Wie geht man mit dem nahenden Tod eines lieben Menschen um?

Hallo Licht-Hauch,

eine feststellung, dass sie, denke ich, nicht begreifen wird, dass ihr darm krebs von "unverdauten" Erlebnissen in ihrem leben resultiert

Eine Feststellung? Es gibt keine Feststellung, dass die Auslösung von Krebs zwingend psychisch bedingt ist. Somit kannst Du mit Deinem Weltbild (Urteil/Feststellung) genauso weit danebenliegen wie Du dies Deiner Oma unterstellst.

Ohne jetzt ins Detail zu gehen - es gibt Menschen die "fressen" so viel in sich hinein und erkranken in Ihrem Leben nie an Krebs - andere "naschen" nur ein wenig - wenn überhaupt - und da entfaltet er sich (erstaunlicherweise?) in voller Blüte...

ne ne ne - so "einfach" wie vorgekaut ist es dann doch nicht - klar kann die psychische Einstellung das Leiden mildern oder eine Heilung begünstigen (bzw. Krebszellen durch ein intaktes Imunsystem "fressen" lassen u.a.) - jedoch ist es nicht immer "zwingend" so ...

Was hat es also mit dem "zu alt und zu starr um das zu begreifen" auf sich? (eine Frage die Du Dir ganz alleine stellen müßtest)

Wenn ich das "Begreifen" mal extrem durchspiele und reduziere geht es in die Richtung -> "Du hast in Deinem Leben einiges falsch gemacht deshalb hast Du nun Krebs und mußt sterben" ... wer möchte dies an seinem Sterbebett schon hören? Du?
(egal ob es "korrekt" ist oder nicht -> es ist fehl am Platz)

Diese (Deine) Aussage beinhaltet somit nicht's positives sondern genau das Gegenteil ist der Fall.

Überheblich erscheint ebenso Dein: "ich weis, dass alle Krankheiten Seelisch sind" - das "glaubst" Du oder "glaubst es zu wissen" ... denn es ist definitiv nicht so - dies kannst Du bei zig tausend Krankheiten durchexerzieren und Du wirst die Quelle nicht beim Seelischen finden ...

Ich finde es nicht gut wenn sich Deine Oma für die Familie "opfert" nur damit diese besser mit ihrem Sterben zurecht kommt (oder kein schlechtes Gewissen hat -> ""wir haben doch alles menschenmögliche getan" [nur eben nicht das was sich der/die Sterbende gewünscht hat]). Auch finde ich es nicht gut, dass ohne Ihren Willen das Sterben verlängert wird (bezieht sich jetzt kaum auf Dich).

Verstehe mich nicht falsch - ich werte es positiv, dass Du mit Ihr über das Sterben redest - jedoch zwinge Ihr nicht Deinen Willen (Deine Gedanken, Dein Glaubenssystem) auf. Sie weiß schon was sie möchte und ich würde vorschlagen, dass Du sie beim Sterben positiv (in Ihrem Sinne) begleitest - soweit Du es eben kannst. Lass sie "einfach" gehen (sie kennt Ihren Weg besser) und geh - wenn Du möchtest - noch ein Stückchen mit Ihr. Sie kommt mit Ihrem Versterben "ganz gut zurecht" - Du jedoch nicht und dies ist Dein Problem und nicht das Deiner Oma (versuche es also "nur für Dich" abzuklären).

Deinen Verwanden kannste ja mal ruhig "rüberschieben", dass es Ihr Tod ist - ganz ganz alleine Ihrer - da hat keiner außer Ihr mitzureden genausowenig wie bei Deinem oder meinem ...

Da gehört schon etwas "Selbstlosigkeit" dazu - i know ... (ist nicht leicht - aber es geht)

Hoffe somit, dass Du meinen Zeigefinger als positiv interpretierst bzw. dass Du Dir das Positive "rausnimmst" - wenn Du was findest ;)

alles Gute Dir & Deiner Oma wünsche ich einen Tod den Sie sich wünscht bzw. erhofft.
Gruß
 
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Hallo zusammen! :)

***Thread von Sterben, Leben nach dem Tod nach Trauer verschoben***

Licht-Hauch schrieb:
ich habe gemerkt, darüber zu schreiben hilft. vor allem wenn mir die tränen kommen.
Fühl dich geknuddelt und umarmt! :)

Licht-Hauch schrieb:
@moderatoren
oh, entschuldigung, ich glaube, dass thema gehört hier nicht hin, habe gesehen, dass es zu "Trauer" gehört.
dann bitte verschieben

alles liebe sandra
Kein Problem! :)

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Hallo Grenzgänger,

mit der Aussage, dass sich nicht alle Krankheiten auf´s seelische schieben lassen, hast du schon recht. Allerdings haben schwere Krankheiten auch immer eine seelische Komponente, die man nicht ausser acht bzw. nicht unterschätzen sollte. Ein seelisch gesunder Mensch wird auch eine körperliche Krankheit besser verkraften.

