Wie generiert man Vertrauen ?

Ich versuche Vertrauen zu verstehen,
indem ich die Gegensätze mir anschaue:

Kontrolle <> Vertrauen.

Volle Kontrolle - viel Kontrolle - ein wenig Kontrolle - kaum Kontrolle
<>
kaum Vertrauen - ein wenig Vertrauen - viel Vertrauen - volles Vertrauen​

Ich glaube wir hatten das schon mal hier ...
Blindes Vertrauen ist naiv.
Volle Kontrolle unmöglich.
Wer kontrolliert vertraut nicht.
Ist es möglich über Kontrolle zu Vertrauen zu kommen?
Ja, wenn ich Vertrauen als Ziel habe und nicht Kontrolle aus Angst und Selbstzweck.

Vertrauen wächst.
Ja, langsam. Manchmal.

Schau uns an.
Wir reden miteinander übers Internet.
Aus diversen Unterhaltungen ziehen wir ein (beschränktes) Vertrauen.
Das ist gewachsen, weil wir uns um Verständigung bemühen. Weil wir einander respektieren. Weil wir uns so lassen wie wir sind - und - manchmal sagen was wir denken, auch wenn es dem anderen nicht gefällt.

Vertrauen ist ein persönlicher Prozeß.
Er gehorcht Regeln.

Vertrauen in technische Größen ist meßbar.
Vertrauen als psychologische Größe ist zwar definierbar (Wikipedia) aber eben eine persönliche Sache.

Wie siehts mit Gottvertrauen aus? Vertrauen darauf, dass wir Kinder Gottes sind und er uns wirklich alles gegeben hat?

Und noch eine Sache:
Wir haben eine soziale Maske, der können wir nur in Form der sozialen Maske vertrauen und dahinter sind nicht gezeigte Bereiche, denen wir nicht vertrauen können, da sie sich widersprechen. Können wir die Ebene finden, wo wir dem echten Menschen in jedem vertrauen? Und was ist mit der Handlung der sozialen Maske? Misstrauen = Kontrolle = gut? Neeee, oder?

Noch etwas:
Es gibt Menschen, die vertrauen immer, allen.
Aber diese Meister sagen Dir dann auch ins Gesicht, wenn Du das Vertrauen gebrochen hast, doch vertrauen sie der Heilung und dem Leben selbst.

Es gibt auch Vorschußvertrauen, doch muß man dafür stark sein und offen, um spontan agieren zu können, wenn man einen Vertrauensbruch spürt.

Vertrauen und ein gewisses Maß an Intimität gehen Hand in Hand - wer sich nicht öffnet, verdient kein Vertrauen - wohinein auch?

Vertrauen wird nicht durch ein peinliches Geständnis zerstört, sondern dadurch, nicht und niemandem zu gestehen, oder sich zu öffnen, für seine eigenen Schwächen und Stärken.

Vertrauen ist davon abhängig, ob ich eine Sache, eine Lage und Menschen korrekt einschätzen kann - somit wächst Vertrauen auch mit der Lebensweisheit, die man selbst erwirbt. Vertrauen wächst damit, dass Vertrauen oft gebrochen, enttäuscht und hintergangen wurde, denn nur so kann ich mir selbst vertrauen lernen und habe es unter dem Fingernagel, was keine Kontrolle jemals schaffen würde: Vertrauen zu finden, weil ich mir selbst vertraue und meinen Einschätzungen traue.

Wer bei Enttäuschungen nicht aufgibt, findet wieder Vertrauen.
Vertrauen wächst nicht nach wie ein Zehennagel (also von selbst),
sondern muss immer wieder erworben werden.

Vertrauen ist Arbeit, an sich und in der Gemeinschaft der Menschen.

Spontan geschrieben.
 
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:danke:

Danke an Tanita für die sehr perfekten Beiträge.
Danke an Sternenatemzug, auf dessen Menschlichkeit man immer wieder bauen kann.
Danke an naglegt für seine tiefen Reflektionen über die menschliche Natur und einfach fürs da sein.

