Wie "krank" sind die "Heiler"?

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Faydit

Guest
Wie krank sind die "Heiler"

Ich möchte einmal einen "blinden Fleck" der spirituellen Heilarbeit ein wenig beleuchten.

Wenn man in einschlägigen Zeitschriften oder im Netz sucht, findet man aus so ziemlich allen esoterischen, spirituellen Ecken, Bereichen, Themen ein seltsamerweise beinahe immer völlig identes Muster vor:

Ein friedlich, sanft, freundlich lächelnder Herr oder eine ebensolche Dame, oder beide gucken von einem Porträtfoto auf den geschätzten Leser.

Bieten zu einem bestimmten Thema Kurse, Seminare an.
Meist einen Art Einsteigerkurs, sowie ein paar Fortsetzungskurse. Dauer üblicherweise ein paar Tage, Abende.

Und sofort im Anschluss daran für diejenigen, die in diesen ersten Kursen noch Hilfe- und Heilungsuchende waren, die Ausbildung zum Practioner, Lehrer, Heiler selbst.

Und niemandem fällt dabei was auf?

Die eigentlich Hilfesuchenden werden im Rekordtempo selbst zu neuen Heilern? Zumindest, wenn das eigene Konto die Ausbildung auch bezahlbar macht.

Geschehen denn in diesen Kursen derartige Wunder, dass solche High-Speed-Entwicklungen möglich sind? Wenn nicht, werden letztlich "Kranke" als "Heiler" auf neue "kranke Opfer" losgelassen. An diese Art von Wundern glaube ich eher weniger. Was geschieht hier also wirklich?

Wo bleibt dabei die Verantwortung derjenigen, die solche Kurse anbieten, wo bleibt die Selbsteinschätzung derjenigen, die glauben, wirklich nach solchen Crashkursen heilen zu können, zu dürfen, zu sollen?

Oder ist das nicht eher ein lukratives Geschäftsmodell, in Art der Ketten- und Serienbriefe der 70er/80er Jahre, bei der es eher um die Erreichung möglichst vieler Abschlüsse geht, als um so etwas wie Hilfe, Heilung?

Ein Arzt braucht mindestens 8 Jahre Ausbildung, bevor er überhaupt seine Facharztspezialisierung beginnen darf.

Native Heiler, Schamanen wurden schwersten Prüfungen, die an die Grenze des eigenen Todes gingen, unterzogen, bevor sie überhaupt erst zu lernen beginnen durften.

Und plötzlich ist das alles nicht mehr nötig, genügend Kohle und ein paar Wochenenden genügen, um aus einem "Kranken" einen "Heiler" zu machen?

Muss ja keiner in Anspruch nehmen, diese Kurse. Natürlich nicht. Allerdings frage ich mich, warum es dann doch so viele tun?

Woher kommt dieser Wahn, dieser Zwang, anderen "helfen" zu wollen, "die Welt retten zu wollen", und warum glauben so viele, sie wären überhaupt dafür geeignet?

Welche Art von Suggestion, geistigem Virus greift hier?
Vielleicht kann mir das einmal jemand erklären.
Ich verstehe es nämlich nicht. Erlebe es eher als seltsame Art der Gehirnwäsche. So von Außen betrachtet.
 
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Ich glaube das die wenigesten sich Selbst für "mächtig" halten die Welt heilen zu können.
Das spiegelt uns die Welt doch vor unser eigenes Gesicht.




:)
 
Woher kommt dieser Wahn, dieser Zwang, anderen "helfen" zu wollen, "die Welt retten zu wollen", und warum glauben so viele, sie wären überhaupt dafür geeignet?

Man glaubt es, wenn man 'Visionen' hat, einhergehend mit dem vermeintlichen 'Wissen', dass diese Bilder für die Welt gelten, anstatt zu bemerken, dass es die Hirnsprache des eigenen, persönlichen Lebens ist, das nur ausgelagert empfunden wird.

Sofern man überhaupt was sieht. Es gibt auch Nachmacher, die sich an den Phänomenen, die andere äußern, orientieren. Selbstbetrug einmal mehr.
 
Ja, ich sehe das ähnlich. Aber ich finde es auch ziemlich normal, dass man unter 100 vermeintlichen Heilern wohl mindestens 90 mehr oder weniger gute Träumer und/oder Geschäftsleute findet (meistens sind sie da ja auch nicht wirklich erfolgreich).

Und insgesamt glaube ich tatsächlich an diesen Spruch, der sinngemäß aussagt dass diejenigen die heilen wollen, in aller Regel erst einmal selbst der Heilung bedürfen und sich darum kümmern sollten. Das Thema "andere heilen" ist sehr oft eher Kompensation und Flucht.

Und ich kenne mittlerweile einige Hiler unterschiedlichster Gebiete. Alternativ wie auch klassische Medizin, "Anfänger"/Studenten bis altgediente Experten... und irgendwo sind das tatsächlich alles Menschen die im eigenen Leben oft sehr neben der Spur hängen. Fällt mir gerade nur einer ein, bei dem ich das nicht so sehe. Alle anderen wären im Grunde ein Fall für ne Psychotherapie und sind zum Teil sogar in einer.
 