Wenn ich das "Begreifen" mal extrem durchspiele und reduziere geht es in die Richtung -> "Du hast in Deinem Leben einiges falsch gemacht deshalb hast Du nun Krebs und mußt sterben" ... wer möchte dies an seinem Sterbebett schon hören? Du?
(egal ob es "korrekt" ist oder nicht -> es ist fehl am Platz)

Das find ich jetzt überheblich - du kannst nicht solch eine Aussage jemand unterschieben, denn davon war nie die Rede.

Mit dem "alt und starr" hab ich so verstanden, dass die Oma eben nicht mehr alles begreift, was bei alten und kranken Menschen durchaus auch normal ist.

Licht-Hauch hat hier geschrieben, um darüber zu sprechen und Erfahrungen zu hören. Sowas hilft ungemein, wenn man in einer solchen Situation ist.
Belehrungen sind da fehl am Platz.

LG
:)
 
hallo Grenzgänger,

erstmal danke für deine Kritik, denn daran kann ich wachsen. ich konnte sehr wohl etwas für mich raus ziehen.

langsam verstehe ich was du meinst.
aber
über die seelischen Ursachen, von krankheiten:
drüber sollten wir nicht mehr diskutieren, denn wir haben verschiedene weltanschauungen. ich bin der meinung, selbst wenn ich mich in der küche schneide, oder stolpere, dann ist das ein ausdruck der seele, die sich über den körper mitteilt. ich heile alle meine krankheiten selbst. aber das ist meine sichtweise, und muss nicht allgemeingültig sein. (trotzdem kleine Frage: wer ist in deinem weltbild dann verursacher? der zufall?)

keinesfalls habe ich dieses thema jedoch meiner oma mitgeteilt.(dafür gibts z.B. das forum) wenn ich bei ihr bin steht sie im mittelpunkt, und es ist wie du sehr schön gesagt hast, ihr sterben.


nochmal "zu alt und zu starr, um das zu begreifen": ich meine damit, dass ich sie mit meiner Einstellung zum thema, wie gesagt gar nicht erst belaste, da es ebenso nicht ihr weltbild ist, wie es z.b. deines ist (keine wertung) von daher hattest du mit meiner formulierung recht, es war überheblich ausgedrückt. ist mir erst jetzt bewusst geworden. danke für den hinweis, und entschuldigung (mein ego hat mal wieder von sich auf alle geschlossen:nono: )

ich weis nicht recht, ob ich mit ihrem sterben ein problem habe.
interesannte theorie. aber ich glaube ich habe mit ihrem "nicht gehen können" mehr ein problem als mit dem tatsächlichen tod. wie gesagt, hilft mir mein weltbild, in dem der tod ein glücklicher übergang zu dem was wir eigentlich sind, eine Seele, das mit dem sterben zwar mit respekt aber doch relativ gelassen zu sehen.
die trauer hat richtig gelebt auch etwas schönes, weil sie extrem tief geht, und man sehr viel einblick in sich selbst bekommt. (wieder mein Weltbild:stickout2 )

nichts desto trotz ist es ein harter weg einen sterbenden zu begleiten.
aber ich habe das gefühl, ich kann ihr dadurch etwas von ihrer liebe mir gegenüber zurück geben.
gestern habe ich sie richtig in meinen armen gehalten, ihr die haare gebürstet, und ihr essen eingegeben. wie sie bei mir, als ich noch klein war.

danke, dass ich mich hier ausdrücken kann.

liebe grüße,
sandra

@ astralengel, danke dass du meine aussage stützen wolltest. belehrungen sind wirklich nicht angebracht, aber lernen schon:)
du kennst diese situation des sterbens, oder? wenn ja, erzähl darüber wenn du magst (alle anderen natürlich auch) mir hilft es sehr, andere erfahrungen zu hören
 
moin Licht Hauch,

ich finde es schön dass Du reflektierst und auch die Stolperstein'chen überspringst (die ein astrales Engel'chen hat fallen lassen ;-)

trotzdem kleine Frage: wer ist in deinem weltbild dann verursacher? der zufall?