Einfach zu vertrauen, Menschen wie euch.
Einfach zu vertrauen den Menschen, die selber schon harte Zeiten und sehr viel Innenarbeit hinter sich haben.
Einfach Menschen zu vertrauen, die ehrlich sich selber gegenüber sein können und damit nachsichtig und mitfühlend den Schwächen anderer gegenüber.


Und noch eine Sache:
Wir haben eine soziale Maske, der können wir nur in Form der sozialen Maske vertrauen und dahinter sind nicht gezeigte Bereiche, denen wir nicht vertrauen können, da sie sich widersprechen. Können wir die Ebene finden, wo wir dem echten Menschen in jedem vertrauen? Und was ist mit der Handlung der sozialen Maske? Misstrauen = Kontrolle = gut? Neeee, oder?

Die soziale Maske ist etwas, dem ich sehr misstrauisch gegenüber bin, auch wenn sie zum Überleben notwendig erscheint.
Das hat nichts mit den Widersprüchen zu tun, die einfach jeder in sich trägt.

Nur wenn ich mir meiner, deiner, seiner, ihrer schwierigen Eigenschaften bewusst bin kann ich lernen damit umzugehen.
Verdrängte negative Eigenschaften sind dagegen wie Tretminen, wo man nie weiss wann man auf eine rauftritt und das hat etwas beunruhigendes an sich.

Sich zu verstecken braucht unglaublich viel Energie.
Das leben zu können was man ist bringt viel mehr Freiheit, man kann besser atmen.
Den Menschen, den ich vertraue, denen zeigt sich mein wahres ICH, mein verletzliches Wesen, meine melancholischen Anteile, meine Ideale, mein emotionales Gemüt, meine Treue, mein Willen, meine Kampfbereitschaft für alles und jeden woran ich glaube, meine Liebe, meine Kreativität, meine Siege, meine Niederlagen...

Wird dieses wahre ICH mit Füssen getreten, weil man sich eben so und so nicht benimmt, zu authentisch zu sein verstösst schliesslich gegen den guten Ton, dann nimmt schlagartig mein Vertrauen in die ganze Menschheit ab, dann will ich mich nicht mehr bemühen um nichts und niemanden.

Bedingungslose Liebe schliesst das Konzept der Masken aus.
Heilung schliesst das Konzept der Masken aus.
Erleuchtung schliesst das Konzept der Masken aus.

Masken entstehen aus und bringen Angst, Intoleranz, Härte...

Wir sind als göttliche Wesen entweder perfekt in unserer Unperfektion oder wir sind es nicht.
Perfekte Wesen verstecken sich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird dieses wahre ICH mit Füssen getreten, weil man sich eben so und so nicht benimmt, zu authentisch zu sein verstösst schliesslich gegen den guten Ton, dann nimmt schlagartig mein Vertrauen in die ganze Menschheit ab, dann will ich mich nicht mehr bemühen um nichts und niemanden.


Hotei der lachen Mönch

Man sieht den "alten Knaben" immer wieder in China-Restaurants, wo er zumeist sitzend, mit kugelrundem Bauch und einem fast seelig zu nennenden Lachen den Kletterbaum für eine Schar von Kids gibt. Eine der vielen Legenden um seine Person berichtet, dass, wo immer er hinkam, die Kinder des Dorfes zu ihm eilten, mit ihm ausgelassen spielten und tobten. Und was immer sich ein Kind als "Süßigkeit" wünschte, holte er aus seinem leer wirkenden Bettelsack.

So fragte ihn zum Beispiel jemand als er sich mitten auf dem Marktplatz befand, was er hier täte, worauf er antwortete: "Ich suche Menschen".

Einst begegnete Hotei einem Mönch und dieser fragte ihn:
»Was ist das Geheimnis des Zen?«
Hotei ließ sofort den großen Sack, den er auf dem Rücken trug, zu Boden fallen.
»Dann sage mir«, fuhr der Mönch fort,
»worin besteht die Verwirklichung des Zen?«
Umgehend ergriff der Lachende Buddha seinen Sack und,
ohne sich noch einmal umzudrehen, ging er von dannen.
 
