Wie göttlich ist eigentlich Gott ?

adonis

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Seien wir ein klitzekleinwenig chauvinistisch und behaupten "Gott": - es kann nur einen geben:) er/sie/es - ist "All und Alles". Dieses All und Alles wäre also das Göttliche. Substantiv und substanziell wäre er also sowohl das Hundewürstchen vom Gehsteigrand, wie auch das "Schwarze Loch", die Spülmaschine und der Rhabarbersalat, - einfach alles. Das ergibt sich wohl dadurch, dass nur eine einzige Ausnahme, z.B. der HIVirus, Gott einschränken würde. Er wäre nicht mehr All und Alles und wir hätten es mit etwas Relativem zu tun. Das auf Gott Bezogene und das auf den HIV, - eine Teilung. - aber nicht nur eine Teilung, sondern auch eine Relativierung, wir müssten darauf folgend fragen: Und was ist das Absolute ? Gott und HIV mit dem daraus resultierenden Qualitätssprung ?

Es scheint so, als wäre Gott nur göttlich, wenn er "das" alles ist. Nun kommt mir so vor, als ließe sich solch eine Göttlichkeit gar nicht begreifen und damit auch nicht verstehen. Begreifen: Wir können All und Alles nicht erfassen, weil wir selbst nur ein Teil davon sind. - Verstehen: Und somit können wir darin weder Einsicht noch Einverständnis haben. Worüber reden wir also, wenn wir "Gott" sagen ? Goethe macht uns einen Vorschlag: Den kleinen Gott der Erde. - Aber wer will das schon ? Diesen Gegenspieler des Schokoladenkrampus :) )

Wir wollen doch über das Göttliche jenseits von Name und Form sprechen. Und dennoch passiert es dass einige behaupten: "Ich habe mit ihm gesprochen"....," ich hatte eine Erscheinung"...., "mir hat er gesagt"....
Und hört man dann genau hin, folgt nach kurzer oder längerer Zeit immer das selbe:.."und deshalb hören jetzt alle auf mein Kommando"...:))

Vielleicht sollte man den Begriff "Gott" einfach für Folgendes einsetzen "All und Alles, - die Qualität über die man nicht reden kann".

Ist ein Vorschlag. Ich würde aber einsehen, wenn man lieber über eine Schokoladefigur mit "besonderen" Fähigkeiten sprechen möchte und sich damit den eigentlich Mächtigen anschließt: Den Lobbyisten.

L.G.
adonis
 
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Wenn du "DAS" willst,
jenseits aller Namen und Formen,
dann darfste nicht bei Mohammed anfangen,
der Gott erfunden hat,
musste also schon mal was anders nehmen statt "Gott".:)
 
Wenn du "DAS" willst,
jenseits aller Namen und Formen,
dann darfste nicht bei Mohammed anfangen,
der Gott erfunden hat,
musste also schon mal was anders nehmen statt "Gott".:)

Hier geht's schon um unseren Kulturkreis. Und da spielen Ausrichtungen wie Jahwe und die Mühen Echnatons bis hin zur Einheit der Dreifaltigkeit eine Rolle. Aber let it be, es geht um Gott und nicht um Mohammed.

Die Erfinder Gottes sind viele, nicht einer. Und vor allem war da schon vor tausenden Jahren diese wahnsinnige Sehnsucht: Worum geht's hier eigentlich ? Und wie kann ich das alles verstehen ? Diese Fragen sind die Erfinder Gottes, - was daraus geworden ist und immer wieder daraus wird, bei jedem einzelnen, nenne ich die heilige Wandlung von Sehnsucht zu ganz gewöhnlichem Ehrgeiz.

L.G.
adonis
 
Darum ging es mir nicht. Der Begriff "Gott" existiert erst seit Mohammed. Vorher "gabs" den gar nicht. Sein Vater hiess nicht um sonst "AbdALLAH". Und vorher hat niemand Gott gesagt. Das waren andere Dinge. :)

Natürlich und selbstverständlich: Du hast recht, was sonst ?

