Déguórén schrieb:
@Donnerdrachen: Also Du beziehst Dich auf ein Volksbegehren von 1997*, ja?
In dem Falle kann ich sagen: Du erzählst Unwahrheiten. Von "Ignorieren" ** kann keine Rede sein:
Zitat:
Zitat von genfood.at
Die drei Forderungen des Volksbegehrens waren:
1. Kein Essen aus dem Genlabor in Österreich!
Gefordert wurde ein gesetzlich verankertes Verbot der Herstellung und des Verkaufs gentechnisch veränderter Lebensmittel und Agrarprodukte in Österreich.***
2. Keine Freisetzungen genmanipulierter Organismen in Österreich!
Gefordert wurde ein gesetzliches Verbot von Freisetzungen gentechnisch veränderter Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen.****
3. Kein Patent auf Leben!
Gefordert wurde ein gesetzliches Verbot der Patentierung von Lebewesen.
Das Volksbegehren fand in der Woche vom 7. - 14- April 1997 statt und wurde zum erfolgreichsten parteiunabhängigen Volksbegehren überhaupt. 1,266.551 Österreicherinnen und Österreicher (über 21% aller Stimmberechtigten) unterzeichneten das Volksbegehren und setzten ein demokratiepolitisch eindrucksvolles Zeichen an den österreichischen Gesetzgeber, konkrete Schritte gegen den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu setzen. Aufgrund seines großen Erfolges wurde im Parlament ein eigener Sonderausschuss zur Behandlung des Gentechnik-Volksbegehrens gebildet. Das Resultat dieser Verhandlungen mündete in eine Novellierung des Gentechnik-Gesetzes, die trotz einer Stärkung der Bürgerbeteiligung bei Genehmigungsverfahren zur Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen zu Forschungszwecken und erstmaliger Haftungsregelungen für Gentechnik-Firmen, seitens der Initiatoren des Volksbegehrens als unzureichend und nicht zufriedenstellend bewertet wurde.
Jedoch auch außerparlamentarisch hat das Gentechnik-Volksbegehren viel bewirkt. Das Thema Gentechnik nahm breiten Raum in der Medienberichterstattung ein, unzählige Informationsveranstaltungen fanden statt, und in der Öffentlichkeit begann ein längst fälliger Meinungsbildungsprozess. Mit Hilfe der gesteigerten Sensibilität weiter Kreise der Bevölkerung gegenüber der Gentechnik gelang es, die geplante Freisetzung von Gentech-Mais der Firma Pioneer in Österreich durch massive Proteste zu verhindern. Bis heute wurden in Österreich alle Anträge auf Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen abgewiesen.
Das Ergebnis des Volksbegehren stellte weiters ein deutliches Signal an die Lebensmittelproduzenten und den Lebensmittelhandel dar. Gentech-Nahrungsmittel tauchten nur vereinzelt in österreichischen Lebensmittelgeschäften auf. Führende österreichische Lebensmittelproduzenten und händler, Futtermittelimporteure und händler schlossen sich kurz nach dem Volksbegehren zur Arbeitsgemeinschaft für Gentechnik-frei erzeugte Lebensmittel zusammen zusammen. Der daraus entstandene Verein ARGE-Gentechnik-freientwickelte das Gütezeichen "Gentechnik-frei erzeugt. Die als "kontrolliert Gentechnik-frei erzeugt" ausgezeichneten Lebensmittel dürfen weder aus gentechnisch veränderten Organismen bestehen, noch diese enthalten.
...denkst Du nicht, dass es zu demokratischen Gepflogenheiten zählen sollte, wenigstens ein Mindestmaß an Ehrlichkeit aufzubringen?*****
Gerade neulich war erst wieder zu sehen, wie in der DDR die Nachrichtengestaltung erfolgte - erinnert mich jetzt ganz fatal an Deine Vorgehensweise. Ich denke -ZENSIERT-
Zitat:
Zitat von Ceridwen
aber tut mir leid ich glaube nicht wirklich daran dass sich die politiker alle wirklich ins zeug setzen um dem volk das beste zu geben.
..."die" Politiker gibt es auch nicht.
Zitat:
Zitat von Donnerdrachen
Kompromisse sind immer falsche Kompromisse*******
...Demokratie funktioniert beinahe AUSSCHLIEßLICH über Kompromisse. Alles andere wäre Diktatur. Daneben soll es auch hilfreich sein (habe ich mal gehört), im politischen Gegner nicht als erstes Satan persönlich ausmachen zu müssen, sondern stattdessen zu versuchen, auch ihm (dem Gegner) ehrenhafte Motive zu unterstellen.
Zitat:
Zitat von Ceridwen
die die entscheiden sind die die macht haben.
