Man kann nicht Betrachter und Medium der Betrachtung zugleich sein. Das Ich ist nicht zugleich das Denken, sondern das Ich gebraucht das Denken zur Fokussierung dessen, was es betrachten will. Das Ich denkt heiß: Der Betrachter richtet seinen Fokus auf den Gegenstand der Betrachtung... -Interpretation hin oder her.
Eine Erfahrung ist niemals das, was man selbst ist.
Die Richtung von Erfahrung ist stets von etwas Anderem zu mir herkommend.
Jemand hat etwas zum Ausdruck gebracht und ich bin derjenige, der es erfährt, weil ich meinen Fokus darauf gerichtet habe.
Ich kann meinen Fokus unmöglich auf mich selbst richten, weil ich bereits der Fokus bin.
Deswegen ist es unmöglich, mich selbst erfahren zu können, weil ich bereits da bin, wo ich mich erfahren könnte.
Es ist einfach nur Quatsch, wenn das trotzdem jemand behauptet.
Mithin vermag das Ich auch sich selbst zu betrachten, indem es denkend sich selbst zuwendet. - Das ist von einem einseitig materialistischen Standpunkt aus freilich unmöglich denkbar, weil man sich ja auch unmöglich vorstellen kann, dass jemand, der z.B. eine Lupe auf sein Auge richtet, dieses nicht zugleich betrachten kann, es sei denn durch einen Spiegel. Solches aber ist in der geistigen Welt durchaus möglich, dass der Geist sowohl Betrachter als auch Spiegel sein kann, weil dort Geist und Denken in-einander leben und wirken.
Das große Wort: "Mensch, erkenne dich selbst!" weist auf den Weg hin, auf dem man das Absolute denkend betrachten und erfahren kann: Das denkfähige Ich - das ich-beherrschte Denken - mithin: Den göttlichen Weltengrund.