Zitat:Sich zu verstecken braucht unglaublich viel Energie.
Das leben zu können was man ist bringt viel mehr Freiheit, man kann besser atmen.


Das sehe ich auch so chocolade. Allerdings ist das normal schwierig. In so einem Forum wie hier kann man auch mal über Probleme reden, weil das sowieso sehr viele tun.

Aber klar war das auch unter anderem ein Problem, dass ich in Bezug auf mögliche Flirts/Beziehungen hatte, dass ich (zum Teil sicherlich zurecht) davon ausging, dass ich als "Sozialphobiker" nicht gut ankommen werde. Bei normalen Freunden konnte ich das noch halbwegs in den Griff bekommen, in Menschenmassen oder bei Frauen nicht. Das Vertrauen hat mir da immer in zweierlei Hinsicht gefehlt, dass ich es erstens hinbekommen würde nicht (zu) sozialphobisch/abweisend zu sein, und dass die andere Person meine Fehler da akzeptieren würde. Hatte auch Angst davor eine anzusprechen, aber das allein hätte vermutlich nicht den Ausschlag gegeben. Insofern war es irgendwie leichter sich hinter der "Telepathie-Maske" zu verstecken und dadurch wenigstens eine interessante Projektionsfläche zu sein, was auch durchaus funktionierte. Das hat mir schon auch gefallen, hatte aber letztlich auch andere Sehnsüchte. Im Endeffekt bleibt man so auch allein.

LG PsiSnake
 
@ chocolade

Wir alle leiden unter Lakunen. Wir alle trage Masken. Man kann das auch Rollen nennen.
Vater, Mutter, Mitarbeiter, Chef, Liebender, Hassender....usw.

Das sind wir. Man kann diese Masken jedoch nur verändern und manchmal bewußt tauschen (kann man sie abnehmen?), wenn man sie in ihrem Umfang und Wirken erkannt hat.
Dann sieht man sie auch bei den anderen.
Sehe ich sie nun bei mir und erkenne sie bei den anderen, dann kann das so etwas wie Nähe, Verständnis, Sicherheit, Vertrauen, Mitgefühl wachsen.

Ich bin nicht mehr der Spielball meiner Masken und der der anderen.
Ich bin weder von mir, noch von den anderen überrascht, enttäuscht, oder des Vertrauens verlustig gegangen.

Ich bin du, ich weiß nur nicht, wer ich bin.

Gnothi seauton

Auf dem Weg dahin, kann man sich bewußt dazu entschließen, bestimmte Masken eine Zeit lang zu tragen - nicht um damit zu spielen und um andere damit täuschen zu wollen, so wie es viele tun, um ihren persönlichen Vorteil daraus ziehen zu können, nein, um sie in ihrer Ganzheit und in ihrer Wirkung und der Freude und den Ängsten, die damit verbunden sind, zu erkennen.
Masken zu tragen, die neue Erfahrungen und Erkenntnisse versprechen, die zu neuen Ufern führen könnten.

Nun habe ich persönlich die Erfahrung gemacht - ich hatte ein persönliches Gespräch mit einem "Fachmann" - daß ich so gar nicht verstanden worden bin. Der hatte nischt kapiert.

Im Gegenteil, er benutze die Info, um bei mir seine Interessen durchsetzen zu können.

Kau, schluck, hust, göbel.

Da nehm ich doch meinen Sack und gehe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bedingungslose Liebe schliesst das Konzept der Masken aus.
Heilung schliesst das Konzept der Masken aus.
Erleuchtung schliesst das Konzept der Masken aus.

Das sehe ich mal wieder ganz anders.
Aber ich verstehe auch, was du meinst.
Doch hör kurz zu, und dann entscheide, ob es so sein könnte:

Bedingungslose Liebe umschließt das Konzept der Masken.
Bedingungslose Liebe liebt bedingungslos - der einzige Grund, seine Maske abzusetzen, früher, oder später.
Bedingungslose Liebe ist das Heilmittel für die Maske.
Die Maske steht auf bedingungsloser Liebe, sonst hätten wir uns nie eine Maske gebastelt, wenn wir nicht vorher schon bedingungslos geliebt hätten.
Heute haben wir ein wenig bedingungslose Liebe und Liebe der Masken, macht aber nix, die bedingungslose Liebe wird gewinnen, immer, früher, oder später.