Ich habe kein fixes Wildbild - es verändert sich kontinuierlich ... (und ich hoffe es bleibt auch dabei - wäre doch schade wenn's mal stehenbleibt)

... und ohne missionieren zu wollen und werden - kann ich es aber in kürze hier andeuten: Es gibt m.E. verschiedene Verursacher (interne sowie externe) wobei diese mit unterschiedlichen Gewichtungen auftreten. Die Seele oder die Psyche hat bei Krankheiten (u.a.) nicht selten ein hohes Gewicht (vor allem bei dem Heilungs- Krankheitsprozess) aber ich reduziere es nicht ausschließlich auf diese eine Komponente - that's all.

also Danke für Deine Rückmeldung
Gruß

Ps: Astralengel ich ignoriere Deine Worte nicht - jedoch war mein Geschreibse für die Sandra bestimmt und dann kann es vorkommen, dass ein Anderer nichts damit anzufangen weiß ... somit auch ein Gruß an Dich - werde zu diesem Beitrag jedoch nichts mehr posten
 
Hallo Licht Hauch, :)

ich nahm an ,dass es in deiner Frage mehr um die Erfahrungen mit Sterbenden ging.

Hierbei möchte ich auf die Symbolsprache aufmerksam machen,
So wie in der Traumdeutung die einzelnen Traumsymbole eine tiefere Bedeutung haben,kann auch die Sprache des Sterbenden symbolische Tiefe haben .

In der Symbolsprache ändert sich der Sprachausdruck und ähnelt in seiner Bildhaftigkeit der Poesie oder auch biblischen Gleichnissen.

Oft enthalten diese Bilder uns bereits bekannte Symbole. :blume:

Diese Vertrautheit mit der aus unserer Kulturellen Erfahrung stammenden Symbolik kann uns helfen,unsere Gefühle besser zu akzeptieren.

In den Traumsymbolen sind Erfahrungen von Generationen kondensiert.Nicht von ungefähr ist die Sprache der Träume die Sprache von Mythen und Märchen verwandt,in deren Symbolsprache die Lebenserfahrungen von Generationen eingefangen sind.

Die Inhalte der Bilder bringen beispielsweise Themen wie Furcht,Einsamkeit,Ohnmacht,Hoffnung,Zweifel,Glaube,Ahnung und :blume:Ungewissheit zum Ausdruck.

Darum ist das "richtige"Zuhören von besonderer Wichtigkeit,denn alles was von dem Sterbenden gesagt wird,kann eine tiefere Information enthalten.

Ausserdem ist es erforderlich,sich selbst ganz zurückzunehmen.Es geht hier einzig um den Sterbenden.

Ratschläge und Tipps oder Belehrungen für den Sterbenden sind hier fehl am Platze,doch auch das will erst gelernt sein. :blume:

Darum ,es gibt nichts was du falsch machen könntest.Vertrau auf deine Intuition.

Viele Grüße
daredevil :trost:


Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze zu entbehren.
 
Guten Morgen,

ich will nur ein paar kleine Sätze dazu schreiben

zuerst finde ich es auch klasse und bemerkenswert, dass du mit deiner oma über sterben und tod sprichst!

möchte hier nur ein beispiel schreiben, wie ich das sterben meines opas miterlebt habe. er hatte unterleibskrebs und die krebszellen drückten auf seine nervenbahnen, was ihm unerträgliche schmerzen machte.
meine mama war seine größte bezugsperson bis zum schluss.
meine ganze familie waren bei ihm, immer abwechselnd, damit er nicht alleine sein muss - als es langsam dem ende zu ging...soweit ich weiss, haben wir alle nihct direkt mit ihm über sterben und den tod gesprochen. am anfang konnte er selber keine worte mehr von sich geben, aber er merkte genau, wenn wir da waren. da drückte er unsere hand oder seine gesichtszüge veränderten sich.

als es ihm sehr schlehct ging, hatte ich mit meiner mama ausgemacht, wir fahren in der früh beide ins altenheim, um ihn nochmals zu besuchen. sie ließ mich schlafen. erst war ich ziemlich sauer und enttäuscht, aber ich nachhinein, vielleicht auch ein wenig dankbar und verstand es...

sie fuhr früh morgens hinein und sprach dann mit meinem opa, ganz alleine.
sie sagte ihm, dass er keine angst haben müsse, dass er bald endlich wieder zu seiner frau gehen kann, die schon auf ihn wartet. er müsse keine angst haben, denn er wird begleitet, und müsse sich nicht alleine auf den weg machen.
und v.a. er müsse sich auch um uns keine sorgen machen, denn wir kommen zurecht. für uns ist es wichtig, dass es ihm gut geht, dass er nicht mehr leiden muss...
....und dann schlief er ihre hand haltend ein...

viele menschen haben entweder angst loszulassen oder sie werden unbewusst von ihren liebsten zurückgehalten.
manche wollen einfach nicht wahrhaben, dass der leidensweg mancher verlängert wird, und der wille zu kämpfen, geht über alles verständliche hinaus.