Nebstbei überkommt uns der Begriff Gott aus dem germanischen und hieß eigentlich „das guda“, also sächlich, da die Germanen schlaue Menschleins waren und sowohl das Weibliche wie auch das Männliche hineinpackten.

Wir könnten auch noch weitergraben, in die indogermanischen Schichten, wo sich‘s dann im „Anrufen“: "ghau"-(kleine Nebengasse zur Magie) verliert.
Aber darum geht’s ja nicht, denn letztlich: Du hast recht, - das verschafft uns beiden eine gute Nacht.

L.G.
adonis
 
Seien wir ein klitzekleinwenig chauvinistisch und behaupten "Gott": - es kann nur einen geben er/sie/es - ist "All und Alles". Dieses All und Alles wäre also das Göttliche. Substantiv und substanziell wäre er also sowohl das Hundewürstchen vom Gehsteigrand, wie auch das "Schwarze Loch", die Spülmaschine und der Rhabarbersalat, - einfach alles. Das ergibt sich wohl dadurch, dass nur eine einzige Ausnahme, z.B. der HIVirus, Gott einschränken würde. Er wäre nicht mehr All und Alles und wir hätten es mit etwas Relativem zu tun. Das auf Gott Bezogene und das auf den HIV, - eine Teilung. - aber nicht nur eine Teilung, sondern auch eine Relativierung, wir müssten darauf folgend fragen: Und was ist das Absolute ? Gott und HIV mit dem daraus resultierenden Qualitätssprung ?

Es scheint so, als wäre Gott nur göttlich, wenn er "das" alles ist. Nun kommt mir so vor, als ließe sich solch eine Göttlichkeit gar nicht begreifen und damit auch nicht verstehen. Begreifen: Wir können All und Alles nicht erfassen, weil wir selbst nur ein Teil davon sind. - Verstehen: Und somit können wir darin weder Einsicht noch Einverständnis haben. Worüber reden wir also, wenn wir "Gott" sagen ? Goethe macht uns einen Vorschlag: Den kleinen Gott der Erde. - Aber wer will das schon ? Diesen Gegenspieler des Schokoladenkrampus )

Wir wollen doch über das Göttliche jenseits von Name und Form sprechen. Und dennoch passiert es dass einige behaupten: "Ich habe mit ihm gesprochen"....," ich hatte eine Erscheinung"...., "mir hat er gesagt"....
Und hört man dann genau hin, folgt nach kurzer oder längerer Zeit immer das selbe:.."und deshalb hören jetzt alle auf mein Kommando"...)

Vielleicht sollte man den Begriff "Gott" einfach für Folgendes einsetzen "All und Alles, - die Qualität über die man nicht reden kann".

Ist ein Vorschlag. Ich würde aber einsehen, wenn man lieber über eine Schokoladefigur mit "besonderen" Fähigkeiten sprechen möchte und sich damit den eigentlich Mächtigen anschließt: Den Lobbyisten.

Das liegt daran, daß Gott nicht gleich Gott ist, das heißt es gibt verschiedene Aspekte von Gott.

In den Veden wird beschrieben, daß Gott drei Aspekte hat:

1. Die Bhagavan Form. Das ist sein spiritueller Körper als Krishna. Er hat die Gestalt eines Jünglings von etwa 15 Jahren mit einer dunkelbläulichen Hautfarbe wie der dunkle Teil einer Wolke. Manchmal hat er eine Flöte bei sich, auf der er auch spielt. Er ist allanziehend, das heißt jeder der ihn sieht gerät sofort in heftige Verzückung und Liebe zu ihm.

2. Der Paramatma. Das ist die Überseele, die im Herzen eines Jeden Lebewesen ist. Sie beobachtet von dort aus alles, greift aber wohl meist nicht ein.

3. Das alldurchdringende Brahman. Das ist die Ausstrahlung von Gottes Körper, die alle Universen durchdringt und aus dem alles aufgebaut ist.

von hier: https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?t=177543&highlight=samadhi&page=2

Hundewürstchen vom Gehsteigrand, wie auch das "Schwarze Loch", die Spülmaschine und der Rhabarbersalat, - einfach alles wäre Teil des alldurchdringenden Brahman.

