Wie kommt ihr damit klar?

Ich habe für mich beschlossen: ich weiß, ich nichts definitiv weiß. Aber ich erhalte für alles Antworten. Solche, die momentan für mich und meine Situation passen und stimmen. Was ich eben brauche. Und ich glaube, dass Wissen veränderbar ist. Dass Realität sich verändern kann. Dass genau das real ist, was ich denke. Dass sich "hundertprozentiges" Wissen als nicht aktueller Stand heraus stellen kann. Selbst das, was als definitiv bewiesen gilt, hat einfach noch keinen greifbaren Gegenbeweis. Oder vielleicht IST es auch "wahr".


Hallo Nanebe,

Danke, gefällt mir gut... entspricht auch meiner eigenen Erfahrung... noch eine Frage dazu: gibt es dann in Deinem Leben irgendwelche 'festen' Konstanten ? Irgendwelche Theorien, an die Du glaubst, bzw. die für Dich real, gegenwärtig oder verifizierbar sind ?

--Vllt. keine 100 Prozentigen, aber 95 %tigen.... ^^
 
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Hallo Nanebe,

Danke, gefällt mir gut... entspricht auch meiner eigenen Erfahrung... noch eine Frage dazu: gibt es dann in Deinem Leben irgendwelche 'festen' Konstanten ? Irgendwelche Theorien, an die Du glaubst, bzw. die für Dich real, gegenwärtig oder verifizierbar sind ?

--Vllt. keine 100 Prozentigen, aber 95 %tigen.... ^^

Klar gibt es die. Ich glaube sehr viel. Ich habe eine genaue Vorstellung von Vielem, was ich zumindest für sehr möglich halte.

Das ist einfach die Überzeugung, dass ich nichts hundertprozentig weiß. Nicht einmal, ob der Ball wirklich wegen der Schwerkraft runter fällt, oder warum sonst. Etwa, weil ich davon überzeugt bin? Weil er einer anderen Gesetzmäßigkeit folgt? Weil etwas passiert, was ich nicht sehe? Oder doch der Schwerkraft wegen? Oder AUCH der Schwerkraft wegen? Gibt es die Schwerkraft? Oder hat irgendwann jemand das als wahrscheinlichste, unbewiesene Theorie in den Raum gestellt, und keiner hat ein Argument noch dagegen gefunden? Hat jemand gesucht? Wer kann´s wissen? Nur weil das die einzige Gesetzmäßigkeit ist, deren Gegenteil nicht bewiesen ist? Und wer sagt, dass das Gesetz der Schwerkraft wirklich das Einzige ist, das Bälle zum runter fallen bringt? Wer sagt, dass nicht mehr mitwirkt? Wissenschaft ist ja augenscheinlich nicht (nur) Wissen, sondern der Ausschluss allen Gegenteils. Nur so kann man offensichtlich Dinge wirklich "beweisen" (wie es die Wissenschaft sieht). Aber reicht das, um wirklich felsenfest genau so zu sein wie man denkt?

Und die Erkenntnis, dass auch Dinge, von denen man felsenfest überzeugt war, nicht unbedingt stimmen MÜSSEN. Dass nichts, absolut nichts "definitiv sicher" ist. Nicht einmal, dass nichts sicher ist. Aber wie will man neue Dinge entdecken, wenn man glaubt, alle Antworten schon gefunden zu haben? :)
 
Wissenschaft ist ja augenscheinlich nicht (nur) Wissen, sondern der Ausschluss allen Gegenteils.

Bei diesem Satz hab ich innerlich sehr lachen müssen... Genau der Gedanke kam mir auch schonmal und... Es gab mal so eine Art Weltanschauung eines diesen typischen Wissenschaftlers, der Comte hieß... Er hat so eine Art ''Sekte'' gegründet die Positivismus hieß... doch im Grunde war sein Positivismus mehr eine Negation aller andere Weltanschauungen... haha.... Er hat mit dem typisch wissenschaftlichen ''Beweis''-Spiel versucht, praktische Lebensanschauungen in seinen Positivismus einzubauen... wie z.B. wie verhält sich ein Positivist gegenüber Frauen... in der Ehe usw. ... was dabei herausgekommen ist, darf man in der Öffentlichkeit gar nicht mehr schreiben, weils zu absurd ist... haha


Dass nichts, absolut nichts "definitiv sicher" ist

Damit hast Du wohl mehr Recht, als wenn man alle wissenschaftlichen Postulate zusammen nimmt... ^^
 
Hallo

Ich drehe die Ausgangsfrage mal um. Wie sollte man denn damit klar kommen, alles zu wissen, keine Fragen mehr zu haben und DIE Wahrheit zu kennen?


Suena schrieb:
Ich finde, dass genau in diesem Unwissen Vorteile liegen.

So kann sich jeder Mensch selbst seine persönliche Wahrheit erdenken, darin liegt eine große Freiheit, die eine schöpferische Seite beinhaltet.

Genau.


Alice94 schrieb:
Ich glaube, dass der Physikalismus (noch?) keine schlüssigen Erklärungen für die Herkunft, die Entstehung und die Struktur des menschlichen Bewusstseins liefern kann, welches für mich ein Synonym für Geist ist. Ich denke also nicht, dass der menschliche Geist auf die Gehirnstrukturen reduzierbar ist, sondern dass der Geist über Willenskommandos aktiv das Hirn steuern kann.