Und insgesamt glaube ich tatsächlich an diesen Spruch, der sinngemäß aussagt dass diejenigen die heilen wollen, in aller Regel erst einmal selbst der Heilung bedürfen und sich darum kümmern sollten. Das Thema "andere heilen" ist sehr oft eher Kompensation und Flucht.

Das kann man auf so ziemlich jeden Berufszweig münzen.

Alle studieren sie etwas, das sie interessiert.
Psychologen, Künstler, Banker, Börsenhaie, Kindergärtner, Gärtner, Verwaltungsfachangestellte. Alles Charakteristika. Kritisch wird's eben, wenn die Ausbildung unfundiert ist. Da setzt 'man' halt mal 70 Mrd in den Sand oder ein paar lila Esofuzzis vor die brennende Kerze.

Selbetverantwortung ist immer ein schönes Thema. :D
 
Man glaubt es, wenn man 'Visionen' hat, einhergehend mit dem vermeintlichen 'Wissen', dass diese Bilder für die Welt gelten, anstatt zu bemerken, dass es die Hirnsprache des eigenen, persönlichen Lebens ist, das nur ausgelagert empfunden wird.

Sofern man überhaupt was sieht. Es gibt auch Nachmacher, die sich an den Phänomenen, die andere äußern, orientieren. Selbstbetrug einmal mehr.

Interessanter Gedankengang. "Man" könnte sich, sofern das "Modul" für Selbstkritik nicht bereits überbrückt wurde, auch fragen, woher diese "Visionen" wohl kommen. Viele scheinen ja unhinterfragt davon auszugehen, dass alles, das "von oben" kommt, schon deshalb "göttlich" = "gut" wäre.

Aber auf diese "höheren" Ebenen wollte ich eigentlich (noch) gar nicht hin.
Was ich mich frage, ist, wie kann jemand, der zuerst selbst Hilfe sucht, braucht, davon ausgehen, dass er nach ein paar Wochen zum "Helfer" berufen wäre?
Was für ein Programm wird da aktiviert? Denn derjenige glaubt daran ja dann wirklich.
 
Wie "krank" sind die "Heiler"?

Gehört eigentlich in "Esoterik kritisch"

Ich kenne nur drei Heiler/Energetiker sehr, sehr gut. Alle drei haben eine stark gestörte Persönlichkeit und leben/verkörpern selbst nichtmal ansatzweise das, was sie zu verkaufen suchen.

Wer derartige Ausbildungen macht ist meist auf der Suche nach sich selbst, will sich aber nicht wirklich mit seiner Person und seinen Problematiken auseinandersetzen und ändert einfach nur was im Außen - wird halt "Heiler" was auch immer das genau sein soll.

Der Weg dorthin führt ja über die allg. Auseinandersetzung mit esoterischen Themen (Glaubensthemen) und gipfelt dann in dieser Ausbildung, vor der meist viele andere Sachen erprobt wurden. Man fühlt sich "berufen" oder glaubt sich am Ziel seiner Suche nach dem wahren Sinn des eigenen Lebens. Das hält vorübergehend auch vor.
Aber irgendwann merkt halt jeder, dass sich das Leben nur durch äußerliche Veränderung nicht ändert, dass man sich selbst in's Gesicht schauen muss wenn man wirklich was bewegen will, man sich der eigenen Persönlichkeit stellen muss. Dafür gibt es natürlich kein Publikum, keine HPs, in denen man mitteilt, dass man nun endlich an sich selbst arbeitet. Sowas geschieht leise und nur im Innen - ohne Publikum, das sucht der "Heiler" aber.

Ist dann ein ziemlich ernüchternder Punkt, weil meist die ursprünliche Existenz aufgegeben, bzw. das ganze Lebensumfeld verändert wurde - und immer noch sitzt man in seiner eigenen ganz pers. Schei*e.

Ich denke wer wirklich den Wunsch hat zu heilen, der ist sich darüber bewusst, wie unverantwortlich es ist nach ein paar WE-Seminaren auf Menschen zuzugehen und sie "heilen" zu wollen.
Den Heilern von denen du sprichst, geht es nicht um die, die Hilfe benötigen (auch wenn sie sich gerne so verkaufen), sondern nur um die Darstellung der eigenen Person.

Das betrifft mit Sicherheit nicht alle "Heiler", aber ich vermute mal den allergrößten Prozentsatz, was wohl auch eine Erklärung dafür ist, dass kam jemand von dieser Tätigkeit leben kann.

R.
 
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"Man" könnte sich, sofern das "Modul" für Selbstkritik nicht bereits überbrückt wurde, auch fragen, woher diese "Visionen" wohl kommen.
Warum sollte man das tun? Also voraussetzen, dass Bilder überhaupt 'woher' kommen?

Ist doch klar, dass ich die eben sehe im Falle. Oder nicht?
'Visionen' sind natürlich auch schon eine implizite Vorgabe, die andere Assoziationen aufruft als der Begriff 'Bilder' z.B..
 
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