Ohne Maske braucht es keine Heilung.
Somit ist die Maske der einzige Grund, weswegen wir heilen müssten.
Die Erde ist ein Planet der Heilung, wir sind alle hier um zu heilen.
Die Maske wächst sich aus - das nennt man Heilung.

Erleuchtung kann es ohne Maske gar nicht geben, weil wir dann dauererleuchtet wären, wie die Engel z.B.. Wir haben uns die Masken geschaffen, damit wir erfahren können, was Erleuchtung ist. Wir sind der verlorene Sohn im Gleichnis in der Bibel, wir haben alles verloren, fast alles. Der Sohn der Zuhause blieb (die Engel z.B.) hat seine Beleuchtung nie verloren. Wir schon, und nur deswegen können wir auch wieder erleuchtet werden, ja wir waren es schon einmal (und sind es daher gleichzeitig auch).

Vergebung ist auch Selbstvergebung, was notwendig ist, um sich selbst zu trauen und sich zu vertrauen.

Die Mischung von bedingter und bedingungsloser Liebe scheint sehr unbeliebt zu sein, doch finde ich es nur realistisch, hier auf der relativen Ebene, beides zu haben, ja auch viel bedingte Liebe, ganz banal und unromatisch: ich mag große X, ich mag dicke Y, ich mag rote M, ich mags im Gesicht glatt rasiert und so weiter. Ich finde das normal. Und meine bedingungslose Liebe gesellt sich immer öfter dazu.

Weswegen Selbstvergebung so wichtig ist. Es schafft mir eine realistische Einschätzung von mir selbst und damit Selbstvertrauen ohne das niemand in mich Vertrauen haben kann und ich niemandem vertrauen kann.

Gedanken zum Abend ....
 
Versuchs mal mit Gemütlichkeit ???

Du meinst dass man sich die Leute lange genug anschaut und dann durch sorgfältige Analyse nach xxx Monaten oder Jahren weiss was Sache ist ?

Dann vertraust du deinem eigenen Instinkt überhaupt nicht oder hat der dich schon zu oft im Stich gelassen ?

:)

balu singt mehr als gemütlichkeit zu probieren.
oder zu generieren.

zum beispiel: generiere mal gemütlichkeit, ruhe und gemütlichkeit.
 
@ chocolade

Wir alle leiden unter Lakunen. Wir alle trage Masken. Man kann das auch Rollen nennen.
Vater, Mutter, Mitarbeiter, Chef, Liebender, Hassender....usw.

Eine Gesellschaft ohne Masken kann deiner Meinung nach nicht funktionieren ?
Aber widerspricht das nicht den ganzen spirituellen Theorien nach Selbstentdeckung, Akzeptanz, Toleranz und dem Empfinden einer selbstumfassenden Liebe ?

Macht es Sinn die Masken zu lieben/akzeptieren oder macht es mehr Sinn den Menschen dahinter zu erkennen und dann diesen zu lieben/akzeptieren (nach jahrzehntelangem inneren Training ?)

Oder beides ?

Das sind wir. Man kann diese Masken jedoch nur verändern und manchmal bewußt tauschen (kann man sie abnehmen?), wenn man sie in ihrem Umfang und Wirken erkannt hat.
Dann sieht man sie auch bei den anderen.
Sehe ich sie nun bei mir und erkenne sie bei den anderen, dann kann das so etwas wie Nähe, Verständnis, Sicherheit, Vertrauen, Mitgefühl wachsen.
Erhält man Nähe durch das Austauschen von Masken oder eher eine Scheinnähe/Scheinsicherheit/Scheinvertrauen/Scheinmitgefühl ?

Ich bin nicht mehr der Spielball meiner Masken und der der anderen.
Ich bin weder von mir, noch von den anderen überrascht, enttäuscht, oder des Vertrauens verlustig gegangen.

