Wie kann Schicksal veränderlich sein?

Als genau das sehe ich das Schicksal - einen vorherbestimmten Weg!

Meine Antwort: Nein es gibt keine Vorherbestimmung! Aber es gibt Konsequenzen, die wirken können wie vorherbestimmt. Also mein Brücken-Beispiel würde ich ja nicht als vorherbestimmt sehen (auch wenn es "vorherbestimmt" ist dass ich tot bin wenn ich unten aufschlag nachdem ich abgesprungen bin).
 
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Liebste Tenshi,

Wenn Du ins Leben springst, wirst du tot sein, wenn Du am Ende angekommen bist.
Die Brücke ist wahrlich ein sehr gutes Beispiel.
Du hast sie Dir überigens sogar selber ausgesucht. Die Höhe. Den Ort, Die Temperatur und die Jahreszeit, Den Aufpralluntergrund. Ok, es muß jetzt keine Entscheidung aus 100% gewesen sein, vielleicht waren Dein 3 Lieblingsbrücken schon gebucht/besetzt ...

Wie wärs Tenshi, vielleicht drehst Du Dich jetzt mal spontan im Flug.
... oder ein kleiner Salto ?! :banane:
Im Bereich Deiner "Sprung-Umwelteinflusse" (Flugwind, Regen?Schnee?) hast Du die freie Wahl.

Die Kosnsequenz, äh, das Schicksal steht ja fest.
Wir werden ab Heute das Schicksal Konsequenz nennen. Nur für Dich :kiss3:

Liebe Grüße.

T Albi Genser GII zu K :morgen:
 
Schicksal und Konsequenzen sind nicht das Gleiche. Schicksal ist etwas das von vorne herein fest steht und an dem ich nichts verändern kann. Konsequenzen sind jedoch Dinge die aus einer freien Entscheidung Folgen. Am Schicksal bin ich nicht schuld, an den Folgen meiner Entscheidungen schon. Und hierbei ist mir klar, dass mein Leben auch von den Entscheidungen anderer beeinflusst wird - aber es Schicksal zu nennen, wenn die Folgen eintreten ist für mich Feigheit der Tatsache ins Auge zu sehen, dass man Verantwortung übernehmen muss. Es ist nicht Schicksal wenn ich tot bin beim Aufprall - es ist die Folge der Entscheidung zu springen. Sicher kann es passieren, dass ich aus irgendwelchen glücklichen Umständen lebendig unten ankomme - aber ich sollte es nicht immer aufs Schicksal schieben, wenn etwas schlimmes eintritt sondern auch überlegen, ob es nicht vielleicht meine eigene Schuld ist. Wenn ich von der Brücke gesprungen bin dann bin ich selbst schuld wenn ich dann tot bin.

Und ja mir ist klar, dass ich dabei davon ausgehe, dass ich überhaupt entscheiden kann - aber mal ehrlich gesagt - das tut ihr alle. Dann tragt die Konsequenzen und nennt sie nicht Schicksal!
 
das ist philllosophisch

>
und lebenstechnisch daher ein bisserl unerquicklich.





(damit ist es das Umgekehrte von z.B. den nachfolgenden zwei Beiträgen - etwas zu lebenstechnisch; zu wenig philosophisch
= damit gleich? nur anders rum)
 
Augen schrieb:
und lebenstechnisch daher ein bisserl unerquicklich.
Im Gegenteil, das ist konkrete Lebenserfahrung. "Es gibt kein Ich", das kann unmittelbar erfahren werden, alle anderen Probleme, inklusive die Frage nach dem Schicksal, hängen sich an diesem auf. Die Zen-Meister werden nicht müde, dich immer wieder auf die unmittelbare Wesenheit des Seins hinzuweisen. Nur und nur dann, wenn du diese Wesenheit vergisst (und du vergisst sie immer wieder), stellen sich derartige unlösbare Fragen.
Es genügt also innezuhalten, für einen Moment die Luft anzuhalten, die Gedanken anzuhalten, und schon sind alle Fragen gelöst.
 
fckw schrieb:
Im Gegenteil, das ist konkrete Lebenserfahrung. "Es gibt kein Ich", das kann unmittelbar erfahren werden, alle anderen Probleme, inklusive die Frage nach dem Schicksal, hängen sich an diesem auf. Die Zen-Meister werden nicht müde, dich immer wieder auf die unmittelbare Wesenheit des Seins hinzuweisen. Nur und nur dann, wenn du diese Wesenheit vergisst (und du vergisst sie immer wieder), stellen sich derartige unlösbare Fragen.
Es genügt also innezuhalten, für einen Moment die Luft anzuhalten, die Gedanken anzuhalten, und schon sind alle Fragen gelöst.