Warum ist die Erklärung, das Bewusstsein entstehe im Gehirn und sei eine Erscheinung der physischen Welt weniger schlüssig, als die mit dem immateriellen Geist? Das menschliche Gehirn ist die komplexeste Struktur im uns bekannten Universum, seine Funktionsweise nur in Ansätzen verstanden. Aber die Verarbeitung von Sinneseindrücken, unser Gedächtnis und selbst unsere Persönlichkeit, die sich z.B. durch eine Verletzung des Gehirns ändern kann - das alles scheint irgendwie dort oben in dieser grauen Masse stattzufinden. Warum also nicht auch unser Bewusstsein?

Die dualistischen Erklärngsmodelle scheitern für mich immer an der Kontaktaufnahme zwischen den verschiedenen Welten. Wie soll etwas immaterielles Einfluss auf die materielle Welt nehmen? Psychonen oder die Veränderungen von Quantenwahrscheinlichkeistfeldern (oder so ähnlich) überzeugen mich da auch nicht wirklich.


Gruß
McCoy
 
Hallo

retual schrieb:
Wissenschaft ist ja augenscheinlich nicht (nur) Wissen, sondern der Ausschluss allen Gegenteils.

Bei diesem Satz hab ich innerlich sehr lachen müssen...


Wieso, was ist an dieser Methode auszusetzen, was findest du innerlich daran so lächerlich?


retual schrieb:
Dass nichts, absolut nichts "definitiv sicher" ist

Damit hast Du wohl mehr Recht, als wenn man alle wissenschaftlichen Postulate zusammen nimmt... ^^


Die Wissenschaft ist sich dessen durchaus bewusst, gerade deshalb bedient sie sich ja des Ausschlussverfahrens, das du so lustig findest. Und darum nennt man Postulate auch Postulate, also Forderungen, und nicht Wahrheiten. Trifft deine Kritik nicht irgendwie die falschen? Sind es nicht eher die Esoteriker oder religiöse Menschen, die sich im Besitz der einen oder anderen, sicheren Wahrheit wähnen?


Strider schrieb:
Insbesondere der Quantenphysik.


So ganz daneben scheint die Quantenphysik nicht zu liegen, immerhin können wir uns hier per Rechner und Internet unterhalten.


Gruß
McCoy
 
Hallo




Wieso, was ist an dieser Methode auszusetzen, was findest du innerlich daran so lächerlich?


Gar nichts ist lächerlich. Der Mensch versucht einfach, meiner Meinung nach, Antworten zu finden. Und Dinge in sein ihm bekanntes Denkschema unter zu bringen. Aber selbst messbare Dinge... wer sagt denn, dass die menschlichen Messmethoden und -geräte wirklich ausreichend und erfassbar sind? Wer sagt denn, dass sich selbst das nicht relativ verändern kann? Ich denke, dass der Mensch viel mehr ist als sein Gehirn und Geist. Und dass Beides wunderbar ist. Aber dass man damit nicht alles erfassen und messen kann. Und wenn ich alles Gegenteilige ausgeschlossen habe, dann weiß ich immer noch nicht, ob es nicht Möglichkeiten gibt, die ich gar nicht ausschließen KANN, weil ich sie noch gar nicht in Betracht gezogen haben könnte. Es ist für mich einfach nicht ausreichend, Dinge auszuschließen.


Die Wissenschaft ist sich dessen durchaus bewusst, gerade deshalb bedient sie sich ja des Ausschlussverfahrens, das du so lustig findest. Und darum nennt man Postulate auch Postulate, also Forderungen, und nicht Wahrheiten. Trifft deine Kritik nicht irgendwie die falschen? Sind es nicht eher die Esoteriker oder religiöse Menschen, die sich im Besitz der einen oder anderen, sicheren Wahrheit wähnen?


WAS IST die Wahrheit? Deine? Meine? Was ist Realität? Was sind Antworten?


So ganz daneben scheint die Quantenphysik nicht zu liegen, immerhin können wir uns hier per Rechner und Internet unterhalten.


Gruß
McCoy

Die Frage ist, was der Mensch mit dem, was er Bewusstsein nennt, überhaupt erfassen kann.

Ist die Welt bunt? Der Himmel blau? Oder macht etwas im Menschen für IHN den Himmel blau, die Welt bunt? Warum sehen Tiere anders als Menschen? Ist der Himmel auch für Katzen blau? Für Hunde? Wie würde es aus Sicht der geistigen Welt aussehen?

Ist es wirklich eine Wahrheit, dass der Himmel blau ist? Nur weil wir ausschließen können, dass wir ihn nicht grün, rot oder gelb sehen? ;)
 
Der Himmel ist blau... diese Aussage ist für mich wahr.
Wie der Himmel für dich ist weiß ich nicht und es beeinflusst auch nicht meinen Standpunkt.:D

(oh verdammt, jetzt ist er grau...)
 
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Der Himmel ist blau... diese Aussage ist für mich wahr.
Wie der Himmel für dich ist weiß ich nicht und es beeinflusst auch nicht meinen Standpunkt.:D

(oh verdammt, jetzt ist er grau...)

:D

Es ist ja immer lustig, wenn Mancher zum ersten Mal mit diesem Hinterfragen konfrontiert wird. A la "Was soll das heißen, ist das wirklich so. Sieht man doch." :D
 
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