Wir sind alle Spielbälle verborgener Einflüsse und je mehr uns das bewusst ist desto eher können wir aussteigen.
Ich hab viele Menschen getroffen, die so lange gelogen und geschauspielert haben, bis sie den Unterschied zwischen echtem ICH und Maske nicht mehr sehen konnten.

Ich bin du, ich weiß nur nicht, wer ich bin.

Versteh ich nicht.
Wenn du mich verstehst, müsstest du automatisch dich selber verstehen und umgekehrt ?

Auf dem Weg dahin, kann man sich bewußt dazu entschließen, bestimmte Masken eine Zeit lang zu tragen - nicht um damit zu spielen und um andere damit täuschen zu wollen, so wie es viele tun, um ihren persönlichen Vorteil daraus ziehen zu können, nein, um sie in ihrer Ganzheit und in ihrer Wirkung und der Freude und den Ängsten, die damit verbunden sind, zu erkennen.
Masken zu tragen, die neue Erfahrungen und Erkenntnisse versprechen, die zu neuen Ufern führen könnten.

Ich tu das auch gelegentlich, doch meist werde ich dessen nach kurzer Zeit überdrüssig und das ist mir zu kompliziert.
Anders ist es dagegen die unterschiedlichen, wiedersprüchlichen Anteile des Selbst abwechseln auszuleben.
Das sind dann aber keine Masken, sondern das ist wie die geschliffenen Seiten eines Edelsteins in die Sonne zu halten.

Nun habe ich persönlich die Erfahrung gemacht - ich hatte ein persönliches Gespräch mit einem "Fachmann" - daß ich so gar nicht verstanden worden bin. Der hatte nischt kapiert.

Im Gegenteil, er benutze die Info, um bei mir seine Interessen durchsetzen zu können.

Kau, schluck, hust, göbel.

Da nehm ich doch meinen Sack und gehe.

Fachmännern/Fachfrauen vertraue ich auch nicht mehr sonderlich, vollkommen unabhängig ob das nun Heiler mit Medizinstudium, Psychologiestudium oder alternativer Ausbildung sind.
Diese angeblichen Profis haben mir mehr geschadet, und ich rede von jahrelangen Folgeschäden, als dass das ein Nichtprofi je könnte.

Sie ruhen sich auf ihrer angeblich so tollen Ausbildung aus, es ist aber oft die wenig beachtete zwischenmenschliche Kompetenz, die zu Fehlentscheidungen führt.
Von daher kann man drüber argumentieren ob nun eher Charakter oder Ausbildung wichtiger sind.
 


Das sehe ich auch so chocolade. Allerdings ist das normal schwierig. In so einem Forum wie hier kann man auch mal über Probleme reden, weil das sowieso sehr viele tun.

Aber klar war das auch unter anderem ein Problem, dass ich in Bezug auf mögliche Flirts/Beziehungen hatte, dass ich (zum Teil sicherlich zurecht) davon ausging, dass ich als "Sozialphobiker" nicht gut ankommen werde. Bei normalen Freunden konnte ich das noch halbwegs in den Griff bekommen, in Menschenmassen oder bei Frauen nicht. Das Vertrauen hat mir da immer in zweierlei Hinsicht gefehlt, dass ich es erstens hinbekommen würde nicht (zu) sozialphobisch/abweisend zu sein, und dass die andere Person meine Fehler da akzeptieren würde. Hatte auch Angst davor eine anzusprechen, aber das allein hätte vermutlich nicht den Ausschlag gegeben. Insofern war es irgendwie leichter sich hinter der "Telepathie-Maske" zu verstecken und dadurch wenigstens eine interessante Projektionsfläche zu sein, was auch durchaus funktionierte. Das hat mir schon auch gefallen, hatte aber letztlich auch andere Sehnsüchte. Im Endeffekt bleibt man so auch allein.

LG PsiSnake


Die Gesellschaft scheint jetzt noch nicht so weit zu sein den tieferen/höheren Sinn von Wahrheitsliebe (und ich meine nicht Kritiksucht und Abwertung) zu verstehen.
Deshalb wird jeder abgestraft der offen im real life mit seinen Schwierigkeiten umgeht.
Muss man das akzeptieren ?

