt?

in DE kann man sich freiwillig gesetztlich versichern, was bei null
eigenem Einkommen etwa 200 Euro monatlich kostet. das muß ja
nicht für längere Zeit so gehen, aber derzeit ist es ja wohl akut nötig.
 
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