Wenn das für einen der Weg ist ja. Aber wieso gibt es verschiedene Religionen. Weil Zen nicht für jeden der Weg ist. Du magst dort deine Antworten finden - das heißt nicht, dass sie dort jeder findet. Aber für mich stellt sich die Frage nach dem Schicksal auch gar nicht. Ich habe ja meine Antwort - ich habe mir aber trotzdem die Frage gestellt welche anderen Antworten es geben mag. Zen liefert eine Antwort - aber ob es die richtige ist weiß keiner.
 
Augen schrieb:
Die unlösbarste aller Fragen ist die, Wie komme ich zum Nicht-Ich ohne das Ich.
Gar nicht.
HA! Augen, heute gibst du wirklich Gas, danke noch einmal für diesen schönen Hinweis. Ich muss das noch genauer ausformulieren, aber meine Antwort ist ungefähr so:
Es ist nicht das Nicht-Ich, das in der Wesenheit des Seins "aufgeht", denn ein Nicht-Ich existiert in gewissem Sinne ebenso wenig wie ein Ich. Nein, es ist das Selbst, dem die Wesenheit des Seins bereits immer schon eigen ist! Und das Selbst ist es, das nicht dem Schicksal unterworfen ist, das Selbst ist eins mit dem Schicksal, das Selbst IST das Schicksal. Die ganze Fragestellung bezüglich Ich und Nicht-Ich ist in sich selbst falsch. Natürlich unterliegt das Ich dem Schicksal. Ich habe bis anhin das Nicht-Ich immer mit dem Selbst verwechselt... Aber sowohl Ich wie auch Nicht-Ich sind dem Schicksal unterworfen, nur das Selbst nicht! *lach*


Manche meinen,
lechts und rinks
könne man nicht velwechsern.
Werch ein Illtum!

Ernst Jandl


@tenshi:
Es gibt m.E. grundsätzlich 2 Wege, die man gehen kann um zu dieser Einsicht zu gelangen: Den Weg der Weisheit und den Weg der Liebe. Normalerweise sind die allermeisten Schulen eine Kombination der beiden Wege mit Betonung des einen oder andern Elements. Weisheit geschieht vor allem durch Ablegen von falschen Vorstellungen, Liebe durch das Aneignen von Selbstlosigkeit. Beide Wege zertrümmern das Ego nach und nach, das Resultat ist daher eigentlich dasselbe. Wenn das Ego weg ist, dann wird die Identität des Menschen unendlich gross, so gross wie das Universum. Und dann ist alles, was dem jedem geschieht, auch gleichzeitig das eigene Schicksal.
 
Mahlzeit Tenshi,

Laß mich gaaaaaanz kurz noch nachhaken (ich bin ja dann gleich ruhig )
Als Reinkarnations-Junkie :sabber: wolt ich nur kurz anmerken:

Schicksal ist deshalb eine Konsequenz, weil sie aus der freien Entscheidung heraus entstanden ist.
Wir sind alle an unserem Schicksal Schuld, weil das Schicksal die Konsequenz unserer freien Entscheidung zum Leben und Lebenssinn und Aufgabe etc war.

Wir nennen es nur Schicksal, weil wir unsere Entscheidung 'hier unten' vergessen haben. :nudelwalk

Und zur Veränderbarkeit von Schicksal und Konsequenz:
Du machst ein physikalisches Experiment ja auch deshalb um daraus zu lernen, sprich Du möchtest erkennen, welches Ergebnis konsequenterweise herauskommt.
Durch die Änderung unterschiedlicher Einflußfaktoren (im Beispiel der Brücke: Höhe, Wetter, Wind, ...) kannst Du die Änderung der Konsequenz (=Ergebnis) erforschen, analysieren, beobachten, erfahren.
Und so wie dieses Konsequenzen durch verschiedene Änderungen um Experiment variiren, so haben wir auch die Änderung von Taten,Handlungen,Denkweisen eine Einflußmöglcihkeit auf das Schicksal.
Nur am Ende ist das Atom vergast und der Springer am Boden.

HACH, ich hab gar nicht gewußt wie genial Physik sein kann :schaukel:
:danke: Dir für diese Gedanken.

Und an dieser Stelle möchte ich mal betonen, daß der filmische ReInkarnations-Klassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" hervooooooorragend zum Physik-Experiment passt ;-)))))

Liebe Grüße. :morgen:

T Albi Genser GII zu K :banane:
 
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Schicksal ist das was wir mit Anderen erleben, die sich ihrer Entscheidungen nicht bewußt sind, wenn wir SELBST sind ;-)
 
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