Jemanden zu unterstellen man habe einen Menschen zerstört und ich sei Schuld, das ist für mich definitiv eine Unverschämtheit.
So wie: Me and my Dad? Das hatte gesessen damals!
Und wer jemand anderen angreift, muss sich dann über einen Gegenangriff bzw. eine Abwehrreaktion auch nicht mehr wundern.
Schau hin, Damour! Reflektiere dich selbst.
Es gab Tage, da hätte ich so zurückgefeuert, und deine Aktionen, die du nur kurz und knapp Ich habe Fehler begangen. Ich hab ihn verletzt nennst, so ellenlang ausgebreitet hätte, und der Öffentlichkeit und deiner Tochter preisgegeben hätte, die du ja in Allesmögliche einweihst, was nun wirklich nicht in ihre Ohren gehört, um schlussendlich mich im goldeneren Licht darzustellen und dich vom Sockel zu stoßen.
Ich erspare mir dies aus Rücksicht, weil ich noch weiß was das ist.
Es gibt Messer, die sollte man in der Hosentasche lassen, anstatt sie einem anderen in den Rücken zu rammen, der schon auf dem Boden liegt.
Nun gut. Ich habe zu lernen, du hast zu lernen. Mir fehlt es an Selbstständigkeit, dir an Empathie. Menschen sind verschieden.
So
und nun noch ein paar Dinge, die einfach mal festgehalten werden müssen:
Ich bin für den Großteil meiner derzeitigen Lage ganz alleine verantwortlich. Du kannst nix dafür, wenn ich mir die Hucke wegblase, oder keinen Job habe. Bin ich selber Schuld!
Aber jemandem nach nur wenigen Wochen der Trennung, nachdem er alles verloren hat, und vor einem immensen Berg an Problemen steht, zu kommen mit: Los, beweg dich, lebe, sei glücklich. ist einfach nur unrealistisch. Ich stand da, mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen, ich war wie gelähmt, nichts interessierte mich mehr. Ich war kraftlos. Und dann sagst du sowas. Das ist keine Hilfe. Das nervt nur und tut weh.
Es tut mir leid, aber was hast du denn verloren? Du hast deine neue Liebe, bist verknallt, hast deine Kinder, deine Wohnung, all deine Freunde, und einen Ex verloren, den du eh nicht mehr wolltest.
In deiner Situation glücklich zu sein, ist doch im Vergleich dazu überhaupt gar keine Kunst. Für mich ist es eine Lebensaufgabe. Du sitzt doch im Moment hier im gemachten Nest, nicht ich.
Während du Zumba getanzt hast, musste ich gucken wie ich an den Depressionen vorbeikomme. Klar, wie gesagt, trage ich definitiv eine Schuld daran. Ich bin Täter und Opfer zugleich. Aber die Lage ist jetzt nun einmal so.
Ich habe mir viele glückliche und schöne Momente wieder zurückerkämpft. Für mich ist Glück ein Projekt, für dich eine Begleiterscheinung. Und ich hatte seither einige schöne und witzige und liebevolle Zeiten, von denen ich in den ersten Wochen nur träumen konnte. Die habe ich mir erkämpft. Und das war ein Kampf, der sehr viel Kraft erforderte.
Aber bin ich mal glücklich, vergönnst du mir auch dies. Dann glaubst du mir nicht.
Du bist die Siegerin, ich der Verlierer? Hmm
Ich reise doch auch nicht nach Mali und sag den Leuten: Ich bin reich und du bist arm.
Und wenn mir deine Freundin sagt: Es sind aber doch nicht deine Kinder, sondern die ihres Ex-Mannes.
..dann könnte ich ausrasten. Selbst wenn es prinzipiell stimmt, aber ich bin wohl nicht logisch genug um so emotionslos zu sein.
Außerdem ist das jetzt mein Leben. Wie ich mir das gestalte, und was ich daraus mache und wie ich es mache, ist mein Ding und mein Weg
.und wenn ich in der Bar, auf der Theke, vor den Augen von 50 Menschen die Bedienung flachlegen würde
.dann wäre das albern und peinlich, aber es wäre meine Art mein Leben und meine Momente zu gestalten.
Ich schmiede schon Pläne und mache mir Gedanken von denen du nichts weißt, weil du nicht nachfragst, sondern im Vorfeld meinst es zu wissen.
Ich will niemandem wehtun. Und ich glaube dir auch, dass es schmerzhaft für dich ist, wenn du mich manchmal so siehst. Das möchte ich dir auch nicht antun. Und auch das hat mich traurig gemacht zu sehen in diesem Thread., und bewog mich noch mehr zu reflektieren.
Aber ich möchte auch, dass du reflektierst und dir mal anhörst, was mich einfach stört und was du vielleicht mal in Betracht ziehen könntest. Der Spiegel, verstehst du.
Es gibt Dinge, die schlumpf gesagt hat, die solltest du dir anhören. Nicht alles davon. Und über das was Reason22 sagte auch. Denn genau das braucht ein Mensch dann.
In die Drogen bin ich reingerutscht, und ich reduziere den Alkohol im Moment auf ein gesünderes Maß. Aufhören möchte ich derzeit nicht, und kiffen werde ich auch ab und zu. Amphetamine werde ich nicht mehr nehmen. Und das habe ich den Tränen deiner Tochter, meinen eigenen, und auch einigen deiner Worte, zu verdanken.
Ich weiß, dass du es gut meinst, aber du verstehst nicht, was in mir vorgeht. Du verstehst nicht, dass Trennungen und Krisen einen Menschen sehr verändern können und er sich selber finden und neu erfinden muss. Eine neue Orientierung sucht, eine neue Heimat, ein neues Ich vielleicht sogar. Und manchmal geht man dabei auch falsche Wege um dann zurückzukehren und wieder loszulegen. Für mich ist mein Leben von morgens bis abends die Frage: Wie hole ich jetzt möglichst viel Glück und einen Fortschritt für mich, meine Psyche, meine Zukunft usw. heraus.
Ich treibe nicht ins Leben, ich kämpfe um (m)ein Leben.
Und soll ich dir was sagen: Das ist manchmal viel mehr Leben als das gewöhnliche Leben. Denn es sind Herausforderungen, Tiefschläge, Höhenflüge, Ups and Downs am laufenden Band. Daran wachse ich, und manchmal scheitere ich auch.
Aber der Gedanke es zu schaffen hier wieder rauszukommen, geht mir so geil rein, dass es sich trotz aller Scheiße lohnt weiterzuexistieren.
Weißt du: Ich hasse dich nicht. Ich bin manchmal verflucht wütend auf dich, und oft auch schwer enttäuscht und genervt. Ich schätze dich für sehr vieles was du für mich getan hast, und das bleibt immer in meinem Herzen. Dafür werde ich dich immer lieben und dir auf ewig dankbar sein. Die Zeiten mit dir waren wunderschön. Aber ich bin manchmal so desillusioniert von dir, dass es mir schwer fällt alles im positiven Gedächtnis zu behalten. Und das tut nach wie vor sehr weh.
Und die Art und Weise, wie du mich verlassen hattest, und was dann ans Licht kam, und wie du nach der Trennung hin und wieder zu mir warst, lassen mich oftmals daran zweifeln, dass deine Begründungen für die Trennung wirklich die Erklärung für alles ist. Genau das nervt.
Ich kenne keine Lösung wie wir miteinander umgehen sollen, aber irgendwie müssen wir uns gerade wirklich aus dem Weg gehen, denn die Bombe tickt im Untergrund.
Und dennoch: Du bedeutest mir noch immer viel!
boddhi