Wie soll eine echte menschliche Beziehung funktionieren, die auf täuschenden Selbstbildern aufgebaut ist.
Beim ersten Krach fliegt das auseinander.
Ständig die Angst entlarvt zu werden-wie gruselig.

Es gibt so viele Sozialphobiker, Ausgegrenzte und ähnliche, die alle denken sie hätten keine Wahl als das dämliche Spiel mitzuspielen.
Und was wenn mehr und mehr einfach nicht mehr mitmachen weil das Prinzip Lüge ausgedient hat ?

Ist es ein bekennender Alkoholiker, ehemaliger Krimineller, der sich um Verbesserung bemüht, der mehr Schaden anrichtet oder sind es eher die ach so respektablen Mitglieder dieser Gesellschaft, die sich ihrer eigenen Grausamkeit nicht mal bewusst sind ?
Richtet nicht Intoleranz, mangelnde Akzeptanz genau soviel Schaden an wie falsch gelebte Ehrlichkeit ?

Stell dir vor alle auf einmal würden die Masken ablegen.
Wer würde dann noch den ersten Stein werfen wollen ?
 
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Bedingungslose Liebe umschließt das Konzept der Masken.
Bedingungslose Liebe liebt bedingungslos - der einzige Grund, seine Maske abzusetzen, früher, oder später.
Bedingungslose Liebe ist das Heilmittel für die Maske.
Die Maske steht auf bedingungsloser Liebe, sonst hätten wir uns nie eine Maske gebastelt, wenn wir nicht vorher schon bedingungslos geliebt hätten.
Heute haben wir ein wenig bedingungslose Liebe und Liebe der Masken, macht aber nix, die bedingungslose Liebe wird gewinnen, immer, früher, oder später.

Braucht es erst Liebe um die Maske abzusetzen oder entsteht mehr Liebe durch das Absetzen der Maske, das ist für mich die Frage.


Erleuchtung kann es ohne Maske gar nicht geben, weil wir dann dauererleuchtet wären, wie die Engel z.B.. Wir haben uns die Masken geschaffen, damit wir erfahren können, was Erleuchtung ist. Wir sind der verlorene Sohn im Gleichnis in der Bibel, wir haben alles verloren, fast alles. Der Sohn der Zuhause blieb (die Engel z.B.) hat seine Beleuchtung nie verloren. Wir schon, und nur deswegen können wir auch wieder erleuchtet werden, ja wir waren es schon einmal (und sind es daher gleichzeitig auch).

Aber wer Erleuchtung sucht wird sie nicht erlangen, solange er nicht mal zeitweise die Maske abnehmen will ?

Vergebung ist auch Selbstvergebung, was notwendig ist, um sich selbst zu trauen und sich zu vertrauen.

Wie und warum vergibt man einer Maske ?
Sucht die selbstgerechte Maske überhaupt nach Vergebung ?
Man kann doch nur dem (nackten) Menschen vergeben und nicht dem aufgesetzten Kunstprodukt ?

Die Mischung von bedingter und bedingungsloser Liebe scheint sehr unbeliebt zu sein, doch finde ich es nur realistisch, hier auf der relativen Ebene, beides zu haben, ja auch viel bedingte Liebe, ganz banal und unromatisch: ich mag große X, ich mag dicke Y, ich mag rote M, ich mags im Gesicht glatt rasiert und so weiter. Ich finde das normal. Und meine bedingungslose Liebe gesellt sich immer öfter dazu.

Ja, da stimme ich zu und erinnere mich an diese unbedingt bedingungslosen Diskussionen, die wir schon zur Bedingungslosigkeit hatten.;)

Weswegen Selbstvergebung so wichtig ist. Es schafft mir eine realistische Einschätzung von mir selbst und damit Selbstvertrauen ohne das niemand in mich Vertrauen haben kann und ich niemandem vertrauen kann.

Ich für meinen Teil brauche es auch, dass mir von anderen vergeben wird.
Der Mensch ist keine Insel.
Alleine heilen wir nicht, nur als Gruppe.

:umarmen:
 
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