Wie lässt man jemand sterben, den man liebt?

Ja, das weiß ich. Ich kann das nicht verhindern. Wir alle sterben irgendwann.

Momentan hilft ihm seine Freundin, aber ihr geht es auch nicht so gut.
Es haben also bis jetzt schon Großeltern, Eltern (also Deine Mutter) und Du für ihn gesorgt.
Das ist eine reife Leistung, 3 Generationen die Verantwortung für ihn aufzuhalsen. Und alle haben bis jetzt mitgespielt, bis sie tot waren bzw. nicht mehr können, wie Deine Mutter, nehm ich an. Nur Du bist noch übrig, die man erpressen kann.

Damit will ich nicht sagen, dass man nicht mal jemandem in der Familie unter die Arme greifen soll, wenn Hilfe benötigt wird.
Aber über 19 Jahre hat das System und irgendwann ist der Mensch auch wieder für sich selbst verantwortlich und kann diese nicht immer auf andere abwälzen - es sei denn, es spielen alle mit.
 
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die sind aber schon alle tot
Du bist die einzige (außer eurem Vater) der noch über geblieben ist, aus eurer Familie?
Ich kann dich gut verstehen, Loop und kann dir diesbezüglich auch keine Entscheidung geben.
Ich wäre ebenso in der Zwickmühle wie du.
Das Krankheitsbild vereinfacht die ganze Sache ja auch nicht wirklich.
Soziale stellen: hier fällt er überall durch den Rost?

Du bist die jüngere?

Ich, wäre ich an deiner Stelle - über einen so langen Zeitraum - würde immer in der jeweiligen Situation schauen, wie es mir dabei geht. Beim Helfen.
Loslassen: der Begriff ist für mich einfach überstrapaziert
 
Ich war schon ganz unten, vor ca. 7 Jahren war das, da hat er seine letzte Wohnung verloren. Seine Freundin hat ihn dann aufgefangen. Ich hab es geschafft, ihn damals ein Stück loszulassen, aber auch nur, weil sie da war. Hab mich dann von ganz unten wieder rauf gearbeitet.
Jetzt tut sie sich schwer, ihn zu halten, es geht ihr selber nicht gut, und ich hab Angst, daß es wieder wie früher weitergeht.

ja gut, und die Idee der Einweisung wie @SYS41952 sagte, wäre vielleicht gut, da du ja auch irgendwie Hilfe und Abstand brauchst.
 
dann tue doch das einzig vernünftige und lasse ihn einweisen. In der Geschlossenen hat er Essen, Trinken , ein Dach über den Kopf und GENAU die Betreuung die erbraucht.
ein einzelner Mensch kann diese Aufgabe und Verantwortung nicht alleine übernehmen und für Deinen Bruder seine Probleme lösen, solange er die Möglichkeit hat sich dem zu entziehen.

Alles was du machen muss ist ein Anruf.

Ich werde mit ihm morgen drüber reden. Er ist normal ja beim PSD in Behandlung, hat das aber verloren, weil er nicht mehr versichert ist, er kriegt auch seine Tabletten deswegen nicht mehr. Er war mit seiner Freundin Anfang des Jahres dort, um irgendwie Hilfe zu kriegen, aber ohne Versicherung geht gar nichts. Weiß nicht, ob sie ihn nicht auch wieder wegschicken, aber ich frage ihn. Über seinen Kopf hinweg trau ich mich nicht, da hat er mir gedroht.
 
Ich werde mit ihm morgen drüber reden. Er ist normal ja beim PSD in Behandlung, hat das aber verloren, weil er nicht mehr versichert ist, er kriegt auch seine Tabletten deswegen nicht mehr. Er war mit seiner Freundin Anfang des Jahres dort, um irgendwie Hilfe zu kriegen, aber ohne Versicherung geht gar nichts. Weiß nicht, ob sie ihn nicht auch wieder wegschicken, aber ich frage ihn. Über seinen Kopf hinweg trau ich mich nicht, da hat er mir gedroht.

Drohen tut er auch.
Was will er denn tun, damit er Geld bekommt?
Nicht mal das mindeste, also zum Arzt gehen?
 
Loslassen: der Begriff ist für mich einfach überstrapaziert
und vor allen Dingen häufig falsch verstanden. Loslassen bedeutet nicht, dass man sich von einem Hilfesuchenden abwenden soll, sondern das man die Strategie loslassen soll, mit der man bis dato versucht hat zu helfen.

19 Jahre ist ne lange Zeit um sich bewusst zu werden, dass man die falsche Person ist um Hilfe zu leisten und ein sicheres Zeichen sich selber Hilfe zu suchen.
 
Drohen tut er auch.
Was will er denn tun, damit er Geld bekommt?
Nicht mal das mindeste, also zum Arzt gehen?
Naja, ohne Krankenversicherung kostet der Arztbesuch was.
Das Problem ist, dass die Mindestsicherung ja nicht ohne Grund gestrichen wird, sondern in der Regel, wenn man die Maßnahmen, also Kurse udgl. nicht besucht o.ä.

Er könnte sich selbst versichern, aber das kostet auch Geld, das er nicht hat.
 
Ich werde mit ihm morgen drüber reden. Er ist normal ja beim PSD in Behandlung, hat das aber verloren, weil er nicht mehr versichert ist, er kriegt auch seine Tabletten deswegen nicht mehr. Er war mit seiner Freundin Anfang des Jahres dort, um irgendwie Hilfe zu kriegen, aber ohne Versicherung geht gar nichts. Weiß nicht, ob sie ihn nicht auch wieder wegschicken, aber ich frage ihn. Über seinen Kopf hinweg trau ich mich nicht, da hat er mir gedroht.

Was soll es bringen mit Deinem Bruder zu reden? Wenn Deine Bruder in der Lage wäre vernünftige Entscheidungen zu treffen wäre er nicht in der Lage in der er ist.
Natürlich kann es sein, dass Du dann Deinen Bruder verlierst. Allerdings hast Du die reelle Chance dass er lange genug leben wird um dir zu verzeihen. Und sollte er es schaffen von Drogen und Alkohol
loszukommen, dann wird er Dir verzeihen. Weil er dann klar und vernünftig genug ist um zu verstehen, dass es dich einzige und richtige Lösung für sein Problem war.
 
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