Ebenso der HIV-Virus, doch wenn er ein Lebewesen wäre müßte er zusätzlich noch den Paramatma in sich tragen.

Mit der Bhagavan Form haben sie alle keine direkte Verbindung.

Wenn man mit Gott sprechen möchte, dann könnte man sich ganz bescheiden, wie an eine sehr erhabene Person, an eine Bildgestalt der Bhagavan Form wenden. Dann ist es auch gar nicht unwahrscheinlich, daß man in irgendeiner Form Antwort erhält.



Und nicht alles was im Jenseits ist ist Gott, obwohl alles Gott ist. Das ist das "unbegreifliche Getrenntsein und doch nicht Getrenntsein" von dem Sri Caitanya spricht. Gott delegiert gewisse Aufgaben an eine Hierarchie von Halbgöttern, doch eigentlich ist er auch alle diese Halbgötter, wie es im Ramayana bestätigt wird.

Ein anderer Punkt ist, daß die Religionen - auch hier wieder die Veden am detailliertesten - beschreiben, daß es in der spirituellen Welt eine Hierarchie gibt. Vergleichbar mit dem Militär. Dann ist Gott sagen wir mal der oberste Feldherr. Dann gibt es einige Generäle, das wären dann Brahma, Shiwa und Vishnu. Es gibt eine Anzahl Offiziere, wie Ganesha, Agni, Indra und andere. Dann kommen eine größere Anzahl von Unteroffizieren und schließlich die breite Masse der Soldaten, das sind dann die einfachen Seelen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ICh würde dann noch folgende Fragen vorschlagen:

Wie Lebendig ist das Leben?
Wie tödlich ist der Tod?
Wie esoterisch ist die Esoterik?
Wie dumm ist die Dummheit?

usw,...
 
Ich würde dann noch folgende Fragen vorschlagen:

Wie Lebendig ist das Leben?
Wie tödlich ist der Tod?
Wie esoterisch ist die Esoterik?
Wie dumm ist die Dummheit?

usw,...

:thumbup:

heißt ´ die höchste Energie ´ im Taoteking nicht ( eindeutig und klar übersetzt ) :
´ Das ohne Firstbalken ´ ?
Wer kann sich darunter etwas vorstellen ? und wer kann es allgemeinverständlich definieren ?
Für mich ist entscheidend, was ich fühle, wenn Bilder zu Begriffen in mir aufsteigen, allzu oft reichen meine Worte nicht zur Beschreibung aus - deswegen lasse ich es einfach

ich finde es sehr bereichernd, was hier für Fragen gestellt werden, und was man sich plagen kann bis eine Antwort gefunden ist ;)
Aber wir brauchen ja unbedingt klare ( und unbedingt nicht-spießige ) Antworten, sonst könnten wir uns nicht so schön dolle über all die Ungläubigen, Andersdenkenden aufregen können :)
 
Zuletzt bearbeitet:
ICh würde dann noch folgende Fragen vorschlagen:

Wie Lebendig ist das Leben?
Wie tödlich ist der Tod?
Wie esoterisch ist die Esoterik?
Wie dumm ist die Dummheit?

usw,...