eine dame im altenheim lag 2 tage lang im wachkoma - eine ihrer töchter war aber in marokko im urlaub. die dame hielt so lange durch, bis sie wusste, ihre tochter ist gut gelandet und wohlbehalten angekommen...dann schlief sie ein - bekam aber dennoch noch mit, als sie etwa ne halbe stunde später in das zimmer trat.

auch wenn deine oma mal nichts mehr sagen kann, oder du meinst, sie hört nichts mehr, sie bekommt es mit ;) sprich mit ihr, auch wenn dich was beschäftigt und sei da...damit tust du sooo viel - auch wenn es dir vielleicht wenig vorkommt

wenn deine oma musik gerne mag, kannst du ihr ja auch eine schöne cd einlegen...oder alte fotos ansehen...
und ihr vergeben, wenn es denn etwas zu vergeben gibt

Ih wünsche dir / euch viel Kraft, Liebe und Licht

Farbenvogel
 
sie ist heute nacht gestorben.

wir haben die letzen zwei wochen das komplette programm mitgemacht.
von inneren Blutungen, über erstickungsanfälle, kreislauf kollaps, und blut erbrechen.

heute nacht kam wieder alles hoch, sie ist hat 7 stunden todeskampf endlich das atmen aufgehört.
der notarzt hat ihr etwas zur beruhigung gegeben, denn sie hatte furchtbare angst.


ich war die ganze nacht bei ihr.

ich kann nicht weinen, ich kann nicht fühlen.
ich glaube ich stehe unter schock.
ich fühle mich so leer.


sie wurde von der anderen seite abgeholt, ich habe mehrmals kleine blaue lichter über ihr fliegen sehen. dennoch fiel ihr das loslassen so unendlos schwer.


als es vorbei war habe ich eine stunde geschlafen und von ihr geträumt. im traum saß ich bei ihr als sie schon tot war. plötzlich hat sie mich am arm gepackt. ich habe mich losgerissen. dem armabdruck spüre ich immer noch leicht. ich bin aber froh, im traum von ihr weg gegangen zu sein.



ich danke ihr von herzen für alles, was sie für mich getan hat.


ich hoffe ich kann bald weinen.


danke fürs zuhören.

sandra
 
Hallo Licht-Hauch!An dieser Stelle mein aufrichdiges Beileit und ich bete für dich das du diese schwere Zeit überstehst.
Ich habe 2001 meine geliebte Oma verloren und auch Hinüberbegleiten dürfen.Du schreibst du hast die ganze Nacht bei ihr gessen auch wenn dir das jetzt vielleicht nichts hilft galube ich das du mit ihrem Tod besser umgehen kannst als wenn du sie nicht noch einmal gesehen häätest.
Ich war bei meiner omi auch dabei ich hab sie geliebt über alles bin auch bei ihr Groß geworden.Ein halbes Jahr nach dem sie gestorben war ist sie mir noch einmal "erschienen",sie stand im Schlafzimmer vor meinen Spiegel ich könnte noch genau beschreiben was sie anhatte,sie stand dort kerngesund lächelte mich übers ganze Gesicht an und winkte und dann ging sie fort und ich hab sie auch nie wieder gesehen.Aber seid dem Zeitpunkt an konnte ich durch das Krankenhausgelände gehen indem sie lag und es tat nicht mehr weh.
Und ich bin fest davon überzeugt deiner Omi geht es dort wo sie jetzt ist viel besser auch wenn dein Schmerz sehr groß ist.

Ich sende dir ganz viel Licht und Liebe
Sei umarmt von mir
Lg.Zauberwelt
 
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hallo sandra,

ich habe vor 3 wochen eine total liebe freundin verloren, sie war 41 und starb an krebs ...

ich sehe es so wie du, man redet es sich so leicht, wir wissen, dass der tod nur ein übergang ist, wenn man aber dann direkt davon betroffen ist, tut es einfach nur mehr weh ...

die beerdigung meiner freundin war schlimm; sie wollte, dass wir alle weiß gekleidet kommen, 90% der gäste hielten sich daran, ich kam aus dem weinen gar nimmer raus.

ganz begreifen, dass sie nicht mehr das ist (wir kannten einander 30 jahre lang) kann ich es immer noch nicht, ABER ich habe sie in liebe losgelassen.

trauern und weinen ist meiner meinung nach voll ok und legitim !!!!!!!!
ich wollte meine tränen nicht runterschlucken, darum habe ich alles rausgeweint.

auch jetzt, wenn ich grönemayer "mein weg" höre, weine ich los, denn das lied wurde bei ihrer beerdigung vergangenen freitag gespielt .......

ich wünsche dir viel kraft,
deine oma ist jetzt "drüben", du kannst sicher weinen, sobald der erste schock vorbei ist!

ich umarme dich herzlichst,
die lilaengel
 
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