...Vorschlag: sei fleißig in der Schule, geh' studieren, ergreife einen anständigen Job, verdiene einen Haufen Geld. Dann fängst Du an, Deine Freizeit mehr oder weniger vollständig für Regionalpolitik zu opfern: Kreistagssitzungen, Presseveranstaltungen, Kontakte knüpfen, Wahlwerbung, Lesen, Lesen, Lesen... Wenn Du 70,80 Stunden die Woche rackerst wie ein Pferd - und damit unter Beweis stellst, dass Du tatsächlich etwas leisten WILLST - dann kommst Du vielleicht auf irgendeinen Listenplatz und sitzt nach der nächsten Wahl im Parlament. Die Macht steht - potentiell - ALLEN zur Verfügung. Das Abschieben der Verantwortung auf "die" Politiker werte ich als Zeichen der Bequemlichkeit.
LG
*Auf dieses Volksbegehren beziehe ich mich in Gegenüberstellung zur JETZT-ZEIT.
** Auch darauf beziehe ich mich in der JETZT-ZEIT:
http://www.genfood.at/download/GV-zulassungen_seit_mai04.pdf
1 Jahr nach Inkrafttreten der EU-Kennzeichnungsverordnung für Gentech-Lebensmittel am 18. April 2004 zieht Greenpeace Bilanz:
Die gute Seite:
Der österreichische Lebensmittelhandel hat schon im Vorjahr auf die Wünsche der Konsumenten reagiert: Praktisch alle großen Supermarktketten (Spar, Billa, Merkur, Adeg u. a.) und viele Lebensmittelhersteller haben zugesagt, keine kennzeichnungspflichtigen Gentech-Lebensmittel zu verkaufen.
Daran hat sich seither auch nichts geändert. Soweit, so gut.
Das eigentliche Problem liegt jedoch darin, dass nicht alles gekennzeichnet werden muss.
Gentech-Futtermittel müssen nach Inkrafttreten der neuen, verschärften Kennzeichnungsverordnung am
18. April 2004 zwar erstmalig gekennzeichnet werden.
Allerdings erreicht diese Information nur die Bauern, die das Gentech-Futter für ihre Nutztiere kaufen.
Eier, Fleisch und Milchprodukte, deren tierische "Lieferanten" mit Gentech-Futter gefüttert wurden, müssen trotzdem nicht gekennzeichnet werden. Die Konsumenten wissen also weiterhin nicht, was ihr Essen gegessen hat.
Österreich importiert pro Jahr ca. 500.000 Tonnen gentech-hältige Soja zur Futtermittelherstellung, die über diesen Umweg - auch weiterhin ungekennzeichnet - auf den Tellern der Konsumenten landen.
Bislang keine Gentech-Pflanzen auf unserern Feldern
Freisetzungen von gentechnisch veränderten Organismen gab es in Österreich bisher weder für Versuchszwecke, noch für kommerzielle Anwendungen. Neben der ablehnenden Haltung der Konsumenten gegenüber Gentech-Lebensmitteln ist diese gute Situation durch drei nationale Importverbote abgesichert.
Quelle: http://www.greenpeace.at
*** Wird durch den Punkt * und** verwässert.
**** Noch hält das Verbot, ............... :
"Biosprit als Einfallstor fuer die Gentechnik
Derweilen forcieren maechtige Wirtschaftslobbys innerhalb der EU den Einsatz
von "Biotechnologie" (Gentechnik) fuer die Herstellung von Biomasse,
Bioenergie, Bio-Kunststoffen und Bio-Textilien aus pflanzlichen Produkten.
Die Biotechnologie soll die Landwirtschaft revolutionieren.
Nach Meinung der Gentechkonzerne sollen Pflanzen die Quelle fuer Brennstoffe, organisch abbaubare Kunststoffe, umweltfreundliche Reinigungsmitteln und Arzneimittel sein.
Laut Kyoto-Protokoll ist Anbau von Gentechpflanzen fuer den Klimaschutz
erlaubt.
Mit dem Einsatz gentechnisch veraenderter Baeume, die angeblich
durch schnelleres Wachstum mehr CO2 speichern, koennen die Klimaschutzziele schneller erreicht werden.
Der Anbau von riesigen Plantagen von Gentech-Monokulturen wird sogar als "Entwicklungshilfe" abschreibbar sein.
Zusaetzlich darf das dort gespeicherte CO2 im eigenen Land als
CO2-Einsparung eingerechnet werden."
Quelle: http://akin.mediaweb.at/2005/02/02bio.htm
Thread über genmanipulierte Pflanzen:
https://www.esoterikforum.at/threads/19943&referrerid=13123
***** Wer bestimmt das Mindestmaß an Ehrlichkeit, du etwa??
Übrigens: Es gibt keine DDR mehr.
******* Faule Kompromisse sind faule Kompromisse, eine Demokratie besteht aus der Herrschaft des (einfachen) Volkes mit einer Verfassung, die allgemeine persönliche und politische Rechte garantiert, mit freien Wahlen und unabhängigen Gerichten.
"im politischen Gegner nicht als erstes Satan persönlich ausmachen zu müssen," = das ist deine Schreibe, ich habe keine politischen Gegner, weil ich keine bestimmte Politik präferiere.
DonnerDrachen