Wie Lebendig ist das Leben?
Ist eine gute Frage, spricht mich sofort an. Sie stellt sofort das Routine-Wissen über das Leben (Tod, Esoterik, Dummheit) in Frage.
Erst einmal lebt man, dann erfährt man, dass das "Leben" heißt, dann nimmt das Begriffsverständnis zu und wird bald dick und fett und es ergibt sich ein Begriff über den Bibliotheken geschrieben werden und noch nicht einmal am Ende steht ein prachtvoller Turm zu Babel vor uns und die Waffen werden in Stellung gebracht.
Wie lebendig ist das Leben ? Wohl gar nicht, wenn wir darunter SEIN verstehen, sonst könnte Leben auch tot SEIN. Aber wenn es tot IST, dann IST es eben die tote Form des Lebens. So können wir vielleicht sagen: Das Leben ist nicht lebendig, sondern es IST einfach, nicht mehr und nicht weniger.
Und so verstehen wir möglicher Weise, weshalb „lebendig“ im allgemeinen Sprachgebrauch oft mit lebhaft im Zusammenhang steht. „Lebendig, lebhaft oder auch leblos …“ Es sind Ausdrucksformen die wir zuschreiben.
Wie tödlich ist der Tod?
Kurz gesagt beschreibt das der einfache Text im Tarot sehr gut: Veränderung bis hin zur Auflösung des Gefüges, - nicht aber bis zum NICHTS. Der Tod kann nur als Übergang gesehen werden, maximal vom „Gefüge“ bis zum „unteilbaren Einzelteil“. Der Tod ist also so tödlich wie er auflöst. Der Tod einer Beziehung ist also vielleicht nicht ganz so tödlich wie ein daraus resultierender Selbstmord.

Wie esoterisch ist die Esoterik?
Siehe „Tod“ :),sie stirbt gerade. Was meint, sie verändert sich grundsätzlich. Aus „Geheimlehre“ wird so etwas wie „ allgemeine, vielseitige Auseinandersetzung im Bereich der Spiritualität“ , daher würde ich dazu folgern: Wie spirituell ist die Spiritualität :)

Wie dumm ist die Dummheit?
Auch eine gute Frage. Es leitet sich von „tump“ her und wurde für „unerfahren, stumm, taub…“ verwendet. Vielleicht kommt heute noch „unintelligent“ dazu, was ich für sehr verhängnisvoll halte.
Der Begriff „Dummheit“ (als Verhauptwortlichung – ist das dumm genug :) ) wird im Gegensatz zur Entstehungszeit eigentlich ziemlich ausschließlich als unreflektierte Abwertung benützt, wie selbstverständlich auch der Begriff „dumm“. Bei diesem Begriff steht möglicher Weise die Betroffenheit im Vordergrund und weniger, dass man jemandem eine ganz bestimmte Begabung oder Fähigkeit zusprechen möchte :). Man fühlt sich verletzt oder auch unglaublich überlegen und will nun den anderen verletzen und demütigen. Demnach würde die Heftigkeit den Ausschlag geben, wie dumm die Dummheit ist….
Es sei denn, man verwendet Dummheit als Einfachheit bis Einfältigkeit. Dann könnte es vorkommen, dass die Dummheit gar nicht mehr so dumm ist, sondern Anlass für Sprüche gibt wie:
….hört der Weise über die Wahrheit,
so handelt er danach.
Hört der Kluge über der Wahrheit
So handelt er einmal danach und ein andermal wieder nicht.
Hört die Menge über die Wahrheit
So lacht sie laut
und wenn sie nicht sehr laut lacht, dann war es noch nicht die Wahrheit.
(Der Spruch kann auch etwas anders lauten, ich schreibe ihn aus der Erinnerung)

Das Besondere daran mag sein, dass es immer nur die Menge ist, die die Wahrheit für Dummheit halten, seltener der Kluge und nie der Weise.

L.G.
Adonis
 
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Ich möchte alle, die in meinem Beitrag den Begriff „Gott“ in Richtung „Götterei“ verstehen, um Entschuldigung ersuchen. Wahrscheinlich habe ich mich mit dem Hinweis „es kann nur einen geben „ nicht verständlich genug ausgedrückt.
Ich schrieb über den Gottesbegriff der übrig bleibt, nach gründlicher Überlegung, entstanden aus der starken Sehnsucht zu verstehen, worum „es letztlich geht“ und ob dieser Gott überhaupt ein „er, sie, es“ sein kann.
Es bleibt vielleicht zum Schluss ein Paradox über: „Alles“ Relative zusammen muss letztlich das Absolute sein, doch das Absolute kann nie relativ sein. ( Betrachtet man alles Relative quantitativ, so ertrinkt man darin :) , betrachtet man es qualitativ, bleibt bloß der Mund offen, der Verstand setzt aus und naja, kein Wort mehr möglich…. :) )

L.G.
adonis
 
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